Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frequenzumrichter hart ein-/abschalten


von Sascha (Gast)


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Ich habe einen Frequenzumrichter, der einen Motor in der Drehzahl auf 
eine fest eingestellte Frequenz heruntersteuert.

Der Motor soll nur zeitweise laufen.
Ohne den Umrichter (Motor auf volle Drehzahl) hatte ich diesen einfach 
mit einem Relais geschaltet (Lueftungsmotor 180W).

Sollte ich den Freuqenzumrichter jetzt immer komplett mit ausschalten 
(also FU zwischen Relais und Motor) oder lieber den Motor nur ueber die 
Start-Stop-Funktion des Umrichters ein-/ausschalten (Digitaleingang am 
Umrichter).

Die erste Loesung hat den Vorteil, dass der Umrichter im Ausgeschalteten 
Zustand keinen Strom benoetigt, da er komplett stromlos ist. Ich weiss 
aber nicht, ob dies nicht schaedlich fuer den Umrichter ist (vllt. sind 
die in industriellen Anlagen fuer Dauerbetrieb konstruiert und vertragen 
haeufigeres Ein-/Ausschalten nicht?).

Bei der zweiten Loesung waer der Umrichter immer an (der Motor wird nur 
fuer 3-4 Stunden pro Tag laufen; der Umrichter zieht dann aber konstant 
20W).

Umrichter: Siemens Micromaster 420 0,25kW
Motor: 180W (Lueftung)

Oder man schaltet erst den Motor per Stop-Signal aus und dann per 
Zeitrelais abfallverzoegert den Umrichter aus. Diese Loesung wuerde 
allerdings einen groesseren Umbau und Kosten erfordern, da das Gehaeuse 
der Steuerung komplett voll ist.

Was meint ihr?

von Industrieelektroniker (Gast)


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Also wenn es auf die 20W nicht so unbedingt ankommt, würde ich nur per 
Digitaleingang die Freigabe entziehen, und den Umrichter eingeschaltet 
lassen. Hat auch den Vorteil, dass der Umrichter die Kontrolle über den 
Motor behält. (Stoprampe!)
Bei uns im Betrieb wird es so gehandhabt.
In manchen Anlagen wird die Lastspannung (L1-L2-L3) abgeschaltet, aber 
die Steuerspannung (24V) liegt weiterhin an.

von Explodierte Silvesterrakete (Gast)


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Sascha schrieb:
> Ich weiss
> aber nicht, ob dies nicht schaedlich fuer den Umrichter ist (vllt. sind
> die in industriellen Anlagen fuer Dauerbetrieb konstruiert und vertragen
> haeufigeres Ein-/Ausschalten nicht?).

Es gibt unterschiedliche. Das steht in den technischen Unterlagen des 
Umrichters, wann, wo und wie oft sie per Relais bzw. Schütz geschaltet 
werden dürfen.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, ob Du einen sicheren Halt 
brauchst, und wenn ja, S0, S1 oder S2 (Maschinenrichtlinie).

von hier Namen eintragen (Gast)


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Zieht der wirklich 20W wenn der Motor aus ist, oder hat der vielmehr 20W 
Verlustleistung bei Vollast? Ein Blick ins Datenblatt hilft..

von Sascha (Gast)


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Die 20W zeigt ein testweise dazwischengeschaltetes 
Energiekostenmessgeraet an. Wie genau das ist, weiss ich nicht.

In den Technischen Daten findet sich hierzu leider keine Angabe.

Auch habe ich im gesamten Handbuch keine Angabe gefunden, ob und wie oft 
der Umrichter geschaltet werden darf.

Vom Motor her duerte das kein Problem machen, denn es ist "nur" ein 
Luefter, der keinen sicheren Halt benoetigt.

von Tim (Gast)


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>Auch habe ich im gesamten Handbuch keine Angabe gefunden, ob und wie oft
>der Umrichter geschaltet werden darf.

In den Technischen Daten steht (S.184) steht:
Maximale Netz-Einschalthäufigkeit: alle 30 s

Wenn du den nur alle parr Stunden Ein/Aus Schaltest sehe ich da
keine Probleme.

In der Industrie werden die auch wesentlich öfter geschaltet.

von Sascha (Gast)


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Danke für den Hinweis!

Ich hatte die Betriebsanleitung Ausgabe A1 (nur 130 Seiten). Da stand 
das nicht drin ;(

von Axel D. (axel_jeromin) Benutzerseite


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glaube nicht, dass der Umrichter direkt nach Netz ein losläuft.

Ich denke er will nach Einschalten der Steuerung eine Flanke am 
Steuereingang sehen und die hat er verpasst weil er da noch nicht 
richtig hochgelaufen war.


Axel

von Tim (Gast)


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Anleitungen hier (Beitragstyp auf Handbücher umschalten!):
http://support.automation.siemens.com/WW/llisapi.dll?func=cslib.csinfo&nodeid0=10804926&ehbid=html_00%252Fehb%252F24523400%252Ehtm&lang=de&siteid=cseus&aktprim=0&extranet=standard&viewreg=WW&objid=10804926&treeLang=de

>glaube nicht, dass der Umrichter direkt nach Netz ein losläuft.

Doch das wird er.
Brücke von 8 nach 5 und gut is.

von hier Namen eintragen (Gast)


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Sascha schrieb:
> Die 20W zeigt ein testweise dazwischengeschaltetes
> Energiekostenmessgeraet an. Wie genau das ist, weiss ich nicht.

Hmm, das ist ganz schön viel. Ich meine da passiert ja nix, Netzteil im 
Leerlauf, nur ein Controller und ein paar LEDs an. Müsste normal im 
unteren einstelligen Bereich liegen. Imho lügt dein Messgerät, die 20W 
müsste man ja auch wärmetechnisch spüren..
Ab er wenn die Lösung mit der Brücke so einfach ist, würde ich das auch 
so machen.

von mhh (Gast)


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Sascha schrieb:
> Die 20W zeigt ein testweise dazwischengeschaltetes
> Energiekostenmessgeraet an. Wie genau das ist, weiss ich nicht.

Das kann mehr Schein als Wirk sein...

Ein neues, oft hochgelobtes KD302 von Reichelt zeigt mir als 
Wirkleistung das an, was ein anderes als Scheinleistung angibt und auch 
schlüssiger ist. Da ScheinT sich was WirkSam verändert zu haben...

Versuche mal ein anderes Gerät, falls das möglich ist.

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