Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Verbesserungsvorschlag


von Martin (Gast)


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Wenn ein Entwicklungs-Ingenieur einen Verbesserungsvorschlag bringt, 
welcher seinen Fachbereich betrifft, kann er dann diesen geltend machen?
Oder haben Ingenieure grundsaetzlich keinen Anspruch darauf?
Hat einer von euch hiermit schon seine Erfahrung gemacht?

von Holger (Gast)


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Hängt davon ab, ob euer Unternehmen ein Betriebliches Vorschlagswesen 
hat. Alles in allem ist es eine freiwillige Leistung des Unternehmens.

Es sei denn, es geht in Richtung Patent...

von Martin (Gast)


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Betriebliches Vorschlagswesen ist vorhanden.
Richtung Patent geht es nicht, jedoch Richtung ordentliches 
Einsparpotential.

von Marx W. (Gast)


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Martin schrieb:
> Betriebliches Vorschlagswesen ist vorhanden.
>
> Richtung Patent geht es nicht, jedoch Richtung ordentliches
>
> Einsparpotential.

Dann lies duch in der Betriebsanweisung/Betriebsverinbarung für das 
betriebliche Verbesserungswesen nach.

Martin schrieb:
> welcher seinen Fachbereich betrifft

Na, da sagen die dir in manchen Betrieben: "Schön, machen wir! Aber 
bekommen tun sie nix!"

von Martin (Gast)


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Marx W.
>
> Na, da sagen die dir in manchen Betrieben: "Schön, machen wir! Aber
> bekommen tun sie nix!"

BINGO!
Diese Antwort habe ich nach ausgearbeitetem Konzept und Hinhaltetaktik 
bekommen.

von Martin (Gast)


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In Zukunft werde ich die Putzfrau den Vorschlag einreichen lassen, und 
mit ihr 80/20 machen.
Somit springt wenigstens etwas heraus! Leider.

von Michael S. (technicans)


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Letztendlich hängt es davon ab ob diejenigen die über den Vorschlag
zu befinden haben, das auch so wertschätzen. Da kann die Idee noch
so doll sein und das Einsparpotenzial noch so nachvollziehbar und
auch beweisbar sein. Wenn die das anders sehen gibts auch nichts.
In einer Firma wo ich mal tätig war hat in der Serienfertigung ein 
Gruppenleiter mal für eine Idee 50k bekommen. Bei meinen Ideen in der 
Entwicklung die zur Hälfte anerkannt wurden kamen unter dem Strich
nur 500 DM raus. Da das ein bisschen mager war hab ich mich dann
auf andere Sachen konzentriert. Wer was einreichen darf wird eigentlich
durch die Gleichbehandlung geregelt oder durch eine 
Betriebsvereinbarung.

von Martin (Gast)


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Vor allem sind im Regelfall Verbesserungsvorschläge im eigenen 
Tätigkeitsbereich von Prämien ausgenommen. Die sind nämlich keine tolle, 
gesondert zu honorierende Leistung, sondern normale Arbeitsschuld.

Wenn also der Softwareentwickler auf die Idee kommt, ein Nightly Build 
oder auch mal Modultests seien doch eine Sache, die ordentlich 
Folgekosten einsparen kann, dann wird er dafür nichts bekommen.

Wenn die Putzfrau sieht, daß die Ingenieure gar keine Modultests machen, 
dann soll sie für den Vorschlag ruhig belohnt werden.

von Marx W. (Gast)


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Martin schrieb:
> Marx W.
>
>>
>
>> Na, da sagen die dir in manchen Betrieben: "Schön, machen wir! Aber
>
>> bekommen tun sie nix!"
>
>
>
> BINGO!
>
> Diese Antwort habe ich nach ausgearbeitetem Konzept und Hinhaltetaktik
>
> bekommen.

Was wieder beweist wie berufserfahren ich bin!

von Martin (Gast)


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Werde morgen beim Betriebsrat nach der Betriebsvereinbarung fragen.
Mal sehen was herauskommt!?

Marx W. hat schon Recht!

So ist es halt im Business: Ausbeute bis zum Letzten!

von Vladimir (Gast)


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Ich denke, Du solltest probieren einen Fürsprecher in den oberen Riegen 
zu finden, der die entscheidenen Leute in die richtige Richtung schubst. 
Wenn es nicht Dein Chef ist, überzeug den Chef Deines Chefs, oder einem 
Chef aus einer anderen Abteilung.

Und wenn es für den aktuellen Vorschlag schon zu spät ist, tu es 
trotzdem. Man wird sich an Dich erinnern und nächstes mal wirds klappen.

Bloss nicht verzagen.

Ohne Vitamin B läuft heutzutage nix.

von Martin (Gast)


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Im Text steht:
Vorschlaege die sich nur auf den eigenen Arbeitsbereich beziehen sind 
keine Vorschlaege im Sinne des betrieblichen Vorschlagswesens.

Mit anderen Worten:
Berufsrisiko! Pech gehabt!

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin schrieb:

> Im Text steht:
> Vorschlaege die sich nur auf den eigenen Arbeitsbereich beziehen sind
> keine Vorschlaege im Sinne des betrieblichen Vorschlagswesens.
>
> Mit anderen Worten:
> Berufsrisiko! Pech gehabt!

Ich war ja fast 20 Jahre bei Post/Telekom. Auch dort gab es ein 
betriebliches Vorschlagswesen.

Aber ehrlich, ich weiß gar nicht mehr genau, was es zu verbessern gab. 
Darüber zerbrechen sich ja die Führungskräfte schon den Kopf.

Man sollte sich da nicht akribisch hinein steigern, und meinen, man 
könnte jetzt mal den Betrieb umkrempeln, und sich Liebkind machen. 
Manchmal bekam einer meiner Kollegen bei der Post mal 50€, eher selten. 
Ist nicht groß der Rede wert.

von Martin (Gast)


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@Wilhelm Ferkes
Mann kann nicht alles verallgemeinern....
Fuehrungskraefte sind weder Goetter noch die Allerkluegsten.

@Vladimir
Ich denke auch dass mann trotz Verbesserungsvorschlag-Misserfolg mit der 
Idee nach oben preisen sollte um im Gespraech zu bleiben. Auf die 1,99€ 
Praemie kann ich auch
verzichten.

von Michael K. (charles_b)


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Martin schrieb:
> Im Text steht:
> Vorschlaege die sich nur auf den eigenen Arbeitsbereich beziehen sind
> keine Vorschlaege im Sinne des betrieblichen Vorschlagswesens.
>
> Mit anderen Worten:
> Berufsrisiko! Pech gehabt!

Mit anderen Worten, es wird nur belohnt, wenn du anderen ans Bein 
pinkelst oder an anderen Arbeitsbereichen herumnörgelst.

Das muss ja ne tolle Firma sein, wo man die Erfahrung im eigenen 
Arbeitsbereich NICHT nutzen will.

Behalt halt deine Idee für dich. Oder freunde dich mit einem MA aus 
einem anderen Arbeitsbereich ein und mach halbe halbe wenn ER es 
vorschlägt.

Mein Vater war bei der Deutschen Bank in der Abteilung Rechnungswesen 
(damals, als die Vorstände noch nen roten Kopf bekamen, wenn ihr Gehalt 
in Richtung 1 Mio. DM zusteuerte).

Da früher viel von Hand gerechnet wurde hat er einen Vorschlag zur 
Beschleunigung der Berechnungen gemacht - also voll in seinem 
Arbeitsbereich. Gut, Millionär geworden ist er durch den Vorschlag auch 
nicht, aber die Anerkennungsprämie hat ihm sehr viel bedeutet.

Es müsste doch eigentlich selbstverständlich sein, dass ein Chef es 
honoriert, wenn die Leute ne gute Idee zur Verbesserung der Abläufe und 
zur Senkung der Kosten haben.

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