Hallo liebe Mitleser und Mitleserinnen, wie man meinem Betreff entnehmen kann, suche ich Informationen um Elektronik zur Langzeitlaufzeit überreden zu lassen. Ich baue demnächst mein "Eigenheim" und würde da gerne etwas selbst entwickelte Elektronik für vorsehen. Meine Vorstellung von Langlebigkeit wären 30 - 40 Jahre (so dass sich erst meine Nachkommen mit meiner Genialität / Schwachsinnigkeit erfreuen dürfen). Als Pate für solch langlebige Elektronik würde ich ein Labornetzteil Baujahr 1970 und ein altes Grundig Oszi Baujahr 1973 aus meinem Besitz sehen - die tun es heute auch noch - sind aber zugegebener Weise nicht 24/7 im betrieb. Dinge die ich bisher einzuhalten versuche - möglichst geringe Abwärme versuchen zu erzeugen - generell etwas überdimensionieren - möglichst keine Bauteile benutzen, die chemisch reagieren (lieber Kerko/Folie/Tantak statt Elko) - lieber lineare Regler statt getaktete Schaltregler - Lotpaste mit wenig Flussmittel/wenig aggressivem Flussmittel - penibelste Einhaltung der Löttemperatur - keine bleihaltigen und nicht-bleihaltigen Komponenten kombinieren (auch nicht mit Lot) - Gold beschichtete Leiterplatten statt HAL/organische Oberflächen - idealerweise Bauteile industrieller oder automotiv Zertifizierung, keine kommerziellen Temperaturbereiche - gegen alle erdenklichen äußeren Einflüsse Schützen (alle Eingänge gegen Überstrom, Überspannung schützen, geerdetes Mu Metal Gehäuse,...) Ich bin für alle Tipps und Hinweise offen!
> - Lotpaste mit wenig Flussmittel/wenig aggressivem Flussmittel Egal, du wirst deine Platine ja wohl vor dem Einbau reinigen. (Kontakt LR) > - Gold beschichtete Leiterplatten statt HAL/organische Oberflächen Das sollte egal sein weil du deine Platinen sofort loetest. Ansonsten wuerde ich noch sagen: 1. Keine einseitigen Platinenlayouts 2. abfangen von mechanischen Kraeften. Also grosse Teile ordentlich befestigen. Steckverbinder nehmen die am Gehaeuse befestigt sind. 3. Nur Schalter guter Qualitaet. Auf Kontaktmaterial achten. Keine Potis. 4. Schaltplaene usw, alle ausdrucken weil du die in 20Jahren vermutlich nicht mehr lesen kannst. 5. Keine Stecksockel verwenden. Keine exotischen Bauteile. 6. Keine Microcontroller verwenden weil die wohl keine 40Jahre ihren Flashinhalt halten werden. Olaf
> Kerko/Folie/Tantak Keramik und Folie ja, Tantal heutzutage eher nicht mehr. (die sind ausserdem empfindlicher als Keramische und können bei Überspannung leicht hochgehen... ) Beim Layout mit der Lötstoppmaske bei Vias aufpassen. Es ist besser da wo es eben geht die Vias nicht (komplett) abzudecken damits da keine Einschlüsse mit evtl. chemischen Reaktionen und aufplatzen beim Löten geben kann... > 6. Keine Microcontroller verwenden weil > die wohl keine 40Jahre ihren Flashinhalt halten werden. Na da gibts aber schon welche die dafür spezifiziert sind. Notfalls gibts auch sicher noch irgendwo OTP Varianten...
Speicherbausteine haben nur eine begrenzte "data retention time", die IMHO z. Zt. nur in den seltensten Fällen über 20 oder 25 Jahren liegen dürfte. D. h. nicht einfach den nächstbesten AVR nehmen, sondern hier auch mal drauf schauen. Ist natürlich auch nur ein statistischer Wert. Am Besten fährst Du bei sowas mit "konventioneller" Elektronik, d. h. OPs, CMOS/TTL-Logik etc., ungesockelt, keine Potis etc.
Patrick schrieb: > Speicherbausteine haben nur eine begrenzte "data retention time", die > IMHO z. Zt. nur in den seltensten Fällen über 20 oder 25 Jahren liegen > dürfte. D. h. nicht einfach den nächstbesten AVR nehmen, sondern hier > auch mal drauf schauen. Ist natürlich auch nur ein statistischer Wert. > > Am Besten fährst Du bei sowas mit "konventioneller" Elektronik, d. h. > OPs, CMOS/TTL-Logik etc., ungesockelt, keine Potis etc. Öhm die AVR Datenblätter sprechen von 100 Jahren bei 25 Grad. Wenn die also nicht gerade in eine Sauna eingebaut werden sollte das kein Problem sein die angepeilten 40 Jahre locker zu erreichen.
Vielleicht noch Eines: In 40 (oder auch nur 20) Jahren kann sowieso kein Mensch mehr etwas mit dem Sourcecode eines evtl. µC anfangen (C mag es dann noch geben; die Frage ist eher, ob man dann noch ein Datenblatt usw. auftreiben und noch sagen kann, was das alles bedeutet, das da drin steht); vom Auslesen eines solchen Bausteins oder dem Ersatz eines defekten µC's ganz zu schweigen - wenn es um Langzeit-Wartbarkeit geht, spielen somit Wald-und-Wiesen-Bausteine eine noch sehr viel größere Rolle.
Bei einer Lebensdauer von 40 Jahren wird Dir mit Sicherheit ein Bauteil ausfallen. Dieses Bauteil wird genau das sein, welches es nicht mehr zu kaufen gibt. Mikroprozessoren scheiden da erst recht aus, denn die Toolchain von heute wird in 40 Jahren nicht einmal im Museum zu finden sein. Plane Funktionsgruppen und modernisiere diese regelmäßig in 5-10 Jahren Abstand. Grüße, Kurt
Ansonsten jeweils zwei AVRs nehmen, die sich prüfen. Reagiert einer nicht mehr, programmiert ihn der andere direkt neu ;-) Chris D.
Häuslebauer schrieb: > Ich baue demnächst mein "Eigenheim" und würde da gerne etwas selbst > entwickelte Elektronik für vorsehen. Dann baue so, daß es auch OHNE exotische Elektronik noch funktioniert und jeder dahergelaufene Elektriker es reparieren kann. Deine Elektronik ist das Sahnehäubchen, welches beim nächsten Blitzschlag ein Häufchen Asche sein könntE. Sorge jetzt für ausreichend Steckdosen, Doppel-LAN-Dosen, Sat-Dosen und dicke Leerrohre in jede Ecke.
oszi40 schrieb: > Dann baue so, daß es auch OHNE exotische Elektronik noch funktioniert > und jeder dahergelaufene Elektriker es reparieren kann. Ich habe noch keinem Elektriker gefunden, der einen einfachen n. Inv. Verstärker erklären konnte. Mehr als "Verdrahtungsplan" können die eh nicht verstehen... oszi40 schrieb: > Sorge jetzt für ausreichend > Steckdosen, Doppel-LAN-Dosen, Sat-Dosen und dicke Leerrohre in jede > Ecke. Klar, die sind sowieso schon eingeplant! Ich zum Architekten: Da müssen überall Leerrohre in die Wände! Architekten: Wieso? 2 Bäder und eine Küche ist ihnen nicht genug? Ich zum Architekten: Die sind für nachträgliche elektrische Installationen Architekten: Rohre sind für Wasser, und Kabel für Strom!
Häuslebauer schrieb: > Klar, die sind sowieso schon eingeplant! > Ich zum Architekten: Da müssen überall Leerrohre in die Wände! > Architekten: Wieso? 2 Bäder und eine Küche ist ihnen nicht genug? > Ich zum Architekten: Die sind für nachträgliche elektrische > Installationen > Architekten: Rohre sind für Wasser, und Kabel für Strom! Klingt echt kompetent der Mann.
- alles in möglichst wenig verschiedene Module unterteilen. - alles ausführlich dokumentieren (in Papierform). Peter
Häuslebauer schrob: >Ich habe noch keinem Elektriker gefunden, der einen einfachen n. Inv. >Verstärker erklären konnte. Mehr als "Verdrahtungsplan" können die eh >nicht verstehen... Dann kennst Du nicht genug davon, oder nur Leute, die kurz vor der Rente stehen. Den "Elektriker" gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Merke: Es gibt auch noch Organismen zwischen Einzellern und Diplom- Ingenieuren.... Es ist immer schlecht, wenn man sich selbst für den Größten hält. ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Es ist immer schlecht, wenn man sich selbst für den Größten hält. Halte ich mich ja nicht! Ich habe nur etliche Bekannte und Freunde, die Elektriker oder Automatisierungstechniker, ja selbst Mechatroniker und von denen kann soetwas niemand! Wogegen ich einen Fluggerätemechaniken kenne der in seiner Freizeit diskrete Klasse D Endstufen entwirft...
Peter Dannegger schrieb: > - alles ausführlich dokumentieren (in Papierform). Meines Erachtens das Wichtigste. > - alles in möglichst wenig verschiedene Module unterteilen. Auf jeden Fall die Module so auslegen, dass sie exakt definierte Funktionen haben und diese Funktionen auch aufschreiben. Denn selbst bei bester Planung wirst du mit der Zeit Ausfälle haben. Und da du dann sicher das eine oder andere Bauteil nicht mehr bekommen wirst, kannst du die Funktion des Moduls durch ein neues Modul austauschen, dass du mit den dann gängigen Bauteilen aufbauen kannst.
O.T. Häuslebauer schrob: >Ich habe nur etliche Bekannte und Freunde, die >Elektriker oder Automatisierungstechniker, ja selbst Mechatroniker und >von denen kann soetwas niemand! Das kann ich nicht verstehen, wie die Leute dann ihre Arbeit machen können. Alles ist heute vollgestopft mit Elektronik. Wie oft kommt es vor, daß irgendwelche Sensoren an Auswerte-Elektroniken angepasst werden müssen. Da muß man verstehen, wie man sich selbst mit seinen Kenntnissen helfen kann. Ich habe hier einen Haufen von BMSR-Facharbeitern (aus DDR-Zeiten)und auch Energieelektronikern um mich. Da ist niemand drunter, der nur nach Verdrahtungsplan arbeiten könnte und nicht versteht, was sich da in der Schaltung abspielt. Diese Geringschätzung ärgert mich kolossal. MfG Paul
40 Jahre und mehr halten nur Relaise und elektromechanische Bauteile. Alles andere ist Zufall. Sieh dir mal die Apollo Raumkapsel an (ZB 11). Wahnsinn, mit was die Jungs zum Mond geflogen sind. Schöne Grüße Chose
Häuslebauer schrieb: > > Ich habe noch keinem Elektriker gefunden, der einen einfachen n. Inv. > Verstärker erklären konnte. Wozu/warum sollte er das auch können? Oder erwartest Du von einem Chirugen, dass er eine Nockenwelle wechseln kann? Das wäre genauso sinnfrei. # > Mehr als "Verdrahtungsplan" können die eh > nicht verstehen... > Selbst der schlechteste Elektriker gibt immer noch einen hervorragenden Häuslebauer ab .-) So wie der schlechteste Ingenieur immer noch zum BWLer taugt.
Ich habe das auch mit keinem einzigen Wort gefordert! Die Behauptung wurde von anderen Personen aufgestellt, das die dass müssten!
Offensichtlich bist Du merkbefreit erster Klasse. Lies Deinen Post 13:32 erneut. Sonst wäre Dir aufgefallen das der Vergleich sehr wohl zu Deiner Aussage paßt.
Drucke die Dokumentation zu Deinen Schaltungen aus. Stromläufe, Layouts, Source Listings und gute Beschreibungen! (ggf. Micro-Verfilmung) Hebe auch eine Kopie der Programme mit denen Du gearbeitet hast auf, (ggf. sogar einen PC). Betriebssystem nicht vergessen! Es ist zwar lästig nur aus dem Printmaterial eine Platine rekonstuieren zu müssen, aber machbar. Hatte schon mal so einen Fall bei dem Stromlaufpläne mit einer Nur- Schaltplan-SW, die es heute schon lange nicht mehr gibt, als Dateien vorlagen. Layouts nur als Filmvorlagen, die wurden damals noch im 4:1 Format von Hand geklebt. Die Dateien waren lesbar, kein Problem. Die SW samt Dongle war auch noch da, nur kein alter PC mit einem Uralt DOS kurzfristig greifbar. Glücklicherweise war der Stromlauf nicht so riesig, und der Adler läuft prima. Du siehst also, es reicht leider nicht nur auf Lebenszeit zu entwickeln. Auch das Werkzeug sollte man aufheben!
Bob schrieb: > Uralt-DOS > Auch das Werkzeug sollte man aufheben! Ob ein 286er in 20 Jahren noch läuft? Elkos und Schaltnetzteile haben endliche Haltbarkeit. Simple Porzellanschalter (wie in Einsteins Sommerhaus) bekommt man heute noch. z.B. http://www.manufactum.de/drehschalter-porzellan-p1445535/
Es wäre mit moderner Technik durchaus denkbar das ein altes Betriebssystem in einer Virtuellen Maschiene installiert werden kann. --> VMWare, VirtualBox etc. sowas wirds vielleicht in 30 Jahren auch noch geben... Also passendes Betriebssystem inklusive aller updates und alle Tools immer beim Backup auf moderne Datenträger mit umziehen lassen :-)
Für eine REPARATUR von Baucgruppen braucht man keine CAD-Tools, bestenfalls, Schaltplan, Bestückungsplan und Stückliste. Die kann man ausdrucken. Hex-Files muss man halt redundant auf Datenträgern speichern. Sourcecode braucht man nur für Fehlerkorrekturen und Erweiterungen, ist somit ein anderes Thema. Ausdrucken würde ich den aber nicht, weil ich im Fall der Fälle keinen Bock hätte, den wieder einzutippen. JAJA, OCR & Co., aber da nehm ich besser eine solide, redundante Speichererung auf Tape etc. Ggf. muss man alle 5-10 Jahre die Daten kopieren. MFG Falk
Höffi schrieb: > immer beim Backup auf moderne Datenträger mit umziehen lassen :- Von 40 MHz-PC auf GHz Maschine ohne direkten Speicherzugriff? Wenn ich alle Programme, die ich mal benutzt habe, jedes Jahr testen wollte ob sie auf VM noch laufen, könnte ich Tag und Nacht testen. Doch nun zurück zur ewig lebenden Automatisierungsaufgabe: Sinnvoll sind warscheinlich nur einzelne Bausteine um das Haus im Störfall noch bewohnbar zu halten.
...in 30-40 Jahren haben uns die Chinesen alle aufgefressen.Wer brauchst dann noch Dokumentation und Module. Gib das Geld aus um heute zu LEBEN ! Die Zukunft sieht sowieso ganz anders aus als du denkst ;-)
Wenn Du ICs verlötest, wirst Du -für Langzeitfunktion- auch dies bedenken müssen: http://nepp.nasa.gov/WHISKER/ http://de.wikipedia.org/wiki/Whisker_%28Kristallographie%29 http://www.calce.umd.edu/tin-whiskers/TINWHISKERFAILURES.pdf mfg Dietmar M.
Eigentlich kann man sich die Dokumentation des Geräteinnenlebens sparen (Im Bezug auf Langlebigkeit, ewige Reparatur). Denn die Bauteile und/oder Software wird es teilweise nicht mehr geben, die Reparatur wäre eine zeitraubende und teure Suche nach den alten Bauteilen, und ein altes Bauteil als Ersatz einbauen, von dem du nicht mal weist, ob es nächstes Jahr noch überlebt? Wichtig ist die Funktion und die Schnittstellen dokumentiert zu haben, um im Bedarfsfall ein neues Gerät zu konstruieren mit aktuellem Stand der Technik, das zum alten kompatibel ist. Daher das ganze am besten so modular wie nötig konstruieren, damit der Defekt keine komplette Neuentwicklung provoziert. Grad für den Einsatz im Schaltkasten und in den Unterverteilungen bietet sich ein modulares System mit Hutschienengehäuse ja an. Sagt meine Kristallkugel :-)
Dietmar M. schrieb: > Wenn Du ICs verlötest, wirst Du -für Langzeitfunktion- auch dies > bedenken müssen: > http://nepp.nasa.gov/WHISKER/ > http://de.wikipedia.org/wiki/Whisker_%28Kristallographie%29 > http://www.calce.umd.edu/tin-whiskers/TINWHISKERFAILURES.pdf Nein. Bleihaltig löten und gut ist. Ansonsten: Whisker enstehen durch mechanische Belastung einer bleifreien Zinnbeschichtung. Wenn Blei drin ist oder wenn kein dauernder mechanischer Stress, z.B. durch zu schnelle Abkühlung, auftritt, ist das kein Thema. Max, der sich lange genug mit Whiskern herumschlagen musste.
Ich würde die Haussteuerung einfach so bauen, wie es in der Industrie gemacht wird: Einen schönen, großzügig bemessenen Schaltschrank mit vielen Einzelkomponenten. Wo jedes Teil nur eine eng eingegrenzte Aufgabe hat, und die einzelnen Teile nicht zu komplex sind. Also schön modular mit insich abegshlossenen Baugruppen.
Alex schrieb: > Ich würde die Haussteuerung einfach so bauen, wie es in der Industrie > gemacht wird: > Einen schönen, großzügig bemessenen Schaltschrank mit vielen > Einzelkomponenten. Wo jedes Teil nur eine eng eingegrenzte Aufgabe hat, > und die einzelnen Teile nicht zu komplex sind. > Also schön modular mit insich abegshlossenen Baugruppen. Wenn man dann noch die "Schnittstellen" dokumentiert hat man einen großen Vorteil: Ist ein Teil des Gesamtsystems nicht mehr reparabel, kann man es neu entwickeln.
Ich würd das eher leicht austauschbar gestalten und alles gut zugänglich. 40 Jahre sind ne lange Zeit ohne jegliche Modernisierungsmaßnahmen.
Ich würde die Haussteuerung einfach so bauen, wie es in der Industrie gemacht wird: mit SPS von SIEMENS
Höffi schrieb: > Es wäre mit moderner Technik durchaus denkbar das ein altes > Betriebssystem in einer Virtuellen Maschiene installiert werden kann. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass da sogar ein richtiger Markt entstehen wird. Wenn man betrachtet, mit was für unglaublich veralteter Software Firmen, Banken, Reisebüros, Industrieanlagen etc. teilweise arbeiten. Es wird grosser Bedarf enstehen, solche alten Systeme zu bearbeiten.
Simon K. schrieb: > Wenn man dann noch die "Schnittstellen" dokumentiert hat man einen > großen Vorteil: Ist ein Teil des Gesamtsystems nicht mehr reparabel, > kann man es neu entwickeln. Was sich beim Hubble Space Telescope bewährt hat, kann für das Eigenheim nicht so schlecht sein. Generell empfehlen sich Bauteile, wie sie in der Raumfahrt für Langzeitmissionen verwendet werden.
Ich sag mal, es bringt nichts, sich zuviel Gedanken zu machen. Die Zeit ist nunmal kurzlebig und Du kannst es nicht ändern. Der Palast der Republik wurde auch nach nur 30 Jahren geschleift. Peter
Wichtiger als Langlebigkeit ist eine einfache Fehlersuche. Denn eines ist sicher: Dein System wird früher oder später irgendwo kaputt sein. Das System ist dann - und es mag noch so robust konstruiert und in gutem Zustand sein - wertlos. Deshalb: Baue eine einfache Diagnosemöglichkeit ein, so dass defekte Module oder Elemente automatisch erkannt werden können. Dann legst du von jedem Modul noch ein paar an Reserve und erstellst eine Anleitung, wo welches Modul sitzt und wie man sie tauscht. So wird dein System wirklich langlebig!
P-Ms Vorschlag finde ich gut. Dann noch weit verbreitete, am Markt eingeführte Standardteile verwenden, dann wird das auch in 20 Jahren noch was mit Ersatzteilen. Bloß nix was irgendwie exotisch ist. Habe grade an der Steuerung unseres 30 Jahre alten Firmen-ELektrogabelstaplers paläoelektronische Studien durchgeführt. Der verwendete TCA335 Opamp wäre noch für teuer Geld beim Elektronik Obsoletteile - Vergolder zu bekommen. Hatte aber noch welche in meiner 80ger Jahre Teilekiste. Das gilt auch für diverse alte Industrieelektronik aus unserem Kulturkreis. Die Bauteile sind meist noch zu kriegen. Und die Nachfrage nach Kleinemengen Bauteil-Antiquariaten wird auch zunehmen und somit doch einiges wartbar bleiben. Elektrolytkondensatoren würde ich natürlich auch nur sparsam verwenden, aber im Zweifelsfall gibt es irgendwann mal eine Kondensatorkur für die Haussteuerung, wie man es ja auch gern mal bei alten Mess- oder Funkgeräten macht. vg Maik
Maikh schrieb: > Elektrolytkondensatoren würde ich natürlich auch nur sparsam verwenden, > > aber im Zweifelsfall gibt es irgendwann mal eine Kondensatorkur für die > > Haussteuerung, wie man es ja auch gern mal bei alten Mess- oder > > Funkgeräten macht. Ehrlich? Kondensatorkur= im Gerät alle alten Elkos insgesamt tauschen? Ist es heutzutage out, schlicht nur die defekten Elkos zu tauschen? Sollte man dies Geldverschleuderungskonzept nicht erweitern, zum Beipiel alle ESL oder Glühobst (so noch im Haus) tauschen, wenn eine ESL/Glühobst versagt? SCNR.
für die elektronischen Daten wie zB hex-file etc http://www.computerbase.de/news/2011-08/m-disc-rohlinge-und-brenner-vorbestellbar/
Rigi Taler schrieb: > Ich würde die Haussteuerung einfach so bauen, wie es in der Industrie > gemacht wird: mit SPS von SIEMENS Das wird zwar nicht billig, dürfte aber die beste Garantie sein, dass das in 40 Jahren immer noch laufen kann. Den Dokumentationsaufwand erspart es aber nicht. Max
Rigi Taler schrieb: > Ich würde die Haussteuerung einfach so bauen, wie es in der Industrie > gemacht wird: mit SPS von SIEMENS Dann weiß man wenigstens vorher, daß es dafür in spätestens 10 Jahren keine Ersatzeteile mehr gibt. Die Steuerungstechnik für Heizung, Lüftung, Verschattung, etc., wird mit den Geräten ausgewechselt (die eh keine 40 Jahre halten), und wer unbedingt heute einen Hausbus installieren will, bitte, aber nur in Leerohre, damit man den zukünftigen Schrott in ein paar Jahren problemlos rausreissen kann. Ich seh die Aufgabestellung ganz einfach: Grundsätzlich nur für solche Funktionen Elektronik einbauen, die absolut unwichtig sind. Und ehrlich gesagt, bliebt da nix übrig. Oliver
Häuslebauer schrieb: > Meine Vorstellung von Langlebigkeit wären 30 - 40 Jahre (so dass sich > erst meine Nachkommen mit meiner Genialität / Schwachsinnigkeit erfreuen > dürfen). Gieß es in Kunstharz aber lass die Nachwelt damit in Ruhe ;-). Langlebigkeit und Elektronik passen nicht zusammen. In Industrie und Schifffahrt (wo es auf Langlebigkeit und vor allem Zuverlässigkeit ankommt) ist einfach und robust der Garant für "stabile Verhältnisse". Nicht der soundsovielte letzte Schrei in Sachen Ethercat oder SPS mit x Freiheitsgraden, Fiberoptik oder drahtlose Schalter. Priorität liegt auf anständigen Kabeln, robusten übersichtlichen Verteilern und der Möglichkeit alles zur Not mit einem Stück Draht schalten zu können. Da haben noch deine Urenkel was von wenn du das hinbekommst. Die Elektronik das jederzeit austauschbare Sahnehäubchen.
Andrew Taylor schrieb: > zum Beipiel alle ESL oder Glühobst (so noch im Haus) tauschen, wenn > eine ESL/Glühobst versagt? Im Haus nicht, aber ich habe gesehen, wie an einer Kreuzung alle Lampen in den Ampeln ausgewechselt wurden, obwohl natürlich nicht alle (vermutlich keine) kaputt waren. Wo es auf Zuverlässigkeit ankommt, wird also vorbeugend gewartet.
> aber ich habe gesehen, wie an einer Kreuzung alle Lampen > in den Ampeln ausgewechselt wurden, obwohl natürlich nicht alle > (vermutlich keine) kaputt waren §1: Never touch a running system. §2: Falls doch was getauscht wird, kannst Du hinterher Kontaktfehler suchen! §3: Lernen durch Schmerz? §4: Wenn Du dann mal 80 bist und fast blind, wirst Du kaum noch SMDs-Elkos löten.
Wie wärs mit einem Rekursiven Ansatz? 1. Baue das Gerät 2. Warte ab, was kaputt geht und wie gut die Neubeschaffbarkeit des defekten Bauteiles ist. 3. Reise zurück in die Vergangenheit zu 1. und verbessere.
Denk an deine Familie wenn du von heute auf Morgen tot bist und die Beleuchtung oder sonst etwas ausfällt, wer kommt da denn noch klar mit dem Zeug, oder das Haus soll verkauft werden, der neue Besitzer wird nicht besonders begeistert sein. Ich habe deshalb die Hausautomation zentral mit einer SPS realisiert, falls etwas passiert so kann man zur Not die SPS ausbauen und die Beleuchtung ganz normal über Stromstoßschalter schalten, das bekommt auch ein 0815 Elektriker hin.
Roland hat recht! Einzige echte Lösung für Hausbus, bzw. irgendwelche Steuerungen die Dich vielleicht überleben, ist etwas das auch andere leicht programmieren und warten können. Bei ner zentralen SPS oder auch EIB/KNX ist das gegeben. Bei allen Selbstbaulösungen nicht wirklich. Ist doof für den eigenen Basteltrieb ich weiss aber so ist das halt. Ich hab auch mal drüber nachgedacht was selbst Du bauen bin dann aber zu obigem Ergebnis gekommen ;-) Bei uns ist alles zentral in einem großen Schaltschrank. Da ist JEDE MENGE PLATZ daher kommt es auf die Baugröße und Wärmeentwicklung der Komponenten auch nicht wirklich an. Da hat man viele Möglichkeiten alles umzuverdrahten falls das irgendwann mal nötig sein sollte und es sind alles Standard Hutschienen Komponenten. Wenn da irgendwas kaputt geht, bekommt man ganz sicher auch in 40 Jahren noch Ersatz (sofern die Menschheit dann noch existiert jedenfalls ;) ).
Hallo Andrew, Das mit der Kondensatorkur ist mein voller Ernst, mach Dich mal kundig (Google : Capjob) Ich sammele als Hobby historische Rundfunkempfänger. Wenn man sowas restauriert fliegen bestimmte Kondensatortypen vollständig raus. Ohne Ausnahme - da bringt es auch nix einzelne nachzumessen (Geiz ist da nicht geil) Da wird sonst aus dem vorgeblichen Geldverschleuderungkonzept ein existierendes Zeitverschleuderungskonzept. Die Erfahrung zeigt, dass man sonst innerhalb kürzester Zeit wieder ran muß. Gleiches habe ich auch schon mit 70/80ger Jahre Funktechnik gemacht. Das ist dann eine Stunde Arbeit mit der Entlötsation - und man weiß das man dann Ruhe hat. Mit Meßgeräten mache ich es aber ehrlichgesagt auch kaum - da wird dann eher "Bedarfsinstandgesetzt". Da sind meine Geräte aber noch kurz vor dem kritischen Alter. Wobei ich da auch schon von Serienproblemen mit SMD Elkos höhrte... (bei Vorkriegsradiogeräten versteckt man soweit möglich die Dinger dann im alten Kondensatorgehäuse)
Maikh schrieb: > historische Rundfunkempfänger. Explodierte Elkos machen das ganze Gerät unbrauchbar (schon erlebt). Da ist kompletter Austausch durchaus sinnvoll.
oszi40 schrieb: >> aber ich habe gesehen, wie an einer Kreuzung alle Lampen >> in den Ampeln ausgewechselt wurden, obwohl natürlich nicht alle >> (vermutlich keine) kaputt waren > > §1: Never touch a running system. > §2: Falls doch was getauscht wird, kannst Du hinterher Kontaktfehler > suchen! > §3: Lernen durch Schmerz? > §4: Wenn Du dann mal 80 bist und fast blind, wirst Du kaum noch > SMDs-Elkos löten. §5: Da Du wenn §4 greift eh nicht mehr in Deinem Haus lebst, sondern in einem betreuten Wohnblock, kann Dir das ziemlich egal sein das Du keine SMD mehr löten kannst. Denn dann hast Du ganz andere Sorgen. q.e.d.
Meine Wechel- und Kreuzschalter funktionieren in 40 Jahren bestimmt noch. Hat halt ein paar mehr NYM Leitungen gekostet und fertig. Ob ich noch in 40 Jahren funktioniere weiß ich nicht. Was die Erben machen soll mir egal sein. Axel
Maikh schrieb: >> > Mit Meßgeräten mache ich es aber ehrlichgesagt auch kaum - da wird dann > eher "Bedarfsinstandgesetzt". Genau auf diese Thematik beziehe ich mich. > > (bei Vorkriegsradiogeräten versteckt man soweit möglich die Dinger dann > im alten Kondensatorgehäuse) Das ist dann eine seit langem übliche Technik, ein Gerät nach der Restauration optisch "perfekt" aussehen zu lassen. Das Auskochen teervergossener Becherelkos, etc. Erfreut die Hausfrau stets in der Küche, wenn man(n) so bastelt . Aber das ist ähnlich wie das Projekt, meinen Adenauer-Benz wieder original getreu zu restaurieren. Oder den Röhrl-Porsche. Alles eine Frage des Wollens .-)
Hallo häuslebauer, was ich gerne wüsste: Was genau willst du denn bauen? Geht's hier um Alarmanlagen, Temperaturüberwachung, Hausbus, etc? Wird das alles in Beton gegossen oder in einem schönen Schaltschrank untergebracht, wo es Schnittstellen für Updates gibt? Was für Projekte schweben dir da so vor? Gruß Michael
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