Forum: HF, Funk und Felder Problem: RFID, Magnetometer/Hall Sensor, oder?


von Alex (Gast)


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Hallo zusammen,

in unserem Businessplan-Seminar haben wir eine Idee entwickelt, die wir 
jetzt versuchen technisch umzusetzen bzw. deren Machbarkeit zu 
demonstrieren.
Ich selber bin kein Elektrotechniker, sondern studiere 
Wirtschaftsingenieurwesen. Bitte habt etwas Nachsicht mit meiner 
mangelnden Fachkenntnis.

Folgendes Problem habe ich:

Ein möglichst kleiner Device (tragbar z.B. wie eine Uhr) soll am Arm 
getragen werden.
Diese "Uhr" soll ein Signal geben (akustisch oder optisch) sobald sich 
ein bestimmter Gegenstand nährt. Es ist also nur ein "0/1" Event und es 
müssen keine weiteren Daten der Gegenstände ausgelesen werden. Die Frage 
ist nun, wie man sowas umsetzten kann.
Das Funksystem muss folgendes können:

 1) 20-30 cm Reichweite
 2) schnelle Reaktionszeit/Erkennung (gut wäre <100ms)
 3) low-power
 4) platzsparend (Uhrengröße)

Meine bisherigen Lösungsansätze:

Ich dachte zuerst an 13.56 MHz RFID. Reader ist die "Uhr", Gegenstände 
bekommen Smartlabels. Problem: die Response-rate ist vllt zu langsam und 
die Reichweite könnte ein Problem werden, bei der Größe des Readers. 125 
kHz ist ebenfalls zu kurz. UHF könnte eine Möglichkeit darstellen, aber 
da gibt es zumindest nach meiner Recherche kaum platzsparende 
Reader-Module.

Ein Magnetometer bzw. ein Hall Sensor. Reader hat einen MCU mit 
Hall-Sensor. Reaktionszeit könnte schnell genug sein. Das Problem ist 
auch hier die Distanz. Ausserdem kann der Gegenstand nicht mit beliebig 
starken Dauermagneten bestückt werden. Hier dachte ich an 
Magnetstreifen, die aber wahrscheinlich in Kombination mit einem 
Hall-Sensor nur bis 5 cm Entfernung funktionieren.

Habt ihr noch anderen Ideen, mit welchem System man die oben genannten 
Anforderungen erfüllen kann?

Tausend Dank im Voraus für die Hilfe.


Alex

von Werner (Gast)


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Alex schrieb:
> Ich dachte zuerst an 13.56 MHz RFID. Reader ist die "Uhr", ´...
> Problem: die Response-rate ist vllt zu langsam und ...

Das Hauptproblem wird dabei die Stromversorgung sein, falls der Reader 
über längere Zeit laufen soll.

von Alex (Gast)


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Ja, aber es muss nur für ca. 2-3 h durchhalten.
Hast du vllt noch eine andere Idee, was man machen kann?

von BWL-Helferlein (Gast)


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Alex schrieb:
> Diese "Uhr" soll ein Signal geben (akustisch oder optisch) sobald sich
> ein bestimmter Gegenstand nährt.

Muss dieser Gegenstand passiv sein, oder könnte er auch aktiv senden?

von Alex (Gast)


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Er könnte auch aktiv senden, wenn dieses modul nicht zu groß ist.
Dachstest du an aktive RFID-Chips, BWL-Helferlein? ;)

von Alex (Gast)


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Das Problem ist, die Reichweite darf auch nicht zu groß sein, weil sonst 
nicht sicher gestellt werden kann, dass der Gegenstand sich bei der 
Person in der Hand bzw. in der Nähe davon befindet...

von BWL-Helferlein (Gast)


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Alex schrieb:
> Dachstest du an aktive RFID-Chips, BWL-Helferlein? ;)

Nö, ich dachte z.B. an die Technologie, die bei Herzpulsfrequenzmessern 
verwendet wird.
Da ist der Empfänger in einer Armbanduhr untergebraucht, die Batterie 
hält ca. ein Jahr.
Der Sender (im Brustgurt) hat eine Knopfzelle zur Stromversorgung.

Alternativ dazu könnte man auch die Technik der drahtlosen 
Fahrradcomputer  verwenden.

von Alex (Gast)


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Also du meinst ANT+ bzw. den nRF24AP2 Transceiver. Hast du ne Ahnung wie 
schnell der reagiert? E
igentlich ne gute Idee, obgleich es natürlich für ein 0/1 Event ohne 
weitere Datenübertragung etwas überproportioniert erscheint.

von BWL-Helferlein (Gast)


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Nö, der nRF24AP2 ist ein 2.4GHz-Transceiver.
Die viel einfacheren Herzfrequenzmesser senden über eine winzige 
Ferritantenne bei jedem Herzschlag einfach ein paar 5kHz-Impulse.
In der Uhr ist ein 5kHz-Empfänger.
Das ganze hat ca 1m Reichweite, und ist simpelste Low-Tech.

von BWL-Helferlein (Gast)


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100ms Reaktionszeit sind mit dieser Technik überhaupt kein Problem.

von BWL-Helferlein (Gast)


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guck mal hier:
Beitrag "Projekt: Echter Polarpulsmesser für Android"
... dort hat ein sunnyingtom ein paar Bilder und Screenshots 
reingestellt.

von Alex (Gast)


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Super! Vielen Dank BWL-Helferlein. Deinem Name hast du alle Ehre gemacht 
;)
Das scheint ja genau das zu sein was ich suche.
Jetzt muss ich nur noch einen Elektrotechnik-Kommilitonen finden, der 
mir sowas baut ;)

von BWL-Helferlein (Gast)


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Gern geschehen -
ich bin übrigens der sunnyingtom ;-)

von Alex (Gast)


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Willst du deine Beitragsstatistik schonen, oder warum anonym? ;)
Hast du ne Ahnung ob ein guter Elektrotechnikstudent so einen empfänger 
und sender prototypen bauen kann? Oder muss man sich da an eine prof. 
Firma wenden? Vielen Dank noch mal für deine Hilfe, Thomas!

von Thomas R. (Gast)


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Diese 5kHz-Technologie wie sie bei den Herzfrequenzmessern verwendet 
wird ist eigentlich ganz simpel. Auf den Fotos im anderen Thread siehst 
du, dass der Empfänger nur aus 4 Transistoren und ein paar Widerständen 
und Kondensatoren besteht. Sowas hat man schon vor 30 Jahren so bauen 
können.
Da ist kein IC, geschweige denn ein Microprozessor oder Software drin.
Leider lernt heute kaum noch einer Analogtechnik - die besten Chancen 
hast du wohl bei einem Nachrichtentechnik-Studenten mit 
Analog-Bastel-Begeisterung.
Einen geeigneten Empfänger gibt es z.B. hier:
http://www.watterott.com/de/Herzfrequenzmesser-RMCM01
Jetzt brauchst du nur noch einen Sender-Bauer ;-)

Beste Grüsse
Thomas

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