Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Berechnung Transistor unklar


von Michael K. (monoton)


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Hi

ich habe diese Zeichnung von jemand bekommen. Er will für eine SPS (Red 
Lab) eine Platine mit 14 LED zum Testen haben.
Ich soll ihm diese Platine nach seinen Vorgaben ätzen und bestücken.
Jetzt habe ich mir die Zeichnung mal genauer angeschaut und meine 
zweifel.
Spannung an Kollektor 5V
Spannung von SPS an Basis 5V
Transistor BC547B

Also Vorwiderstand LED ist ok.
Basis Emiterwiderstand  von 500K auch ok.
Nur beim Basis Widerstand komme ich auf andere Werte.
Ich habe gerechnet.  Ib= 20mA / 20 (Sättigung) macht 1mA

Rb= (5V-0,7V) / 1mA  = 4300 Ohm = 4KOhm Widerstand

Wer hat jetzt recht?

2. Frage wenn ich die Kollektorspannung auf 12V erhöhe ändert sich doch 
nur mein Vorwiderstang der LED Oder?

Danke für die Antworten.

Gruß Micha

von Uwe (Gast)


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> Basis Emiterwiderstand  von 500K auch ok.
Was soll das sein Zeichnung bitte.

von Michael K. (monoton)


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Sorry Bild vergessen.



Gruß Micha

von Transi (Gast)


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>Nur beim Basis Widerstand komme ich auf andere Werte.
>Ich habe gerechnet.  Ib= 20mA / 20 (Sättigung) macht 1mA

Man rechnet gerne mit Ic/10...

>Basis Emiterwiderstand  von 500K auch ok.

Um zu verhindern, daß der Transistor schon auf Störungen reagiert, macht 
man den Basis-Emitter-Widerstand oft so groß wie den Basisvorwiderstand. 
Also wären zwei 1k8 Widerstände völlig richtig hier.

>2. Frage wenn ich die Kollektorspannung auf 12V erhöhe ändert sich doch
>nur mein Vorwiderstang der LED Oder?

Ja klar.

von Michael K. (monoton)


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Transi schrieb:
>>Nur beim Basis Widerstand komme ich auf andere Werte.
>>Ich habe gerechnet.  Ib= 20mA / 20 (Sättigung) macht 1mA
>
> Man rechnet gerne mit Ic/10...

Dann komme ich auf 2mA durch 3,75V wenn ich 5% von der Spannung der SPS 
und meine 0,7 V Basisstrom nehme und komme dann auf ca. 1,8Kohm.



>
>>Basis Emiterwiderstand  von 500K auch ok.
>
> Um zu verhindern, daß der Transistor schon auf Störungen reagiert, macht
> man den Basis-Emitter-Widerstand oft so groß wie den Basisvorwiderstand.
> Also wären zwei 1k8 Widerstände völlig richtig hier.
>

Also den 500k durch einen 1,8K ersetzen.Fertig . Oder?


Gruß Micha

von Blackbird (Gast)


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>> Man rechnet gerne mit Ic/10...

Warum?
Der Divisor ist normalerweise die Stromverstärkung beim gegebenen 
Kollektorstrom. Diese Stromverstärkung selbst wird wiederum um einen 
Übersteuerungsfaktor (2 bis 5) verringert (ebenfalls als Divisor).

Also so: Ib = Ic / Beta * Ü   (Ü --> Übersteuerungsfaktor)


Blackbird

von Transi (Gast)


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>Also den 500k durch einen 1,8K ersetzen.Fertig . Oder?

Genau. Und den anderen 1k8 Widerstand so lassen.

Du mußt das aber trotzdem mit deinem Kumpel besprechen, weil wir beide 
jetzt nicht wissen, warum sich da ein 500k Widerstand verirrt hat.

Man könnte das auch mit einem MOSFET, wie dem BS170 lösen, falls der 
Ausgang der SPS zu schwach ist. Aber wie gesagt, das mußt du alles mit 
deinem Kumpel besprechen, damit es später keinen Ärger gibt...

von Transi (Gast)


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>Warum?

Weil die Uce-Sättigungsspannung um so niedriger wird, je kleiner das 
Verhältnis Ic/Ib ist. Und in vielen Datenblättern ist die Ucesat für 
Schalterbetrieb für Ic/Ib=10 angegeben.

von Transi (Gast)


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Nachtrag: Dein Beta wird oft für Uce=5V angegeben, also ganz weit weg 
vom Sättigungsbetrieb!

von Blackbird (Gast)


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Der Ableitwiderstand zwischen Basis und Emitter ist nur dann notwendig, 
wenn die Verbindung getrennt werden kann oder der treibende Ausgang 
nicht auf GND durchschaltet (also Strom aufnehmen kann).

Nur Absichern gegen statische Aufladung und ungewolltes Schalten bei 
offenem Eingang - da reicht auch 500k (ich würde etwas um das 10fache 
des Basiswiderstandes nehmen).
Soll dagegen der Eingang geschützt werden (Überspannung und/oder 
Verpolung)ist noch etwas mehr notwendig.

Blackbird

von Blackbird (Gast)


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@Transi:

Uce-Sättigungsspannung spielt bei LEDs nicht so die Rolle. Sie ist in 
die Berechnung des LED-Vorwiderstandes mit einzubeziehen.
Aber im Wesentlichen hast Du mit dem Verweis auf die Datenblattangaben 
des jeweiligen Transistors recht - diese Angaben muß man nehmen und für 
seine Zwecke ausreizen.

Blackbird

von Transi (Gast)


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>Nur Absichern gegen statische Aufladung und ungewolltes Schalten bei
>offenem Eingang - da reicht auch 500k (ich würde etwas um das 10fache
>des Basiswiderstandes nehmen).

Viele TTL-kompatible Ausgänge haben über 0,4Vp Ground Noise. Da passiert 
es leicht, daß die LED in einer solchen Schaltung ganz leicht glimmt 
oder flackert obwohl sie eigentlich aus sein soll. Gerade bei den 
heutigen sehr effizienten LEDs fällst das besonders störend in 
Erscheinung.

Mit einem Basis-Emitter-Widerstand in der gleichen Größenordnung wie der 
Basisvorwiderstand verdoppelt man die Mindestspannung, bei der der 
Transistor gerade öffnet, mit dem Effekt, daß die LED nun wirklich 
zuvewrlässig aus ist, auch bei leichtem Ground Noise.

von Transi (Gast)


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>Uce-Sättigungsspannung spielt bei LEDs nicht so die Rolle.

Richtig. Interessant wird die bei richtig großen Lasten.

>Aber im Wesentlichen hast Du mit dem Verweis auf die Datenblattangaben
>des jeweiligen Transistors recht - diese Angaben muß man nehmen und für
>seine Zwecke ausreizen.

Ich habe ja nur erläutern wollen, warum sich hier ein 1k8 
Basisvorwiderstand findet und daß der hier kein Fehler sein muß.

von Blackbird (Gast)


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Meine Angaben waren auch mehr für den Fragesteller gedacht. Zum 
Nachdenken über das "warum gerade so?" Beim nächsten Projekt stellt er 
sich sonst die gleichen Fragen.

Blackbird

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Mal ne Frage, warum soll der 500k BE-Widerstand durch einen 1,8k ersetzt 
werden? Im Wiki steht nämlich, dass man zwischen 50k und 1M nehmen 
sollte, je nach akzeptabler Störanfälligkeit und Verlustleistung. Ich 
möchte jetzt weder das Wiki noch die hier empfohlenen 1,8k in Frage 
stellen, mich interessiert nur dieser doch erhebliche Unterschied.

von Transi (Gast)


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>Mal ne Frage, warum soll der 500k BE-Widerstand durch einen 1,8k ersetzt
>werden?

Habe ich schon geschrieben:

>Mit einem Basis-Emitter-Widerstand in der gleichen Größenordnung wie der
>Basisvorwiderstand verdoppelt man die Mindestspannung, bei der der
>Transistor gerade öffnet, mit dem Effekt, daß die LED nun wirklich
>zuvewrlässig aus ist, auch bei leichtem Ground Noise.

von Michael K. (monoton)


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So jetzt hab ich mal ein paar Antworten.  :)

Also ich hab jetzt den 500K aus der Schaltung rausgeschmissen und den 
1,8K dafür eingesetzt.
Danke für die vielen Antworten.
Was es für mich als nicht Elektriker natürlich nicht einfacher macht. Da 
doch viele Angaben in Datenblättern Wiki oder halt aus dem Forum doch 
ziemlich schwammig sind. Ich meine da Sachen wie einen Faktor zwischen 
10 und 50 oder "man nimmt einen Widerstand zwischen 10K und 1M Ohm".
Wahrscheinlich muss ich einfach etwas mutiger sein und mehr probieren 
und testen.

Danke für eure Hilfe



Gruß Micha

von Transi (Gast)


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>Was es für mich als nicht Elektriker natürlich nicht einfacher macht. Da
>doch viele Angaben in Datenblättern Wiki oder halt aus dem Forum doch
>ziemlich schwammig sind.

Je mehr man mit Wiki macht, um so mehr muß man leider feststellen, daß 
da eine Menge Schrott steht.

>Ich meine da Sachen wie einen Faktor zwischen 10 und 50 oder "man nimmt
>einen Widerstand zwischen 10K und 1M Ohm".
>Wahrscheinlich muss ich einfach etwas mutiger sein und mehr probieren
>und testen.

Also am einfachsten wird es, wenn man versucht die Hintergründe zu 
verstehen. Es ist nämlich nicht immer die gleiche Schaltung, die man 
dort verwendet. Das kommt auf den jeweiligen Anwendungsfall an.

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