Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Führt Ihr ein Arbeits-Tagebuch?


von interessierter Gast (Gast)


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Hallo,
ein ehemaliger Kollege hat mir mal sein Arbeits-Tagebuch gezeigt, in das 
er täglich eine kurze Notiz schrieb. Macht ihr das auch?
Sowas könnte z.B. nützlich sein, wenn es Ärger gibt, weil ein Projekt 
ewig Verzug hat. Dann kann man später nachvollziehen, wer Vorarbeiten 
nicht rechtzeitig abgeschlossen hat oder wer falsche oder lückenhafte 
Infos geliefert hat. Außerdem kann man dokumentieren, wann genau man 
welche Aufgabe übertragen bekommen hat. Man kann sich ja nicht alle 
Details ewig merken.

Ich kenne eigentlich nur Mobbing-Tagebücher... Denkt Ihr, sowas wäre 
auch im normalen Arbeits-Chaos nützlich?

Danke

von Marx W. (Gast)


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interessierter Gast schrieb:
> Ich kenne eigentlich nur Mobbing-Tagebücher... Denkt Ihr, sowas wäre
>
> auch im normalen Arbeits-Chaos nützlich?

Ja!
Uneingeschränkt wichtig!
Wenn man in Projektgeschäft tätig ist, oder sehr selbständig arbeitet. 
Da ist so was die Jobversicherung gegen "liebe" Kollegen!

von Wilhelm F. (Gast)


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interessierter Gast schrieb:

> Hallo,
> ein ehemaliger Kollege hat mir mal sein Arbeits-Tagebuch gezeigt, in das
> er täglich eine kurze Notiz schrieb. Macht ihr das auch?

Man wird älter, wie ich Ü50, und man erfährt mit den Jahren, daß man 
sich besser mal einige Dinge mehr notiert hätte, als nötig. Das ist 
einfach nur etwas Lebenserfahrung.

Anstrengend ist es auch nicht, wenn man die Nachteile dagegen abwiegt. 
Ich freue mich, mal etwas aufschreiben zu können. Als Ingenieur muß man 
ja auch alles und jedes notieren.

Als Kind weinte ich noch, weil ich mal einen Auszug aus dem Lesebuch 
abschreiben mußte. Es waren nur 21 Worte, und ich brauchte 4 Stunden. 
Ein gigantisches unüberwindbares Hindernis damals, als ich 6 war.

> Sowas könnte z.B. nützlich sein, wenn es Ärger gibt,

Genau deswegen.

Zwar bin ich zur Zeit arbeitslos, habe aber hier handelsübliche 
Ringblöcke liegen, die mit 80 oder 160 Seiten karierten Blättern A4, in 
die ich täglich wichtige Notizen mit Datum und Uhrzeit mache. Die 
stapeln sich, aber das macht nichts. Telefonate mit Uhrzeit und Datum 
und Dauer und Namen der Gesprächspartner und Gesprächsinhalt, 
Mitschriften, alles was so kommt.

Da kann auch mal der PC krepieren, das macht nichts.

von interessierter Gast (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2463912:
> Am besten das Buch so führen das es komplett beim Arbeitsgericht
> vorgelegt werden kann.

Was verlangt das Arbeitsgericht? Lückenlos und mit der Hand geschrieben?

Nimmt man das Tagebuch abends mit mach Hause oder läßt man es in der 
Arbeit?

von M. S. (bugles)


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interessierter Gast schrieb:
> Was verlangt das Arbeitsgericht? Lückenlos und mit der Hand geschrieben?
>
> Nimmt man das Tagebuch abends mit mach Hause oder läßt man es in der
> Arbeit?

Die Verlangen handschriftlich - vom Arbeitskollegen, von der dritten 
Etage, im 1 3/4 stunden Takt gegengezeichnet. Das ganze musst du dir 
selbst wieder als Fax zusenden, im 1 3/4 stunden Tak.  Brief, Mail gilt 
nicht. Lagern musst Du die Sachen im Kühlschrank..

LoL ich habe keine idee aber wie du deine Aufzeichnungen machst bleibt 
bestimmt dir Überlassen ich kann mir aber vorstellen das wenn es mal 
drauf ankommt du etwas mit Tag,  Uhrzeit vorzaubern kannst aus dem man 
die Situation interpretieren kann. Z.b. " Bei Firma x angerufen, mit 
Frau Y gesprochzen und dringend um rückruf gebeten." - " Rückruf nie 
erfogt " - "Folgetag nochmal angerufen"

Allerdings fehlt mir bei der Arbeit die Zeit ein solches Tagebuch zu 
Pflegen weil es manchmal so schnell geht, mal arbeitet man dann muss man 
ins Meeting und danach hat man Anrufe ohne ende etc.. Wobei ich glaube 
das ein Tagebuch kein Fehler ist aber vielmehr um sich besser erinnern 
zu können.

Was machst du denn beruflich dass Du Angst hast vor dem Arbeitsgericht 
zu landen ? Ich meine das ist ja schon Nummer. Machmal nen Beispiel.

von interessierter Gast (Gast)


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M. S. schrieb:
> Was machst du denn beruflich dass Du Angst hast vor dem Arbeitsgericht
> zu landen ? Ich meine das ist ja schon Nummer. Machmal nen Beispiel.

Theoretisches Beispiel: Ich arbeite in der Inbetriebnahme, der 
ursprüngliche Auslieferungstermin liegt schon Monate zurück. Eines der 
Probleme ist, dass ich in das Produkt nie wirklich eingewiesen wurde, 
ich suche deswegen oft an der falschen Stelle nach Fehlern. Kollegen 
beantworten mir fachliche Fragen meist ausweichend oder gar nicht. Keine 
Ahnung, warum.
Wenn Köpfe rollen, möchte ich wenigstens Irgendetwas zu meiner 
Verteidigung vorbringen können, z.B. so ein Arbeitstagebuch.
Mich würde interessieren, ob ein wütender Projektleiter oder 
Abteilungsleiter Zitate aus dem Tagebuch überhaupt hören will, oder 
primär jemand anschreien/rausschmeißen will...

von Wilhelm F. (Gast)


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interessierter Gast schrieb:

> Nimmt man das Tagebuch abends mit mach Hause oder läßt man es in der
> Arbeit?

Das sollte klar sein. Bei einer plötzlichen unerwarteten schlagartigen 
Kündigung wird man schon mal gebeten, ääh aufgefordert, in 15 Minuten 
das Haus zu verlassen. Ist mir passiert.

In manchen Betrieben kommt dann noch der Werksschutz, um dich zügig 
hinaus zu begleiten. So, daß du dann an deinem Arbeitsplatz gar nichts 
mehr machen kannst. Z.B. Daten auf dem Firmenrechner sichern. Das hatte 
ich glücklicherweise nicht.

von M. S. (bugles)


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interessierter Gast schrieb:
> M. S. schrieb:
>> Was machst du denn beruflich dass Du Angst hast vor dem Arbeitsgericht
>> zu landen ? Ich meine das ist ja schon Nummer. Machmal nen Beispiel.
>
> Theoretisches Beispiel: Ich arbeite in der Inbetriebnahme, der
> ursprüngliche Auslieferungstermin liegt schon Monate zurück. Eines der
> Probleme ist, dass ich in das Produkt nie wirklich eingewiesen wurde,
> ich suche deswegen oft an der falschen Stelle nach Fehlern. Kollegen
> beantworten mir fachliche Fragen meist ausweichend oder gar nicht. Keine
> Ahnung, warum.

Jo, sowas wird auch mir immer ein Rätsel bleiben...

> Wenn Köpfe rollen, möchte ich wenigstens Irgendetwas zu meiner
> Verteidigung vorbringen können, z.B. so ein Arbeitstagebuch.
> Mich würde interessieren, ob ein wütender Projektleiter oder
> Abteilungsleiter Zitate aus dem Tagebuch überhaupt hören will, oder
> primär jemand anschreien/rausschmeißen will...

Naja die Kette bis zum IBN ist lang.. ich glaube das es einen 
Projektleiter nicht wirklich interessiert ob du eingearbeitest wurdest 
oder was du dir auf der Baustelle in Dein Tagebuch geschrieben hast. So 
ein Projektleiter will das sein Projekt glatt geht und wenn der Personal 
zur Baustelle schickt welches nicht eingearbeitet wurde ist das auch ein 
Fehler Deines Projektleiters, wenn er es überhaupt wiess,  oder das 
Problem Deiner Firma.

Du kannst sicher in dein Inbetriebnahmeprotrokolll schon 30 % der 
Vermerke einbringen, z.B. was gefehlt hat, was zu Verzögerung geführt 
hat etc.. Aber im großen und ganzen guck dich doch nach einer anderen 
Firma um. Das du nie eingearbeitet wurdest nützt dir auch nichts im 
Tagebuch, da helfen evtl. mails an den Chef/Projektleiter in denen Du 
dich z.B. entschudigst das es so lange gedauert hat und darauf hinweist 
das du nie in dem Berreich eingearbeitet wurdest. Das ist wahrscheinlich 
mehr Wert.

von raketenfred-Auszubildener (Gast)


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Ich als Position eines Auszubildenen bin ich angehalten ein 
Ausbildungstagebuch zu führen.

Bei uns als IT-Firma natürlich alles in einem von Azubis entwickeltem 
Portal- über das wird die gesamte Ausbildung gemanaged: wann ist wer wo- 
und wir können/sollen/müssen für jeden Tag was rein schreiben. Doof 
werden die Einträge, wenn man nicht weiß, was man eintragen soll.

Da ich aber eine Begrenzung von 6 Zeilen habe [anscheinend, damit beim 
Drucken das Layout erhalten bleibt...], kann ich auch nicht ewig viel 
dort hinterlassen.

Durch den Druck das zu führen, auch an Tagen, an denen es keine Aufgaben 
für mich gab[die Abstimmung ist nicht perfekt- aber ansonsten sehr gut]. 
Entstehen dann halt gekünzelte Einträge, oder man schreibt für die Woche 
der Begrenzung entsprechend etwas und an den Tagen, die nicht genutzt 
werden kommt dann etwas wie "s.o." rein- nur damit die Woche grün wird, 
und man nichts auf den Deckel bekommt

von interessierter Gast (Gast)


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M. S. schrieb:
> Die Verlangen handschriftlich - vom Arbeitskollegen, von der dritten
> Etage, im 1 3/4 stunden Takt gegengezeichnet. Das ganze musst du dir
> selbst wieder als Fax zusenden, im 1 3/4 stunden Tak.  Brief, Mail gilt
> nicht. Lagern musst Du die Sachen im Kühlschrank..

You made my day!

von Claus W. (Gast)


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Firma M2P will z.B. nicht, dass der Mitarbeiter seinen täglichen 
Arbeitszeiten notiert. Der Mitarbeiter soll soviel Stunden wie 
"notwendig" arbeiten. Angeblich würden manchmal auch nur sehr wenige 
Stunden (weniger als 8) pro Arbeitstag zufällig "anfallen".

von interessierter Gast (Gast)


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M. S. schrieb:
> Naja die Kette bis zum IBN ist lang..

Was heißt IBN?

Danke!

von M. S. (bugles)


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interessierter Gast schrieb:
> M. S. schrieb:
>> Naja die Kette bis zum IBN ist lang..
>
> Was heißt IBN?
>
> Danke!

Inbetriebnehner? manchmal auch Inbtriebnahme

von ibn (Gast)


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interessierter Gast schrieb:
> Theoretisches Beispiel: Ich arbeite in der Inbetriebnahme, der
> ursprüngliche Auslieferungstermin liegt schon Monate zurück. Eines der
> Probleme ist, dass ich in das Produkt nie wirklich eingewiesen wurde,
> ich suche deswegen oft an der falschen Stelle nach Fehlern. Kollegen
> beantworten mir fachliche Fragen meist ausweichend oder gar nicht. Keine
> Ahnung, warum.
> Wenn Köpfe rollen, möchte ich wenigstens Irgendetwas zu meiner
> Verteidigung vorbringen können, z.B. so ein Arbeitstagebuch.
> Mich würde interessieren, ob ein wütender Projektleiter oder
> Abteilungsleiter Zitate aus dem Tagebuch überhaupt hören will, oder
> primär jemand anschreien/rausschmeißen will...


Dein Projektleiter will es bestimmt nicht hören, aber vielleicht der 
Personalverantwortliche oder nächsthöhere Chef.
Zur Not auch das Arbeitsgericht.
Ist eine Scheisssituation und die Verantwortlichen (für den Verzug bei 
der Auslieferung und sonstigen Problemen) warten nur darauf bis sie 
sagen können: Der Servicetechniker hat Fehler gemacht.
Somit ist die Aufmerksamkeit auf dich gelenkt (du kannst dich nicht 
wehren, weil du weg bist) und ein Sündenbock gefunden. Dieser Südenbock 
ist besonders in "guten" Firmen wichtig, denn die alteingessenen 
Kollegen sind absolut unfehlbar.
Deine Kollegen werden wohl kein Wissen preisgeben wollen, damit sie 
nicht so leicht gekündigt werden können.
Also schreib dein Tagebuch, damit du im Fall der Fälle sachlich 
argumentieren kannst und such dir was Neues.

von John da Rollta (Gast)


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interessierter Gast schrieb:
> M. S. schrieb:
>> Naja die Kette bis zum IBN ist lang..
>
> Was heißt IBN?
>
> Danke!

IBN = Ich Bin Nix

von Ulli N. (Gast)


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Ich denke, der eine oder andere hier sollte sich mal beim Onkel Doktor 
auf die Couch legen.

von Mischmasch (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> Ich denke, der eine oder andere hier sollte sich mal beim Onkel Doktor
> auf die Couch legen.

Blabla. In amerikanischen Firmen ist das Führen von Labortagebüchern in 
der Entwicklung sogar Pflicht. Das amerikanische Patentsystem beruht 
nämlich nicht wie in Deutschland darauf, wann ein Patentantrag 
eingereicht wurde, sondern wann eine Erfindung nachweislich gemacht 
wurde. Da werden strenge Vorgaben für die Tagebücher gemacht, 
einschließlich dass die Labortagebücher regelmäßig von Kollegen 
gegengezeichnet werden müssen.

Unabhängig von diesen strengen amerikanischen Regeln steht es einem 
Ingenieur gut an, saubere und ordentliche Aufzeichnungen seiner 
Tätigkeit zu machen. Planlose unorganisierte Pfuscher gibt es schon 
genug.

von Ulli N. (Gast)


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Mischmasch schrieb:
> steht es einem
> Ingenieur gut an, saubere und ordentliche Aufzeichnungen seiner
> Tätigkeit zu machen. Planlose unorganisierte Pfuscher gibt es schon
> genug.

Dann habe ich also in mittlerweile 14 Berufsjahren als 
Entwicklungsingenieur nur mit planlosen, unorganisierten Pfuschern 
zusammengearbeitet (mich selbst eingeschlossen).
Wow! Dafür sind aber über die Jahre doch eine ganze Menge brauchbare 
Ergebnisse herausgekommen.

von Purzel H. (hacky)


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Ich fuehre ein Blog auf einem hausinternen Server. Das hat den Vorteil, 
dann ich elektronische Dokumente gleich anheften kann. Eine Offerte, 
eine Rechnung, Schaltplaene, Mechanische Zeichnungn erscheinen dann als 
pdf. Es passiert hinreichend oft dass ein gleiches oder aehnliches 
Problem auftritt. Eine kleine Suche im Blog ... aha, ja das hatten wir 
vor 3 Monaten schon mal an dieser Maschine.. usw. Ich kann mir gar nicht 
soviel selbst merken wie da schon drinsteht. Ziel ist dass meine Arbeit 
nachvollziehbar ist. Von mir, von meinen Mitarbeitern, vom Chef. Ich 
wollte auch schon Bugzilla installieren, um Fehler zu verfolgen. 
Scheiterte aber bislang.

von Ulli N. (Gast)


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Nano Oschi schrieb:
> Ich fuehre ein Blog auf einem hausinternen Server. Das hat den Vorteil,
> dann ich elektronische Dokumente gleich anheften kann. Eine Offerte,
> eine Rechnung, Schaltplaene, Mechanische Zeichnungn erscheinen dann als
> pdf. Es passiert hinreichend oft dass ein gleiches oder aehnliches
> Problem auftritt. Eine kleine Suche im Blog ... aha, ja das hatten wir
> vor 3 Monaten schon mal an dieser Maschine.. usw. Ich kann mir gar nicht
> soviel selbst merken wie da schon drinsteht. Ziel ist dass meine Arbeit
> nachvollziehbar ist. Von mir, von meinen Mitarbeitern, vom Chef. Ich
> wollte auch schon Bugzilla installieren, um Fehler zu verfolgen.
> Scheiterte aber bislang.

Habt ihr kein Konfigurationsmanagement, oder warum machst du das? Ich 
verstehe nicht, was das für einen Sinn haben soll.

von Marx W. (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> Habt ihr kein Konfigurationsmanagement, oder warum machst du das? Ich
>
> verstehe nicht, was das für einen Sinn haben soll.

Wirst du auch nicht in 20 Jahren!

von Ulli N. (Gast)


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Marx W. schrieb:
>> Habt ihr kein Konfigurationsmanagement, oder warum machst du das? Ich
>>
>> verstehe nicht, was das für einen Sinn haben soll.
>
> Wirst du auch nicht in 20 Jahren!

Dann erkläre es mir doch bitte, großer Meister. Welche der von Nano 
Oschi beschriebenen Dinge kann mir Clearcase nicht auf Zuruf ausspucken?

von Klaus D. (kolisson)


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interessierter Gast schrieb:
> Theoretisches Beispiel: Ich arbeite in der Inbetriebnahme, der
> ursprüngliche Auslieferungstermin liegt schon Monate zurück. Eines der
> Probleme ist, dass ich in das Produkt nie wirklich eingewiesen wurde,
> ich suche deswegen oft an der falschen Stelle nach Fehlern. Kollegen
> beantworten mir fachliche Fragen meist ausweichend oder gar nicht. Keine
> Ahnung, warum.
> Wenn Köpfe rollen, möchte ich wenigstens Irgendetwas zu meiner
> Verteidigung vorbringen können, z.B. so ein Arbeitstagebuch.
> Mich würde interessieren, ob ein wütender Projektleiter oder
> Abteilungsleiter Zitate aus dem Tagebuch überhaupt hören will, oder
> primär jemand anschreien/rausschmeißen will...

Ich würde mich fragen, ob da so ein Tagebuch noch helfen kann.
Ich würde das Übel eigentlich schon im Vorfeld bekämpfen indem z.B.
klargestellt wird, dass ich nie in das Produkt eingewiesen wurde,
den Auftrag aber trotzdem übernehmen könnte.

Sowas legt man dann als Gesprächsnotiz (Aktennotiz) an und gibt im
Verteiler alle massgeblichen Stellen sowie die Kundenakte an.
Das beweist dann später schon, dass sich alle darüber im klaren waren.
Meistens passiert ja nix negatives und das Ding ist einfach nett und 
abgeheftet.

So ein Tagebuch kommt mir jedenfalls merkwürdig vor.

Klaus

von Purzel H. (hacky)


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Clearcase ist schweineteuer und benoetigt einen Vollzeitangestellten nur 
ums am Laufen zu halten.

von Klaus D. (kolisson)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2464409:
> Wen interessiert denn das, was du im Vorfeld klären willst.

Was nützt ein Tagebuch, wenn du selbst nicht lesen kannst.
Ich schrieb doch:
"Sowas legt man dann als Gesprächsnotiz (Aktennotiz) an und gibt im
Verteiler alle massgeblichen Stellen sowie die Kundenakte an."

Das steht dann auch nach einem Jahr noch da.

K.

von Gästchen (Gast)


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Hi,

das ist nicht nur für eventuelle Probleme wichtig sondern auch für dich 
selbst wenn du nachvollziehen willst wann du was gemacht hast.
Immer wieder nützlich.

von Herr Mustermann (Gast)


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Ich persönlich führe eine ToDo.xls Liste.

Datum und Problemstellung: rot = offen, gelb = in Arbeit, grün = 
erledigt.

Vorteil: - Sachen werden nicht vergessen...
         - Keine Zettelwirtschaft...
         - Überblick über (un)erledigte Arbeit

von Ulli N. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das sollte klar sein. Bei einer plötzlichen unerwarteten schlagartigen
> Kündigung wird man schon mal gebeten, ääh aufgefordert, in 15 Minuten
> das Haus zu verlassen. Ist mir passiert.

Warst du Türsteher in einem Puff? Ansonsten geht eine fristlose 
Kündigung  in Deutschland nur aus einem so genannten "wichtigen Grund". 
Wichtige Gründe sind z.B.:
Arbeitsverweigerung, grobe Beleidigungen, ausländerfeindliche oder 
rassistische Äußerungen, strafbare Handlungen während der Arbeitszeit, 
Selbstbeurlaubung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Vornahme 
vorsätzlicher falscher Spesenabrechnung, Vollmachtsmissbrauch, ...
Ausserdem hat der Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht die Gründe für die 
außerordentliche Kündigung zu beweisen.

Was hast du also getan?

von Marx W. (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> Arbeitsverweigerung, grobe Beleidigungen, ausländerfeindliche oder
>
> rassistische Äußerungen, strafbare Handlungen während der Arbeitszeit,
>
> Selbstbeurlaubung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Vornahme
>
> vorsätzlicher falscher Spesenabrechnung, Vollmachtsmissbrauch, ...
>
> Ausserdem hat der Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht die Gründe für die
>
> außerordentliche Kündigung zu beweisen.

Genau, und denk immer an die lieben Kollegen.
Die sind ratz fatz die Zeugen des AG beim Arbeitsgericht.

Mann, was hast du in den letzten 14 Jahren eigentlich in der Arbeit 
gemacht,
du "Superentwickler".

von Wilhelm F. (Gast)


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Ulli N. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Das sollte klar sein. Bei einer plötzlichen unerwarteten schlagartigen
>> Kündigung wird man schon mal gebeten, ääh aufgefordert, in 15 Minuten
>> das Haus zu verlassen. Ist mir passiert.
>
> Warst du Türsteher in einem Puff? Ansonsten geht eine fristlose
> Kündigung  in Deutschland nur aus einem so genannten "wichtigen Grund".
> Wichtige Gründe sind z.B.:
> Arbeitsverweigerung, grobe Beleidigungen, ausländerfeindliche oder
> rassistische Äußerungen, strafbare Handlungen während der Arbeitszeit,
> Selbstbeurlaubung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Vornahme
> vorsätzlicher falscher Spesenabrechnung, Vollmachtsmissbrauch, ...
> Ausserdem hat der Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht die Gründe für die
> außerordentliche Kündigung zu beweisen.
>
> Was hast du also getan?

Gar nichts. Nur normal meine Arbeit gemacht. Bei einem Vorfall 
irgendwelcher Art hätte es ja wenigstens mal ein Gespräch gegeben, oder 
schlimmerenfalls eine Abmahnung. Aber nichts dergleichen.

Man wollte zum letzten Krisenbeginn einfach nur schlagartig einiges 
Personal los werden. Da war alles dabei, was nicht niet- und nagelfest 
war, bis zum Abteilungsleiter. Einige verließen nach den Geschehnissen 
auch von selbst das brennende Schiff.

Ich bekam auch eine ordentliche Kündigung, keine fristlose. Nur hatte 
ich noch Resturlaub, und sollte aber sofort das Haus verlassen, und 
nicht wieder erscheinen. Ich erhielt freiwillig eine Abfindung, und ein 
völlig anständiges Arbeitszeugnis.

Mir war aber auch klar, daß ich bei einer Klitsche nichts mehr groß zu 
unternehmen brauche. Die wollen nicht mehr, und fertig. 
Wiedereinstellung o.ä. versuchen? Never. Nach einem Gerichtsverfahren 
ist doch da mit dem Gegner nicht mehr gut Kirschen essen.

So viel zum Thema Kündigungsschutz, Kündigungsfrist, Puff, Türsteher. 
;-)

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