Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Konstantstromquelle AP8801 von Diodes


von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo zusammen!

Ich habe mir LED-Boards aus Aluminium geordert, auf denen jeweils 6 LEDs 
von Cree (XPGWHT-L1-0000-00F53) sitzen, die von der Konstantstromquelle 
AP8801 (http://www.diodes.com/datasheets/AP8801.pdf) betrieben werden.

Die Eingangsspannung für die Quelle ist 24V und die Bauteilwerte sind 
folgende:
Rset = 0R56,
C1 = 2u2,
L1 = 100u,
D1 = 30BQ100.

Der Dimmgrad wird über eine PWM mit etwa 180 Hz übergeben und mit einem 
Spannungsteiler (10k, 3k3) werden die 5V vom uC auf 1.25V 
heruntergeteilt.

Nun mein Problem:
Die Inductors brummen ziemlich laut, sobald gedimmt wird. Bei aus und 
voll ein nicht. Auch bei der Übergabe der Dimminformation als analoge 
Spannung brummt nichts. Nur im PWM-Modus ist ein Brummen zu hören.
Weiß jemand woran das liegen kann? Sollte ich andere Inductors 
verwenden, damit vllt. die Schaltfrequenz ansteigt?

Danke für eure Hilfe!

Gruß und erholsame Tage!
Thomas

von hinz (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Die Inductors brummen ziemlich laut, sobald gedimmt wird. Bei aus und
> voll ein nicht. Auch bei der Übergabe der Dimminformation als analoge
> Spannung brummt nichts. Nur im PWM-Modus ist ein Brummen zu hören.
> Weiß jemand woran das liegen kann?

http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetostriktion


> Sollte ich andere Inductors
> verwenden, damit vllt. die Schaltfrequenz ansteigt?

Ganz weg bekommt man es auch damit nicht. Nutze doch die Möglichkeit der 
analogen Ansteuerung.

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo!

Danke für die Antwort. Es wäre zumindest gut, wenn es deutlich leiser 
werden würde, da ich mehrere von diesen Panels per Pin Header 
hintereinaderstecke und diese dann in Alu-Plasik-Tubes geschoben werden, 
wo sie als Leuchtstoffröhrenersatz fungieren sollen.
Da das Brummen deutlich hörbar ist, ist es so für eine Raumbeleuchtung 
ziemlich nervig.

Danke!

Gruß!
Thomas

von ögler (Gast)


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hinz schrieb:
> Nutze doch die Möglichkeit der
> analogen Ansteuerung.

, die du ja durch RC Filtererung der PWM erreichen kannst.

Gruss

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo,

ja so etwas ist im PCB im Prinzip schon vorgesehen.
Das Problem ist aber, dass ich per PWM einen viel größeren Dimmbereich 
abdecken kann als bei analoger Ansteuerung.
Analoge Spannung lässt im Bereich 25% bis max. 200% dimmen, PWM hingegen 
von fast 0% bis 100%.
Daher möchte ich gerne die Ansteuerung bei reiner PWM belassen.

Mir ist übrigens auch aufgefallen, dass nicht alle PCBs gleich laut 
brummen. Manche sind lauter und manche leiser.

Gruß!
Thomas

von sven fr. (Gast)


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Hallo,
schon mal versucht die PWM Frequenz zu erhöhen? Hat zumintest bei einem 
ähnlichen Problem bei mir Funktioniert.

Sven

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo,

die Constant-Current Source verträgt maximal 500 Hz.
Mein Atmega168 hat 12 MHz und so sind die 180 Hz am nähesten an den 500 
Hz. Einmal hatte ich aus versehen auch 700 Hz drauf, aber da war das 
Brummen um ein vielfaches LAUTER.

Testweise habe ich auch einmal 100 Hz PWM Frequenz verwendet. Die 
Geräusche blieben eigentlich unverändert.

Gruß!
Thomas

von ögler (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Analoge Spannung lässt im Bereich 25% bis max. 200% dimmen, PWM hingegen
> von fast 0% bis 100%.

Da scheint doch 25% bis 200 % ein grösserer Bereich zu sein.

Gruss

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo,

selbst wenn ich den Arbeitspunkt auf die 200% lege, also effektiv bis 
12.5% herunterdimmen kann, ist bei dieser Einstellung die Helligkeit um 
einiges heller als bei einer PWM mit minimalem Dutycycle.

Von daher würde ich doch die PWM bevorzugen, da das "Ausdimmen" so viel 
flüssiger verläuft und der Schritt minimale Dimmstufe -> Aus viel 
augenfreundlicher und geschmeidiger ist.

Ich vermute mittlerweile schon, dass Brummen so laut ist, weil die 
Metallboards es gut verstärken. Bei einem FR4 Testboard (allerdings mit 
nur 3 LEDs) ist alles ruhig.

Gruß!
Thomas

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Welche Frequenz hat das von dir hörbare Brummen? Die 500 kHz der 
Konstantstromquelle werden es ja nicht sein. Ist die Brummfrequenz 
gleich der PWM-Frequenz? Was passiert, wenn du die PCBs festhältst (und 
damit dämpfst)? Oder wenn du die Spule anfasst? Vielleicht hilft ein 
Tropfen Silikon der die Spule mit dem PCB verbindet.

Gruß,
Alex

von hinz (Gast)


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Thomas H. schrieb:

> die Constant-Current Source verträgt maximal 500 Hz.
> Mein Atmega168 hat 12 MHz und so sind die 180 Hz am nähesten an den 500
> Hz. Einmal hatte ich aus versehen auch 700 Hz drauf, aber da war das
> Brummen um ein vielfaches LAUTER.

700Hz und Brummen? Das ist reichlich merkwürdig!


> Testweise habe ich auch einmal 100 Hz PWM Frequenz verwendet. Die
> Geräusche blieben eigentlich unverändert.

Und die Frequenz des Brummens?

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo,

Entschuldigung für die Anfängerfrage, aber wie kann ich denn die 
Brummfrequenz bestimmen?

Die 700 Hz waren ja eigentlich zu viel für den AP8801, von daher kann 
ich nicht sagen, ob es an der reinen PWM-Frequenz lag, oder ob der Chip 
"gesponnen" hat, weils ihm zu schnell wurde.

Wenn ich die PCBs festhalte ist es unverändert, genauso wenn ich auf die 
Spule drücke.

Gruß!
Thomas

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo ich nochmal,

weitere Tests ergaben, dass wenn ich die Spule mit aller Kraft auf das 
PCB drücke, das Brummen leiser wird. Reicht da wirklich ein Tropfen 
Silikon aus, um das zu unterbinden?
Und warum tritt dieser Effekt bei der Analog-Ansteuerung eigentlich 
nicht auf?

Gruß!
Thomas

von Helmut L. (helmi1)


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Thomas H. schrieb:
> Und warum tritt dieser Effekt bei der Analog-Ansteuerung eigentlich
> nicht auf?

Analog:  Gleichspannung am Eingang da kann nichts brummen. Die 
eigentlich Schaltfrequenz von 500kHz fuer die Spule ist oberhalb des 
Hoerbereiches.

PWM: Durch deine 180 Hz PWM ensteht eine niederfrequente Modulation 
deiner Schaltfrequenz von 500kHz. Und diese niederfrequenten 
Modulationsprodukte hoerst du. Du modulierst deine 500kHz mit den 180 
Hz. Die Huellkurve der 500kHz Frequenz enthaelt dann 180Hz Anteile.

von Thomas H. (thomas_h80)


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Ok, dankeschön für die Erklärung!
Es gibt jetzt also zwei Möglichkeiten:
- entweder ich erhöhe die PWM knapp unter die 500 Hz
- oder ich befestige die Spule anders

Liege ich da richtig?

Lieber wäre mir da Möglichkeit 1. Gibt es denn irgendeine Möglichkeit 
die PWM Frequenz mit den Vorteilern auf <500Hz zu bringen?
Ich verwende einen Atmega168 mit 12MHz-Quarz.

Gruß!
Thomas

von Helmut L. (helmi1)


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Thomas H. schrieb:
> Es gibt jetzt also zwei Möglichkeiten:
> - entweder ich erhöhe die PWM knapp unter die 500 Hz

Auch 500Hz ist fuer das Ohr noch kein Problem :=)

> - oder ich befestige die Spule anders

Anderen Kern oder andere Spule nehmen. Wicklung vergiessen.


Oder:

Anderes IC nehmen das diese Probleme nicht macht.

von hinz (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Entschuldigung für die Anfängerfrage, aber wie kann ich denn die
> Brummfrequenz bestimmen?

Mikro an die Soundkarte, passende Weichware gibts genug.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop#Soundkarten-Oszilloskope

von Ulrich (Gast)


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Die PWM Frequenz kann verändern, wenn man die Obere Zählgrenze für das 
PWM Signal nicht fest bei 255 oder 1023 läßt, sondern anpasst. Man 
verändert damit aber immer auch die Auflösung. Es kann also passieren 
das man dann kein 8 Bit Auflösung sondern vielleicht 9,8 Bit Auflösung 
hat. Mit dem 16 Bit Timer hat man da eine Menge Freiheiten.

Es gibt da auch noch Den Vorteiler für den ganzen Takt. Der µC läuft 
dann wahlweise auch mit 6 MHz oder 3 MHz.

Man könnte auch weniger 12 MHz als Quarzfrquenz nehmen. Nur für das PWM 
Signal würde auch der interne Takt mit 8 MHz, runtergteils auf 1 MHz 
reichen.

Die Ursache wieso das "Brummen" bei der PWM Ansteuerung auftritt, aber 
nicht beim analogen dimmen, könnte sein das der Regler beim PWM betrieb 
Probleme mit den Hochfahren hat und dabei z.B. die Spule kurzzeitig 
höher aussteuert oder ggf. sogar in die Sättigung kommt.

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo,

danke für eure zahlreichen Antworten!

Meine Spule ist eine SH6038-101YL von ABC Taiwan Electronics Corp.
L = 100uH,
RDC = 0R358
IDC = 0.65A
Da die Stromquelle maximal 500mA liefert sollten doch die IDC der Spule 
kein Problem darstellen, oder irre ich mich?

Die Brummfrequenz werde ich messen.

Beim Timer würde ich gerne die 8 Bit so belassen, da ich sie auch voll 
ausnutzen möchte.
Bzgl. Vorteiler habe ich bis jetzt nur den 8er Vorteiler in den 
Fuse-Bits gesehen. Ich informiere mich mal, was es noch so für Vorteiler 
für den Systemclock beim Atmega168 gibt.

Gruß!
Thomas

von hinz (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Meine Spule ist eine SH6038-101YL von ABC Taiwan Electronics Corp.

Die ist schon in Ordnung. Was für einen Kondensator hast du denn direkt 
am AP8801 dran?

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo hinz,

ich habe einen 2u2 Ceramic dran.
Soll ich testweise mal was Größeres dranmachen?

Gruß!
Thomas

von Thomas H. (thomas_h80)


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Also die Verdopplung bzw. Verdreifachung brauchte keine besseren 
Ergebnisse.

von hinz (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> ich habe einen 2u2 Ceramic dran.

Sicher, dass der Lärm nicht zum größten Teil von dem kommt? man 
Piezoeffekt

von Thomas H. (thomas_h80)


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Die Geräusche werden zumindest leiser, wenn ich ganz fest auf die Spule 
drücke, von daher gehe ich schon davon aus, dass das Brumm von der Spule 
verursacht wird. Ich baue aber zum Testen mal einen kleinen Elko ein um 
das auszuschließen.

von Thomas H. (thomas_h80)


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Ok, wie erwartet hat sich nichts am Brummen geändert. Ich kann nun mit 
ziemlicher Sicherheit sagen, dass es von der Spule kommt. Das 
Brummgeräusch hat übrigens wirklich die Frequenz des PWM-Signals. Danke 
für den Tipp!

von hinz (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Ich kann nun mit
> ziemlicher Sicherheit sagen, dass es von der Spule kommt.

Dann kannst du ja noch versuchen die mit Epoxykleber (UHU-Plus) zu 
vergießen. Aber nicht gleich den ganzen Spalt füllen, die Luft muss 
entweichen können. Ideal wäre Vakuumverguss, aber dafür hat man ehr 
nicht die nötigen Geräte.

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo,

habe jetzt nochmal rumgetestet und die Spule vom Alu-Board abgekoppelt. 
Es hat sich herausgestellt, dass das ganze Alu-Board brummt. Denkt ihr, 
das kommt daher, dass das Board auch als Resonator wirken kann? Und was 
koennte man dagegen tun?

Viele Gruesse!
Thomas

von Thomas H. (thomas_h80)


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Hallo,

da auch die LEDs mitbrummen koennte es schwer werden, diese zu 
entkoppeln (Waermeabfuhr muss ja noch gewaehrleistet werden).
Es gibt bei manchen LED-Backlights so eine Vergussmasse (Silikon?) vor 
den LEDs, das hochtransparent und hitzebestaendig ist. Aber ich weiss 
nicht, wo man so etwas bekommen koennte. Denkt ihr, es wuerde Besserung 
bringen, wenn ich die Panels komplett vergiese?

Gruss!
Thomas

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