Hallo & ein frohes Fest! Hat jemand Erfahrung mit diesem Mikroskop? http://www.mueller-optronic.com/xtcommerce/Mikroskope/Stereo-Mikroskope/Langarm-Stereomikroskop-10x-%7C-MTX-2-10::345.html Über die Suche habe ich zwei Themen dazu gefunden, beides nicht sehr ergiebig. Ich möchte gerne zum SMD-Löten ein Mikroskop anschaffen, damit sollen 0603, TQFP, TSSOP etc. verarbeitet werden. Die Platinen sind meistens 1/4 bis 1 Eurokarte große, ganz selten vielleicht mal was größeres zur Reparatur. An dem Gerät spricht mich der große Arbeitsabstand an, ich möchte ungern ständig mit Lötkolben, Pinzette etc. am Mikroskop anstoßen. Kann man eigentlich den sichtbaren Bereich ungefähr abschätzen? Ich würde schon gerne einen relativ großen Bereich sehen können, nicht bloß einzelne Widerstände. Wenn das Mikroskop empfehlenswert ist wäre das doch ein tolles Weihnachtsgeschenk :) Alternativen schaue ich mir gerne an, würde aber gerne bei 300-400€ bleiben. Danke!
Das von dir verlinkte Mikroskop haben wir auf der Arbeit. Grundsätzlich ist es ok. Bedenke aber, dass der Bewegungsspielraum durch den kurzen Ausleger etwas hinderlich ist. Auch ist dabei der große Trafo-Fuß störend. Ich muss häufig Doppel-Eurokarten (VME-Bus etc.) kontrollieren und deshalb die Platinen dabei drehen. Persönlich favorisiere ich das hier: http://www.microscopesmall.com/productshow.asp?prono=51 Wobei ich mir einen eigenen Fuss mit einem längeren Ausleger anfertigen würde. Es wurde im www.burkhards-shop.de mal unter der Bezeichnung MP3400F angeboten. Irgendwo im www hat jemand dieses Mikroskop auch auf eine selbst konstruierte Mimik verfrachtet und Bilder dazu gemacht. Passend dazu gibt es einen Ring, den man über die untere Optik schieben kann. Dieser Ring ist radial mit "High-Power" LEDs bestückt, die das Objekt schattenfrei(!) beleuchtet. Das wird es zu dem von dir verlinktem Mikroskop wohl nicht geben. Hoffe, das hilft ein wenig
rudi schrieb: > Das von dir verlinkte Mikroskop haben wir auf der Arbeit. Grundsätzlich > ist es ok. Hi! Wie "viel" sieht man durch das Mikroskop? Also z.B. eine Platine mit einem 74irgendwas Gatter im DIP-Gehäuse, wie viele Pins könnte man klar erkennen? Billige Lupen werden zum Rand hin unscharf, ist das bei diesem Mikroskop auch so? Wäre super, wenn du dazu noch etwas schreibst.
SMD-Löter schrieb: > An dem Gerät spricht mich der große Arbeitsabstand an, ich möchte ungern > ständig mit Lötkolben, Pinzette etc. am Mikroskop anstoßen. Hallo, das Müller-Gerät sieht fast absolut identisch aus wie mein Stereomikroskop der Fa. Leitz. Die konstruktiven Vorteile wie den grossen Objektabstand kann ich voll bestätigen, die Abbildungsqualität ist beim Leitz überragend, hell, scharf, ohne Farbränder und bis an den Rand zum Vermessen geeignet, Verzerrungen sind nicht zu erkennen. Bildfeld ist natürlich von der Vergrösserung abhängig, ich kann dazu sowohl den Objektivtubus als auch die Okulare austauschen, so ergibt ein 2x Objektiv mit 5x Okularen eben eine Vergrösserung von 10. Wir hatten das Mikroskop an einem Auslegearm an einem X-Y-Tisch befestigt und damit LP bis 500 x 500mm optisch geprüft. Einer der Vorteile ist auch, dass man wegen der optischen Qualität keine besonders helle Beleuchtung braucht. Wieweit die Fa. Müller qualitativ mit Leitz mithalten kann, weiss ich natürlich nicht, vermutlich wird auch der Preis etwas anders sein. Für jemanden der mit Lupen gearbeitet hat, ist der Blick durch so ein Mikroskop ein Traum, so wie wenn man selbst auf der LP spazierengehen würde. Gruss Reinhard
die sehen auch wie die AmScope (ebay 200688421214 ) oder die hier http://boomstandmicroscope.com/0020000m.html aus, wobei die Ami versionen auch USB cam beinhalten Wahrscheionlich sind alle vom huan dong bong produziert und unter jeweiligen "markennamen" verkauft.
Das sind alles ausnahmslos chinesische Geräte. Auch wenn "made in China" oft an sich schon wie ein gewähleistungspflichtiger Mangel erscheint, sind die Mikroskope durchaus brauchbar. Jedoch bekommt man die bei ebay.com -auch bei kostenloser Lieferung nach Deutschland- oft deutlich günstiger. Wir haben hier ein ganz ähnliches stehen, jedoch mit flachem Sockel und einstellbarem Zoom; ohne Mikroskop könnten wir eigentlich nicht mehr arbeiten... Mit den Erfahrungswerten von heute würde ich jedoch ebenfalls eines mit Ausleger kaufen. So dass man den Sockel nach hinten drehen und auf dem Tisch arbeiten kann. http://www.ebay.com/itm/20X-40X-STEREO-BOOM-MICROSCOPE-LIGHT-1-3M-CAMERA-/200543729455?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item2eb156772f In jedem Fall würde ich eine dimmbare LED-Ringleuchte mit einzeln schaltbaren Feldern einplanen (60-80 Euro). Einige IC-Beschriftungen kann man nur durch den Schattenfall der Felder erkennen, kleine Risse sind ebenfalls nur durch das Schalten der Felder auszumachen; darüber hinaus ist das Licht absolut flackerfrei. Ggf. mal nach einem Upgrade fragen, wenn schon eine Röhrenbeleuchtung inklusive ist. Wir haben jedoch alle hier das Problem, dass Stereo nicht wirklich Stereo ist - man kann eigentlich nicht mit beiden Augen gleichzeitig hineinblicken und stereoskopisch sehen. Also schaut man mal mit dem einen, mal mit dem anderen... Wir überlegen schon eine Weile, noch ein Videoscope dazu zu stellen. Das ewige Abwechseln um durch's Okular zu schauen ist uncool und auch zur Dokumentation wäre ein Videoscope (sofern USB) eine prima Lösung. Darüber hinaus ist der Arbeitsabstand eines Videoscopes -richtige Wahl vorausgesetzt- einfach viel komfortabler und es gibt auch keine angekokelten Sachen mehr, wenn das Okular mal ein wenig Sonne abbekommen hat :) http://www.aliexpress.com/product-fm/470480514-Free-shipping-AV-connector-video-microscope-wholesalers.html
@SMD-Löter: Ich hab' mir das Müller-Angebot mal angesehen. Die angegebenen 230 mm Arbeitsabstand sind schon prima; aber doch weniger als auf dem Foto abgebildet ;) Vor allem aber ist die ´flexible Beleuchtung´ noch schrottiger als die Ringleuchten mit Leuchtstoffröhre. Wenn 400 Ero drin sind, dann ggf. das hier: http://www.aliexpress.com/product-fm/501428858-Digital-Industrial-Inspection-Zoom-Video-Microscope-LCD-new-good-wholesalers.html Das sind 360 Euro, wobei ggf. der Zoll noch einmal 19% Einfuhrumsatzsteuer kassiert. Dafür hat es einen direkten Monitorausgang, und USB für Dokumentation am dem PC und (!) eine afokale Optik, d.h. es müsste eine prima Tiefenschäfe haben. http://de.wikipedia.org/wiki/Afokales_Linsensystem Das Problem bei normalen Mikroskopen der o.g. Preisklasse ist meiner Ansicht nach primär der Fokus. Also bei unserem muss man sich schon entscheiden, ob man auf die Beschriftung des 0603er Widerstands, oder auf die Leiterzüge scharf stellt. Nimmt man die Leiterplatte nur geringfügig hoch, oder kippelt diese, stellt man die Schärfe eigentlich permanent nach.
SMD-Löter schrieb: > Wie "viel" sieht man durch das Mikroskop? Ich wollte dann dazu auch noch einmal Stellung nehmen. Also auf dem o.a. Mikroskop kann man "als ganzes" ein 20-poliges SOT-Gehäuse sehen, bei größeren muß man dann die Platine bewegen. Stefan --- schrieb: > Also bei unserem muss man sich schon > entscheiden, ob man auf die Beschriftung des 0603er Widerstands, oder > auf die Leiterzüge scharf stellt. Dazu kann ich sagen, dass wir ausserdem ein Mikroskop (gibts dafür nicht auch eine Abkürzung wie Skope?) haben, was dem Trino-Researcher von Mueller ähnelt (http://www.microscopesmall.com/stereo-microscopes/XTL-1AT.html). Dieses M'skop ist an einem langen Ausleger befestigt und verfügt über eine Beleuchtung, die um die Ausgangsoptik herum angeordent ist. Sie ist verbunden mit einem Lichtleiterschlauch, der in ein Gehäuse führt, in dem eine sehr helle, regelbare Lichtquelle sitzt. Dieses M'skop besitzt zusätzlich einen Tubus, auf den man eine Kamera setzen kann (deshalb TRINOkular für drei Okulare). Ein daran angeschlossener Monitor liefert damit ein gutes 1D-Bild. Da mit zunehmender Vergrößerung die Tiefenschärfe leidet, liegen die zu untersuchenden Platinen auf einer Platte, die sich variabel in ihrer Neigung verändern läßt. Dadruch sind die von Stefan erwähnten "Schattenspiele" gut zu realisieren und damit auch die schwach gelaserten SMD-Bezeichnungen gut erkennbar. Den oben erwähnten Link für einen Selbstbau des Auslegers habe ich derweil gefunden: http://www.dg4has.de/html/smd_mikroskop.html
Stefan --- schrieb: > Wir haben jedoch alle hier das Problem, dass Stereo nicht wirklich > Stereo ist - man kann eigentlich nicht mit beiden Augen gleichzeitig > hineinblicken und stereoskopisch sehen. > Also schaut man mal mit dem einen, mal mit dem anderen... Nicht persönlich nehmen, aber habt ihr schon gemerkt, dass man dazu den Okularabstand entsprechend dem persönlich unterschiedlichen Augenabstand einstellen muss? Zugegebenermassen muss der ziemlich exakt stimmen, damit man beidäugig sehen kann. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Zugegebenermassen muss der ziemlich exakt stimmen, > damit man beidäugig sehen kann. Dem kann ich mich ausnahmslos anschliessen. Schon kleinste Abweichungen in dem parallelen Strahlenweg führen zu o.a. Effekten.
Ich nehm' hier nichts persönlich :) Klar kann man das einstellen, bei uns bekommt's nur keiner für sich so hin, dass er angenehm sehen kann. Wie auch immer, wir können erkennen was uns wichtig ist und mehr brauchen wir nicht. Werde wahrscheinlich morgen das Video-Scope bestellen - mal sehen ob wir es noch vor Silvester erhalten...
@rudi: Danke! Also wenn ich mir die Meinungen hier anschaue, werde ich mit dem Kauf wohl noch warten. Das Mikroskop von Müller ist wohl brauchbar, für 100€ mehr gibt es aber schon was besseres. Die 100€ sind da denke ich sinnvoll angelegt. Das ebay-Angebot sieht auch sehr gut, bzw. allgemein die Geräte von Amscope. http://www.amscope.com/Stereo-BoomStand-1.html Kennt jemand einen deutschen Händler? Habe selber noch nichts so großes in Amerika bestellt, das wird wohl teuer... >Werde wahrscheinlich morgen das Video-Scope bestellen - mal sehen ob wir >es noch vor Silvester erhalten...
Stefan --- schrieb: > Also bei unserem muss man sich schon > entscheiden, ob man auf die Beschriftung des 0603er Widerstands, oder > auf die Leiterzüge scharf stellt. Das dürfte durch die optischen Eigenschaften (feste Blendenöffnung?) bestimmt sein und für jedes Mikroskop ungefähr gleich sein. Übrigens, je größer der Vergrößerungsfaktor, desto kleiner ("schlimmer") ist die Schärfentiefe. Aber wenn die Platine aufliegt und nicht von der Hand in der Luft gehalten wird, ist das eigentlich kein Problem. Stefan --- schrieb: > Klar kann man das einstellen, bei uns bekommt's nur keiner für sich so > hin, dass er angenehm sehen kann. Hm, Okulare maximal zusammenschieben, durchsehen, dann langsam auseinanderschieben, und wenn beide Augen den gleichen Bildausschnitt sehen, dann loslassen. :-) Aber wir haben hier auch einen Kollegen, der immer ein Auge zusammenkneift. Unser China-Billigteil (~200€) reicht zum "normalen" Löten prima aus (Normal gebe ich auch lieber etwas mehr Geld aus und habe dafür Qualität - aber das Zeug reicht eigentlich wirklich). Nachteilig bei unserem Modell ist evtl. die kleine Auflagefläche, was aber bei den oben diskutierten Ausliegermikroskopen wohl entfallen dürfte. Der beste Vergrößerungsfaktor ist 5x/15x; bei 5x siehst du ausreichend groß und das Sichtfeld ist auch noch groß genug, um sich zu orientieren/suchen. Bei wirklich wichtigen Details (z.B. um evtl. Lötbrücken zu inspizieren) dann auf 15x umschalten. 10x/30x (alternatives Okular) ist mir persönlich schon wieder zu groß - geht aber noch. Faktor 100x o.ä. ist definitiv unbrauchbar. Wer mal mit einem Stereomikroskop gelötet hat, wirft alle Lupen weg.
Hallo, ich abe leider einen leichten Augenfehler (und eh was am Kopp mit der Elektronik, sacht meine Frau ;-))) Das wird mit guter (und teurer) Brille komplett ausgeglichen. Wie weit kann man bei solchen Dingern einen Dioptrie- und Prismenfehlerausgleich bewerkstelligen? Gibt es Aufsätze, in die man mit einer Brille schauen kann? Bisher löte ich mit einer Lupenleuchte (und Brille), geht auch noch ganz gut, doch eine Stereolupe will ich irgendwann mal kaufen. Nur das "mit de Augens" verunsichert mich schon. Old-Papa
Old -papa schrieb: > Wie weit kann man bei solchen Dingern einen Dioptrie- und > Prismenfehlerausgleich bewerkstelligen? Hallo, bei meinem Leitz ist eines der Okulare in der Brennweite verstellbar gegenüber dem anderen, beim Müller scheint es ähnlich zu sein, da laut Bild die Okulare nicht gleich sind. Ob dir persönlich das weiterhilft? Da wirst du wohl probekucken müssen. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > > Ob dir persönlich das weiterhilft? Da wirst du wohl probekucken müssen. > > Gruss Reinhard Hallo reinhard, das befürchte ich auch. Bei mir ist ein sogen. Prismenfehler diagnostiziert, deshalb kann ich leider auch durch kein Fernrohr mehr schauen (alles doppelt). Genau sowas vermute ich bei einer Stereolupe auch, es sei denn, es ginge mit Brille. Nur "zum mal schauen" wird mir wohl niemand do ein Teil auf den Tisch stellen :( Gruß Old-Papa
Old -papa schrieb: > Bei mir ist ein sogen. Prismenfehler > diagnostiziert Dass man im Auge eine Linse hat, ist mir natürlich klar, aber ein Prisma?? Ernst beiseite, die Einstellmöglichkeit eines Stereomikroskops dürfte ziemlich die gleiche sein wie bei einem guten "Feldstecher", was du wahrscheinlich mit Fernrohr meinst. Gruss Reinhard
Ja, ich meine Feldstecher, doch mit dem Begriff kommen einige Zeitgenossen nicht klar... ;-) "Prismenfehler" meint, dass beide Augen in unterschiedliche Richtung fokussieren (nein, nicht Schielen) So zumindest hat es mir der Arzt erklärt. Ohne Brille alles leicht versetzt doppelt, durch Feldstecher leider auch. Sowas kann man nur mit Brille richten (sehr gut sogar) man müsste also eine Stereolupe (oder auch Feldstecher) haben, die für Brillenträger geht. Im Feldstecher hilft ein Auge zukneifen, sowas macht bei Stereolupe nun garkeinen Sinn ;-) Old-Papa
Stefan --- schrieb: > Ich nehm' hier nichts persönlich :) Haha. Das hab ich bei dir schon anders erlebt. Ein schlimmerer ist mir noch nicht begegnet.
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