Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Isolierter Messwandler 120-240 VAC => 1.2-2.4 VDC


von Peter S. (psavr)


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Ich suche Ideen/Lösungen zur folgenden Aufgabenstellung:

Isolierter Messwandler von 120 - 240VAC (50Hz) auf 1.2 - 2.4 VDC

- Isolation:   Mindestens 2000V DC / 1400 Vrms
- Genauigkeit: Mindestens 2% (Abgleich zulässig)
- Temperatur:  Umgebungstemperatur -15°C .. 75°C
- Belastung:   AC-seitig maximal 4VA (Ziel < 1 VA)
- Speisung:    ±5VDC auf Messseite vorhanden

Die Lösung sollte sehr zuverlässig, preiswert und platzsparend sein.

Ich dachte zuerst an eine einfache Lösung mit einem kleinen Trafo und 
anschliessend mit aktivem Gleichrichter, Tiefpass und abgleichbarer 
Verstärker.

Finde aber nichts brauchbares um die obigen Spezifikationen zu erfüllen

Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem zu lösen, oder konstruktive 
Ideen/Tipps?

von Andrew T. (marsufant)


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Peter S. schrieb:
> - Speisung:    ±5VDC auf Messseite vorhanden

Ich vermute, diese Deiner specs macht das Problem.

Alle anderen Punkte erfüllen z.B. Messwandler der firma LEM.

von Michael O. (mischu)


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Was willst Du genau messen?

Messgröße:
Momentanwert
Spitzenwert
RMS Wert

Wertebereich:
0..120V => 0..1,2V ?


Trafo ist doch schon eine ganz gut Lösung.
Wenn die Sekundärseite  bspw. 2x24V liefert kannst du auch ohne einen 
aktiven Gleichrichter auskommen (nur 2 Schottky-Dioden) und anschließend 
Spannungsteiler auf 1/10 tel.

von Peter S. (psavr)


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>Was willst Du genau messen?
RMS-Wert, mit einer 90% Rektionszeit von <100 ms

>Wertebereich: 0..120V => 0..1,2V ?
Ist nicht wichtig, kann aber muss nicht funktionieren/stimmen

>Messwandler der Firma LEM.
Ja, die sind leider nicht für ±5VDC. Sehen auch etwas gross und teuer 
aus, das ganze soll 2..4x auf einer LPL bestückt werden.

Zudem finde ich bei der Frima LEM auch keine exakten Datenblätter auf 
der Hompage, z.B. Abmessungen? Genauigkeit über Temperatur? 
Stromverbrauch+Belastung der Messgrösse etc.?

von Floh (Gast)


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Peter S. schrieb:
> - Isolation:   Mindestens 2000V DC / 1400 Vrms
> - Genauigkeit: Mindestens 2% (Abgleich zulässig)
> - Temperatur:  Umgebungstemperatur -15°C .. 75°C
> - Belastung:   AC-seitig maximal 4VA (Ziel < 1 VA)
> - Speisung:    ±5VDC auf Messseite vorhanden

Analogoptokoppler mit Operationsverstärker als Linearisierung?

von Short Range Developer (Gast)


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Peter S. schrieb:
> Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem zu lösen, oder konstruktive
> Ideen/Tipps?

Ein ähnliches Projekt haben wir vor 2 Jahren entwickelt und 
ausgeliefert.
Da kam ein HCPL7800 zum Einsatz.
Das läuft inzwischen in Serie, die Entwicklungskosten sind nach 5 
Monaten zurückgeflossen.
Von diesem Projekt könnten wir manches re-usen, sodaß die 
Entwicklungskosten für Ihr Vorhaben spürbar gedrückt werden können.
Wie hoch ist Ihr Budget für diese Entwicklung?

von Peter S. (psavr)


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>Messwandler der Firma LEM.
Hab inzwischen Datenblätter gefunden. Über Temperatur sind die auch 
nicht mehr innerhalb der 2% Limite, der Ausganstrom ist zudem AC

>Analogoptokoppler
Daran hab ich auch schon gedacht, habe aber Bedenken bezüglich 
Genauigkeit über Temperatur.

>Trafo ist doch schon eine ganz gut Lösung.
Der Trafo müsste sehr klein sein, (kleine Blindleistung im Leerlauf < 
4VA) und die werden dann zu ungenau. (grosse Streuinduktivität, 
Temperaturdrift)

>Da kam ein HCPL7800 zum Einsatz.
Auch darauf bin ich schon gestossen, eventuell eine Lösung!

>Wie hoch ist Ihr Budget für diese Entwicklung?
Wir vergeben hierzu keinen Auftrag an Externe!

von Ulrich (Gast)


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Je nachdem wie man das Ergebnis haben will, könnte man das Signal auf 
der Primärseite auch digitalisieren, dann für jede Periode den RMS Wert 
per µC berechnen und dann erst per Optokoppler als digitales Signal 
rüber schicken. Wenn es sein müsste könnte man auch je 1/2 Periode 
auswerten und dann nur den ggf. vorhandenen kleinen DC Anteil langsamer 
berücksichtigen. Für 2% Unsicherheit könnte auch schon ein 10 Bit oder 
gar 8 Bit AD ausreichen. Mit 1 VA könnte man da sogar noch ein 
Kondensatornetzteil für die Versorgung nehmen.


So klein muss der Trafo nicht sein, um unter 4 VA zu bleiben. Da könnte 
man z.B. 2 Ringkerntrafos (z.B. 10 VA Nennleistung) primär in Reihe 
schalten. Wenn man einen bekommt, ggf. auf einen Trafo für Primär 400 V. 
Bei der geringen Spannung sollten sich die Nichtlinearitäten in Grenzen 
halten und selbst bei voller Spannung ist man noch weit unter 4VA, 
vermutlich sogar noch deutlich unter 1 VA. Bei der Reihenschaltung ist 
mit noch deutlich weniger (weniger als die Hälfte) Leerlaufstrom zu 
rechnen. Ein wesentlicher Temperatureinfluss ist auch nicht zu erwarten, 
denn das Spannungverhältniss ist einfach durch die Windungszahlen 
gegeben - der Kern hat im wesentlichen eine Einfluss auf den Strom. Das 
was der Trafo nicht so gut kann sind die hohen Frequenzanteile.

von iaoffline (Gast)


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Peter S. schrieb:
> RMS-Wert, mit einer 90% Rektionszeit von <100 ms

Das ist ja letztlich ein modulierter Sinus mit der Frequenz 50 - x Hz.

Kannst du da nicht einen Vorteiler (z.B. 1 : 10) und z.B. einen 
Tonfrequenzübertrager nehmen und den RMS auf der kalten Seite berechnen?

Wenn's genau sein soll kann man ja noch Null- und eine Referenzspannung 
als Marker per Optokoppler übertragen.

von Peter S. (psavr)


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>Je nachdem wie man das Ergebnis haben will, könnte man das Signal auf
>der Primärseite auch digitalisieren, dann für jede Periode den RMS Wert
>per µC berechnen...
Zuverlässigkeit für >20 Jahre? Wie lange hält sich der FLASH-Inhalt bei 
industriellen Umgebungsbedingungen?
Bei einem kleinen und überschaubaren SW-Projekt sind Fehler mit 
sorgfältiger Programierung weitgehend vermeidbar, trotzdem ist es sehr 
aufwändig, einen hieb- und stichfesten Sicherheitsnachweis zu erbringen!

>Tonfrequenzübertrager
Wären eigentlich gut geeignet, aber die fallen wegen der ungenügenden 
Isolation aus dem rennen.

Ich prüfe nochmals die Lösung mit einem Netztrafo kleiner Leistung 
(Ringkern) oder dann halt doch was mit einem Voltage Transducer der 
Firma LEM: http://www.lem.com/docs/products/lv%2025-p%20sp2%20e.pdf

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