Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Relais zittert beim Anziehen


von Fabio G. (platinenlaminierer)


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Hallo,

bei der Schaltung handelt es sich um ein Thermostat.
Als Temperaturfühler dient zu Testzwecken eine 1N4148.

An sich funktioniert die Schaltung super, allerdings zittert das Relais 
in dem Moment wo es anzieht.
Ich vermute es liegt daran, dass die Spannung an Pin 3 beim Erreichen 
der Wunsch-Temperatur nicht schnell genug wieder ansteigt. Somit ist die 
Dauer im undefinierten Zustand zu lang. Kann das sein?

Nun zum eigentlichen Problem. Was kann ich gegen das Zittern tun? Reicht 
es einen Kondensator parallel zum Relais zu schalten?

Bei dem Versuchsaufbau wird statt das BD139 ein BD239A verwendet.

von Nico K. (nkp)


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von hinz (Gast)


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Der Ausgang des LM393 ist open Collector!

Und du solltest eine kleine Mitkopplung einbauen.

von Fabio G. (platinenlaminierer)


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hinz schrieb:
> Der Ausgang des LM393 ist open Collector!

Danke für den Hinweis! In dem Plan fehlt der Widerstand vom Ausgang auf 
+5V. R=1K

Edit:

Verbaut ist er. Wäre dies nicht der gleiche Effekt wie die Mitkopplung?

von hinz (Gast)


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Fabio G. schrieb:
> Wäre dies nicht der gleiche Effekt wie die Mitkopplung?

Nein, du brauchst zusätzlich einen Widerstand vom Ausgang zum 
nichtinvertirenden Eingang.

von Paul B. (paul_baumann)


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Hinz hat Recht, daran liegt es.

Aber: Ich selbst zittere morgens nach einer Nacht bei offenem Fenster
auch beim Anziehen. Das ist normal...
;-)

MfG Paul

von Fabio G. (platinenlaminierer)


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Ok. Danke erstmal für eure Antworten.

von Mike J. (emjey)


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Du solltest jeden Eingang mit 100nF abblocken, da in/aus den Eingang ein 
Strom fließt der sich im Umschaltmoment vielleicht etwas verändert.

Ein kleiner Kondensator parallel zum Relais ist auch nicht verkehrt.

Zwischen Pin 2 des LM393 und Pin 1 kommt ein 100k (oder größer) 
Widerstand.
Von +5V zum Pin 1 musst du noch einen 1k bis 10k Widerstand gehen 
lassen.

Du scheinst die Temperatur regeln zu wollen, da würde ich einen 
verschleißfreien Schalter nehmen,

Für 24V würde ich einen MosFET nehmen, der trennt die Kontakt zwar 
nicht, sondern macht sich nur sehr hochohmig, aber er verklebt dafür 
nicht und hält viel länger.

Für 230V nimmt man einen MOC + Triac.

von Andrew T. (marsufant)


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Mike J. schrieb:
> Du solltest jeden Eingang mit 100nF abblocken, da in/aus den Eingang ein
> Strom fließt der sich im Umschaltmoment vielleicht etwas verändert.
>

Vorsicht:

Den + Eingang des LM393 auf gar keine Fall mit einem Kondensator 
beschalten!

Denn im Umschaltmoment ist das eher hinderlich.

von slow (Gast)


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>Ein kleiner Kondensator parallel zum Relais ist auch nicht verkehrt.

Die Schaltung sollte weit vor dem Relais in Ordnung sein und die 
Funktion erfüllen. Meines Erachtens ist ein Kondensator parallel zum 
Relais nur ein "Angstbauteil" ohne wirkliche Funktion.

von Mike J. (emjey)


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Beim abschalten des Relais nimmt er schon mal einen Teil der Energie auf 
und senkt die Spannungsspitze.

Andrew Taylor schrieb:
> Denn im Umschaltmoment ist das eher hinderlich.

Ja.

@ Fabio G.
Was ich oben geschrieben habe (das mit 100k von Pin1 zu Pin2) ist 
quatsch.

Wenn der Ausgang auf LOW geht muss der positive Eingang (Pin3) über 
einen recht großen Widerstand (z.B. 100k) etwas weiter nach Low gezogen 
werden, dann hast du auch deine Hysterese.

An Pin2 würde ich trotzdem einen 100nF Kondensator hängen, das 
stabilisiert die Spannung an dem Pin.

von oszi40 (Gast)


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Fabio G. schrieb:
> bei der Schaltung handelt es sich um ein Thermostat.

Damit wird meist sehr langsam eine Änderung eintreten. Ohne Hysterese 
zappelt Dein Relais am Umschaltpunkt.

von Mike J. (emjey)


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oszi40 schrieb:
> Thermostat.

Du kannst dir bei solches schnellen zapplern auch einen MosFET oder 
Triac kaputt machen, also so eine kleine Hysterese lohnt sich auf alle 
Fälle.

von Fabio G. (platinenlaminierer)


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Nochmal danke für die Antworten!

Mit der Hysterese klappt es jetzt.

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