Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bauteil gesucht: Kondensator


von Stefan Schultewolter (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo ich bräuchte kurzfristig eure Hilfe. Aufgrund einer falschen 
Spannung zwischen L1 - N (400V anstatt 230V) ist mir eine Steuerplatine 
zerschossen. Ich habe nun ein defektes Bauteil.

Einen Kondensator, Bauart Tantal?

Auf dem Kondensator befinden sich folgende Aufdrucke (siehe auch Bild)

Δ07
K230RU
0420

Handelt es sich hierbei um einen 42nF Kondensator? Die 230 stören mich 
auch ein bisschen. Den theoretisch sollte ein Kondensator für 230V einen 
Spannungswert bis zu 325V haben.

von spess53 (Gast)


Lesenswert?

Hi

Das ist kein Kondensator, sondern ein Varistor.

MfG Spess

von Stefan Schultewolter (Gast)


Lesenswert?

Das "war" dann ein Varistor. Hatte erst vermutet das es sich um einen 
Kondensator handele, ist direkt neben 2 größeren aufgelötet gewesen. 
Bauform sah genau gleich aus (blau, rund ..) nur halt kleiner.

Ich glaub aber nicht, dass der Elektronik-Handel sowas bei uns heute 
noch hat.

von lux (Gast)


Lesenswert?


von Stefan Schultewolter (Gast)


Lesenswert?

Früher funktionierten Geräte auch ohne Varistoren ;) Die Schutzfunktion 
ist in diesem Fall eher zweitrangig. Reicht es, wenn ich auf der Platine 
eine Brücke einlöte?

Die Anlage muss lediglich 15Minuten laufen, danach ist egal, was mit dem 
Gerät passiert.

von fränk (Gast)


Lesenswert?

>Reicht es, wenn ich auf der Platine eine Brücke einlöte?
NEIN !!!
Lass es von einem Fachmann machen.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefan Schultewolter schrieb:
> Die Schutzfunktion
> ist in diesem Fall eher zweitrangig. Reicht es, wenn ich auf der Platine
> eine Brücke einlöte?

Ein Varistor wird leitend, wenn die Spannung zu hoch wird. Dein Varistor 
ist parallel zu Netzspannung geschaltet und hat sich für die restliche 
Schaltung "geopfert", als Du da 400V angeschlossen hast. Wenn Du da eine 
Brücke reinlötet, dann PUFF! Sicherung raus. Entweder Du lässt den 
Varistor komplett raus (die Schaltung ist dann aber nicht mehr 
geschützt), oder Du machst einen passenden Ersatz rein.


Gruß
Jonathan

von Stefan Schultewolter (Gast)


Lesenswert?

Jonathan, danke für deine Antwort.

Damit hat sich meine Arbeit für heute erledigt. Der Varistor war das 
einzig zu erkennende Bauteil, welches durch die 400V Schaden genommen 
hat.

Wenn dieser parallel geschaltet wird, müsste die Platine nach einem 
Defekt des Varistors denoch laufen. Da der Varistor aufgeplatz ist, hat 
er sich verabschiedet und ist inwzischen höchstwarscheinlich sehr 
hochohmig -> keine verbindung.

Sicherungsautomat ist im Steuerschrank nicht herausgeflogen als wir das 
Gebläse erneut getestet haben. Es lag einfach nur die Spannung bis zum 
Gehäuse an.


Für alle anderen Test werde ich mal die Platine mit nach Hause nehmen 
und die Bauteile durchprüfen.

von André R. (andr_r23)


Lesenswert?

Der Varistor ist da um deine Schaltung gegen Spannungsspitzen zu 
schützen. (Widerstand verändert sich in abh. der Spannung)

Wenn du da eine Brücke einlötest dann hast du ein gewaltiges Problem 
dann schliesst du deine Schaltung eben mal kurz. Das hat den Vorteil das 
du keinen einzelnen neuen Varistor mehr brauchst mit dem Nachteil das du 
dann die halbe Schaltung austauschen musst ;-).

Wenn du einen unendlich großen Widerstand "einsetzt" anstelle des 
Varistors machst du nichts falsch und nichts passiert. Unendlich groß = 
einfach offen lassen.

Allerdings, ich weiß nicht was für eine Schaltung du da hast und wie 
empfindlich die gegenüber Spannungsspitzen ist.... solltest du entweder 
schauen das du eine saubere Versorgung hinbekommst oder dann doch lieber 
nen Varistor einlötest.

von André R. (andr_r23)


Lesenswert?

Außerdem solltest du bedenken das du evtl nicht nur den Varistor 
gegrillt hast. 400 V is ne ganze Menge.

von Stefan Schultewolter (Gast)


Lesenswert?

400V ist sicherlich einiges. Ich werde mir die Platine die Tage mal 
abholen und durchmessen. Also die Platine ist für einen Motor 
(Flüssig-Gasgebläse) als Vorkomponente für einen Brenner.

Auf der Platine ist nicht sonderlich viel verbaut. Paar Kondensatoren, 
Relais und Leistungstransistoren sowie Widerständen. Ob diese anfällig 
ist, kann ich nicht genau beurteilen, denke aber nicht, dass sie es ist.

Der Varistor war jedoch das einzige Bauteil, was sichtlich defekt war.

von Tim (Gast)


Lesenswert?

eine Faustregel die ich kenne und sich bei mir bisher FAST immer 
bestätigt hat

zu viel Strom, Bauteile erhitzen sich bis eines (oder mehrere die 
parallel geschaltet sind) durchbrennen, Gerät aus, ==> meist ein Teil 
kaputt (oder halt die Paralellschaltung)

zu viel Spannung, an ALLEN teilen liegt eine nicht geeignete spannung an 
==> durchschlag durch meist viele bis alle Teile ==> komplette schaltung 
kaputt

Stefan Schultewolter schrieb:
> Paar Kondensatoren,
> Relais und Leistungstransistoren sowie Widerständen.

bis auf die Widerstände mögen die genannten bauteile meist keine 
Überspannung
(Widerstände halt indirekt)

Kondensatoren sollte es evtl noch überlebt haben da die meist 
überdimensioniert sind
die Relais und Transistoren hats wohl verschmort

in den Relais kann es zu kleinen Blitzen gekommen sein die sie 
verschmoren

die Transistoren sind oft sofort bei Überspannung hinüber, zeigen aber 
meist keine sichtbaren Anzeichen

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.