Forum: Offtopic Thermalkamera um Zoom erweitern


von Daniel P. (firebirder)


Lesenswert?

Hallo liebe Technikfreunde,
ich bin im Besitz einer Thermalkamera von Flir (Flir Scout PS24).
Vom Gerät ein sich bin ich begeistert. Leider bietet es nur eine 1x 
Vergrösserung an.

Da meine Optikkenntnisse sich auf den Physikunterricht von früher 
beschränken sind diese eher gering :-)

Mein Ziel ist es eine Linse oder ein Objektiv o.ä. davor zu 
konstruieren, um einen Zoom zu haben. Metallische Handwerkliche 
Fähigkeiten (Drehen usw.) sind vorhanden, nur was benötige ich?

Ich lass etwas von Geranium Linsen. FLIR selbst bietet für diese 
Einstiegsgeräte keine Objektive an. (Obwohl es noch ein Innengewinde vor 
der jetzigen Linse gibt.) In einer höheren Preisklasse kosten dann z.B. 
5x Zoom Linsen gleich mehrere Tausend Euro.

Ich könnte mir vorstellen, dass es ähnlich wie bei Fotoapperaten auch 
Objektive geben muß, die Infrarot durchlassen. Ideal wäre eine 
Vergrösserung von 2x-5x oder so, um weit entfernte Objekte heranzuholen.

Ich bin für Ratschläge dankbar und hoffe auf hilfreiche Tipps.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Daniel Peisker schrieb:
> Ich lass etwas von Geranium Linsen.

Du lässt? Linsen aus Geranium dürften relativ schnell verrotten, man 
könnte allerdings Gefriertrocknung versuchen, muss sich dann aber über 
Feuchtigkeit Gedanken machen.


Nein. Das Problem ist, daß so eine IR-Kamera im tiefen IR-Bereich 
arbeitet, und daß "Optik", die in diesem Wellenlängenbereich 
funktioniert, ganz andere Materialeigenschaften hat als die Optik, die 
im sichtbaren Wellenlängenbereich eingesetzt wird. Der nahe IR-Bereich, 
wie ihn übliche Digitalkameras noch wahrnehmen können, kann für diese 
Betrachtung zum sichtbaren Wellenlängenbereich dazugerechnet werden, da 
auch er noch sehr weit vom hier interessanten Wärme-IR-Bereich entfernt 
liegt.

Also benötigst Du Linsen, die im entsprechenden Wellenlängenbereich ihre 
Eigenschaften entwickeln, und diese sind aus a) ungewöhnlichen 
Materialien, wie Germanium (und nicht Storchschnabelgewächsen) und b) 
aufwendig zu fertigen, da die Funktion kompliziert zu kontrollieren ist. 
Hinzu kommt c) der Exotenfaktor, so etwas nutzt nur ein äußerst 
eingeschränkter Anwenderkreis.

Das Preisgefüge für existierende Optiken ist daher nachvollziehbar.

von j. c. (jesuschristus)


Lesenswert?

Vergiss es. Es ist schon schwer einen Zoom für eine normale Kamera zu 
bauen (ich sag nur Fokus...), das geht privat für fernes IR nicht.
Wenn Du es wirklich unbedingt willst, würde ich halt mal ein Buch zur 
angewandten Optik kaufen und versuchen einer 0815 Webcam mit 
Vorsatzlinsen einen Zoom zu spendieren. Wenn Du das hinbekommen hast, 
kannst Du bei Edmund Optics Linsen für Wärmebildkameras kaufen und es da 
versuchen.

Aber im Allgemeinen gilt: wer so eine Frage hier stellt, dem fehlen 
ohnehin die nötigen Grundkenntnisse es zu verwirklichen.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Nun ja, wenn man nicht gerade vom Fach ist, ist es nicht gerade 
einleuchtend warum Glas z. B. nicht funktionieren würde.

FLIR gibt 7 bis 12 µm an - das ist wirklich ein sehr edler Bereich, in 
dem
auch nur sehr edle (und teure) Materialien "durchsichtig" sind.

http://www.almazoptics.com/Ge.htm

Außer Ge kommt GaAs oder ZnSe in Frage.

Linsen dürften da sehr teuer sein - das hängt aber vom individuellen 
Geldbeutel ab (die Kamera selbst war auch kein Pappenstiel). Was auf 
jeden Fall eine Herausforderung ist, ist der Entwurf und der Bau eines 
entsprechenden Objektives. Selbst in Festbrennweiten-Ausführung muss man 
ja mehr erzeugen als ein Bild in Schulversuchsqualität und auf 
sphärische Aberation und chromatische Fehler achten.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Alternativ koennte man ohne exotischen Lisen auskommen, wenn man einen 
Spiegel verwenden wuerde. Um 10um rum verwendet man goldbeschichtete 
Kupferspiegel. Zumindest im Zusammenhang mit CO2 Lasern.

von Florian P. (florian_p)


Lesenswert?

j. c. schrieb:
> Vergiss es. Es ist schon schwer einen Zoom für eine normale Kamera zu
> bauen (ich sag nur Fokus...)

Das stimmt so natürlich nicht. In einer der letzten ct's wurde gut 
beschrieben, wie man mit einfachen Handgriffen einer einfachen Kamera 
(zb handycam) mit einer Linse eines cd-Laufwerks eine Super-Makro-Kamera 
baut. Sehr eindrucksvolle Fotos mit spielerischem Aufwand.
Für deine Anwendung brauchst du sicher andere Linsen, aber wenns kein 
kontinuierlicher Zoom sein muss ist's sicher baubar.

von Florian P. (florian_p)


Lesenswert?

Grammatikalisch kann ich mich bestimmt noch steigern...

von Uwe R. (aisnmann)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:

> Geldbeutel ab (die Kamera selbst war auch kein Pappenstiel). Was auf
> jeden Fall eine Herausforderung ist, ist der Entwurf und der Bau eines
> entsprechenden Objektives. Selbst in Festbrennweiten-Ausführung muss man

Sehe ich auch so. schau mal wieviele Linsen is einem Foto-Zoomobjektiv 
stecken. Hie ein Ueberblick:
http://www.puchner.org/Fotografie/technik/die_kamera/objektiv.htm
(runterscrollen zu varioobjektiven)

Vielleicht ist es am besten, wenn schon, dann einen Telekonverter bauen. 
Das geht ganz einfach: man schraubt 2 weitere Objektive vor das 
eigentliche Objektiv: http://www.emling-online.de/converter.html

Wenn man das runterbricht, dann koennte es unter drastischen 
Abbildungsqualitaetseinschraenkungen klappen, wenn man 2 einfachste 
Objektive also Telekonverter benutzt. Also quasi 2 doppellinser, oder 
vielleicht sogar 2 einfache Linsen (sammel+streu), wie beim Opernglas:
http://de.wikipedia.org/wiki/Galilei-Fernrohr#Galilei-Fernrohr

HTH, bye uwe

von Arsch G. (arschgwaf)


Lesenswert?

Uwe R. schrieb:
> Wenn man das runterbricht, dann koennte es unter drastischen
> Abbildungsqualitaetseinschraenkungen klappen, wenn man 2 einfachste
> Objektive also Telekonverter benutzt. Also quasi 2 doppellinser, oder
> vielleicht sogar 2 einfache Linsen (sammel+streu), wie beim Opernglas:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Galilei-Fernrohr#Gali...
>
> HTH, bye uwe

Nur leider ist Glas für Infrarotlicht nicht durchsichtig...

bei so ner Kamera wie der Scout darf man halt nicht soviel erwarten ist 
quasi die Handykamera unter den Wärmebild-Cams.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Also, die Idee mit dem Spiegelobjektiv halte ich für sehr gut.

Es gibt für SLR-Kameras solche Spiegelobjektive als Extrem-Tele (falls 
es so etwas sein soll) wohl aus russischer Fertigung mit M42 Gewinde zu 
einem überschaubaren Aufwand. Stichwort "Russentonne".

Die Frage wäre, ob die optische Vergütung der Spiegel dummerweise gerade 
im 10µ-Bereich zu niedrigen Reflexionswerten führt.

Auch bin ich mir nicht sicher, ob nicht doch Glas-Teile mit enthalten 
sind.

Die Frage ist natürlich, was man mit einem IR-Sichtgerät und 
Telefunktion machen möchte - tendenziell geht mir das doch auch etwas in 
den Bereich Material-Fernbearbeitung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Auch bin ich mir nicht sicher, ob nicht doch Glas-Teile mit enthalten
> sind.

Ja, die "Russentonne" hat Glasteile im optischen Pfad. Und zwar ist der 
im Strahlengang zweite Reflektor als Teilverspiegelung auf dem Frontglas 
untergebracht. Alles Licht, das auf den Hauptreflektor fällt, muss erst 
mal durch diese Frontscheibe durch.

Damit ist eine weitergehende Untersuchung der Eigenschaften der 
Verspiegelung hinfällig.

Im übrigen erscheint mir eine "Tele-Wärmebildkamera" ziemlich 
problematisch, da Luftverwirbelungen (die ja manchmal sogar mit bloßem 
Auge zu sehen sind) sich hier sehr störend auswirken dürften. Das dürfte 
den Ansatz ziemlich konterkarieren - jedenfalls, wenn es um so extreme 
Brennweiten wie beim Maksutov geht.

von Uwe R. (aisnmann)


Lesenswert?

Arsch Gwaf schrieb:
> Uwe R. schrieb:
>> Wenn man das runterbricht, dann koennte es unter drastischen
>> Abbildungsqualitaetseinschraenkungen klappen, wenn man 2 einfachste
>> Objektive also Telekonverter benutzt. Also quasi 2 doppellinser, oder
>> vielleicht sogar 2 einfache Linsen (sammel+streu), wie beim Opernglas:
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Galilei-Fernrohr#Gali...
>>
>> HTH, bye uwe
>
> Nur leider ist Glas für Infrarotlicht nicht durchsichtig...

Ja, klar, ich meine Linsen aus Germanium undso, wie oben geschrieben. 
Die Glas-Objektive sind nur zur abschaetzung des prinzipiellen 
Strahlengangs. Da denke ich, das eben bei den richtigen Materialien, 
zumindest vergleichbare gesetzmaessigkeiten gelten. Viele viele Linsen 
fuer Zoom, ein paar Linsen fuer Telekonverter.

bye uwe

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Uwe R. schrieb:

> Ja, klar, ich meine Linsen aus Germanium undso, wie oben geschrieben.
> Die Glas-Objektive sind nur zur abschaetzung des prinzipiellen
> Strahlengangs. Da denke ich, das eben bei den richtigen Materialien,
> zumindest vergleichbare gesetzmaessigkeiten gelten. Viele viele Linsen
> fuer Zoom, ein paar Linsen fuer Telekonverter.
>
> bye uwe

Ge hat nen ganz anderen Brechungindex als Gläser. n rangiert im Bereich 
4, während bei Gläsern der Bereich 1,4 bis 1,8 "normal" ist.

Mit dem 1:1-Übertragen wäre ich da vorsichtig.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

p.s. zumal an jeder nicht-vergüteten Oberfläche Reflexionsverluste 
entstehen, die um so größer sind e größer n ist....

Eine Linsenorgie (15 Linsen in 14 Gruppen) wird schnell zu einer dunklen 
Möhre führen.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Normalerweise ist ein Zoomobjektiv aufgebaut aus verschiedenen 
Linsengruppen, die Glaeser mit hohem und tiefem Brechungsindex zur 
Farbkorrektur enthalten. Dies faellt alles weg, das es gar nicht mehr so 
eine Auswahl als Brechungsindizes gibt. Im Wesenlichen gibt's
Germanuim und ZinkSelenid. Die Farbkorrektur wird mal vergessen muessen, 
dh verschiedene Temperaturen haben verschiedene Brennweiten. Wenn man 
die Preise von diesen Linsen anschaut verschwindet der Wunsch nach einem 
Zoomobjektiv auch eher schnell. Da biste froh, wenn's grad mal eine 
einzelne Linse gibt.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Als Materialsalternative kommt auch noch NaCl in Frage - wenn man die 
Obeflächen trocken halten kann...

Ggf. kann man sich da was selber zusammenzüchten, am besten gleich in 
Linsenform.

Spaß beiseite, es gibt auch ne Menge Anleitungen zum Bau von 
Spiegelteleskopen, die OHNE Glaslinsen auskommen.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Zoom analog zu Kamerazooms:

Geht schon deswegen nicht, weil in Kamerazooms verschiedene Glassorten 
kombiniert werden, um Abbildungsfehler zu kompensieren. Man schaue sich 
mal das Prinzip eines Achromaten an und rechne das hoch => 
http://de.wikipedia.org/wiki/Achromat

Man hat aber im IR zu wenig Möglichkeiten der Kombination, da nur ZnSe 
und Ge und paar andere Exoten.

Andererseits muss man auch nicht so stark korrigieren, da die Auflösung 
der Bolometermatrix eh stark begrenzt ist.

Das nächste Problem dürfte sein, dass man ganz schwer konkave Linsen in 
ZnSe bekommt. Die bräuchte man aber für ein solches System.

In heutigen billigen Kamerazooms werden verschiedene Kunststoffe 
kombiniert und Asphären eingesetzt. ZnSe als Asphäre gibts aber auch 
nicht, weil die Fertigung viel zu teuer wäre.

ZnSe-Linsen liegen bei einigen hundert Euro, mit steigendem Durchmesser 
steigt der Preis rapide.

http://www.edmundoptics.com/products/displayproduct.cfm?productid=2322

Spiegel, mit Goldbeschichtung wohl machbar, aber das gibt verschiedene 
Probleme:

Abschattung des Feldes durch den Sensor, um das zu vehindern, müsste der 
Spiegel schräg gestellt werden => Schiefspiegler oder ein Fangspiegel 
eingeführt werden. Der Spiegel muss dann aber größer ausfallen, um die 
Verluste zu kompensieren.

Ein Zoom ist so auch nicht möglich.

Verschmutzung des Spiegels oder Sensors, um die zu verhindern muss eine 
entsprechend große ZnSe-Platte davor, die auch wieder teuer ist.

Und entsprechend große, beschichtete Spiegel werden nicht billiger als 
die Linsen.

Allenfalls machbar wäre der Austausch oder die Kombination des 
vorhandenen Objektives mit gezielt ausgewählten fertigen ZnSe-Linsen zum 
Erreichen fester Brennweiten. Ohne die Daten des Objektives und Sensors 
zu kennen, wird man aber kaum in der Lage sein, die für bestimmte 
Brennweiten nötigen Linsen zu berechnen.

Abgesehen davon stimmen dann die vom Gerät angezeigten Temperaturwerte 
überhaupt nicht mehr, der Sensor muss also neu kalibriert werden.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> Zoom analog zu Kamerazooms:
>
> Geht schon deswegen nicht, weil in Kamerazooms verschiedene Glassorten
> kombiniert werden, um Abbildungsfehler zu kompensieren. Man schaue sich
> mal das Prinzip eines Achromaten an und rechne das hoch =>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Achromat
>
> Man hat aber im IR zu wenig Möglichkeiten der Kombination, da nur ZnSe
> und Ge und paar andere Exoten.

Dafür ist die Dispersion der Materialien im IR auch recht gering und 
Achromat-System sind ggf. ohnehin hinfällig.
>
> Andererseits muss man auch nicht so stark korrigieren, da die Auflösung
> der Bolometermatrix eh stark begrenzt ist.

Und wegen der großen Wellenlänge muss auch die Oberflächengenauigkeit 
nicht soooo extrem sein wie bei Linsen im sichtbaren Bereich.


> ZnSe-Linsen liegen bei einigen hundert Euro, mit steigendem Durchmesser
> steigt der Preis rapide.
>
> http://www.edmundoptics.com/products/displayproduct.cfm?productid=2322

DAS wir der springende Punkt sein.


> Abschattung des Feldes durch den Sensor, um das zu vehindern, müsste der
> Spiegel schräg gestellt werden => Schiefspiegler oder ein Fangspiegel
> eingeführt werden. Der Spiegel muss dann aber größer ausfallen, um die
> Verluste zu kompensieren.

Die Teleskop-Leute sind mit Spiegelkonstruktionen eigentich ganz 
zufrieden.
>
> Ein Zoom ist so auch nicht möglich.

Es sei denn man baut einen deformierbaren Metallspiegel


> Verschmutzung des Spiegels oder Sensors, um die zu verhindern muss eine
> entsprechend große ZnSe-Platte davor, die auch wieder teuer ist.

...

Summa summarum kann man sich allein für die Design-Arbeit gleich eine 
neue flir-Kamera (oder Konkurrenz) für 3000 € kaufen, die dann schon ein 
Teleobjektiv HAT.

Die Nachtsichtgeräte in Verbindung mit Zielfernrohren haben dann 
natürlich auch kein Zoom sondern halt ne starke Tele-Wirkung.

Aber wie werden eines: auf Anhieb funktionieren!


Das Projekt kann also entweder nur ein Liebhaberprojekt werden bei dem 
Geld keine Rolle spielt oder man kommt auf ne irre Neu-Konstruktion, die 
alles bisher dagewesene in den Schatten stellt und man wirklich Neuland 
beschreitet.

Der Nachbaue eine Zoom-Objektivs dürfte da ehr in die Kategorie 
Liebhaberprojekt fallen.

von Uwe R. (aisnmann)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Uwe R. schrieb:
>
>> Ja, klar, ich meine Linsen aus Germanium undso, wie oben geschrieben.
>> Die Glas-Objektive sind nur zur abschaetzung des prinzipiellen
>> Strahlengangs. Da denke ich, das eben bei den richtigen Materialien,
>> zumindest vergleichbare gesetzmaessigkeiten gelten. Viele viele Linsen
>> fuer Zoom, ein paar Linsen fuer Telekonverter.
>>
>> bye uwe
>
> Ge hat nen ganz anderen Brechungindex als Gläser. n rangiert im Bereich
> 4, während bei Gläsern der Bereich 1,4 bis 1,8 "normal" ist.
>
> Mit dem 1:1-Übertragen wäre ich da vorsichtig.

Sehe ich eigentlich auch so, druecke ich mich da ungluecklich aus? Ein 
Zoom halte ich fuer ausgesprochen Schwirig, einen Telekonverter immerhin 
am ehensten fuer machbar. Das man keine 2 Fotoobjektive nehmen kann ist 
klar. ;o))

Schnittdarstellungen:
Das ist zur prinzipiellen Vorstellung gedacht gewesen, also ein Zoom 
wird in jedem Fall mehr Linsen und eine kompliziertere Bewegung 
erfordern als ein fester Konverter. Unabhaengig vom Spektralbereich.

prinzipielle Uebertragbarkeit:
Zwei konvexe Linsen mit 50mm rennweite im jeweiligen Spektralbereich und 
bei dem dafuer notwendigen Linsenwerkstoff, unterscheiden sich 
natuerlich in Geometrie und Preis. Im Bezug auf die Anordnung in einem 
Abbildenden System duerfte das aber durchaus vergleichbar sein. Ich 
meine in dem Sinne, das irgendwo zuerst eine 50mm und dann eine 25mm 
Linse kommen muss, und dazwischen eine konkave Linse, um '$Wirkung' zu 
erzielen.

Verstehen wir uns jetzt richtig, oder ist genau das geschriebene doch 
falsch? ;o)))

bye uwe, (der keine besonders ausgepraegten Optikkenntnisse hat, nur 
eine prinzipielle Vorstellung)

von Daniel P. (firebirder)


Lesenswert?

Guten morgen,
das ist hier ja über Nacht regelrecht explodiert. Einfach Wahnsinn. 
Danke euch.
Man hat ja gemerkt, dass ich nicht vom Fach bin, also war der variable 
Zoom mehr ein Wunsch. Eine feste Vergrösserung würde mir schon helfen.
Ich greife einfach mal kurz die Idee mit dem Spiegelobjektiv auf.

Würde das zu einem gewünschten Erfolg führen? Glasobjektive lassen ja 
das IR Licht nicht durch, wie sieht es da mit diesen Spiegelobjektiven 
aus?

Ich finde die Idee mit den Spiegeln sehr interessant, habe vorher noch 
nicht gehört.

Daniel

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Daniel Peisker schrieb:
> wie sieht es da mit diesen Spiegelobjektiven aus?

Die haben in der Regel eine Frontscheibe, unter anderem, damit kein 
Dreck reinfällt. Das habe ich hier auch schon geschrieben: 
Beitrag "Re: Thermalkamera um Zoom erweitern"

Du könntest ein Newton-Spiegelteleskop ausprobieren, aber das wird eine 
viel zu große Brennweite haben.

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

VA-Stahl spiegelt auch recht ordentlich ...

So in der Richtung Salatschale aus VA sollte sich für Tests ja recht 
günstig auftreiben lassen :)

HT-Rohr, Salatschüssel und ne plane VA-Scheibe als Spiegel im 
Brennpunkt, seitlich die IR-Cam dran ...

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> HT-Rohr, Salatschüssel und ne plane VA-Scheibe als Spiegel im
> Brennpunkt, seitlich die IR-Cam dran ...

Dann musst Du aber aus der Kamera noch die Linse rausnehmen.

Uwe R. schrieb:
> einen Telekonverter immerhin
> am ehensten fuer machbar

Ein Fotoobjektiv ist im Prinzip eine Linse. War früher auch so. Um die 
Abbildungsfehler der einen Linse zu korrigieren, muss man diese aus 
mehreren Linsen kombinieren. Je besser die Korrektur, desto mehr 
Einzellinsen sind nötig.

Ein Telekonverter besteht also vereinfacht aus 2 Linsen, eine 
langbrennweitige zum Objekt, eine kurzbrennweitige zum Auge / Kamera mit 
eingebauter Linse.

Dämmerts? Das ist nix anderes als ein Kepler-Fernrohr.

Fehlt allerdings noch die Feldlinse, die für ein ordentliches Bildfeld 
zwischen den beiden Objektiven angeordnet sein muss.

Um die FLIR-Kamera jetzt mit originaler Optik nutzen zu können und 
trotzdem eine längere Brennweite zu haben (Tele), muss man also ein 
Kepler-Fernrohr davorsetzen. Das besteht dann aus einer 
langbrennweitigen Objektivlinse, einer Feldlinse* und einer 
kurzbrennweitigen Okularlinse.

Die Brennweiten der Linsen kann man ermitteln, wenn man die Daten zur 
Kamera und die gewünschte Vergrößerung hat.

Es würde auch ein Gallilei-Fernrohr gehen, aber da gibts wieder keine 
ZnSe-Zerstreunungslinsen dafür.

*) Die Feldlinse wird in vielen Schemadarstellungen des 
Kepler-Fernrohres weggelassen, ist aber nötig, wenn man akzeptable 
Linsendurchmesser haben möchte.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> VA-Stahl spiegelt auch recht ordentlich ...
>
Wichtig ist das Reflexionsvermögen im IR, nicht das uns vertraute 
metallische Glänzen.

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

http://www.thorlabs.de/NewGroupPage9.cfm?ObjectGroup_ID=5133

Vorsicht, Medikamente nehmen bevor man auf die Preise schaut.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

>Es würde auch ein Gallilei-Fernrohr gehen, aber da gibts wieder keine
ZnSe-Zerstreunungslinsen dafür.

ZnSe ist ein relativ weiches Material. Giftig ist es auch, aber eine 
Linse sollte man fertigen koennen. auch eine Zerstreuungslinse.

von Florian R. (Firma: TU Wien) (frist)


Lesenswert?

Hallo

> Es würde auch ein Gallilei-Fernrohr gehen, aber da gibts wieder
> keine ZnSe-Zerstreunungslinsen dafür.

Oh doch, klar gibts die. Ich hab erst welche gekauft. Haupteinsatzfeld 
dürften Beam Expander für C02 Laser sein dafür hab ich die Linse auch 
besorgt. Und diese Bem Expander sind übrigens i.A. einfache Gallilei- 
oder Kepler-Fernrohre.

Grüße
Flo

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Florian Rist schrieb:
> Ich hab erst welche gekauft.

Ok, ich drücke mich klarer aus: Zu einem für das Projekt akzeptablen 
Preis gibt es keine ZnSe-Zerstreuungslinsen.

Ich weiss ja, dass man bei TU-Projekten nicht so aufs Geld schauen muss. 
Aber hier will jemand eine Zusatzoptik für eine der billigsten 
IR-Kameras.

Was hast Du für die CV-Linsen ungefähr bezahlt, würde mich mal 
interessieren?

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Interessante Anwendung... Beamexpaner beim CO2Laser... Da kann man ja 
gleich einen dickeren Laser nehmen. Bei nicht-Laser anwendungen kann man 
anstelle einer Zerstraeungslinse auch durch den Fokus gehen. Das Bild 
stehr dann aufm Kopf

von Florian R. (Firma: TU Wien) (frist)


Lesenswert?

Hallo

> Was hast Du für die CV-Linsen ungefähr bezahlt, würde mich mal
> interessieren?

So ca. 50 EUR, allerdings waren meine Linsen nicht von Edmund Optics 
oder Melles Griot oder einer der anderen "professionellen" Quellen 
sondern vom Chinesen ums Eck: http://www.lambertopt.com (Teile des 
Sortimentes sind mit Preisliste on-line)

> Beamexpaner beim CO2Laser... Da kann man ja gleich einen
> dickeren Laser nehmen.

Der Expander soll nicht nur den Stahl größer machen, er verringern die 
Divergenz und erlaubt dann nach dem wieder fokussieren auf dem Werkstück 
einen kleineren Fokuspunkt. Aussehendem kann man bei Expander mit 
Kepler-Teleko-Aufbau noch einen Raumfilter einbauen und erhält so einen 
sauberen Stahlquerschnitt.

Flo

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.