Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromsparendes Design mit AVR


von Max (Gast)


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Hallo,

ich bin gerade dran, meine erste batteriebetriebene Schaltung 
aufzubauen, und bin auf der Suche nach allgemeinen Richtlinen, bzw Tipps 
und Tricks wie man generell möglichst stomsparende Designs entwickelt.
Gibts es hierfür ev. auch eine Application Note seitens Atmel?

Danke für Eure Hilfe!

Max

von Krapao (Gast)


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von Frank K. (fchk)


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1. passenden Controller wählen
also keine alten Schätzchen wie Mega 8/16/32, sondern deren moderne 
Nachfolger wie Mega 88PA, 328PA etc. Diese tragen das Attribut "Pico 
Power".
Noch besser sind die TI MSP430 Controller, die werden oft für 
batteriebetriebene Instrumente eingesetzt, und energiesparsam 
programmieren geht hier besonders einfach

2. Versorgungsspannung möglichst gering wählen.

3. Musst Du was anzeigen? Dann sind segmentierte LCD-Gläser (7-Segment 
wie in Taschenrechnern und Uhren) das richtige. Dafür einen Controller 
wählen, der die dazu nötige Ansteuereinheit bereits eingebaut hat.

4. Interruptgetrieben arbeiten. Interrupts wecken den Prozessor aus dem 
Schlaf, der arbeitet den Interrupt ab und schläft weiter. Polling 
verschwendet Energie.

5. Power Gating: Werden bestimmte Einheiten wie RS232, USB etc nur 
selten gebraucht? Dann dreh ihnen den Saft in der übrigen Zeit ab. 
Keinen MAX232 nehmen (der geht ohnehin nur mit 5V), sondern z.B. einen 
MAX3223, bei dem man die Ladungspumpen für die RS232-Pegel abschalten 
kann.

6. Quarzoszillatoren brauchen einige Zeit zum Anlaufen. Ggf. ist der 
interne RC günstiger, denn der ist sofort da. Atmel hat es verpennt, die 
Taktquelle softwaremäßig umschaltbar zu machen. Der MSP430 zeigt, wie es 
besser geht.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Frank K. schrieb:
> Quarzoszillatoren brauchen einige Zeit zum Anlaufen. Ggf. ist der
> interne RC günstiger, denn der ist sofort da. Atmel hat es verpennt, die
> Taktquelle softwaremäßig umschaltbar zu machen.

Dann bietet es sich an, mit 2 Taktquellen zu arbeiten: an TOSC1/2 
befindet sich ein Uhrenquarz, der von Timer2 genutzt wird. Dieser läuft 
asynchron zur CPU, die mit dem internen R/C arbeitet. So hat man eine 
genaue Referenz, die die CPU wecken kann und den R/C kalibrieren kann 
und eine sparsame Taktquelle für den Schalfmodus und eine RTC obendrein. 
Beide Taktquellen kann man bei Bedarf von der Softwareseite ein- und 
ausschalten.

von Purzel H. (hacky)


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"lowpower AVR" sollte bei gurgel auch einiges auswerfen.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Nano Oschi schrieb:
> "lowpower AVR" sollte bei gurgel auch einiges auswerfen.

Was aber nur die halbe Wahrheit ist, denn die Firmware und CPU-Last, 
sowie der Rest der Schaltung entscheidet mehr über den Stromverbrauch, 
als der Chip selbst.

von Klaus (Gast)


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Ich würde in Betracht ziehen, den uC direkt an der Batterie zu 
betreiben, um die Verluste im Regler zu sparen. Es gibt welche, die 
arbeiten von ca. 2V bis ca. 5V. Ob das geht, hängt natürlich von der 
Anwendung ab.

MfG Klaus

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