Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einsteiger sucht schnelle Kaufberatung und allgemeine Hilfe (soll noch unter den Weihnachtsbaum)


von Mobai (Gast)


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Moin Moin euch allen!

Bisher habe ich verzweifelt nach einem Weihnachtsgeschenk gesucht, bis 
ich zufällig auf µC gekommen bin.

Ich habe sehr wenig Erfahrung mit Elektrotechnik, doch ich bin sehr wohl 
bereit mir das nötige Wissen anzueignen.
Wovon ich Ahnung habe sind Linux und Programmieren im Allgemeinen, 
logisches Verständnis ist auch nicht das Problem.

Nur weiß ich zwar dass eine Reihen- und Parallelschaltung verschieden 
sind, und ein Widerstand eine LED vor dem sicheren Tod bewahren kann, 
doch sonst hält sich die Ahnung in Grenzen :/

In der Schule ar ich mal in einer AG, da haben wir mit einem Arduino und 
einem BreadBord und LEDs Sachen zusammengebaut. Das war der einzige 
Kontakt.

Nun frage ich euch:
Welches Buch ist empfehlenswert für einen beinahe "blutigen" Anfänger 
was Elektrotechnik angeht?
Welchen µC sollte ich wählen?
Welche Teile sollte ich kaufen?

von (prx) A. K. (prx)


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von Dietmar (Gast)


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Mobai schrieb:
> In der Schule ar ich mal in einer AG, da haben wir mit einem Arduino und
> einem BreadBord und LEDs Sachen zusammengebaut. Das war der einzige
> Kontakt.

Wenn du damit schon mal Kontakt hattest, kannst du das doch ausbauen.

Vieleicht wäre ja sowas das richtige: 
http://fritzing.org/shop/starter-kit/

von Mobai (Gast)


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Hey, sowas wäre echt toll!

Nur gibt es 3 Kriterien für den Kauf:

1. Es muss ein deutscher Versender sein (zumindest EU)
2. Er muss Banküberweisung akzeptieren
3. Es muss schnell gehen :) spätestens Mittwoch muss es da sein

Ansonsten hätte ich es gleich gekauft.

von Mobai (Gast)


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Nachtrag: Ich seh grad, das trifft im Grunde alles zu. Gibt es noch 
einige empfehlenswerte Arduino-Kits mit ähnlichem Umfang?

von Mobai (Gast)


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OK, ich habe jetzt das Einsteiger-Kit von Watterott bestellt, da PayPal 
nicht für mich nicht möglich ist.

Jetzt will ich aber nicht bis Weihnachten warten. Kann mir jemand gute 
Literatur bis dahin empfehlen?

Und falls er dann da ist:

Mit welcher Sprache sollte ich ihn programmieren - diese 
Processing-dingens oder ganz was anderes?

Um Schaltungen virtuell zu basteln gab es bei Fritzing ein Programm 
namens Fritzing - ist das empfehlenswert? In dem hiesigen Artikel für 
absolute Beginner lese ich nichts davon...

von Michael (Gast)


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> Kann mir jemand gute Literatur bis dahin empfehlen?

ARduino ist ein geschlossenes System. Wenn du damit anfängst solltest du 
dich Softwaremäßig an das Buch halten (da ist doch eins dabei?). Alles 
andere verwirrt vermutlich nur.
Aber du könntest dich mit Hardware befassen. Wie die Ports beschaltet 
werden mit LEDs und Tastern. Die Infos dürtest du hier im Tutorial 
finden.


> Mit welcher Sprache sollte ich ihn programmieren - diese
> Processing-dingens oder ganz was anderes?

Arduinos werden normalerweise mit der Arduino-IDE in C++ programmiert. 
Im Prinzip kann man auch Basic, C oder sonst was nehmen. Doch das ist 
eigentlich nicht der Sinn eines Arduino Boards.

"Processing" ist soweit ich weiß zur Erstellung von PC Programmen 
gedacht die in diesem Zusammenhang mit einem Arduino Board 
kommunizieren. Vermutlich über die Serielle Schnittstelle. Ich denke 
damit solltest du noch etwas warten.

von Mobai (Gast)


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Nun gut. Ich habe in der örtlichen Bücherei ein tolles Buch für den 
Einstieg gefunden, nennt sich "Make: Elektronik".

Was ich nur irgendwie nicht verstehe ist folgendes:

Fließt der Strom jetzt von + nach - oder umgekehrt?
Fließt er vom +-pol der Batterie zum --Pol der LED, dann zum +-Pol der 
LED und anschließend zum --Pol der Batterie oder ganz anders?
Ist GRND + oder -?

von Daniel P. (dpolz)


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Mobai schrieb:
> Fließt der Strom jetzt von + nach - oder umgekehrt?
> Fließt er vom +-pol der Batterie zum --Pol der LED, dann zum +-Pol der
> LED und anschließend zum --Pol der Batterie oder ganz anders?
> Ist GRND + oder -?

Nichts gegen dich, aber wenn ihr schon mit Arduino gearbeitet habt, 
hätte euer Lehrer auch mal technische und physikalische Stromrichtung 
ansprechen können.

In der Elektrotechnik fließt der Strom historisch bedingt von Plus nach 
Minus, das nennt man technische Stromrichtung. Physikalisch ist zwischen 
zwei fällen zu unterscheiden: Positive Ladungsträger fließen von Plus 
(Ladungsüberschuss an positiven Teilchen) nach Minus (Ladungsmangel), 
negative Ladungsträger aber von Minus (Ladungsüberschuss an negativen 
Teilchen) nach Plus (Ladungsmangel).

Technische und pysikalische Stromrichtung stimmen bei positiven Teilchen 
also überein. In elektronischen Schaltungen hat man aber meist 
(eigentlich immer, außer in speziellen Fällen mit Chemie) negative 
Teilchen (sprich Elektronen), weshalb hier immer zwischen den beiden zu 
unterschieden ist.

Achja: GND, also Masse, kann man eigentlich auf ein beliebiges Potenzial 
legen bzw "definieren". Meist ist es aber der Minus-Pol der Batterie/des 
Netzteils oder der Mittelpunkt bei symmetrischen Spannungen.

von Heinz (Gast)


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> einem BreadBord und LEDs Sachen zusammengebaut

Das war bestimmt ein Bread- & Butterboard.

von Mobai (Gast)


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Daniel Polz schrieb:
> Nichts gegen dich, aber wenn ihr schon mit Arduino gearbeitet habt,
> hätte euer Lehrer auch mal technische und physikalische Stromrichtung
> ansprechen können.

Wir sind nicht weit gekommen, da waren so ein paar... "Spezialisten"... 
die das ganze nur aufgehalten haben.

Daniel Polz schrieb:
> Meist ist es aber der Minus-Pol

Aber da kommt doch der Strom her oder nicht?

Heinz schrieb:
>> einem BreadBord und LEDs Sachen zusammengebaut
>
> Das war bestimmt ein Bread- & Butterboard.

Ne, der Kochkurs hat die alle gebraucht, also mussten wir wohl oder übel 
die aus dem Physik-Saal nehmen.

von Daniel P. (dpolz)


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Mobai schrieb:
> Daniel Polz schrieb:
>> Meist ist es aber der Minus-Pol
>
> Aber da kommt doch der Strom her oder nicht?

Die Elektronen kommen da her, yo. Und?

von Mobai (Gast)


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Hä? Der Strom kommt aus der Masse? Nun, ich gebe zu, ich kapiere das 
nicht so ganz...

von Sebastian M. (compressed)


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von Daniel P. (dpolz)


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Mobai schrieb:
> Hä? Der Strom kommt aus der Masse? Nun, ich gebe zu, ich kapiere das
> nicht so ganz...

Du hast vermutlich ein falsches Verständnis von Masse.

Lass mich dir einen gut gemeinten Rat für die folgenden Wochen und 
Monate geben. Ich war vor vier Jahren (das dürfte auf wenige Tage 
stimmen, vor Weihnachten) genauso weit wie du. Ich hatte im 
Physikunterricht ein bisschen was über Widerstände und Lämpchen gehört 
und wollte ein wenig mit LEDs rumspielen (ich wusste gar nicht, was ein 
µC ist). Ich musste feststellen, dass ich keine Ahnung hatte, wie man 
einen Vorwiderstand ausrechnet (warum gilt an einer LED denn kein 
ohmsches Gesetz) und habe versucht, andere Leute aus einem Forum die 
Arbeit für mich machen zu lassen. Die waren damals nicht besonders nett 
zu mir, was ich immer noch nicht richtig finde, aber da mich dann doch 
der elektrotechnische Ehrgeiz gepackt hatte, haben diese Typen mich 
eigentlich auf den richtigen Weg gebracht. Man muss, auch wenn es am 
Anfang schwer fällt, selbst arbeiten. Dass man zwischendurch immer 
wieder (bzw. hauptsächlich, bzw. ausschließlich) Niederlagen einstecken 
muss, macht die Sache nicht einfacher, aber wenn man ein paar Monate 
überlebt hat, dann sieht man es nicht als Arbeit, sondern als Hobby und 
hat Spaß daran. Inzwischen studiere ich Elektrotechnik und bin 
vielleicht in der Theorie nicht ganz so erfolgreich, wie ich vorher 
dachte, kann aber bei Projekten mit fundiertem Praxiswissen punkten und 
meinen Kollegen helfen (und Eindruck schinden ;-P).

Worauf ich hinaus will ist, dass dir jetzt vieles ziemlich wirr 
vorkommen wird und du so vieles lernen musst/willst und du auch, je 
nachdem wie tief du in die Materie einsteigst, einige Tage haben wirst, 
an denen du den ganzen Sch... einfach nur ins Eck knallen könntest 
(Gerade Analogtechnik war da bei mir so ein Kandidat). Noch dazu wird 
dir kein Erfahrener deine Anfängerprobleme ellenlang erklären wollen. 
Aber irgendwann ist das vorbei und du wirst merken, dass sich die Arbeit 
gelohnt und sich ein solides Bild von der Materie gefestigt hat.

Kurzum, ich versuche dich auf den selben Weg zu bringen, auf den ich 
damals gebracht worden bin, nur ohne ausfallend zu werden. Ich wünsche 
dir auf jeden Fall viel Erfolg.



Und jetzt versuche, selber rauszufinden, wo dein Denkfehler bei der 
Masse liegt. (EDIT) Wenn du dir das Basiswissen angeeignet  und trotzdem 
noch Probleme hast, kannst du dein Problem (jetzt genau) schildern und 
dir wird höchstwahrscheinlich geholfen.

von Mobai (Gast)


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Daniel Polz schrieb:
> Mobai schrieb:
>> Hä? Der Strom kommt aus der Masse? Nun, ich gebe zu, ich kapiere das
>> nicht so ganz...
>
> Du hast vermutlich ein falsches Verständnis von Masse.
>
> Lass mich dir einen gut gemeinten Rat für die folgenden Wochen und
> Monate geben. Ich war vor vier Jahren (das dürfte auf wenige Tage
> stimmen, vor Weihnachten) genauso weit wie du.
> (...Zitat...)
> Die waren damals nicht besonders nett
> zu mir, was ich immer noch nicht richtig finde, aber da mich dann doch
> der elektrotechnische Ehrgeiz gepackt hatte, haben diese Typen mich
> eigentlich auf den richtigen Weg gebracht. Man muss, auch wenn es am
> Anfang schwer fällt, selbst arbeiten.
> (...Zitat...)
> wie ich vorher
> dachte, kann aber bei Projekten mit fundiertem Praxiswissen punkten und
> meinen Kollegen helfen (und Eindruck schinden ;-P).
> (...Zitat...)
> Und jetzt versuche, selber rauszufinden, wo dein Denkfehler bei der
> Masse liegt. (EDIT) Wenn du dir das Basiswissen angeeignet  und trotzdem
> noch Probleme hast, kannst du dein Problem (jetzt genau) schildern und
> dir wird höchstwahrscheinlich geholfen.

Ja, das kenne ich nur zu gut. Als ich mit auf die "törrichte" Idee kam 
ein Linuxsystem aufzusetzen musste ich monatelang mit Rückschlägen 
kämpfen. Doch es hat mir Spaß gemacht. Und jetzt, 2 Jahre später kann 
ich selbst meinem Informatiklehrer einige Sachen beibringen :)

Ich bin auch immer bereit mir selbst Wissen anzueignen. Das Buch hat mir 
geholfen, das ohmsche Gesetz verstehe ich. Nur das mit der Stromrichtung 
nicht so ganz.

von Daniel P. (dpolz)


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Mobai schrieb:
> Ich bin auch immer bereit mir selbst Wissen anzueignen. Das Buch hat mir
> geholfen, das ohmsche Gesetz verstehe ich. Nur das mit der Stromrichtung
> nicht so ganz.

Welches Buch? Hast du das Kit schon? Warum ist jetzt die Stromrichtung 
unklar, ich dachte, die Masse macht Probleme? Versuche, dein Problem 
genau zu formulieren. Ich habe eigentlich versucht, alles wissenswerte 
zur Stromrichtung zu erschlagen (siehe Post oben):

von Oliver R. (sourcebox)


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Die technische Stromrichtung ist von Plus nach Minus, das wurde vor 
langer Zeit so festgelegt, als man noch nicht wirklich wusste, wie sich 
die Elementarteilchen bewegen. Später hat man dann festgestellt, dass 
sich die Elektronen genau umgekehrt bewegen, allerdings wäre es da 
bereits zu aufwendig gewesen nochmal alles umzudefinieren.

Daher wurde die technische Stromrichtung beibehalten und in Schaltplänen 
zeigen auch die Pfeile immer von von Plus nach Minus. Es ist aber gut zu 
wissen, wie sich die Elektronen selbst bewegen, denn nur so kann man 
verstehen, wie eine z.B. eine Röhre funktioniert.

von Mobai (Gast)


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Das Pakerl ist noch nicht da, aber in der Bücherei habe ich mir "Make: 
Elektronik" ausgeliehen.

Nun, ich möchte wissen wie er denn "fließt", ob ich den Widerstand am 
Minuspol der Batterie und an der Kathode der LED befestigen muss oder am 
Pluspol der Batterie und der Anode der LED.

Ob der Strom vom Pluspol der Bat.  zur An. der LED fließt, dann zur Kat. 
und schließlich zum Minuspol der Bat. fließt oder ganz anders.

Ob wenn man beim Arduino einen digitalen Pin "einschaltet" ob er dann 
positiv oder negativ ist.

Das ist nämlich verwirrend im Buch geht es von - nach +, entsprechend 
sind die Widerstände gestaltet. Bei LadyAda ist es genau andersherum :( 
Geht also tatsächlich beides?

von Markus (Gast)


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Ja ist egal, ob Widerstand vor oder nach LED, wichtig ist nur das er da 
ist.

Ja die Physikalische Stromflussrichtung ist von - nach +.


Gruß
Markus

von Daniel P. (dpolz)


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Obwohl das Ding Vorwiderstand heißt, darf es sowohl vor als auch hinter 
die LED geschaltet werden.

Genau erklären würde das die Kirchhoffsche Maschengleichung, die besagt, 
dass in einer Masche (das ist ein geschlossener Umlauf/"Stromkreis", 
z.B. Batterie - Widerstand - LED) die Summe aller Spannungen gleich Null 
sein muss. Dabei unterscheidet sie aber nicht, an welcher Position, bzw. 
in welcher Reihenfolgen die Spannungen (die ja über URI die Bauteile 
repräsentieren) auftreten.

Die gleiche Frage hatte ich damals auch gestellt ;-)


Vergiss doch einfach mal den ganzen Quatsch mit der Stromrichtung. Strom 
fließt für dich die nächsten Tage von Plus nach Minus. In der Praxis ist 
es eigentlich absolut gleich, wo der Strom herkommt. Das spielt erst bei 
Röhren oder in der Halbleiterphysik eine Rolle. Irgendwann kommt das 
dann aber auch von selber. Ich glaube, dass du momentan ein ziemlich 
verquertes Bild vom Strom hast.

von Mobai (Gast)


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Ja... Das kann man so sagen, das ist irgendwie verwirrend.

Nun, ok, wenn man jetzt sagt der Strom fließt von + nach - dann macht 
das das ganze klarer. Irgendwie.

Jedenfalls glaube ich, ich habe das mittlerweile einigermaßen 
verstanden.

Das Paket wird heute per UPS verschickt. Mit ganz viel Glück ist es 
Freitag da.



Ich bedanke mich nun herzlich an alle für eure Mithilfe. Danke, dass ihr 
mir bei der Produktwahl geholfen habt. Und danke für die Erklärungen 
bezüglich der Stromrichtung.

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