Forum: Platinen Küvette aus Polystyrol selbst bauen


von Stefan H. (stefan_h16)


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Guten Abend zusammen,

Ich versuche gerade eine Ätzküvette aus Bastlerglas (Polystyrol zu 
bauen) um mir das selber ätzen zu vereinfachen. Als Material habe ich 
das günstig verfügbare Bastlerglas gewählt. Als Zubehör ist noch eine 
kleine Luftpumpe von Pollin vorgesehen um alles mit Luftblasen zum 
durchmischen. Ausserdem zwei Heizfolien von Pollin um die Temperatur zu 
halten. Geklebt wird mit Pattex Modellbaukleber.


Leider bin ich überfordert mit der Bearbeitung des Materials. Bei meinen 
vorherigen Arbeiten kam es nie auf die perfekte Präzision an. Aber da 
das ganze ja mal dicht werden soll, müssen die Kanten sowohl regelmäßig 
als auch völlig glatt und gerade sein. Auch müssen die Teile genaue 
Abmeßungen einhalten.
Die 4mm Platten zu brechen hat, wenn es den überhaupt gerade gebrochen 
ist, recht unschöne Bruchkanten gegeben. Das sägen mit der Laubsäge hat 
da schon besser funktioniert, allerdings gibt es halt noch 
Inregelmäßigkeiten in der Größenordung von mm durch eine unruhige Hand. 
Da ich jetzt noch einigen "Spielraum" habe, wollte ich fragen bevor ich 
weitermache, wie man die Platten am besten bearbeitet ohne 
professionelles Werkzeug.

Vielen Dank.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan H. schrieb:

> Da ich jetzt noch einigen "Spielraum" habe, wollte ich fragen bevor ich
> weitermache, wie man die Platten am besten bearbeitet ohne
> professionelles Werkzeug.

Zählst Du Feilen auch zu professionellem Werkzeug?
Gruss
Harald

von Stefan H. (stefan_h16)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>
>> Da ich jetzt noch einigen "Spielraum" habe, wollte ich fragen bevor ich
>> weitermache, wie man die Platten am besten bearbeitet ohne
>> professionelles Werkzeug.
>
> Zählst Du Feilen auch zu professionellem Werkzeug?
> Gruss
> Harald

Nein nicht unbedingt :). Das ist auch was ich wohl als nächstes machen 
werde. Wollte nur wissen ob da jemand noch ein paar tipps hat.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Der Bastelkleber ist vermutlich nicht spaltfüllend.
Dafür gibt es solche Sachen wie Acryfix u.dergl.
Ob die ätzfest sind, weiß ich nicht, sollte sich aber feststellen 
lassen.

von G. C. (_agp_)


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Stefan H. schrieb:
> Guten Abend zusammen,
>
> Ich versuche gerade eine Ätzküvette aus Bastlerglas (Polystyrol zu
> bauen) um mir das selber ätzen zu vereinfachen. Als Material habe ich
> das günstig verfügbare Bastlerglas gewählt.

Vorsicht! Ich möchte dir dringend davon abraten das besagte Bastlerglas 
zu verwenden. Ich habe mir mal eine Küvette für die NaPS-Ätzung davon 
gebaut, in etlichen Stunden Handarbeit (vor allem viel Schleifarbeiten). 
Geklebt war die mit Acrifix von Röhm, was zunächst auch gut aussah und 
bombig hielt. Das gute Stück hat aber ungefähr nur ein Jahr gehalten, 
dann zeigten sich die ersten Risse aufgrund der Sprödigkeit des 
Materials und der Wärmebelastung beim Ätzvorgang (bis 50 Grad C). Die 
Klebestellen hielten auf Dauer nicht (vor allem die im Bodenbereich -> 
Leckage) und die Seitenwände zeigten zunehmend Erscheinungen, als ob sie 
innerlich zerbröselten (siehe Bild links, die Sicht war kurz nach der 
Fertigstellung noch glasklar; rechts sieht man die Risse, die der 
Heizstab erzeugt hat). Ich hatte 3 mm Material aus dem Baumarkt 
verwendet und die Seitenwände sogar in doppelter Stärke ausgeführt 
(aufeinandergeklebt). Vor allem an den Klebestellen, aber auch am oberen 
Einfüllrand rund um die Küvette traten die besagten Spannungsrisse auf, 
die mit der Zeit immer größer wurden. Habe sie darauf hin ausgemustert. 
Mein Fazit lautet deswegen, das Material eignet sich nicht für diesen 
Zweck.

Nimm lieber echtes Plexiglas. Hält länger und so teuer ist das auch 
nicht.

von Anon Y. (avion23)


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g. c. schrieb:
> Nimm lieber echtes Plexiglas. Hält länger und so teuer ist das auch
> nicht.

Das was du beschreibst hört sich nach Plexiglas an. Polycarbonat, was 
oft als Bastlerglas verkauft wird, macht genau das nicht.

von G. C. (_agp_)


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Anon Ymous schrieb:
> g. c. schrieb:
>> Nimm lieber echtes Plexiglas. Hält länger und so teuer ist das auch
>> nicht.
>
> Das was du beschreibst hört sich nach Plexiglas an. Polycarbonat, was
> oft als Bastlerglas verkauft wird, macht genau das nicht.

NEIN, das Bastlerglas von mir war auch kein "Polycarbonat" wie du 
schreibst sondern Polystyrol!

von Stefan H. (stefan_h16)


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g. c. schrieb:
> Anon Ymous schrieb:
>> g. c. schrieb:
>>> Nimm lieber echtes Plexiglas. Hält länger und so teuer ist das auch
>>> nicht.
>>
>> Das was du beschreibst hört sich nach Plexiglas an. Polycarbonat, was
>> oft als Bastlerglas verkauft wird, macht genau das nicht.
>
> NEIN, das Bastlerglas von mir war auch kein "Polycarbonat" wie du
> schreibst sondern Polystyrol!

Stand die Küvette zufällig an der Sonne oder in der Nähe eimer anderen 
UV Quelle?  Meines Wissens ist Sprödigkeit durch UV Einwirkung einer der 
Hauptnachteile von Polystyrol gegenüber Plexiglas.

von Stefan H. (stefan_h16)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Der Bastelkleber ist vermutlich nicht spaltfüllend.
> Dafür gibt es solche Sachen wie Acryfix u.dergl.
> Ob die ätzfest sind, weiß ich nicht, sollte sich aber feststellen
> lassen.

Kennt jemand einen Spalfüllenden, NaPs beständigen Kleber für 
Polystyrol?

von G. C. (_agp_)


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Stefan H. schrieb:
> Stand die Küvette zufällig an der Sonne oder in der Nähe eimer anderen
> UV Quelle?

Definitiv nicht.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> STK500-Besitzer schrieb:
>> Der Bastelkleber ist vermutlich nicht spaltfüllend.
>> Dafür gibt es solche Sachen wie Acryfix u.dergl.
>> Ob die ätzfest sind, weiß ich nicht, sollte sich aber feststellen
>> lassen.
>
> Kennt jemand einen Spalfüllenden, NaPs beständigen Kleber für
> Polystyrol?

Ja:

g. c. schrieb:
> Ich habe mir mal eine Küvette für die NaPS-Ätzung davon
> gebaut, in etlichen Stunden Handarbeit (vor allem viel Schleifarbeiten).
> Geklebt war die mit Acrifix von Röhm, was zunächst auch gut aussah und
> bombig hielt.

von supergrobi (Gast)


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Du kannst eventuell auch Aquariensilikon aus der Zoohandlung zum Kleben 
benutzen (das Zeug klebt wie Sau und härtet wesentlich schneller ab als 
"normales" Baumarktsilikon), dann müssen die Kanten nicht ganz so glatt 
sein.

Ich würde eine Metallschiene als Anschlag nehmen und mit einem 
Teppichmesser (Vorsicht!) von beiden Seiten das Glas einschneiden (immer 
hin und her), bis man es bequem brechen kann.

Die Kanten anschließend auf einer ebenen Unterlage, die mit 120er 
Metallschmirgelpapier (das schwarze Schmirgel-"Papier" mit 
Textilunterseite) beklebt ist (Teppichklebeband) durch behutsames 
Darüberziehen glätten.

von G. C. (_agp_)


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STK500-Besitzer schrieb:
>> Kennt jemand einen Spalfüllenden, NaPs beständigen Kleber für
>> Polystyrol?
>
> Ja:
>
> g. c. schrieb:
>> Ich habe mir mal eine Küvette für die NaPS-Ätzung davon
>> gebaut, in etlichen Stunden Handarbeit (vor allem viel Schleifarbeiten).
>> Geklebt war die mit Acrifix von Röhm, was zunächst auch gut aussah und
>> bombig hielt.

Nur hat das eben langfristig nicht gehalten. Der Kleber eignet sich 
nicht für diesen Zweck und dieses Material.

von Michael S. (technicans)


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Polystyrol kann z. B. mit Dichlormethan angelöst und nahezu nahtlos 
verschweißt werden. Aber das Zeug ist mit Vorsicht zu verwenden und
wohl auch nicht so leicht zu beschaffen. Evtl. könnte auch Aceton
aus dem Baumarkt funktionieren. Müsste man mal probieren.
Zum Spaltfüllen kann man Kunststoffspäne mit dem Lösungsmittel
zu einer zähen Paste anrühren. Dann die Klebeflächen ebenfalls mit 
Lösungsmittel anlösen und dann verkleben. Wenn das Lösungsmittel
vollständig verdampft ist, wäre es Gebrauchsfertig.
Polystyrol eignet sich aber nicht für Anwendungen über 55° weil
es dann zu Spannungsrissen kommt.
Einiges kann man auch hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polystyrol

von gaast (Gast)


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Polystyrol altert bei Temperaturen um 50°C recht schnell, gegen Säuren 
ist es auch nur bedingt beständig.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Evtl. könnte auch Aceton
> aus dem Baumarkt funktionieren. Müsste man mal probieren.

Nitroverdünnung

von Stefan H. (stefan_h16)


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Michael S. schrieb:
> Polystyrol kann z. B. mit Dichlormethan angelöst und nahezu nahtlos
> verschweißt werden. Aber das Zeug ist mit Vorsicht zu verwenden und
> wohl auch nicht so leicht zu beschaffen. Evtl. könnte auch Aceton
> aus dem Baumarkt funktionieren. Müsste man mal probieren.
> Zum Spaltfüllen kann man Kunststoffspäne mit dem Lösungsmittel
> zu einer zähen Paste anrühren. Dann die Klebeflächen ebenfalls mit
> Lösungsmittel anlösen und dann verkleben. Wenn das Lösungsmittel
> vollständig verdampft ist, wäre es Gebrauchsfertig.
> Polystyrol eignet sich aber nicht für Anwendungen über 55° weil
> es dann zu Spannungsrissen kommt.
> Einiges kann man auch hier nachlesen:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Polystyrol

Hast du die Sache mit den Spänen sebst ausprobiert, klingt sehr 
interessant ? Dichlormethan und Aceton kann ich problemlos beschaffen, 
werde das also mal testen.
Die zunehmende Alterung bei Temperaturen über 50 °C ist ein Problem, 
hier werde ich wohl fürs erste die Arbeitstemperatur beschränken und mir 
nochmal die Sache mit den Heizfolien überlegen. Ein Temp. Sensor war 
sowieso in Ausbaustufe 2 vorgesehen. Längerfristig muss ich wohl auf 
Plexiglas umsteigen.

von Hubert (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Längerfristig muss ich wohl auf
> Plexiglas umsteigen.

Was spricht eigentlich gegen normales Fensterglas? Das ist säure-, UV- 
und  hinreichend temperaturbeständig. Für meine Ätzküvette habe ich das 
Glas fertig zurechtgeschnitten für unter 15 € beim Glaser bekommen (Maße 
habe ich  aus [1]).

[1] http://www.rn-wissen.de/index.php/%C3%84tzger%C3%A4t_Bauanleitung

von Ricardo .. (rj2001)


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Hallo,

mein erster Post hier und ich muss gleich meinen Senf dazu geben zzz 
zzz...
Egal.
Fensterglas würde ich nicht nehmen, sofern Du von der einfachen Variante 
1,5...2mm redest. Zumindest wäre mir das zu dünn und das Risiko zu hoch.

Zur Ideensammlung: Ich bin auch gerade drüber mir eine Küvette zu bauen. 
Im Anhang mal mein Entwurf. Die Küvette ist aus AcrylGlas, bestellt bei 
ebay/plexikassi.
Der Heizer wird in 2 kleinen Plexiglasscheiben gehalten, welche in der 
Vorder- und Rückseite eingelassen sind (ausgefräst). Die ausgesparten 
Ecken an den kleinen Halterungen dient gleich dazu den Schlauch für die 
Entleerung und Luftzufuhr zu fixieren. In den großen Löchern wird je ein 
Ventil zum Regulieren/Absperren unter gebracht.
Das ganze wird dann am Ende zusammen geschraubt. Nicht geklebt oder 
einsilikoniert. Vielmehr sind die Stirnkanten nur mit einer dünnen 
(<0,5mm) Silikonschicht bestrichen, welche vor der Montage austrocknen 
muss. Durch das zusammenschrauben, wird dieses Silikon dann 
zusammengepresst und ergibt eine wunderbare Dichtung. So haben wir 
früher immer die Ölwannen an älteren Autos dicht bekommen (MotorSilikon 
auftragen, anziehen bis das Silikon noch ca 3mm dick war, einen Tag 
stehen lassen und dann richtig anziehen... dicht).
Sollte die Küvette später undicht werden, so kann ich die wieder 
komplett zerlegen und die Dichtflächen erneuern, da das Silikon ja 
wunderbar vom Acryl abgeht.
Wenn dann mal alles fertig ist, kann ich ja auch mal ein Foto 
reinstellen.

Ciao

von mal anders (Gast)


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Hallo Ricardo,

ich finde deinen Entwurf recht interessant. Hatte auch schon die Idee 
gehabt, eine Küvette ohne Kleben herzustellen und hier meine Idee 
geäußert:

Beitrag "Re: Ätzküvette - Bauanleitung"

Habe das dann aber nicht versucht, weil Gummi als Dichtung nicht 
Ätzmittelbeständig ist und was anderes ist mir nicht eingefallen.

Ich wäre auf jeden Fall mal interessiert zu hören, wie es bei dir 
geklappt hat. Also bitte weiter berichten und viel Erfolg!!

von mic (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Polystyrol kann z. B. mit Dichlormethan angelöst und nahezu nahtlos
> verschweißt werden. Aber das Zeug ist mit Vorsicht zu verwenden und
> wohl auch nicht so leicht zu beschaffen.

Kann man ganz leicht beschaffen, hab ich mir auch schonmal geholt. Ist 
recht praktisch das Zeug. Die Warnhinweise sollten unbedingt beachtet 
werden!

http://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid/x/shp/oxbaseshop/cl/details/cnid/NAH/anid/154970

Viel Spaß damit :)

von MaWin (Gast)


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> Fensterglas würde ich nicht nehmen,
> sofern Du von der einfachen Variante 1,5...2mm redest.

Hier spricht der Profi.

Geh mal zum Glaser, damit er dir dein 1.5-2mm Fensterglas
für deine Fenster gibt.

Vielleicht kommst du dann in der Realität an,
und verscheisserst Leser nicht mehr mit solchem Humbug.

Fenster bestehen aus 4-6mm dickem Glas,
und halten problemlos als Küvette.

Zudem gibt es eigentlich überall "übrige" Scheiben,
so daß man das Material nicht kaufen muß.

von JojoS (Gast)


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meine Küvette aus Plexiglas, geklebt mit Pattex Plastic ist immer noch 
dicht: 
Beitrag "Re: Ätzküvette - Bauanleitung"
Für den Vorgänger aus Glas hatte ich 25€ beim Glaser bezahlt (Kanten 
z.T. angeschliffen), das Plexiglas hat genau die Hälfte gekostet. Gutes 
Silikon fürs Glaskleben ist auch doppelt so teuer wie der Pattex Kleber.
Der Baumarkt Zuschnitt war absolut winklig und sauber, da musste ich 
nichts nacharbeiten und mit dem Pattex Kleber war das einfach zu 
verarbeiten.

von Ricardo .. (rj2001)


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@MaWin: Fensterglas bzw. Floatglas gibt es sehr wohl als 1,5mm oder 2mm 
Variante und ist auch ohne weiteres beim Glaser/Fensterbauer erhältlich! 
Desswegen auch der Hinweis: "sofern Du von der 1,5...2mm Variante 
redest". Ich habe nicht das übliche 4mm von einer 3er Verglasung 
gemeint. Aber lesen bildet ja bekanntlich. Und das ich irgend jemanden 
verscheissern will... ich denke aus dem Alter bin ich raus.

Fotos kommen, wenns zusammen gebaut ist.

von Ricardo .. (rj2001)


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Hallo,

nach einer Woche Dichtheitstest - erfolgreich ;-) hier nun das 
versprochene Bild.
Schön war als die Küvette zusammengebaut wurde, dass man durch das Plexi 
gesehen hat, wann das getrocknete Silikon vollständig abgedichtet hat 
(je nachdem wie fest die M3-Schrauben gezogen wurden, um so größer wurde 
die Fläche des "gepressten" Silikons).
Mit dem 200W Heizer ist die Küvette nach 10 Minuten von 18°C auf 40°C 
aufgewärmt.
Der Deckel kommt noch. Als Platinenhalter werde ich den von Reichelt für 
das Ätzgerät 1 verwenden.

Ciao

von mal anders (Gast)


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Soviel ich sehe sind die Schrauben direkt im Acrylglass, oder? Also in 
Glas ist passendes Gewinde geschnitten und dann schrauben rein?

Finde die Idee sehr interessant. Aus meiner Sicht die bessere 
Alternative zum Kleben.

von Michael S. (technicans)


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@Ricardo ...

Na, hoffentlich behält das Silikon auch auf Dauer seine Dichtigkeit.
Ich hätte da lieber Acrifix-Kleber genommen und die Schrauben hätte
man sich auch sparen können. Wenn nämlich Spannungen im Kunststoff
auftreten, dann entstehen Risse meist von solchen "Störungen" aus im
Material. Na, viel Glück damit.

von mal anders (Gast)


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Michael S. schrieb:
> hoffentlich behält das Silikon auch auf Dauer seine Dichtigkeit

Wenn viele hier mit passendem Silikon kleben und es dicht bleibt, wieso 
sollte es in diesem Fall schief gehen?

von Michael S. (technicans)


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Silikon ist nicht gleich Silikon. Und die handwerkliche Qualität
der Anwendung spielt auch eine Rolle.

von Wilhelm; DK4TJ (Gast)


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Hallo Jungs,

warum macht ihr es euch so schwer?

Küvette..??, wer braucht so erwas..??
Wohlmöglich temperaturgeregelt..., wofür?
Alles unnütz! Es soll doch schnell, einfach und ordentlich gehen.
Ich will nur manchmal eine Platine machen und auch nicht kommerziell!

Also
Man nehme:

Mutters Teflon-Pfanne, natürlich sauberst geputzt, unbedingt ohne 
irgendwelche Fettreste. (nicht weitersagen)

Ein Daumenbreit Wasser, 2-3 Teelöffel (je nach Grüsse der Pfanne und der 
Kupferfläche) Natriumpersulfat.

Platine mit dem Gesicht nach unten!

Zum Kochen!!!!! bringen.

Mit einem hölzernen Schaschlikspiess ö.ä. während des Kochens 
abwechselnd mal das eine dann das andere Ende der Platine niederhalten. 
Das Blubbern der kochenden Lösung bringt xxx-mal mehr als irgendeine 
Aquarienpumpe.

Den Ätztvorgang kann man bei einseitigen Platinen prima von oben durch 
die Platine beobachten.
Zwischendurch mal mit dem Schaschlik zum Nachsehen umdrehen.

Wenn fertig, dann raus, unter Wasser abspülen, usw...

Das war die Grobversion.
Zur Anmerkung: So mache ich das seit mittlerweile fast 40 Jahren.
Ich konnte es auch nicht glauben, als ich das damals zum 1. Mal gesehen 
habe.

Nun meine! Feinheiten:
Mutters Teflonpfanne sollte natürlich Tabu sein!
Ich benutze seit vielen Jahren ein kleines Email-Henkeltöpfchen nur für 
diesen Zweck.
Für mögliche Nachahmer: beizeiten gibt es bei den entsprechenden 
Konsorten (Lidl, Aldi, Real und ä.) für kleines Geld beschichtete 
Pfannen. Sie sollten möglichst nicht zu gross sein. Die üblichen 24cm 
sind schon heftig, kleiner ist besser. Für uns Bastler reicht es ja 
eigentlich, wenn eine Europakarte passt. Man muss eben suchen.
"Beschichtet" ist wichtig, ob Teflon oder was auch immer, kein Edelstahl 
o.ä.

Zu den Erfahrungen:
Meine Leiterbahnbreiten sind meistens >= 0.8mm. Bei sehr schmalen 
Leitebahnen wäre ich wohl auch etwas vorsichtiger. Hat eigentlich fast 
immer geklappr, wenn die Vorlage enzsprechend war.


vy 73
Wilhelm

von Wilhelm; DK4TJ (Gast)


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PS:

habe ich vergessen zu bemerken.
Dauert keine 5 Minuten.

von Michael S. (technicans)


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Danach Herd versaut, Mutti stinksauer und 1Stunde sauber machen
angesagt. Das NaPs kann man danach wohl wegschütten?

von Ricardo .. (rj2001)


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Hallo,

ja die Schrauben gehen direkt in das Acrylglas, lediglich die Halterung 
des Heitzstabes ist in den Seitenwänden eingelassen.
Damit es nicht zu Spannungsrissen kommt, habe ich die Platten getempert. 
Hab ein Teststück Acrylglas zum vergleich genommen. In dieses habe ich 
eine Gewinde reingeschnitten, getempert und anschließend mal Acrifix in 
das Gewinde reinlaufen lassen, da ist kein Einziger Haarriss entstanden.
Sollte also so gehen.
Als Dichtsilikon habe ich ganz normals SanitärSilikon benutzt (das Essig 
benetzte), sollte also, wenn man den Erfahrungen mit Glas traut, auch 
kein Problem darstellen.
Warum ich nicht geklebt habe? Ganz einfach, somit hat man die 
Möglichkeit, doch mal die Küvette zu zerlegen, falls etwas undicht wird. 
Was aber nur bei groben Umgang mit Ihr geschehen sollte. Sollte sie dann 
doch mal zerlegt werden, so kann das Silikon problemlos entfernt werden, 
da es ja keine Bindung mit dem Acrylglas eingeht.

Ciao

PS.: die 1. Platine aus dieser Küvette mit teilweise 0,2mm Leiterzügen 
und Direkt Toner, ist einwandfrei geworden.

von noips (Gast)


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@ Wilhelm; DK4TJ (Gast)

es gibt viele Wege, der mit der Küvette ist der der bequemste für 
Hobby-Ätzer. Die Herstellung der Küvette ist zwar etwas aufwendig, aber 
auf die Dauer rechnet es sich.

von Ricardo .. (rj2001)


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2 Jahre späte ;-)

Die Küvette ist immer noch dicht und tut Ihren Dienst...
Auch eine längere Aufbewahrung des Ätzsaftes in der Küvette machte keine 
Probleme.
Nur mal so als Rückmeldung.

Ciao

von Conny G. (conny_g)


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Cool!
Was heißt "getempert"?
Welchen Heizer und welchen Bubbler verwendest Du?

von Conny G. (conny_g)


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Ah ja:
http://www.selbst.de/hobby-freizeit-artikel/modellbau/acrylglas-plexiglas-tempern-103482.html

Und wie hast Du die Bauteile hergestellt? Selbst gesägt und gefeilt oder 
sie Lasergeschnitten bestellt? Wo?

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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Der Thread kann getrost in die Kategorie "Pfusch" verschoben werden.

von Ricardo .. (rj2001)


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Wieso ist denn das Pfusch:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/130218/_tzk_vette_Entwurf.png
http://www.mikrocontroller.net/attachment/131509/K_vette.jpg
Aber gut ist ein freies Land...

Zu der Frage von konrad_g:
Die Grundformen habe ich mir nach Maß bei eBay bestellt.
Getempert, Konturen gefräst, gebohrt (mit der großen 
Ständerbohrmaschine, wg. der Höhe der Seitenwände) usw... alles weitere 
steht ja oben ;-)

Das hier ist auch eine interessante Konstruktion:
Beitrag "Re: Ätzküvette - Bauanleitung"
Allerdings würde ich hier auch auf die Gummidichtung verzichten und 
meine Variante mit dem Silikon anwenden:
- Silikon auf eine der beiden Flächen auftragen (auch rings um die 
Schraubenlöcher)
- ALLE Teile verschrauben (jedoch an allen Kanten einen Spalt von ca. 
0,5mm belassen)
- nach 24h Teile fest miteinander verschrauben

Ciao

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