Forum: HF, Funk und Felder Ltspice: Audion liefert doppelte NF


von Hans-werner M. (hanswerner)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe mich an einem einfachem Empfänger versucht.
Das Sendesignal habe ich als NF mit 10 KHz moduliert.
Die Sendefrequenz liegt zwischen 3.9445 MHz und 3.9525 MHz.
Die Amplitude von +- 1V an der Antenne ist natürlich unrealistisch.
Die Empfangsfrequenz sollte entsprechend 50pF und 32,5uH bei 3.948 MHz 
liegen (Ohne Berücksichtigung der übrigen Bauteile).
Am Lastwiderstand (Mal 1kOhm angesetzt) erhalte ich +- 200mV.
Das Ausgangssignal müßte noch verstärkt werden (Gegentakt Endstufe oder 
IC). Ein Lautsprecher ist so nicht betreibbar.
Nach der Demodulation erhalte ich laut FFT ein 20 KHz und ein 
schwächeres 40 KHz Signal. Wie kann das sein ? Wo sind die 10 KHz 
geblieben ?
Den Drehkondensator habe ich durch einen Kondensator mit 3pF ersetzt.
Da noch das BF450 Modell fehlt habe ich den BF240 genommen.
Ich nehme an die Mittelanzapfung zwischen 6,5pF und 26pF (Laut Vorlage 
insgesamt 33pF im Verhältnis 1:4) wurde gewählt um den Schwingkreis 
nicht zu stark zu belasten. Existiert eine spezielle Bezeichnung für den 
Aufbau aus den beiden BF240 und dem Schwingkreis ?

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Über die Schaltung selber kann ich nichts sagen.
Aber, ich vermute stark, dass die doppelte Frequenz daher kommt, dass 
dein Modulator einen Modulationsgrad >1 hat (ZSB-AM ohne Träger). Du 
musst einen Träger hinzufügen, am einfachsten durch einen DC-Offset bei 
V2. Nimm da mal 1V und reduziere die Amplitude ein wenig.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

Hallo Hans-werner

Probiers mal für V2 so:
SINE(1m 0.7m 10k 0 0 0 10k)

Gruß, Bernd

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Jetzt hab ich noch zwei Abweichungen entdeckt.

1) B. Kainka verwendet PNP Transistoren.

2) Die Spule setzt sich aus 2 Induktivitäten zusammen. Da L1 und L2 aber 
gekoppelt sein müssen, addieren sich die Werte nicht einfach. Ohne 
Kopplung schwingt die Schaltung nicht.

von Hans-werner M. (hanswerner)


Lesenswert?

1.) B.Kainka hat viele Schaltungen entwickelt. Diese habe ich so von der 
mydarc-Website entnommen. Also in diesem Fall NPN.

2.) Stimmt, die Kopplung fehlt. Aber welche Kopplung kann man für eine 
Luftspule standardmäßig annehmen ? Es waren halt nur 33uH angegeben. Wie 
kommst du auf deine Werte ?

Ich nehme an die beiden Transistoren funktionieren als 
Konstantstromquelle und haben nichts mit der Verstärkung zu tun ?
Warum hast du die 2N5771 verwendet und den BC548C gegen einen BC547C 
ausgetauscht ?

von Gaser (Gast)


Lesenswert?

>Also in diesem Fall NPN.
Die Schaltung kann so nicht funktionieren, entweder PNP Transistoren im 
Audion oder den Schwingkreis und die Kollektoren auf Plus.

>von der mydarc-Website entnommen.
Hättest Du evtl. einen Link auf die Schaltung?

>Warum hast du die 2N5771 verwendet
Ich hab halt irgendwelche geeigneten genommen, welche im LTspice schon 
drin sind.

>33µH, wie kommst du auf deine Werte ?
B. Kainka beschreibt auf seiner Webseite eine Spule mit 4cm Durchmesser 
(Klopapierrolle?) und Anzapfungen nach jeweils 5 Windungen. Von dieser 
Luftspule hab ich dann die Induktivität hochgerechnet.

von Hans-werner M. (hanswerner)


Lesenswert?

1.2.) Stimmt, du hast recht. Ich bin blöd. Hier der Link:
http://www.mydarc.de/df8zr/80maudion.html

Der Durchmesser ist 48 mm. Mit 0,8 mm CuL bringt man ca. 25 Windungen 
auf. Nach der 5. Windung ist eine Anzapfung für den Oszillator 
erforderlich, der aus den beiden BF450 gebildet wird.

4.) Habe es jetzt nicht nachgerechnet. Woher kommt dann die Angabe mit 
den 33uH ? Ist das ein gemessener Wert ?

Schon mal danke für den Dialog.

Habe jetzt dein Sendersignal genommen. Scheint unmoduliert zu sein. 
Mark=3,955Meg und Space=3,955Meg. Am Lastwiderstand erhalte ich laut FFT 
nur die HF. Diese schlägt anscheinend vom Schwingkreis zum Ausgang 
durch.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

>Woher kommt dann die Angabe mit den 33uH?
Von Deinen 32,5µH und B. Kainkas 33µH. Von da hab ich mit dem 
Ringkern-Rechner rückwärts gerechnet. Also die Gesamtspule mit 33µH, 
dann 5 Windungen einzeln und die restlichen Windungen separat.

>Dein Sendersignal scheint unmoduliert zu sein.
Das Mark und Space dürfte für FSK-Modulation zuständig sein. Ich hab 
Deine AM-Modulation auf 1kHz reduziert, da das Audion normalerweise für 
die beiden 10kHz Seitenbänder schon zu schmalbandig ist. In der 
Simulation kannst Du am Antenneneingang das AM-Signal mit 70% 
Modulationsgrad schön sehen.

>Habe jetzt dein Sendersignal genommen.
Mit 1mV Antennensignal hatte ich ca. 25mV NF-Amplitude in der 
Transienten-Simulation. Du bist möglicherweise nicht auf der Resonanz. 
In der Simulation weichen leider die Resonanzen bei der Transienten- und 
der AC-Analyse ein paar khz voneinander ab.

von Hans-werner M. (hanswerner)


Lesenswert?

Von da hab ich mit dem Ringkern-Rechner rückwärts gerechnet.

Welcher Ringkern-Rechner ?

Das Mark und Space dürfte für FSK-Modulation zuständig sein. Ich hab
Deine AM-Modulation auf 1kHz reduziert, da das Audion normalerweise für
die beiden 10kHz Seitenbänder schon zu schmalbandig ist.

Laut Wikipedia ist die Bandbreite bei AM standardmässig 9 KHz. Trifft 
dies auf alle AM-Bänder zu ?

In der Simulation weichen leider die Resonanzen bei der Transienten- und
der AC-Analyse ein paar khz voneinander ab.

Wieso das ? Was ist die Ursache ?

Zusatzfragen:
Du hast für die beiden Transistoren eine eigene Spannungsquelle 
verwendet. Warum ? Bringt das Vor- und/oder Nachteile oder war das zum 
ausprobieren ?
Neben der 1KHz erhalte ich auch ein 2KHz Signal. Mal abgesehen von der 
HF Frequenz die man rausfiltern kann. Woher stammen die 2KHz ? Wie 
kriegt man die weg ?
Wie kann ich das NF Signal am besten verstärken (Ausgang auf 
Lautsprecher mit 0,1-0,2W) wenn ich keinen OpAmp oder eine andere 
integrierte Schaltung verwenden will sondern nur Transistoren. Einfach 
eine Gegentaktendstufe dranhängen (Mit oder ohne zusäzlichen Transistor 
in Emitterschaltung) ?

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

>Welcher Ringkern-Rechner ?
http://www.dl5swb.de/html/mini_ring_core_calculator.htm

>Bandbreite bei AM standardmässig 9 KHz
So ungefähr. Bei Langwelle ist ein 9kHz Raster üblich, bei MW und KW 
10kHz und bei manchen KW-Bändern nur 5kHz. Da können sich die Sender 
überschneiden und man hört ein störendes Pfeifen.

Wenn ein AM-Sender einen 4,5kHz Ton sendet, entstehen links und rechts 
vom Träger je ein Seitenbänder und zwar mit einem Abstand der 4kHz. 
Dadurch benötigt der Sender schon 9kHz Bandbreite. Bei Deinem 10kHz Ton 
müßte die Bandbreite schon 20kHz betragen.

>Transienten- und der AC-Analyse ein paar khz voneinander ab.
>Wieso das? Was ist die Ursache?
Beide Analysen laufen komplett unterschiedlich ab. Bei der AC-Analyse 
wird erst der Arbeitspunkt ermittelt und danach wird nur noch im 
Kleinsignalbereich simuliert. Deshalb kann man auch unrealistisch hohe 
Signale auf den Eingang legen und hinten kommen 1000 Volt raus.
Bei der Transientenanalyse sind Klein- und Großsignalverhalten 
einigermaßen realistisch. Die Simulation dauert aber je nach Anwendung 
relativ lange.

In Deinem Fall kannst Du eine Transientenanalyse durchführen und mit FFT 
das Spektrum anschauen. Dan machst Du einen zweiten Durchlauf, nachdem 
das Antennensignal auf das maximum in der FFT eingestellt wurde.

>beiden Transistoren eine eigene Spannungsquelle
Ich wollte mir das Poti ersparen.

>Neben der 1KHz erhalte ich auch ein 2KHz Signal.
Das ist die Harmonische von 1kHz bzw. der Klirrfaktor. Die Harmonische 
entsteht durch Unlinearitäten während der Demodulation. Oder durch 
ungenau eingestellte Empfangsfrequenz mischen sich die beiden 
Seitenbänder zu 2kHz.

>Verstärker mit Transistoren
Da gibt es viele Schaltungen, eventuell hier im Forum suchen.
Aber ein entsprechendes IC kostet 1,50€ und man benötigt noch 2 externe 
Kondensatoren, dann spielts. Diskrete Verstärker benötigen schon 10-20 
Bauteile.

von Ich und nicht er (Gast)


Lesenswert?

B e r n d W. schrieb:
> Bei Langwelle ist ein 9kHz Raster üblich, bei MW und KW
> 10kHz und bei manchen KW-Bändern nur 5kHz.

10 kHz nur auf Mittelwelle in den USA, in Europa sind es 9 kHz. Auf 
Kurzwelle generell 5 kHz.

73

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

>10 kHz nur auf Mittelwelle in den USA,
>in Europa sind es 9 kHz. Auf Kurzwelle generell 5 kHz.

Mit der Mittelwelle hast Du recht. Im 75m Band wird im 
Frequenznutzungsplan ein 5kHz Raster angegeben, es wird aber 10kHz 
praktiziert. Die Qualität ist dadurch im 75m Band deutlich besser. Auf 
49m dagegen gibt es oft Nachbarkanalstörungen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.