Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 1n4001 surrt?


von phanaton (Gast)


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Hi,

Ich hab folgendes Netzteil für meinen Kopfhörerverstärker aufgebaut:
http://peter.family-rill.de/var/ezwebin_site/storage/images/media/images/eaton_sch_supply/1281-2-ger-DE/eaton_sch_supply_medium.gif
Dabei geht es nur um den ungeregelten Teil vor den Schaltreglern.

Ich hab ein kleines Problem, und zwar ein Surren das von der Platine 
kommt, welches eine Lautstärke vergleichbar mit einem Normal-PC im hat.

Nachdem ich erst mal die Sicherungen überbrückt habe, und nach keiner 
Verbesserung die Kondensatoren verdächtigte, da schon nicht ganz kleine 
Ströme fließen(Klasse A Verstärker mit Ruhestrom von ca. 100mA bei 15 
Volt), und diese demnach ein wenig von der Platine entkoppelt habe, ist 
das Surren leider nicht leiser geworden.
Da die einzigen Komponenten die meiner Meinung nach noch Geräusche von 
sich geben könnten die Dioden sein könnten, frage ich nun euch, kann es 
wirklich sein das die Dioden die Geräusche von sich geben?
Das ganze hab ich in SMD realisiert, was vermutlich Grund für eine 
akkustische Verstärkung des Surrens sein könnte.

Gruß Philipp

von phanaton (Gast)


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Sorry hab gerade noch mal das Bild angeklickt, das ist die reduzierte 
Größe von der Webseite, hier noch mal die richtige Verlinkung:
http://peter.family-rill.de/var/ezwebin_site/storage/images/media/images/eaton_sch_supply/1281-2-ger-DE/eaton_sch_supply.gif

von Paul Baumann (Gast)


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Hast Du mal probeweise die Thermistoren überbrückt? Diese Dinger haben 
manchmal den Effekt, schön mitzuschwingen.

MfG Paul

von Andrew T. (marsufant)


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Tja, klarer Fall von "Du hast keine sauerstofffreien Kupferkabel" an die 
Platine gelötet. Und die Dioden nicht in den Parametern selektiert.

Dieses Problem ist in High end Verstärker Szene doch seit Jahren 
bekannt.

Abhilfe schafft laut diversen Forenbeiträgen ein vorgeschalteter High 
End Trenntrafo, der unbedingt in Kombination mit einem Netzfilter 
betrieben werden muß.
Einzig sinnvoll sind die Netzfilter der schweizer Firma Schaffer, die 
filter Variante die auch die israelische Armee verwendet.

Und natürlich ist auch das Gehäuse sehr sehr wichtig. Aluminium 3 mm 
Wandstärke, unbedingt antimagnetisches Aluminiumblech verwenden.

Damit funktioniert es bei mir seit Jahren bestens.

von phanaton (Gast)


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Hi,
danke schon mal für die Beiträge.

@Paul Baumann
Wenn du mit Thermistoren die selbstrückstellende Sicherungen meinst, 
dann habe ich die wie oben beschrieben(kurz Sicherungen, vergessen das 
die Schmelzsicherungen noch im Schaltplan waren, deswegen vermutlich das 
Missverständnis), direkt als erstes überbrückt, da mir der Gedanke auch 
direkt als erstes kam, leider ohne Erfolg...

@ Andrew Taylor

Meinst du damit, das es wirklich ein "schönes" Schwingen in den Dioden 
sein könnte, das durch ein ungefiltertes Netz in der Primärseite 
entstehen könnte.
Denn der Verstärker- Output ist still wie die Nacht ;). Der Trafo gibt 
eigentlich auch keine nennenswerte Geräusche von sich. Daher muss ich 
nur dieses Mechanische Surren der Netzteil- Platine in den Griff 
bekommen.
Reicht da nicht vieleicht schon ein Tiefpass vor den Dioden?

Gruß Philipp

von Stefan (Gast)


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Hallo,

Der Andrew mach nur Spass, nützlich ist der Beitrag aber trotzdem da 
sich dann hier hoffentlich nicht die Voodoo-Fraktion zu Wort meldet.
Mach doch mal ein Photo von der eigebauten Platine. Vielleicht sieht 
man was.
Stefan

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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phanaton schrieb:
> Dabei geht es nur um den ungeregelten Teil vor den Schaltreglern.
Falls da wirklich ein Schaltregler zu sehen wäre, würde ich sagen:
Dein Schaltregler surrt...

> kann es wirklich sein das die Dioden die Geräusche von sich geben?
Man hat schon Pferde kotzen sehen, aber ich noch nicht.

> Da die einzigen Komponenten die meiner Meinung nach noch Geräusche von
> sich geben könnten die Dioden sein könnten
Nimm einen dünnen Schlauch, steck dir ein Ende ins Ohr und hör mit dem 
anderen Ende die Bauteile ab.

von B.A. (Gast)


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Das mit den Gleichrichterdioden hatte ich auch mal, da war keine Spule 
und kein keramisches Bauelement auf der Platine.
Da hätte ich echt ein Video von machen sollen und einen beweiskräftigen 
Test.

@ phanaton (Gast)
Ich tippe bei dir trotzdem auf den Schaltregler.

von Route_66 (Gast)


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Hallo!
Keramische Kondensatoren können durch Piezo-Effekte wie kleine 
Lautsprecher wirken! Ich denke da an die C's über den Dioden.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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>Nimm einen dünnen Schlauch, steck dir ein Ende ins Ohr und hör mit dem
anderen Ende die Bauteile ab.<

Das ist die einzige Methode Spekulationen hier und übersinnliches auf 
der Platine auszuschliessen...

Gruss

Michael

von Flachi (Gast)


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Auch Trafos können surren, vor allem Flachtrafos.

Aber ist die kapazitive Belastung hier nicht sowieso viel zu groß für 
einen kleinen 5VA Trafo?? Die gesamte Schaltung hat irgendwie nicht die 
richtigen Proportionen. "High-End" eben...

>Keramische Kondensatoren können durch Piezo-Effekte wie kleine
>Lautsprecher wirken! Ich denke da an die C's über den Dioden.

Ja, theoretisch schon. Aber ich habe schon viele Schaltungen mit solchen 
Caps gesehen, die nicht gesurrt haben.

von phanaton (Gast)


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Hi,

@Stefan
Hab ich mir schon gedacht, aber wenn man öfter mal im Hifi-Forum 
unterwegs ist, sind solche Posts noch harmlos und weit weg von Voodoo 
etc., davon mal abgesehen ist es aber doch ein sehr nettes Forum :).

Ich hab mich gerade noch mal an die Platine gesetzt, und diese mit einem 
hohlen Kugelschreiber abgehört(Danke für den Tipp... das ich nicht 
selbst drauf gekommen bin...).
Jedenfalls war es ziemlich schwer die Dioden, und die 
Kermik-Kondensatoren vom Geräuschpegel her zu unterscheiden, da sie 
direkt nebeneinander platziert sind, aber da das(auch hier danke an 
Route_66) mit dem piezoelektrischen Effekt mehr Sinn gemacht hat als ein 
mysteriöser Effekt an den Dioden, der noch nicht (ge-)erklärt worden ist 
;), habe ich provisorisch die Kerkos ausgelötet(die vier Stück die zur 
Netzfilterung da sind).
Danach war das Surren restlos verschwunden.
Die Netzfilter(Kerkos) sind sowieso mehr oder weniger überflüssig, da 
schon am geregelten Teil und am Verstärker noch mal selber solche Filter 
drinnen sind, die aber (zum Glück) nicht surren.

Herzlichen Dank an alle, das Problem hat sich ja doch recht schnell 
gelöst.

Was mich an dem Surren allerdings noch interessieren würde, warum tritt 
das Ganze erst ein wenn eine Last(in dem Fall der Verstärker) 
angeschlossen ist, kommt es da nicht eher auf die Wechsel"spannung" an, 
und nicht auf den Strom, der daran vorbei fließt?

Gruß
Philipp

von René Z. (dens)


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phanaton schrieb:
> ein Surren das von der Platine

trafo?!

von Tim R. (mugen)


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Ich denke die 100nF Kondensatoren sind als Bypass bei Überspannung 
gedacht. Der erste Peak vom Surge, bzw. die Energie, wird dann 
vollständig von der Kondensatorbank aufgenommen. Einfach die 100nF 
entfernen und die 1N4001 gegen 1N4007 tauschen. Keine Ahnung warum immer 
die 1N4001 eingesetzt werden. Alternativ würde ich auch mal 10nF 
versuchen.

von Tim R. (mugen)


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phanaton schrieb:
> Die Netzfilter(Kerkos) sind sowieso mehr oder weniger überflüssig, da
> schon am geregelten Teil und am Verstärker noch mal selber solche Filter
> drinnen sind, die aber (zum Glück) nicht surren.

Festspannungsregler können allerdings Störungen nur im kHz-Bereich 
ausregeln, die höheren Frequenzen würde er ungehindert durchlassen oder 
gar eine Demodulation der Störungen vollbringen. Nicht gut! Ob der OPV 
die Störungen ausregeln ist je nach Schaltung und Bauteilwahl 
unterschiedlich.

von Flachi (Gast)


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>Ich denke die 100nF Kondensatoren sind als Bypass bei Überspannung
>gedacht. Der erste Peak vom Surge, bzw. die Energie, wird dann
>vollständig von der Kondensatorbank aufgenommen. Einfach die 100nF
>entfernen und die 1N4001 gegen 1N4007 tauschen. Keine Ahnung warum immer
>die 1N4001 eingesetzt werden. Alternativ würde ich auch mal 10nF
>versuchen.

Der Hauptgrund für die Caps ist die Entstörung, die aus der Langsamkeit 
dieser Dioden resultiert. Also am besten diese Dioden gleich gegen einen 
richtigen Brückengleichrichter ersetzen. (Die 1N4007 ist noch langsamer 
als die 1N4001...)

Ein anderer Vorteil dieser Caps ist, daß sehr schnelle Störungen, wie 
ESD, etc. an den Dioden kurzgeschlossen werden, bevor sie dort Schaden 
anrichten können.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tim R. schrieb:
> Keine Ahnung warum immer die 1N4001 eingesetzt werden.
Naja, reichen doch locker
>>>> bei 15 Volt

Tim R. schrieb:
> Ich denke die 100nF Kondensatoren sind als Bypass bei Überspannung
> gedacht.
Das Thema wird gerade im Beitrag "Keramikkondensatoren zwischen Gleichrichterein- und ausgang" 
behandelt.

von U. B. (Gast)


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> 1n4001 surrt?

Das macht ein Leistungstransistor im Schaltbetrieb auch.

von Jens G. (jensig)


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>Was mich an dem Surren allerdings noch interessieren würde, warum tritt
>das Ganze erst ein wenn eine Last(in dem Fall der Verstärker)
>angeschlossen ist, kommt es da nicht eher auf die Wechsel"spannung" an,
>und nicht auf den Strom, der daran vorbei fließt?

Ganz einfach - weil bei Last die Spannungsabfälle über die Dioden viel 
größer und "eckiger" wird, und damit auch über diese Cs diese 
Spannungsform zu sehen ist. "eckige" Spannungen haben im GEgensatz zu 
Sinusspannungen einen mehr oder weniger hohen Oberwellenanteil, und der 
wird durch die Cs dann bedeutend besser abgestrahlt als die 50Hz 
Grundwelle. Machen sich halt als Hochtöner besser als als Bass.

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar Miller schrieb:

>> kann es wirklich sein das die Dioden die Geräusche von sich geben?

Ist mir auch noch nicht begennet. Bei Kondensatoren kann das schon
eher passieren.

> Man hat schon Pferde kotzen sehen, aber ich noch nicht.

Pfrerde können nicht kotzen; die kriegen ne Kolik.

> Nimm einen dünnen Schlauch, steck dir ein Ende ins Ohr und hör mit dem
> anderen Ende die Bauteile ab.

Das ist das Beste; man kann so die Geräusche sehr genau lokalisieren.
Gruss
Harald

von Paul Baumann (Gast)


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Dadurch bekommt man aber in einem Kopfhörerverstärker gleich den
sogenannten "surr-round Sound"

;-)
MfG Paul

von GeraldB (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Tim R. schrieb:
>> Keine Ahnung warum immer die 1N4001 eingesetzt werden.
> Naja, reichen doch locker
>>>>> bei 15 Volt

Eher nicht sondern nur gerade so. Wie kommst du hier auf nur 15V.
Bei der Gleichrichtung handelt es sich nicht um eine Brückenschaltung 
sondern um zwei Mittelpunktschaltungen (eine pro Zweig).
Bei einer Mittelpunkgleichrichtung gilt:
Man sollte sicherheitshalber mindestens eine 1N4002 nehmen.


@ phanaton
Was hat der Verstärker überhaut für eine maximale Stomaufnahme. Mir 
scheint der 5VA-Trafo etwas schwach.

Um (deutlich) Stom zu Sparen solltest du LED3 weglassen.

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