Forum: Platinen Gefräste Kupferplatinen bestellen?


von Sesk K. (zeborok)


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Hallo miteinander,

kennt jemand Dienstleister, die gefräste Kupferplatinen fertigen? Finde 
ausschließlich jene, die PCBs fertigen.

Vllt. hat da ja jemand einen Geheimtipp ;)

Viele Grüße!

von MaWin (Gast)


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Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen PCBs und Kupferplatinen ?

Bleche ?

von ... (Gast)


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Meinst du eine Gravierwerkstatt?

Wenns um Elektronik geht:

http://www.lws-mess-lab.de

Die Firma hat eine Fräs-/Graviermaschine mit denen sie auch 
Leiterplatten fräsen können.

von Sesk K. (zeborok)


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MaWin schrieb:
> Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen PCBs und Kupferplatinen ?
>
> Bleche ?

Naja, ein PCB ist für mich eine "gedruckte" Schaltung/Platine und somit 
ein anderes Grundverfahren.
Von einer gefrästen Platine würde ich mir einen doch deutlich geringeren 
Preis versprechen.
Danke für den Tipp mit oben genanntem Link!

Gruß

von iaoffline (Gast)


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Sesk K. schrieb:
> Von einer gefrästen Platine würde ich mir einen doch deutlich geringeren
> Preis versprechen.

als den einer Mondrakete? Diese ganze giftige ätzer- und galvanisiererei 
wird nicht gemacht weil fräsen günstiger sondern wesentlich teurer ist.

von Max (Gast)


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Versuche es mal mit dem Begriff "Isolierfräsen", "Isolationsfräsen".
Ich kannte mal einen Dienstleister, im Allgäuer Raum, weiß aber nicht 
mehr,
ob es den noch gibt und wie der heißt (mehr als 10 Jahre her).
Firmierte irgend wie unter "Ingenieurbüro ....."


Ob das Isolierfräsen wirklich güstiger als herkömmliche Ätztechnik
ist, bezweifle ich, außerdem verzichte ich ungern z.B: auf den
Lötstopplack.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Sehr viele Leiterplattenhersteller bieten geätzte Leiterplatten mit 
Standardparametern (meist FR4, 1,6mm, ds/dk) auch bei Kleinstückzahlen 
zu Preisen an, bei denen man mit Isolationsfräsen mit mithalten könnte.

Letzteres ist nur dann interessant, wenn man im eigenen Hause sehr 
schnell einen Prototypen benötigt oder eine Vielzahl individuell 
markierter Leiterplatten. Fremdvergabe von Isolationsfräsungen lohnt da 
wirklich nicht (mehr).

Man darf nicht vergessen, dass die speziellen Isolationsfräser 
verhältnismäßig schnell verschleißen und recht teuer sind. Außerdem 
dauert der Fräsvorgang auch so seine Zeit.

von ... (Gast)


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Billiger als z.B. die 39€ für eine Platine im Eurokartenformat bei 
Fischer-Leiterplattentechnik ist das Fräsen auf keinen Fall.

von Fox Mulder (Gast)


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Und versuch auch mal Dukos zu fräsen.

von Timm T. (Gast)


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Fox Mulder schrieb:
> Und versuch auch mal Dukos zu fräsen.

Musst Du vor dem Zurückziehen des Bohrers die Platine verfahren. Den 
steckenbleibenden Bohrerrest dann einfach mit verlöten... ;-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Fox Mulder schrieb:
> Und versuch auch mal Dukos zu fräsen.

Das sollte im Prinzip keinen Unterschied zu geätzten Platinen machen. 
Man muss nur die Bohrlöcher als ersten Prozessschritt bohren, dann 
chemisch durchkontaktieren und zuletzt die Isolationsfräsung vornehmen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es massive Probleme gibt, einen 
Lötstopplack ordentlich aufzubringen.

Ein möglicher Kostenvorteil ergibt sich eigentlich nur durch die 
eingesparten Filme für die Belichtung des Layouts. Dem gegenüber steht 
die Fräsdauer, die wesentlich länger sein kann als ein Ätzvorgang. Vor 
allem kann man Ätzbäder vergrößern, ohne dass der Zeitbedarf nennenswert 
zunimmt. Bei Fräsen geht das nicht so leicht, höchstens indem mehrere 
Fräser gleichzeitig unterwegs sind, was jedoch zu neuen Problemen führt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Das sollte im Prinzip keinen Unterschied zu geätzten Platinen machen.
Das hört sich an, wie wenn man einen Strick in Stücke schneidet (ein 
Stück chemische Platinenherstellung), in einen Gewehrlauf steckt 
(Fräsen) und sich in den Kopf schießt, um sich umzubringen. Viel zuviel 
Aufwand: Einfaches Erhängen oder Erschießen wäre allemal problemloser... 
;-)

von iaoffline (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Letzteres ist nur dann interessant, wenn man im eigenen Hause sehr
> schnell einen Prototypen benötigt oder eine Vielzahl individuell
> markierter Leiterplatten.

Auch da gibt es ernst zu nehmende Gegenargumente.

> In Kenntnis beider Techniken müssen wir Stellung beziehen und sagen:
> Isolationsfräsen ist unproduktiv, technisch rückständig und teuer.

http://www.bungard.de/iso/seiten/aetzenundfraesen.htm

von Dussel (Gast)


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In einem Institut der RWTH Aachen kann man einzelne Platinen fräsen 
lassen: http://hci.rwth-aachen.de/fablab.
Selber habe ich das noch nicht gemacht aber mit einem gesprochen, der 
öfter da war und auch eine Platine gesehen. Andere Unis könnten sowas 
auch haben.
Ansonsten sollten das professionelle Leiterplattenhersteller ohne 
Probleme können. Die haben Fräsmaschinen, um die Platinen in jede 
gewünschte Form zu fräsen. Trotzdem sollte Ätzen billiger sein, weil da 
eine Platine nur einen Platz auf dem Förderband der Ätzanlage einnimmt 
und nicht minutenlang einen Platz in einer Fräsmaschine belegt.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Ich habe mal Prototypen gefräst. Eine 60x80mm-Platine dauerte beidseitig 
ca. 30-45 Minuten. Die Dukos habe ich dann mit Drahtstücken gelötet, 
dauerte vielleicht nochmals eine halbe Stunde. Lötstopp war natürlich 
nicht drauf, deswegen dauerte das Löten länger. Die ICs hatten 0,8 und 
0,65mm Pitch, das ging nach mehrmaligem Nachmessen und nachlöten, wirkt 
aber nicht allzu vertrauensvoll. Fazit: Der Prototyp wurde binnen einem 
Arbeitstag "in Auftrag" gegeben, gefertigt und gelötet, das sollte halt 
schnell gehen. Wenn aber Zeit fürs Ätzen lassen ist, würde ich letzteres 
stets bevorzugen. Man muss bei der Fräse auch zurechnen, dass man selber 
Fräser wechseln muss, die Dateien konvertieren und einrichten muss usw. 
usf., wenn man den Stundenlohn da mit reinrechnet, ist ein Prototyp von 
Fischer und Konsorten nicht wirklich teurer, aber qualitativ deutlich 
besser.

von TestX .. (xaos)


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Sesk K. schrieb:
> Von einer gefrästen Platine würde ich mir einen doch deutlich geringeren
> Preis versprechen.

die gefrästen sind um mindestens faktor2 teurer als chemisch gefertigte. 
der grund sind die teuren fräser die einen hohen verschleiss haben. 
daher lohnt sich das nicht wirklich

von Sesk K. (zeborok)


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Okay, den Zahn habt ihr mir nun erfolgreich gezogen ;) Ich dachte 
irgendwie, dass es billiger wäre... Gut, es ist aber gerade für kleinere 
Institute/Betriebe sicherlich günstiger in Bezug auf den Aufwand.
Ich denke, dann halte ich mich lieber gleich doch an "echte PCBs".

von iaoffline (Gast)


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Kevin K. schrieb:
> Fazit: Der Prototyp wurde binnen einem
> Arbeitstag "in Auftrag" gegeben, gefertigt und gelötet, das sollte halt
> schnell gehen.

Das kann auch ein Prototypendienst wie PCB-Pool. Kürzeste Zeit bei mir 
waren mal 4 Stunden bei Heger. Vom Layout (fertig morgens um 6) bis zur 
fertigen doppelseitigen Leiterplatte (fertig um 10 Uhr). Hat aber auch 
einen 1000er gekostet.

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