Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Techtalentsuche in USA


von Muecke (Gast)


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http://www.spiegel.de/karriere/ausland/0,1518,803306,00.html

Schon erstaunlich, was in dem Artikel für Gehälter genannt werden.
Wäre ja echt ein Anreiz da hinzugehen, zumal San Francisco auch ein 
nettes Örtchen ist.
Vielleicht ja auch eine interessante Sache um dort 2 Jahre was zu 
lernen, um mit dem dann erworbenem Wissen hier was auf die Beine zu 
stellen.


Gruss

Muecke

von Blase (Gast)


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Die Social-Media und Start-Up blase wird bald platzen.

Dann ist das Katzengejammer wieder groß.

Aber trotzdem viel Spaß da drüben.

von D. I. (Gast)


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Mein Kommilitone fängt nun auch direkt nach seiner Diplomarbeit bei 
Facebook Amerika an.

90k$/a + 25k$ Begrüßungsbonus + 5k$ Reisespesen

dazu die dort im Artikel erwähnten Extras wie freies Essen/Trinken, 
Krankenversicherung, ...

<troll>Da könnt ihr Hobbykrauter von Ingenieuren und Mikrocontroller 
C-Frickler halt nicht mithalten gegen die echten Informatiker :> 
</troll>

von BiBi (Gast)


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Wisi zahlen die Anfängern soviel Geld? Gibt es in den USA keine 
Universitätsabgänger?

von Muecke (Gast)


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Naja, ich denke selbst wenn die Blase platzt hat man bis dahin:

1. Ne Stange Geld mitgenommen (30 k$ nur fürs anreisen, da müssen andere 
ein Jahr für arbeiten)
2. Mit hoher Wahrscheinlichkeit einen schönen Auslandsaufenthalt
3. Sprachtraining
4. Eine Aufzählung mehr im CV
5. und am wichtigsten: Man hat was probiert, wofür man sich in den 
Hintern beißt, wenn man es nicht gemacht/ausprobiert hätte.


Gruss

Muecke

von D. I. (Gast)


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Muecke schrieb:
> Naja, ich denke selbst wenn die Blase platzt hat man bis dahin:
>
> 1. Ne Stange Geld mitgenommen (30 k$ nur fürs anreisen, da müssen andere
> ein Jahr für arbeiten)
> 2. Mit hoher Wahrscheinlichkeit einen schönen Auslandsaufenthalt
> 3. Sprachtraining
> 4. Eine Aufzählung mehr im CV
> 5. und am wichtigsten: Man hat was probiert, wofür man sich in den
> Hintern beißt, wenn man es nicht gemacht/ausprobiert hätte.
>
>
> Gruss
>
> Muecke

Genau das waren unter anderem auch die Gründe meines Kumpels :) All zu 
viel zu verlieren hat man in den jungen Jahren normalerweise nicht.

von Steel (Gast)


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BiBi schrieb:
> Wisi zahlen die Anfängern soviel Geld? Gibt es in den USA keine
>
> Universitätsabgänger?

In den USA kostet das Studium so viel Kohle, dass die Löhne das 
natürlich erstmal wieder rausholen müssen.

Nicht unüblich, dass man für ein Semester 30k$ hinlegen muss. An den 
Elite-Unis noch mehr.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Die $25k sind wahrscheinlich die Kaution um nach ein paar Tagen aus dem 
Knast wieder raus zu kommen.

Als Nicht-US-Bürger landet man schnell im Knast weil ein illegaler 
Status unterstellt wird. Das passiert Hunderten jeden Tag, Studenten, 
Leute die einen US-Bürger geheiratet haben aber noch keinen US-Status 
haben, Wissenschaftlern und Reisenden. Ich lese regelmäßig die LA Times 
- da gab es vor ein paar Tagen einen Artickel darüber (ich finde ihn 
leider nicht mehr) - es haben auch einige Deutsche die in den USA leben 
gepostet. Wenige halten das für gut, die meissten Foristen haben sich 
für ihr Land fremdgeschämt.

Es ist so schlimm das die US-Bürger die nach Kanada einreisen wollen von 
den Kanadieren schikaniert werden - entweder aus Rache oder weil man 
darauf aufmerksam machen will.

Und egal ob man an einem wichtigem Projekt arbeitet oder mit der 
Freundin aufs Land fahren wollte, ist das eine hässliche Erfahrung eine 
Woche im Knast zu sitzen bevor der Anwalt die Formalitäten erledigt hat.

Und die Firma verspricht zwar zu helfen und zahlt auch die Kaution - ist 
aber gegen diese Behörde völlig machtlos.

Also das wäre mal ein Pferdefuß der mich auch davon abhält mal rüber zu 
jumpen.

von Du weisst wer (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> Also das wäre mal ein Pferdefuß der mich auch davon abhält mal rüber zu
> jumpen.

Du hast doch Mathe in Frisco (sic!) studiert, bevor du 
Abteilungsleiterin wurdest?

von Heinz (Gast)


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Wenn ich deinen Beitrag lese, dann kommt mir unweigerlich das Kotzen.

Desert Irritants Systems

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Du weisst wer schrieb:
> Du hast doch Mathe in Frisco (sic!) studiert, bevor du
> Abteilungsleiterin wurdest?

Ich bin aber kein US-Bürger.

Heinz schrieb:
> Wenn ich deinen Beitrag lese, dann kommt mir unweigerlich das Kotzen.

Mein Beileid -

von Chris (Gast)


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BiBi schrieb:
> Wisi zahlen die Anfängern soviel Geld? Gibt es in den USA keine
> Universitätsabgänger?

Schonmal ne 08/15 Uni dort besucht? Mit dem, was dir hier für ein Diplom 
abverlangt wird, hast Du dort schon nen Ph.D. in der Tasche.

von Peer Seh (Gast)


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Chris schrieb:
> hast Du dort schon nen Ph.D. in der Tasche.
Eben:
In den Staaten nach einem "Talent" zu suchen, ist wie zuzugeben, dass 
das Telefon nicht von Philip Reis erfunden wurde. Was erwartet ihr von 
den "Weißbrotfressern", aussser Thomas Slpha Edison?

von san mateo driver (Gast)


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Muecke schrieb:
> http://www.spiegel.de/karriere/ausland/0,1518,803306,00.html
>
> Schon erstaunlich, was in dem Artikel für Gehälter genannt werden.
> Wäre ja echt ein Anreiz da hinzugehen, zumal San Francisco auch ein
> nettes Örtchen ist.
Das sind aber auch nur die Firmen im Valley, wo halt alle hin wollen.
Die werden mit Bewerbungen aus der ganzen Welt zubombardiert.


> Vielleicht ja auch eine interessante Sache um dort 2 Jahre was zu
> lernen, um mit dem dann erworbenem Wissen hier was auf die Beine zu
> stellen.
Hier fehlt das Umfeld. Dort drüben gibt es eine echte Gründerszene die 
den Namen auch verdient, du wirst als Student mehr oder weniger genötigt 
eine Firma zu gründen und so denken auch die Profs: Der Student soll 
eine Firma gründen wir helfen ihm dabei wo es nur geht. In Deutschland 
undenkbar. Jetzt kommt mir nicht mit deutschen Gründerzentren die mehr 
an eine Behörde erinnern. Wer das nicht in Kalifornien selber erlebt hat 
wird das nie verstehen.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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san mateo driver schrieb:
> Hier fehlt das Umfeld. ... Wer das nicht in Kalifornien selber erlebt hat
> wird das nie verstehen.

Das ist das Problem - geh hier mal zu einer Bank und sage du brauchst 
1E6 € um was zu machen - hier schaut man dich an als wärest du krank und 
in LA bekommst du das Geld - landest aber auch unter der Brücke wenn es 
nicht rockt - hier kriegst immerhin HIV.

von Frank H. (Gast)


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HIV kann man sich doch überall in der Welt holen. Sei denn man schützt 
sich.

von Ing Zocker (Gast)


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man sollte erwähnen das in diesen ganzen social web Firmen ne Menge 
Fremdkapital drin steckt, d.h. da steht nen entsprechender Zinsdienst 
dahinter. Wieviel von den 50 Facebookmiliarden ist den bitte 
Eigenkapital?

von j. c. (jesuschristus)


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>Als Nicht-US-Bürger landet man schnell im Knast

Klar. Da wirst Du von der Straße wegverhaftet. Grad als Deutscher. 
Selten so einen Scheiß gelesen. Weißt Du wie viele Ausländer in den USA 
leben und wie viele Touristen da hin fliegen? Wenn Du dauerhaft da 
wohnst, hast Du ein Visum in Deinem Pass, ebnso als Verlobter etc. Das 
zeigst Du jedem Bullen und da verhaftet Dich NIEMAND. Wenn die Dich 
nicht mögen, kommst Du gar nicht erst rein, sondern fliegst wieder 
zurück.

>1E6 €

Ja klar, gibt Dir jede Amibank sofort in die Hand. Vor allem Euro. 
Junge, hör auf uns zu verarschen.

von 45455 (Gast)


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Wahnsinn, was in den USA - trotz echter Krise - möglich ist. Das Silicon 
Valley ist eben immer noch weltweit einzigartig.

Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass es in den USA zu wenig 
Informatik-Absolventen geben soll, weshalb man die Leute dann aus Indien 
kommen lässt.

Google & Co. können sich die im Artikel genannten Gehälter jedenfalls 
locker leisten, die erzielen nämlich Umsatzrenditen von z. T. über 20 %.

Für Absolventen muss es ein tolles Gefühl sein, so umworben zu werden. 
Ein solcher "War of Talents" wäre in D undenkbar.

Allerdings wird die ganze Startup-Geschichte seit jeher von den Medien 
hochgeschrieben, glorifiziert und regelrecht romantisch verklärt.

Geschichten vom "Google-Campus" inkl. Sofas im Büro, hockklassigem 
Kantinenessen und allg. die unkonventionelle Art der Internetfirmen 
kommen gerade beim jungen Publikum sehr gut an. Diese Firmen sind soweit 
vom deutschen Unternehmensalltag weg, wie es nur möglich ist.

Ich seh wie andere hier aber auch schon die nächste Internet-Blase. Der 
Hype ist einfach schon zu groß, was sich ja auch in den z. T. 
unrealistischen Gehältern ausdrückt.

von doppeling (Gast)


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Also, Klartext,
dann würde es bedeuten, ich kann mich einfach bei Google, Facebook, und 
Co im Silicon Valley bewerben, und würde sofort genommen werden?

Würden die mir auch ein Visum sponsern (rechne mit dem H1B), denn 
Greencard hab ich keine? Bin Dipl. Ing, hab Informationstechnik 
studiert, und einige Erfahrungen in Werksvertrags-Anstellungen. Zudem 
kann ich mich gut in prozedurale als auch objektorientierte Sprachen 
einarbeiten (beides schon programmiert)..

Habt ihr das schon versucht? Eine Bewerbung in die USA? Wie ist das?
Hab immer gehört, ohne US-Wohnadresse fast aussichtslos, dort sind 
Tausende von jungen Uni und Collegeabgängern, da wird die Luft schon 
dünn, dass die einen dann aus Europa rüberholen...

Sollte man wirklich zu nem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, 
zahlen die dann auch die Kosten? Weil ich geb nicht Tausende von Dollars 
aus um dann wieder heimgeschickt zu werden - obwohl mit nem Urlaub kann 
mans ja verbinden..

Was meint ihr??

von Dickerchen (Gast)


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Muecke schrieb:
> Naja, ich denke selbst wenn die Blase platzt hat man bis dahin:

...eine ganze Menge für den Amerikanischen Geheimdienst geleistet!

von D. I. (Gast)


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doppeling schrieb:
> Also, Klartext,
> dann würde es bedeuten, ich kann mich einfach bei Google, Facebook, und
> Co im Silicon Valley bewerben, und würde sofort genommen werden?

Ähm, Hinz und Kunz nehmen die natürlich nicht, zumindest nicht die 
erstgenannten...

von Backflow (Gast)


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>Was meint ihr??

Warst Du nicht der geniale Ing, der sich bewußt als Anti-Teamplayer 
geriert?. Das kommt gerade in den USA bestens an. Also los.

von Tommi (Gast)


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>Was meint ihr??

Das ist die Fachkräftelüge auf Amerikanisch!

Aus dem Artikel:
> "sind von den Tech-Arbeitern nur 4,2 Prozent ohne Beschäftigung - und das
> meist nicht lange. "

4,2% das heißt,

jeder 24ste ist sein Leben lang arbetslos, oder
jeder 12te ist sein halbes Leben lang arbeitslos, oder
jeder 6te ist 10 Jahre seines Lebens arbeitslos, oder
jeder 3te ist 5 Jahre seines Lebens arbeitslos, oder
jeder 2te ist 3 Jahre seines Lebens arbeitslos


Vollbeschäftigung ist das nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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doppeling schrieb:
> Habt ihr das schon versucht? Eine Bewerbung in die USA? Wie ist das?
> Hab immer gehört, ohne US-Wohnadresse fast aussichtslos

Wenn Du einen Job zu vergeben hättest, würdest Du jemanden Tausende von 
Kilometern anreisen lassen für ein Vorstellungsgespräch? Wohl kaum. Es 
sei denn vielleicht, es wäre ein absoluter Top-Mann wie etwa ein Anders 
Hejlsberg. Aber solche Leute bewerben sich auch nicht (mehr), die 
bekommen Angebote.

von ♪Gesit (Gast)


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Ich habe in Silicon Valley mit ein Paar Auswanderern aud D geredet. Die 
Einstiegsgehälter belaufen sich tatsächlich auf die 100-120k Nach Uni, 
wobei die 120k einer mit Doktortitel erhalten hat. Nach 5 Jahren kann 
man, wenn man gut ist einiges mehr dazuverdienen. Die Einkommenssteuer 
ist wesentlich geringer. Manch Arbeitgeber zahlt sogar die 
Krankenversicherung. Da ist auch der springede Punkt. Die Versicherung 
ist relativ teuer (Krebs exklusiv). Sollte man sich gegen Krebs 
versichern, kostet es wieder mehr. Der Arbeitsplatz ist sehr unsicher. 
Passt dem Chef irgendwas nicht, sitzt man innerhalb von 2 Wochen auf der 
Straße (durch das Hohe Einkommen lassen sich aber gut Rücklagen bilden, 
um solche Zeiten überbrücken zu können). Wenn man gut ist, hat man so 
gesehen einen sicheren Arbeitsplatz. Leute sind nett, alles recht 
multikulti, Amis, Deutsche, Inder, Russen, Polen. Das Wetter ist 
verlockend, 25°C im Winter und keine Wolken weit und breit, ist keine 
Seltenheit. Deutsche die ich da beruflich kennengelern habe, wollen 
nicht mehr nach Deutschland zurück.

von Purzel H. (hacky)


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Die Krankenversicherung laeuft immer ueber die Firma, ist Teil des 
Lohnes. Das Problem tritt auf wenn man die Stelle verliert, dann ist man 
auch die Krankenversicherung los.
Hier in Europa machen sich alle Firmen auf den Aufschlag gefasst, wollen 
kein Risiko eingehen. Das ist drueben anders.

von sf (Gast)


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Muecke schrieb:
> Wäre ja echt ein Anreiz da hinzugehen, zumal San Francisco auch ein
> nettes Örtchen ist.

Total übervölkert mit sehr hohen Mieten. Obdachlose überall. Die Grenze 
zwischen guter Gegend und Slum kann eine Straßenkreuzung sein (besonders 
in der City). Das Valley im eigentlichen Sinne beginnt 50km südlich.
Die Wohngebiete im Valley (Milpitas z.B.) sind allerdings top. Zwar 
nicht für die Ewigkeit gebaut, kommen aber nahe an ein Urlaubsresort 
ran.

von ♪Geist (Gast)


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>Die Krankenversicherung laeuft immer ueber die Firma
Da bin ich anders informiert.

>> Wäre ja echt ein Anreiz da hinzugehen, zumal San Francisco auch ein
>> nettes Örtchen ist.

>Total übervölkert mit sehr hohen Mieten. Obdachlose überall.

Obdachlose gibt es dort in jeder Stadt, entweder lebt man damit oder man 
lässt es sein, wobei die dort schon recht creasy sind. Eine 1 - 1.5L 
Plastikflasche Wodka kostet dort zum Teil unter 5$. Deshalb reden da 
viele Obdachlose mit ihren imaginären Freunden oder schreien laut rum. 
Ich persönlich würde nicht in San Francisco wohnen, wenn ich in Silicon 
Valley arbeiten würde.

von rasenpfleger (Gast)


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♪Geist schrieb:
>>Die Krankenversicherung laeuft immer ueber die Firma
> Da bin ich anders informiert.
Die Version (dass die Versicherung über die Firma läuft) hört man oft, 
ist aber glaube ich nur bei den ganz großen Firmen so. Die großen machen 
dass, weil sie händeringend suchen [Google, Facebook, MS] oder wegen der 
Gewerkschaft [GM]. Die Gewerkschaften, speziell im Stahl- oder 
Automotiv-Sektor, ist da nämlich mehr als übermächtig, da ist die 
IG-Metall 'ne Lachnummer gegen.

Ansonsten, auch ganz interessant:
http://de.wikibooks.org/wiki/Aus_Deutschland_in_die_USA_umziehen:_Krankenversicherung_und_Gesundheit

von Lebensplaner (Gast)


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>Mein Kommilitone fängt nun auch direkt nach seiner Diplomarbeit bei
>Facebook Amerika an.

>90k$/a + 25k$ Begrüßungsbonus + 5k$ Reisespesen

>dazu die dort im Artikel erwähnten Extras wie freies Essen/Trinken,
>Krankenversicherung, ...


bei der Krankenversicherung sollte man genau nachchecken was damit 
abgedeckt ist. Schon der Zahnarzt für ne rausgefallene Plombe kann teuer 
werden, Sportbeschwerden auch. Für Familiegründung dürfte das auch nicht 
der ideale Platz sein.

Urlaubstage kannst du mit der Lupe suchen, gesundes Essen ebenfalls. 
dein dort gekauftes Fahrzeug wirst du kaum nach deutschland überführen 
lassen, musst es also mit Verlust verkaufen. Auch die anderen 
"Investgüter" die man sich als Berufsanfänger zulegt, wirst du bei 
deiner Rückkehr wieder abstossen müssen.

Dergestalt fängst Du in deutschland nach 3 jahren wieder bei Null an. 
Sollte man bedenken.

MfG,

von D. I. (Gast)


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Lebensplaner schrieb:
> Dergestalt fängst Du in deutschland nach 3 jahren wieder bei Null an.
> Sollte man bedenken.

Vor allem, weil man sich ja von dem mickrigen Gehalt kaum was 
zurücklegen kann für diesen Fall...

von abgrund (Gast)


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Lebensplaner schrieb:
> Dergestalt fängst Du in deutschland nach 3 jahren wieder bei Null an.
> Sollte man bedenken.

Lieber in Deutschland auf Sparflamme leben, Abgaben zahlen und schön 
sparen.
So wünscht es sich der Staat. Genügsame, brave Fachidioten die Unsummen 
von Geld auf ihren Konten anhäufen. Mit etwas Glück (Nerd) fällt das 
ganze Geld zurück an den Staat, weil es keine Erben gibt.

Lebensplaner schrieb:
> Dergestalt fängst Du in deutschland nach 3 jahren wieder bei Null an.
> Sollte man bedenken.

Weil es in den USA so schlecht und in Deutschland so viel besser ist 
werden wir ja seit Jahrzehnten von Auswanderern aus Kalifornien 
heimgesucht.
Für die ist es wie Erlebnisurlaub: Ein angstvolles Leben, beruhend auf 
jahrhundertelangen Traditionen (dem Untertan) angehaucht von deutscher 
Weltoffenheit und Nächstenliebe.
Im Ernst: Leben heisst doch nicht den Betrag x/Jahr zu verdienen. Drei 
Jahre USA sind eine gute Erfahrung und zehn mal besser als drei Jahre 
schauspielerische Arschkriechtätigkeit im traditionellen deutschen 
Unternehmen.

von san mateo driver (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2465254:
> Habe nirgenwo auf der Welt mehr Psychopathen, Knastbrüder, Ausgeflippte,
> Kiffer und Alkoholiker gesehen wie in den USA. Alles Nachkommen von
> Fallenstellern, Imkern, Eierdieben und Verbrechern.
Brunnenvergifter hast du vergessen! ;)

von Jöt Z. (joetze)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2465254:
> Habe nirgenwo auf der Welt mehr Psychopathen, Knastbrüder, Ausgeflippte,
> Kiffer und Alkoholiker gesehen wie in den USA.

Mit offenen Augen z.B. durch die abgehängte Provinz Ostdeutschlands 
unterwegs und schon relativiert sich der Unterschied.

Ansonsten ist Dein Amerika-Bashing erbärmlich - wenn auch durchaus 
modisch.

Nicht nur, dass Du vergessen hast, dass Du und ich ohne Amerika heute 
wohl in kurzen Hosen (natürlich auch im Winter - Ehrensache für harte 
Germanen ...) und strammem Seitenscheitel rumlaufen würden.
Auch die Beiträge Amerikas zu Kunst, Literatur und Technologie werden 
generös verschwiegen.
Amerika und die Amerikaner auf die ewige Leier von Vietnam und Irak zu 
reduzieren ist wenig orginell.
Grad aus dem Munde von Zeitgenossen, die sehr beleidigt reagieren, wenn 
ihre deutsche Herkunft auf 2 Weltkriege reduziert wird ...

Aber was schreibe ich. Fachidioten aus technischen Fächern und 
differenzierte Weltsicht gibts nur selten.

von abgrund (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2465254:
> Eine Erfahrung ja, eine gute bezweifele ich. Ich mag das Land nicht mag
> die Menschen dort nicht und kann dem System welches eigentlich keins ist
> nichts abgewinnen.

Wieso hassen eigentlich alle alten IBNler die USA? Da gibts einige, die 
genauso argumentieren wie er.

von Karl Klugschiet (Gast)


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>>Lebensplaner schrieb:
>> Dergestalt fängst Du in deutschland nach 3 jahren wieder bei Null an.
>> Sollte man bedenken.

>Vor allem, weil man sich ja von dem mickrigen Gehalt kaum was
>zurücklegen kann für diesen Fall...

Ohne diese Rücklagen würdest du im Minus anfangen. Fehlende 
Beitragszahlungen bei Autoversicherung/Rente/etc sein auch mal erwähnt.
Du kommst zurück aus den Staaten, muss ein Auto neu anmelden und fängst 
bei über 100 % an, während die daheim geblieben schon unter 100% sind. 
rentenpunkte könnten auch fehlen, etc. Unterm Strich dürfte es sich 
finanziell nicht positiv auswirken.

Vielleicht hast du bessere Karierechancen hier durch deinen 
Auslandaufenthalt, musst aber trotzdem in der neuen dt. Firma unten 
anfangen (ausser dein US-Arbeitgeber schickt Dich nach Germany). Und 
hast es schwerer weil dir der deutsche Stallgeruch und Netzwerke fehlen. 
Der Heiratsmarkt wird auch nicht besser und füllt sich mit 
Gebrauchtwaren ;-).

Nicht das prinzipiell von einem US-Job abzuraten ist, man sollte aber 
ach die Nachteile bei einer Rückkehr in Erwägung ziehen.
Meine Meinung: fifty:fifty

MfG

von iaoffline (Gast)


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D. I. schrieb:
> 90k$/a + 25k$ Begrüßungsbonus + 5k$ Reisespesen

Alles ist relativ, ohne einen Kaufkraftvergleich sagt das erst einmal 
wenig aus.

Außerdem täuscht die Summe da du in Deutschland wesentlich mehr Geld 
bekommst als du auf dem Lohnstreifen siehst, der Staat zieht es bloß 
vorher schon ab.

Dann hast du in D i.d.R. 6 Wochen Urlaub (USA 2 Wochen) und div. 
Arbeitnehmer- und Mieter etc. Rechte die in den USA schlicht nicht 
existent sind.



Aber es gibt auch immer ein Großwetterlage:
Wer nach dem Studium so eine Chance ausschlägt ist in meinen Augen schön 
blöd. Deutschland mutiert immer schneller zu einem Feudalstaat in dem 
die abhängig Beschäftigten alle anderen ernähren sollen. Eine knallharte 
Restauratinspolitik hin zu Verhältnissen des 18. Jahrhunderts. Das auch 
noch unter dem Beifall der Insassen. Die Abwärtsspirale wird sich immer 
schneller drehen, das ist Systemimmanent.

abgrund schrieb:
> Mit etwas Glück (Nerd) fällt das
> ganze Geld zurück an den Staat, weil es keine Erben gibt.

Das wird jetzt schon einkassiert, der Staatshaushalt ist zu einem 
Pyramidenspiel verkommen, Lebensversicherungen z.B. werden den Mefo 
wechseln der Nazis immer ähnlicher. Das freie verfügbare Einkommen in 
den unteren Lohngruppen ist auch längst nahe 0. Das wird offensichtlich 
toleriert, hat aber  mit Zivilisation wenig zu tun.

Zuckerle schrieb im Beitrag #2465254:
> Habe nirgenwo auf der Welt mehr Psychopathen, Knastbrüder, Ausgeflippte,
> Kiffer und Alkoholiker gesehen wie in den USA

Geht mir auch so, so viele Kaputtnicks auf einem Haufen findest du in 
Europa in keinem sozialen Brennpunkt. Menschen bei denen es mich bei 
einem Blick in ihre Augen gegruselt hat habe ich nur dort getroffen.

Auf der anderen Seite habe ich aber auch wenige Länder bereist in denen 
ich so freundlich hilfsbereit und zuvorkommend aufgenommen wurde wie in 
den USA. Es ist das Land extremer Gegensätze, herzlos brutal moralisch 
verkommen und hilfsbereit ehrlich religiös und großzügig gehen da Seite 
an Seite

von USA-Erfahrener (Gast)


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War bisher drei mal in USA: Colorado und Alabama. Mir gefällt es nicht. 
Die machen alle so auf cool und Möchtegern-Cowboy. Dazu keine Wanderwege 
oder ähnliches. Ein Gehsteig ist schon eine Seltenheit.

Ob man es glaubt oder nicht: Die Leute joggen/walken im Mall, also im 
Shoppingcenter! Vermutlich mangels besserer Alternativen. Wie krank ist 
das denn? An der Ost- oder Westküste sieht es vielleicht anders aus, 
aber dort war ich noch nie.

von USA-Erfahrener (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2465254:

> Jeder der hier in
> Europa was ausgefressen hatte und verschwinden muste ging in die USA.

Ja, aber ein sehr großer Teil der Menschen ging mal aus Not in die USA, 
da fallen die paar krummen Gestalten gar nicht ins Gewicht. Z.B. um 
1750, als es Mißernten gab, und in den Eifeldörfern Hungersnot entstand. 
Die halbe Bevölkerung verließ die Gegend in Richtung Bremen zum Schiff. 
Und wahrscheinlich zu Fuß.

Es gibt hier in der Gegend einen Ort mit dem Ortsteilnamen Neuafrika. 
Den Ortsteil benannte man zu Ehren eines Bauern, der alleine los zog, 
und aus Geldmangel fürs Schiff wieder zurück mußte. Der Mann hörte von 
Amerika, verwechselte es aber mit Afrika. Die waren mit Erdkunde noch 
nicht so vertraut. Schon genial, daß jemand überhaupt Bremen fand, ohne 
Navi. Analphabeten waren viele auch noch. ;-)

von abgrund (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2465811:
> Das hat mit hassen nichts zu tun. Aber auf IBN siehst du eben Dinge in
> der
> Welt die einem Bild-Zeitung-Leser und einem normalen Touristen
> verschlossen sind und bekommst vorallem mit wie die sich aufführen, wie
> die Herren der Welt, was sie aber nicht sind.

Weiss ich selber. Mir ist aufgefallen, dass die Jungs (nicht alle) 
ziemlich abgehoben sind. Das geht bei der Sprache los. Es wird sich gar 
nicht bemüht ein halbwegs dialektfreies Englisch zu sprechen. Mit den 
Engländern (und auch Kanadiern) habe ich da ganz andere Erfahrungen 
gemacht.
Desweiteren erwarten die einen Arbeitssklaven, der auch das Zeug 
ausbadet, was die Mangels Organisation verschlampt haben (natürlich 12h 
am Tag inkl. Sa).
Eine so hohe Gastfreundlichkeit(seitens Kundenfirmen)  wie im nahen 
Osten oder Asien gibts dort auch nicht. "Kümmer Dich!" halt.
Die meisten deutschen Firmen sind allerdings auch nicht viel besser. Als 
Servicemann ist man je nach Land (und Firma) Sklave oder King.
Meine Erfahrungen habe ich direkt im Valley gemacht. In anderen Gegenden 
sieht es wohl schlechter aus (da ist es lebensgefährlich Abends aus dem 
Hotel zu gehen).
Die Amis (vor allem die weisshäutigen), die ich ausserhalb der Arbeit 
traf waren aber wirklich in Ordnung: Hilfsbereit und sehr offen.

von Wilhelm F. (Gast)


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abgrund schrieb:

> Die Amis (vor allem die weisshäutigen), die ich ausserhalb der Arbeit
> traf waren aber wirklich in Ordnung: Hilfsbereit und sehr offen.

Die, die hier in Deutschland sind, z.B. Spangdahlem Airbase, sind auch 
in Ordnung. Eine Bekannte, die dort als Zivilkraft arbeitete, lud die 
Leute zu Partys ein, wo ich dann auch dabei war. Die Erdbeertorte mit 
eingelegten Salzstangen war aber schon etwas schräg. Aber optisch 
wunderschön, da steckte viel Mühe drin. Und die Mädels schön, mann, was 
sind die aufgepeppt!!! Wie Barbies.

Es waren auch einfache Deutsche dabei, z.B. Handwerker, Heizungsbauer, 
die überhaupt kein Wort Englisch sprechen. Na, dann machten wir Karten- 
und Würfelspiele zur Unterhaltung. Das verstehen alle.

In der Vulkaneifel, großes Jagdbombergeschwader, Wehrdienst, ging ich 
als einziger Deutscher samstags abends mit den Amis mal einen trinken. 
Waren sogar schwarze und weiße gemischt, die vertrugen sich hier in der 
Fremde ausgezeichnet. Als ob es keinen Rassismus gäbe. Aber Psssst, ich 
durfte das eigentlich nicht. Hatte auch keinen Pfifferling Bock auf den 
Wehrdienstscheiß. Sicherungsstaffel, nicht mal was technisches. Und 
erlaubte mir etwas Ungehorsam. Eigentlich war Bereitschaftszeit, aber es 
passierte da samstags abends nie was. So hing man meistens auf der Stube 
ab, schaute allenfalls im Gemeinschaftsfernsehraum die 
Samstagsabendssendungen. Stiefelsaufen (3 Liter Pils im Glas) haben wir 
in einer zufällig gefundenen Eifeler Dorfkneipe gemacht, aber es war 
ganz nett. Ist aber mit 30 Jahren wohl verjährt. Deswegen kann ich das 
heute mal sagen. Ich weiß auch gar nicht, ob die Amis das selbst 
durften. Im Ami-Club war ich auch stets willkommener Gast. Konsumierte 
da auch genug. Man mußte da aber anfangs erst mal einen kennen, damit 
man überhaupt Zugang bekam. Danach war es gut, wenn sie dein Gesicht 
kannten. Dann fragte nie mehr jemand. Und wenn man da keine krummen 
Faxen macht.

Wohl beim Boxkampf, ich weiß nicht mehr, ob es Jo Frazier war, aber 
gegen einen Deutschen, da gingen wir 3 Deutschen vorzeitig 
sicherheitshalber mal nach Hause.

Auch ohne Geld, ich wollte die Wehrdienstzeit nicht missen. Das war mal 
eine ganz andere Zeit mit ganz anderen Leuten und Impulsen als sonst im 
Alltag. Wir waren ja auch eine deutsche Clique aus der selben 
Herkunftsgegend. Und da ging es Sonntags abends beim Sammeltreff schon 
richtig gut ab, bis zur Ankunft nachts in der Kaserne.

Unser Vermieter sagte 1965 mal: Er hätte am liebsten Amis gehabt, wenn 
wir nicht eingezogen wären. Alleine dafür baute er das Haus an, mit 
zusätzlicher Mietwohnung. Die konnten am sichersten und auch gut zahlen. 
Das machten viele in der Gegend so.

Auch sonst lernte ich hier und da Amis kennen. Z.B. in Köln mal eine 
Praktikantin bei Tektronix Deutschland. Durch die lernte ich im 
Stadtviertel eine erstklassige englische Teestube kennen. Da fühlte sie 
sich wohl. Ja, das war wie mitten in England.

von Jlagreen (Gast)


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Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile. Keins ist perfekt, alle sind 
sie von ihrer Geschichte geprägt.

Es hängt auch sehr davon ab, wo man im Land ist. Ist in Deutschland ja 
auch so, dass sich die Menschen nicht überall gleich verhalten und sehr 
unterschiedlich sind. Generell jedoch muss ich sagen, dass im Schnitt 
die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft in DE am Niedrigsten ist. Vor 
allem aber nervt mich immer die gehobene Distanz, die allein schon 
sprachlich existiert ("Sie" vs. "Du").

Ich war bisher 7x in den USA und war immer begeistert davon, allerdings 
war ich fernab irgendwelcher Metropolen und im mittleren Westen und 
Süden unterwegs. Die Amis haben einen sehr hohen Nationalstolz und das 
merkt man sofort, den zeigen sie auch sehr gern. Manche dort haben ein 
großes Selbstbewusstsein allein deswegen, weil sie Amerikaner sind. Aber 
das wiederum hat mir sogar gefallen, denn in keinem anderen Land bisher 
habe ich einfach so Menschen kennengelernt wie dort. Überall wird man 
angesprochen oder teilweise passt man sich an und spricht selbst Leute 
an. Der Smalltalk kommt da von allein und manchmal wird sogar mehr 
daraus.

Ob das Leben dort gut ist, kann ich nicht sagen, es ist halt ein Land 
der Extreme. Mittelmaß kennen die dort nicht, dessen muss man sich 
bewusst sein. Das Essen war sogar gut, allerdings habe ich auch FastFood 
gemieden und bin eher in lokale Restaurants gegangen. Die sind leider 
sehr selten, da dort fast nur noch riesige Ketten existieren.
Was aber nervte, ist die Tatsache, dass man zumindest in kleineren 
Städten quasi nur mit dem Auto irgendwo hin konnte. Gehwege gibt es dort 
nur in großen Städten und auch da nur in der Innenstadt. Das Beste war 
mal, da waren wir in einem Laden und musste zu nem Laden auf der anderen 
Straßenseite. Wir konnten aber nicht rüberlaufen, also sind wir über die 
Kreuzung mit dem Auto gefahren ^^. Aber die haben auch enorm viel Platz, 
z.B. bin ich auf den Parkanlagen der Hotels gejoggt, weil die teils die 
Größe von Parks einnehmen :P

Was mich aber wirklich mal interessieren würde, sind so die 
Lebensunterhaltskosten? Klar kenne ich Zahlen, aber die kann ich nur mit 
DE vergleichen, was ja Blödsinn ist, denn die verdienen dort im Schnitt 
ja weniger. ABER, was mich umgehauen hat, waren die Autopreise. Für das, 
was mein Golf 6 gekostet hat, hätte ich dort nen vollausgestatteten 
Mustang GT500 bekommen und noch etwas Benzingeld übrig (Tax eingerechnet 
natürlich) ;). Ich hatte schon Gespräche mit Einem dort, ggf. einen 
Mustang zu kaufen und dass er ihn für mich in der Garage aufbewahrt und 
ich ihn dann fahre, wenn ich mal wieder in der Gegend bin. Die 
Probefahrt haben wir hinter uns, war echt geil. Bei Chevrolet waren wir 
auch, haben da nen Camaro SS und ne Corvette getestet, mussten aber 
etwas zahlen, was voll ok war :D

Konkret würde mich mal interessieren, wie gut es sich mit $50-$60k 
Brutto in Kentucky oder North Carolina leben lässt?

Ich denke, für ein paar Jahre kann es nicht schaden mal in den USA zu 
leben und zu arbeiten. Eine sicher interessante Erfahrung, vor allem 
wenn man frisch von der Uni kommt und quasi ungebunden ist. Aber das 
Auswandern würde ich mir doch schwer überlegen, oft sieht man erstmal 
nur die schönen Seiten eines Landes, die hässlich trifft man erst, wenn 
man dort wirklich lebt. Als Schüler und Student habe ich auch oft ans 
Auswandern gedacht, aber als IBN muss ich mittlerweile sagen, dass mir 
DE doch ganz gut gefällt und ich wohl hier bleiben werde :)

von Mark B. (markbrandis)


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Jlagreen schrieb:
> Vor allem aber nervt mich immer die gehobene Distanz, die allein schon
> sprachlich existiert ("Sie" vs. "Du").

Ist freilich keine typisch deutsche Eigenart, das gibt es so oder 
ähnlich in vielen Sprachen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Siezen#Die_H.C3.B6flichkeitsform_in_anderen_Sprachen

> Überall wird man
> angesprochen oder teilweise passt man sich an und spricht selbst Leute
> an. Der Smalltalk kommt da von allein und manchmal wird sogar mehr
> daraus.

Ja, da sind wir Deutschen einfach zu distanziert. Ein bisschen mehr 
Lockerheit im Umgang mit Menschen, die wir (noch) nicht kennen, würde 
uns gut tun.

Ich war eimal im Leben in den USA, habe dort unter anderem den Hoover 
Dam gesehen und bin im Lake Mead geschwommen. Als ich aus dem Wasser 
kam, sprach mich ein Rentner-Ehepaar an: "How's the water?" Und wie Du 
sagst, ergab sich ein nettes kleines Gespräch daraus. In Deutschland hab 
ich das noch nie erlebt, dass mich Leute am Baggersee einfach so 
ansprechen.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Hallo.



Ich habe mir die Salbaderei hier jetzt lange genug angesehen und fühle 
mich genötigt, zu kommentieren.


>> doppeling schrieb:
>>
>> Würden die mir auch ein Visum sponsern (rechne mit dem H1B), denn
>> Greencard hab ich keine? Bin Dipl. Ing, hab Informationstechnik
>> studiert, und einige Erfahrungen in Werksvertrags-Anstellungen. Zudem
>> kann ich mich gut in prozedurale als auch objektorientierte Sprachen
>> einarbeiten (beides schon programmiert)..
>>
>> Habt ihr das schon versucht? Eine Bewerbung in die USA? Wie ist das?
>> Hab immer gehört, ohne US-Wohnadresse fast aussichtslos, dort sind
>> Tausende von jungen Uni und Collegeabgängern, da wird die Luft schon
>> dünn, dass die einen dann aus Europa rüberholen...

Bitte beachten: Das Silicon Valley ist NICHT die USA. Die Großkonzerne 
sind NICHT typisch für Unternehmen der US-Wirtschaft.

Die Einstiegsgehälter liegen im Vergleich mit der BRD wesentlich höher, 
die Steigerungsraten ähneln sich, Techniklaufbahnen werden in beachtlich 
vielen Unternehmen gepflegt. (Doppelleitersystem)

Jedoch mußt Du Vorleistungen bringen:

1. Exzellente Qualifikation, d.h. reichhaltiges fachtheoretisches Können 
und besonders die Fertigkeit/Fähigkeit, dieses Können anwenden zu 
können.

2. Motivation, Engagement, Drive und eine Can-do-Sichtweise. Mühe und 
Inbrunst für den Beruf und die Tätigkeit zeigen, ggf. Kundenbewußtsein, 
und versuchen, Fortschritte in seinem professional development zu 
erreichen (durchaus auf sozialistischem Wege, d.h. mit Plan!).

3. Kosmopolitisches, differenziertes Denken, denn Du bist Ausländer und 
kannst nicht mit der deutschen obrigkeitsstaatlichen 
Herrenmenschenideologie jeden dumm von der Seite vollkaffern.

4. Richtige Mixtur aus kritischem Denken und Selbstbewußtsein. Viele 
Verhaltensweisen von Deutschen gehen hier in den USA einfach nicht, z.B. 
auch zu passiv und zu defensiv in der Rhetorik zu sein. Den deutschen 
arroganten Großkotz - im Osten sagen wir Besserwessi - braucht hier 
hingegen auch niemand.

5. Bereitschaft, in zügigem Tempo neue Sachen zu lernen; 
learning-by-doing und training-on-the-job bilden zentrale Philosophien 
hier in den USA.



Das Visum mußt Du mitbringen, ansonsten unternimmt hier keiner den 
Aufwand, einen Ausländer ins Land zu holen, wenn seit dem Finanzkrach 
2008 dermaßen viele Absolventen verfügbar sind.

Wie Du siehst, doppeling, fokussieren die Amis auf Tugenden der inneren 
Einstellung, statt sich wie die dummen Deutschen auf Formalien und 
Schubladendenken entmenschlichen zu lassen. Ohne Fachkenntnisse geht es 
im Ingenieurberuf selbstverständlich nicht, doch eine erst die 
Arbeitshaltung macht jemanden zur Fachkraft. Die These lautet: Großes 
Potential ist gut, doch muß es gehoben werden und dies geschieht 
ausschließlich durch eine engagierte, positive Arbeitshaltung. "Drive" 
eben.


Dein Englisch sollte mehr oder weniger ausreichend sein, um grundlegende 
Kommunikation im Alltag und im Beruf zu ermöglichen. Im Ingenieurwesen 
gibt es hier in den USA viele Ausländer, so daß tolerant mit 
unterschiedlichsten Akzenten umgegangen wird. Der Deutsche muß aber 
Humor mitbringen und viel Selbstironie gegenüber der deutschen 
Geschichte. Hier auf Arbeit werden teilweise böseste Naziwitze gebracht 
- wer da auf der politisch korrekten Schiene ist, oder Probleme mit 
Judenwitzen oder dergleichen hat, ist gleich im Abseits und macht es 
nicht lange.

Amerikaner bevorzugen einen schroffen Sarkasmus und können insbesondere 
mit der feinsinnigen (ost)deutschen Ironie nichts anfangen.



>> Zuckerle schrieb:
>>
>> Alles Nachkommen von Fallenstellern, Imkern, Eierdieben und Verbrechern

xD xD



>> USA-Erfahrener schrieb:
>>
>> War bisher drei mal in USA: Colorado und Alabama. Mir gefällt es nicht.

Im Mittleren Westen, soso.


>> An der Ost- oder Westküste sieht es vielleicht anders aus,
>> aber dort war ich noch nie.


Typisch deutsch. Erst einmal sinnlos in der Weltgeschichte herumkaffern. 
Die USA mit dem Mittleren Westen gleichzusetzen, ist sehr sinnvoll.

Ist in etwa das gleiche, wie Deutschland auf Bayern zu reduzieren und 
die deutsche Kultur (Preußen, Sachsen, thüringische Lande) mit 
Süddeutschland gleichzusetzen. Sensationell.
Demnach müßten die Deutschen ungebildete, ignorante, extrem großmäulige, 
selbstüberhobene Dorftrottel vom Bauenhof sein, dazu noch katholisch, 
rechtskonservativ und völlig unfähig, in verständlicher Sprache zu 
reden. Von der brechreizerregender Eßkultur ganz zu schweigen 
(Weißwurst, Brezel, trübes Bier etc.).


>> abgrund schrieb:
>>
>> Das geht bei der Sprache los. Es wird sich gar nicht bemüht ein
>> halbwegs dialektfreies Englisch zu sprechen. Mit den Engländern
>> (und auch Kanadiern) habe ich da ganz andere Erfahrungen gemacht.

Das soll wohl ein schlechter Scherz sein. Amerikanisches Englisch 
zeichnet sich dadurch aus, wesentlich dialekt- und akzentärmer zu sein 
im Vgl. zu britischem Englisch oder kanadischem Englisch. Die meisten 
Amerikaner versteht man wesentlich besser als Briten, denn in England 
ist die Zerfurchung des Sprachgebietes durch Dialekte noch größer als in 
Deutschland, während sich in Kanada die Franko-Kanadier wie Franzosen 
auf Auslandsaufenthalt anhören und teilweise sehr schlecht zu verstehen 
sind.


Das amerikanische Englisch mag deswegen auch ein bißchen monotoner und 
selbstähnlicher klingen, besonders merkt man das im Gespräch mit den 
vielen netten unkomplizierten Frauen, doch für den Ausländer ist dies 
ein Vorteil. Ausnahmen bilden böse Gegenden des Südens wie z.B. Texas 
mit ihrem southern drawl. Untschiede gibt es auch zwischen den 
ethnischen Gruppen. Schwarze sprechen ganz anders als Weiße.



> Jlagreen schrieb:
>
> Vor allem aber nervt mich immer die gehobene Distanz, die allein schon
> sprachlich existiert ("Sie" vs. "Du").

Falsch. Amerikaner siezen sich konsequent, denn es ist nicht das Sie 
(you) ausgestorben sondern das Du (thou). Zwar übernimmt das you 
teilweise Funktionen des Du, doch grammatikalisch handelt es sich um 
Gesieze. Was im Deutschen direkt durch die Grammatik der 
Personalpronomen (Du, Sie, Ihr, singularis vulgaris und pluralis 
majestatis) ausgedrückt wird, erfolgt im amerikanischen Englisch eher 
mit Hilfe von zusätzlichen Wörtern, Wendungen oder Verhalten.


Die preußisch angehauchte Sprache fehlt mir hier in und wieder sehr! Die 
sprachliche Distanz ist eine der großen Stärken der deutschen Sprache 
und dient auch dem Erhalt von Tugenden. Ich brauche nur an die 
ungehobelten Jugendlichen denken, die einen in Deutschland in der 
Kaufhalle ohne Erlaubnis mit "Du" ansprechen und sich anschließend auch 
noch artikulieren wie die letzten Höhlenmenschen. Da klappt mir das 
Messer in der Tasche auf...



> Was mich aber wirklich mal interessieren würde, sind so die
> Lebensunterhaltskosten? Klar kenne ich Zahlen, aber die kann ich nur mit
> DE vergleichen [...]

Ich bin mit 66,000$ direkt von der Uni eingestiegen, fünfstelliger 
sign-on bonus. Sehr gute Zusatzleistungen (Krankenversicherung etc.). Am 
Ende des ersten Jahres wurde ich hochgestuft; die Stellenbeschreibung 
wurde angepaßt und ich bekam die Masterstelle. Ursprünglich wurde ich 
als Bachelor gesehen und der Betrieb wartete die Umrechnung meines 
Dipl.-Ing. (Uni) ab. Für die gezeigte Leistung erhielt ich auf Grund des 
timings meines Berufseinstieges eine bescheidene Erhöhung plus 
entsprechende Leistungsboni wegen sehr guter Ergebnisse. Auf diese Weise 
stieg mein Gehalt im zweiten Jahr auf etwas mehr als 72,000$.

Lebenshaltungskosten ein bißchen ausführlicher hier:

Beitrag "Re: Siemens Gehalt (ERA Firmen)"


Den Begriff des Bruttosozialproduktes kennst Du bestimmt?!
Es gibt da eine Statistik, die man PPP-BIP nennt. Dort werden die 
Sozialprodukte der Länder der Welt auf die Kaufkraft normiert.
Die BRD liegt in dieser Statistik schlechter als die USA, was bedeutet, 
daß ich in Deutschland 1.xx Euro (xx > 0) ausgeben mußt, um etwas zu 
kaufen, was hier in den USA 1 $ kostet. Die Statistik für 2010:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt

Ich würde schlechtestenfalls (!) 10-15% abziehen. Die Kaufkraft ist eher 
1:1. Manche Sachen sind teuer in den USA, manche Sachen sind billiger. 
Jedenfalls ist keinfalls mit dem Wechselkurs umzurechnen, z.B. ist die 
Rechnung 100k $ / 1.3 €/$ = 77k € unzulässig.



> Konkret würde mich mal interessieren, wie gut es sich mit $50-$60k
> Brutto in Kentucky oder North Carolina leben lässt?

Sehr gut!




Tschö

von abgrund (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Das soll wohl ein schlechter Scherz sein. Amerikanisches Englisch
> zeichnet sich dadurch aus, wesentlich dialekt- und akzentärmer zu sein
> im Vgl. zu britischem Englisch oder kanadischem Englisch. Die meisten
> Amerikaner versteht man wesentlich besser als Briten, denn in England
> ist die Zerfurchung des Sprachgebietes durch Dialekte noch größer als in
> Deutschland, während sich in Kanada die Franko-Kanadier wie Franzosen
> auf Auslandsaufenthalt anhören und teilweise sehr schlecht zu verstehen
> sind.

Natürlich. Ich habe nur meine persönlichen Erfahrungen geschildert. Da 
gehe ich mal davon aus, dass du alle Ecken GB's, Kanadas, der USA und 
die entsprechenden Dialekte kennst.

Dipl.-Gott schrieb:
> Den deutschen
> arroganten Großkotz - im Osten sagen wir Besserwessi - braucht hier
> hingegen auch niemand.

Also lebst du an der Ostküste.

Dipl.-Gott schrieb:
> Amerikaner bevorzugen einen schroffen Sarkasmus und können insbesondere
> mit der feinsinnigen (ost)deutschen Ironie nichts anfangen.

Nicht nur die Amis.

von abgrund (Gast)


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@ "Gott"
Ausserdem scheinst du auf Arbeit viel Zeit zum Posten hier im Forum zu 
haben.
Wenn du an der Ostküste wohnen würdest 15Uhr bzw. früher (weiter weg).
In vielen Threads noch eher.

von 8t86fvizvcoz8f (Gast)


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Troll mit Überheblichkeitskomplex ist eigentlich schon nervig, aber 
wenns dann noch ein Ossi ist wird es einfach nur komisch :)

von Purzel H. (hacky)


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Der Thread lief schon etwas neben die Spur. Also Amerika ist ein tolles 
Land, aber die Regierung ist nichts wert, und der Durchschnittsbuerger 
ist durch Propoaganda-Monopolmedien verbloedet. Es gibt aber auch Viele, 
die haben die Fassade durchschaut, und sind mit dem Ueberleben 
beschaeftigt. Es ist aber ein tolles Land. Die Nationalparks sind einen 
Blick wert. Als dauerunzufriedener Normalmeckerer sollte man besser 
zuhause bleiben. Hier kriegt man eine bessere Resonanz mit Meckern. 
Drueben ist man als Schlechte-Stimmung-Bringer schon abgesaegt bevor man 
den Mund aufmacht.

von Dipl.-Gott (Gast)


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abgrund schrieb:

> Natürlich. Ich habe nur meine persönlichen Erfahrungen geschildert.
> [...] dass du alle Ecken GB's, Kanadas, der USA und
> die entsprechenden Dialekte kennst.

Brauche ich nicht. Wer ein bißchen Allgemeinbildung hat, und des 
weiteren hin und wieder auf Arbeit mit Kunden aus dem Vereinigten 
Königreich (Engländer, Iren, Schotten!) zu tun hat, oder mit Kunden aus 
Kanada, der weiß, wovon ich rede. Im Vergleich zu Großbritannien ist es 
zudem recht kühn den Amerikanern überhaupt Dialekte zuzuschreiben. Es 
ist wie erwähnt sehr viel homogener und die Sprachmelodie ist sehr viel 
angenehmer.


> Ostküste

?
Ich meine eher Ostdeutschland mit meiner Bemerkung.


> Ausserdem scheinst du auf Arbeit viel Zeit zum Posten
> hier im Forum zu haben

Es ist die letzte Woche. Kein regulärer Betrieb. Wartung, 
Instandsetzung, Instandhaltung, Weiterbilung. Und während der Erledigung 
der Verwaltungspflichten ist hin und wieder Leerlauf.



8t86fvizvcoz8f schrieb:

> Troll mit Überheblichkeitskomplex

Glaube ich kaum. Oder: Wenn ich angeblich einen Überheblichkeitskomplex 
habe, wie gestört sind dann andere hier?? Tölpel, die nicht einmal in 
ihrem Leben in den Staaten waren. Andere Tölpel, die vom Bayern Amerikas 
(Midwest, rednecks) oder einer Sonderregion wie dem Silicon Valley auf 
das ganze Land schließen. In dem anderen thread vor kurzem war ein 
angeblicher Postdoc, der trotz Doktorgrad zu doof war, Physiker und 
Ingenieure auseinanderzuhalten und nicht einmal die von ihm als Quelle 
benutzte UCLA-Seite richtig benutzen konnte.

Was hier los ist... schon die Vorstellung, daß solche dümmlichen bzw. 
verqueren Kommentaren dann noch von irgendwem im Internet gelesen 
werden, der eventuell brauchbare Informationen zu den Vereinigten 
Staaten sucht.

Ich lebe in den USA und liefere immerhin differenzierte, mit vielen 
fakten und Erfahrungen ausgestattete Kommentare.


Schönen Abend noch

von iaoffline (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Ich lebe in den USA und liefere immerhin differenzierte, mit vielen
> fakten und Erfahrungen ausgestattete Kommentare.

Schönen Dank dafür, das sind wirklich lesenswerte Beiträge und 
Kommentare. Das die Provinzler das diese mit dümmlichen Fragen und 
Bemerkungen versehen liegt in der Natur der Dinge. Sonst wären Sie ja 
keine ;-).

von abgrund (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Ich meine eher Ostdeutschland mit meiner Bemerkung.

Das liegt wohl jetzt in den USA.

Dipl.-Gott schrieb:
> Es ist die letzte Woche. Kein regulärer Betrieb. Wartung,
> Instandsetzung, Instandhaltung, Weiterbilung. Und während der Erledigung
> der Verwaltungspflichten ist hin und wieder Leerlauf.

Bei dir ist schon seit Monaten die letzte Woche. In älteren Threads 
postest du die gleiche Zeit oder früher!
Ausserdem solltest du nach deinen Aussagen mit Side Projects genug zu 
tun haben, wenn das Prüffeld gewartet und weitergebildet wird.

Dafür dass du dein Diplom irgendwann nach 2005 gemacht, hast du 
bemerkenswerte Kenntnisse über die DDR-Zeit. Schon im Kindergartenalter 
Verständnis wie die Welt funktioniert und Einblick ins ostdeutsche 
Hochschulwesen. Das ist wirklich ein "Gott".
Und jetzt der aufopferungsvolle Verteidungskampf für ostdeutsche Werte 
im Forum. Respekt für einen vollbeschäftigten Leistungsträger.

Dipl.-Gott schrieb:
> Brauche ich nicht. Wer ein bißchen Allgemeinbildung hat, und des
> weiteren hin und wieder auf Arbeit mit Kunden aus dem Vereinigten
> Königreich (Engländer, Iren, Schotten!) zu tun hat, oder mit Kunden aus
> Kanada, der weiß, wovon ich rede. Im Vergleich zu Großbritannien ist es
> zudem recht kühn den Amerikanern überhaupt Dialekte zuzuschreiben. Es
> ist wie erwähnt sehr viel homogener und die Sprachmelodie ist sehr viel
> angenehmer.

Damit hast du dich selbst disqualifiziert. Mit Allgemeinbildung meinst 
du wohl Besserwissen. Es gibt keinen "Amerikaner" und dementsprechend 
ist die Sprache nicht homogen.

Hast du was mit diesem "Paul" zu tun, der auch immer von der DDR 
erzählt?

von abgrund (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Wer ein bißchen Allgemeinbildung hat, und des
> weiteren hin und wieder auf Arbeit mit Kunden aus dem Vereinigten
> Königreich (Engländer, Iren, Schotten!) zu tun hat, oder mit Kunden aus
> Kanada, der weiß, wovon ich rede.

Da kann bei mir eigentlich nur die Allgemeinbildung fehlen, denn 
letzteres trifft zu.
Dazu eines: Firmenmitarbeiter, die öfters mit ausländischen Kunden 
zusammenarbeiten kann man wohl kaum mit der Bevölkerung vor Ort 
gleichsetzen.
Das sind sehr individuelle Erfahrungen, sprachlich eher positiv (hatte 1 
Mal schlechte Erfahrungen mit GB, die restlichen 20+ Kontakte waren 
super).

von iaoffline (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Lebenshaltungskosten ein bißchen ausführlicher hier:

Gib doch mal ein paar Beispiele:

z.B.
Ein Liter Milch 3,5% (hier 0,59€)
Eine Jeans 501 (70-90€)
Ein Oberhemd gute Qualität (20€) Markenware (40€)
ein Liter Benzin (1,55€ = 5,87 €/US.liq.gal.)
Eine Mietswohnung (12€ m²)

Steuer und Abgabenlast (60-70% inkl KV, ALV, RV, GEZ MwSt, 
"Arbeitgeberanteile" etc)

Kinokarte (10€)
Hamburger (1€)
BigMac (3,50€)

von Dipl.-Gott (Gast)


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iaoffline schrieb:

> Gib doch mal ein paar Beispiele:

Ich fliege am Nachmittag in denn Urlaub. Im Januar kann ich mir die 
Preise einmal genauer ansehen.

Aus dem Kopf weiß ich:


> Ein Liter Milch 3,5% (hier 0,59€)

1 Gallone 2,79$ (ALDI)
halbe Gallone Lehigh 2,05$ (GIANT)



> Eine Jeans 501 (70-90€)

Keine Ahnung, was eine Jeans 501 ist. Der hohe Preis impliziert sehr 
teure Markenware. Calvin Klein? Kenneth Cole?



> Ein Oberhemd gute Qualität (20€) Markenware (40€)

7$-15$, Markenware weiß ich nicht



> ein Liter Benzin (1,55€ = 5,87 €/US.liq.gal.)

1 Gallone im Moment 3,19$, gestern getankt (HESS)

Ist ziemlich teuer im Moment, allerdings gehen die Preise nach und nach 
runter, denn der Libyen-Konflikt ist vorbei. (währenddessen 3,90$ pro 
Gallone)

Im Novembe 2010 kostete 1 Gallone 2,75$.



> Eine Mietswohnung (12€ m²)

Ich habe reichlich 70 m², 2 bedrooms, voll möbliert, und zahlte im 
ersten Jahr 1000$ warm, einchließlich Internet und Kabel-TV (kein 
Superpaket, aber nicht schlecht).

Küche ist voll ausgestattet. Die Geräte sind im Vergleich zu Deutschland 
riesig.


Da mich der landlord gut leiden kann und ich keine Schwierigkeiten 
mache, sondern ein guter Mieter bin, wurde mir ein 2 year lease 
angeboten, 900$ im Monat.

Ergo 12,85$ / m² warm.


Ergänzung: Ich wohne in einer guten Gegend, sehr guter Schulbezirk, 
relativ viele Unternehmen, wenig Kriminalität.



> Steuer und Abgabenlast

Meine Abzüge liegen irgendwo bei 20-22%. Ich weiß noch, daß ich im 
ersten Jahr 53k netto verdiente (66k brutto). Die genaue 
Aufschlüsselung, was davon z.B. social security ist (ich bilde mir ein 
7%), local tax et cetera müßte ich genau nachfragen.

Gesundheitsversicherung, Zahnpflegeversicherung, Altersvorsorge trägt zu 
100% der Betrieb. Inzwischen zahle ich 7% meines Bruttolohnes in den 
sogenannten 401k plan ein, eine private Altersvorsorge. Der Betrieb gibt 
die Hälfte hinzu (3% maximal) hinzu, so daß ich auf 10% im Monat komme.

GEZ existiert nicht.

Mehrwertssteuer ist schwierig, denn die ist von den Bundesstaaten 
individuell festgelgt. Delaware z.B. hat 0% Mehrwertssteuer, 
Pennsylvania hat 6%, soweit ich weiß.

Dies ist für Deutsche gewöhnungsbedürftig, da alle Preise vor Steuer 
angegeben werden und immer die Mehrwertssteuer (sales tax) drauf kommt. 
Mir ist es zu Anfang mehrmals passiert, daß ich mit einem 10-$-Schein in 
den Laden gerannt bin und etwas für 9,95$ kaufen wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=uKpTkBddyK8&feature=related


Ich mußte dann per Kreditkarte zahlen, da ich die Mehrwertssteuer 
vergessen hatte.



> Kinokarte (10€)

Kein Ahnung. Bezahlt habe ich das letzte Mal (letztes Jahr!) 9$. 
Sauferei und Fresserei sind allerdings teuer.


> Hamburger (1€)

Ich glaube 99 $-cents.


> BigMac (3,50€)

Weiß ich nicht.


Letzte Woche habe ich Äpfel gekauft, 4 Pfund 2,69$.
Köstliche Erdbeeren im Moment 2 Pfund 6,19$. Im Sommer kosteten 2 Pfund 
3,39$.

Bananen 39-49 $-cents Sommer wie Winter. (Sehr wichtig für den 
Ostdeutschen! :D)

Stilles Mineralwasser 1 Gallone 59 $-cents.

Strauchtomaten sah ich gestern für 1,79$ das Pfund und die kleinen 
Wassermelonen für 3,19$ pro Stück (geschätzt 3 Kilo).

Außerdem muß man beachten: Ich kaufe oft bei GIANT, wo die Waren eher 
auf der teureren Seite liegen. Es gibt sehr oft Vergünstigungen, wenn 
man eine Bonuskarte der enstprechenden Kaufhalle besitzt.

Bei GIANT (und in anderen Ketten) gibt es oft Buy-2-Pay-1-Angebote. 
Letzte Woche für Satsumas. Statt 1 Stiege/3 Pfund 4,99$ bekam man 2 
Stiegen für den Preis.



Ich weiß, daß ich im Monat 250-300$ verfuttere. Der Obst- und 
Gemüseanteil ist relativ hoch.


Auto sind hier sehr viel preiswerter, die Versicherung ist preiswerter, 
es gibt keine KfZ-Steuer in der Form wie in der BRD.

Elektronik ist ebenfalls billiger, teilweise erheblich.



Tschö

von D. I. (Gast)


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Mh da bleibt ja noch ordentlich was übrig, was man sich auf die seite 
packen kann :) Glückwunsch zu deinem Aufenthalt in den USA

von jo d. (jo_d)


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das essen in den usa ist besseres hundefutter ...

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:

> 1 Gallone im Moment 3,19$, gestern getankt (HESS)

Da ist ja noch ein schwerer Ami-Schlitten drin!

>> Hamburger (1€)
>
> Ich glaube 99 $-cents.

Da muß man etwas aufpassen. In den USA wird auch bei Mc.D. anders 
gekocht als in Deutschland. In Verruf gerieten ja mal die 
gesundheitsschädlichen Transfettsäuren, womit beispielsweise Pommes 
gebraten werden, und die bei uns ganz verboten sind.



jo d. schrieb:

> das essen in den usa ist besseres hundefutter ...

Ich war noch nie drüben, aber ich denke, da hat man auch gute Auswahl, 
und kann selber kochen. Wenn man will.

Als Wal-Mart noch hier in Deutschland war, sie zogen ja vor ein paar 
Jahren wieder aus, da hatten sie einige Regale mit amerikanischen 
Artikeln. Ist für die US-Streitkräfte hier ganz schön, ich habs mir auch 
mal angeschaut. Aber nichts davon angerührt.

Meine Cousine war mal drüben, sie ärgerte sich über Coke zur Pizza beim 
Italiener, weil es keinen Wein passend dazu gab.

von iaoffline (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich war noch nie drüben, aber ich denke, da hat man auch gute Auswahl,
> und kann selber kochen. Wenn man will.

Wo ich war (Kalifornien Highway 1 Frisco - San Diego, San Jose, Anaheim 
.... ) war das Essen extraordinär gut. Bestes Seafood zu anständigen 
Preisen, Marts mit erstklassigem superfrischem Gemüse, 100e von 
Cerealien (eine besser als die andere) und Frischgepresste Säfte nach 
denen ich mir heute noch die Finger lecke. So wie in Frankreich oder 
Spanien, nur etwas günstiger. Deutsches Essen ist dagegen auf eher 
niedrigem Niveau.  Das zum Thema "Hundefutter" das ich eher als Lidl 
Fraß kennzeichnen würde.

von jammerlappen (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Da muß man etwas aufpassen. In den USA wird auch bei Mc.D. anders
> gekocht als in Deutschland. In Verruf gerieten ja mal die
> gesundheitsschädlichen Transfettsäuren, womit beispielsweise Pommes
> gebraten werden, und die bei uns ganz verboten sind.

Diese verursachten den Niedergang von Millionen. Leider wurde davon in 
der Öffentlichkeit nichts bekannt, denn nur die Insider einer 
Elektronikwebsite wissen bescheid.
Die Medien behaupten zwar dass diese Transfettsäurengeschichte überhaupt 
erst in den USA entdeckt wurde und es dort dementsprechende Verbote 
(härter als in D) gibt, aber auch das scheinen Lügen zu sein.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Meine Cousine war mal drüben, sie ärgerte sich über Coke zur Pizza beim
> Italiener, weil es keinen Wein passend dazu gab.

Einige Fachleute aus diesem Forum würden wohl diese Tatsache als 
Vergiftungsversuch bezeichen.

von iaoffline (Gast)


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jammerlappen schrieb:
> Einige Fachleute aus diesem Forum würden wohl diese Tatsache als
> Vergiftungsversuch bezeichen.


Da muss ich mir aber kein teures Flugticket kaufen. Die Pizza connection
klingt nach einem "Fachbetrieb" bei mir um die Ecke wo man nur reingeht 
um zu büßen.

von Purzel H. (hacky)


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>>Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Meine Cousine war mal drüben, sie ärgerte sich über Coke zur Pizza beim
>> Italiener, weil es keinen Wein passend dazu gab.

>Da muss ich mir aber kein teures Flugticket kaufen. Die Pizza connection
>klingt nach einem "Fachbetrieb" bei mir um die Ecke wo man nur reingeht
>um zu büßen.

Fuer Alkohol braucht man eine Genehmigung. Und wenn man die nicht hat, 
gibt's keinen Alkohol.
Auch wenn Betriebe eine Genehmigung haben, scheint Wein auch nur eine 
andere Fluessigkeit zu sein. Da kann man einen wunderbaren Shiraz haben, 
aber ein paar Eiswuerfel muessen sein, weil grad Sommer ist.

von iaoffline (Gast)


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Nano Oschi schrieb:
> Fuer Alkohol braucht man eine Genehmigung. Und wenn man die nicht hat,
> gibt's keinen Alkohol.

Nennt sich in  Deutschland Schankerlaubnis und ist m.W. wie in den USA 
Ländersache.

Nano Oschi schrieb:
> Da kann man einen wunderbaren Shiraz haben,
> aber ein paar Eiswuerfel muessen sein, weil grad Sommer ist.

"Wenn ich jedes mal einen Dollar dafür bekäme wenn sich die eine Hälfte 
des Universums über die andere Hälfte aufregt wäre ich ein reicher Mann"
Ford Prefect in HG2G

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

jammerlappen schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Meine Cousine war mal drüben, sie ärgerte sich über Coke zur Pizza beim
>> Italiener, weil es keinen Wein passend dazu gab.
>
> Einige Fachleute aus diesem Forum würden wohl diese Tatsache als
> Vergiftungsversuch bezeichen.

Heute habe ich den "Neue Deutsche Welle"-Trip auf YouTube. War Anfang 
1980. Spliff sangen italienisch: Carbonara, e una Coca Cola...

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