Forum: Offtopic Kaputte Halogenlampe betreiben?


von Großes F. (112)


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Hallo allerseits,

grade ne neue Halogenbirne besorgt und beim Reinschrauben auch sofort 
runtergefallen.
Äußerer Glaskörper kaputt, aber Halogenglaskörper noch heil. Leichten 
tut sie auch noch.

Frage: ist der Betrieb so zulässig, oder riskiert man dadurch z.B. 
gefährliche Wäremverteilungen oder Halogengasaustritt, die mit intaktem 
Glaskörper nicht auftreten würden?

mfg

von Johannes O. (jojo_2)


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Es kann vorkommen dass die Lampen selbst auch mal zerspringen aufgrund 
der hohen Temperaturbelastung.
In diesem Fall würden die Glassplitter auf dich herunterfallen, was 
bestimmt nicht angenehm ist.
Vor dem Gas hätte ich jetzt nicht so Angst, aber es ist eben etwas 
ungeschützter wenn hernach das mehrere hundert Grad heiße Glas 
herunterfällt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Warum sollte der innere Glaskolben einfach mal so zerspringen?

von Johannes O. (jojo_2)


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- (unsichtbare) Schäden im Glas durchs Herunterfallen die bei 
thermischer Beanspruchung das Glas springen lassen
- verschmutzung durch Fingerabdrücke => einbrennen/starkes erhitzen an 
dieser Stelle => springt
- Herstellungsfehler des Glases

Muss nicht passieren, kann aber passieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Im Auto halten die Halogenlampen auch ohne weiteren Schutz. Ich sah da 
noch nie eine zersprungene Lampe. Ich betreibe hier auch 
NV-Halogenlampen 35W mit Reflektor. Das äußere Glas beschlägt 
gelegentlich etwas mit Aerosolen aus der Raumluft. Es dient wohl eher 
als Schutz, damit der Reflektor nicht direkt beschlägt.

von Michael K. (charles_b)


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Großes Fragezeichen schrieb:
> Hallo allerseits,
>
> grade ne neue Halogenbirne besorgt und beim Reinschrauben auch sofort
> runtergefallen.
> Äußerer Glaskörper kaputt, aber Halogenglaskörper noch heil. Leichten
> tut sie auch noch.

1. Sei froh, dass es keine Hg-haltige ESL war! Das allein ist schon ne 
Flasche Sekt wert!

2. Verwenden würde ich so eine Lampe in einem Bereich, wo bei evt. 
weiteren Glasbrüchen kein Schaden für Leib und Seele entsteht. Also in 
einer Lampe mit Gehäuse oder so was in der Richtung. In die 
Schreibtischlampe mit 30 cm Abstand zum Gesicht würde ich sie nicht mehr 
hernehmen.

von Stephan W. (stipo)


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Na so ein vermögen kosten die Halogenbirnen ja auch nicht.
Also ab damit in die Tonne und eine neue besorgen.
Beim nächsten mal, wirste die dann sicher nicht mehr fallen lassen ;)

von Jens G. (jensig)


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Johannes O.

>- (unsichtbare) Schäden im Glas durchs Herunterfallen die bei
>thermischer Beanspruchung das Glas springen lassen

Haste schon mal versucht, eine Halogener zu zerkloppen? Das Quarzglas 
kriegste nicht einfach so mal durch herunterfallen kaputt. Hatte mal 
versucht, eine H4 zu zerkloppen mit mäßigen bis stärkeren (nicht 
stärksten) Hammerschlägen - die hatte nur gelacht.

>- verschmutzung durch Fingerabdrücke => einbrennen/starkes erhitzen an
>dieser Stelle => springt

glaube ich nicht. Quarzglas ist da ziemlich resistent gegen lokale 
Erhitzungen, wegen dem geringen Ausdehnungskoeffizienten.

@Michael K-punkt

>1. Sei froh, dass es keine Hg-haltige ESL war! Das allein ist schon ne
>Flasche Sekt wert!

Immer diese Panik-Mache ...

von Johannes G. (gutenberg)


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Jens mach dich doch erst mal schlau bevor du hier besserwisserisch so 
einen Unsinn verbreitest.

Ja die dickwandigen Lampen sind normalerweise recht stabil. Aber 
Spannungen im Glas kannst du nicht sehen und ja die können durchaus 
durch Verschmutzungen auf dem Glas entstehen. Deshalb steht auch auf 
jeder Verpackung von Halogenlampen (ohne zusätzlichen Glaskolben drum 
rum), dass man sie nicht berühren soll, also nur mit Lappen oder 
Handschuhen in die Leuchte einsetzen. Und deshalb haben auch alle neuen 
Leuchten ein Schutzglas vor der Halogenlampe, weil sie nämlich in 
seltenen Fällen "einfach so" während dem Betrieb zerspringen können.

von Michael K. (charles_b)


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Johannes G. schrieb:

> Leuchten ein Schutzglas vor der Halogenlampe, weil sie nämlich in
> seltenen Fällen "einfach so" während dem Betrieb zerspringen können.

Und drum sollte man besonders beim Wechseln von Projektlampen besonders 
vorsichtig sein, die sind besonders empfindlich.

P.S. von der Unmöglichkeit, bei nem Golf IV die Lampen OHNE Berührung zu 
wechseln mal abgesehen. Gut, man packt das Teil nur hinten an. Aber bei 
dem Rumgefummel bis man das Teil an Ort und Stelle hat möchte ich nicht 
garantieren, dass da kein Fingerabdruck drauf ist.

von Johnny B. (johnnyb)


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Guckt Euch mal Lampenfachgeschäft die Niedervolt-Halogenlampen an. Bei 
der Mehrheit ist der Kolben der Glühbirne selbst nicht weiter geschützt.
Bei diesen "Fake" Glühbirnen mit normaler Fassung und Halogenlampe innen 
ist das Äussere Glas doch nur Deko und dient keinem weiteren Zweck.
Daher hätte ich keine Bedenken, die Glühbirne auch ohne Äusseres Glas zu 
betreiben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> 1. Sei froh, dass es keine Hg-haltige ESL war! Das allein ist schon ne
> Flasche Sekt wert!

Aber hoffentlich nicht zum Trinken: Ethanol ist schließlich ein Gift,
und davon hat eine Flasche Sekt so um die 60 g drin.  Die Kompakt-
leuchtstofflampe hat dagegen weniger als 5 mg Quecksilber ...

Man muss die Dinger ja nicht mögen, aber es mutet schon reichlich
absurd an, dass man sich ausgerechnet an deren Quecksilbergehalt
jetzt so sehr hochzieht, nachdem sich jahrzehntelang kein Schwein
dafür interessiert hat, wieviel Quecksilber eigentlich in klassischen
(also nicht Kompakt-)Leuchtstofflampen so drin ist und was mit
selbigem nach deren Lebensende denn passiert.  Noch vor wenigen Jahren
wurden diese für gewöhnlich einfach nur zerkloppt und landeten dann
im normalen Hausmüll.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johnny B. schrieb:
> Guckt Euch mal Lampenfachgeschäft die Niedervolt-Halogenlampen an. Bei
> der Mehrheit ist der Kolben der Glühbirne selbst nicht weiter geschützt.
> Bei diesen "Fake" Glühbirnen mit normaler Fassung und Halogenlampe innen
> ist das Äussere Glas doch nur Deko und dient keinem weiteren Zweck.

Naja, NV-Halogenlampen im Wohnbereich befinden sich in aller Regel
nochmal hinter einer weiteren Abdeckscheibe.  Sieht mir sehr danach
aus, als wäre da schon auf einen Schutz vor heißen Splittern geachtet
worden, falls der Quarzglaskolben doch einmal platzen sollte.  Den
gleichen Zweck erfüllt dann diese äußere Glashülle.

(NV-Halogenlampen im Kfz-Bereich befinden sich letztlich auch hinter
einer weiteren Glasscheibe.)

von Michael K. (charles_b)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Noch vor wenigen Jahren
> wurden diese für gewöhnlich einfach nur zerkloppt und landeten dann
> im normalen Hausmüll.

1. Die normalen Röhren können allerdings auch viel sicherer gesammelt 
werden, weil man sie einfach stapeln kann. Die ESL kullern nur im Karton 
herum und warten darauf, dass sie zerbrechen.

2. Vor wenigen Jahren sind wir auch noch ohne Airbag und Gurt und 
Kopfstützen herumgefahren.

Das Hg ist ja nur ein Symbol dafür, wie interessensgruppengesteuert die 
EU ist. Kein normales Produkt dürfte Hg enthalten - aber die 
empfindlichen Lampen, ja DIE sind erlaubt.

Gerade angesichts der Tatsache, dass Firmen, die mit optischen Gläsern 
arbeiten, die Blei enthalten, bibbern und zittern müssen, dass nicht das 
Blei in solchen Gläsern verboten wird.

von Johannes O. (jojo_2)


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Also die Leuchtstoffröhren werden bei uns zumindest auf dem Wertstoffhof 
zurückgenommen. Hab auch sonst noch keine zerbrochenen herumliegen 
sehen.

Da wir gerade wieder bei dieser ganzen Hg-Sache sind:
Hab letztens nen digitalen Bilderrahmen auseinandergebaut. Stand hinten 
auch groß ROHS drauf. Toll!
Nachdems ein Problem mit der Beleuchtung war, hab ich mich dann weiter 
vorgearbeitet richtig Bildschirm und dessen Beleuchtung.
Dann kommt schon ein Warnschild wo so etwa draufsteht: "in der Röhre da 
sind kleine Mengen Hg". Als ich die Röhre dann vor mir hatte: Das Ding 
war am vorderen und hinteren Ende durch Wärmeeinwirkung stark 
beschädigt, so dass durchaus Hg ausgetreten sein könnte... Aber vorne 
steht ROHS drauf, dann ist ja zum Glück nichts schädliches drin...

von Εrnst B. (ernst)


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Johannes O. schrieb:
> Aber vorne
> steht ROHS drauf, dann ist ja zum Glück nichts schädliches drin

das "R" in "RoHS" steht für "Reduction"(/Restriction), also 
"Verringerung".
d.H. da sind weniger Gifte drin, als z.B. früher üblich war.

RoHS ist kein Bio-Siegel, d.H. essen kann man's trotzdem nicht.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Der Zweck des äußeren Glaskolben wird sein, dass man die Glühlampe 
leichter rein und herausdrehen kann. Wenn man einfach nur die kleine 
Halogenlampe hätte und in den dicken Sockel drehen müsste, dann würde 
diese vermutlich relativ schnell kaputt gehen, wenn man nicht aufpasst.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes O. schrieb:
> Aber vorne
> steht ROHS drauf, dann ist ja zum Glück nichts schädliches drin.

Stimmt nicht ganz: RoHS legt nur Grenzwerte fest für die schädlichen
Stoffe, es verbietet sie nicht komplett.  Für Blei oder Quecksilber
sind das jeweils maximal 0,1 Masse-Prozent, die zulässig sind.  Wenn
deine CCFL also 5 mg Hg enthält (vermutlich sind es bei diesen kleinen
Teilen viel weniger), aber dein Bilderrahmen wenigstens 5 g wiegt,
dann ist die Forderung eingehalten.

Inwiefern diese Forderungen sinnvoll sind, ist eine andere Frage,
wobei ich sie zumindest sinnvoller finde mittlerweile als das
"Glühlampenverbot": es werden ja in der Tat damit weniger Giftstoffe
in Umlauf gebracht.  Glühobst dagegen macht ohnehin nur einen kleinen
Teil des Energieaufwands für Beleuchtung aus, und dieser wiederum ist
lächerlich verglichen mit dem Energieaufwand für die Heizung und für
unseren Transportbedarf.

von Uwe R. (aisnmann)


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Simon K. schrieb:
> Der Zweck des äußeren Glaskolben wird sein, dass man die Glühlampe
> leichter rein und herausdrehen kann. Wenn man einfach nur die kleine
> Halogenlampe hätte und in den dicken Sockel drehen müsste, dann würde
> diese vermutlich relativ schnell kaputt gehen, wenn man nicht aufpasst.

Im Prinzip ist das ein angenehmer Nebeneffekt, ja. Das gibt es aber 
schon "Immer" in dieser Form: 
http://www.reichelt.at/?ACTION=13;PIC=1;WIDTH=300;HEIGHT=300;ARTID=108996

Zweck ist eigentlich die Oberflaechentemperatur zu senken. Wenn der 
Lampenschirm aus Stoff drumrum wedelt, oder wenn die Lampe aus der 
Leuchte raussteht, dann ist die Verbrennungsgefahr durch den Huellkolben 
drastisch reduziert. Der kleine Kolben der Halogenlampe muss mind. 250 
Grad warm sein, damit der Halogenkleisprozess zustande kommt (unter 
anderem ist er deswegen so klein).

Ausserdem hat der Verbraucher eben einfach eine Lampe wo er weiss wie 
die zu bedienen ist und wo die reingeschraubt wird.

bye uwe

von Wilhelm F. (Gast)


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Uwe R. schrieb:

> Der kleine Kolben der Halogenlampe muss mind. 250
> Grad warm sein, damit der Halogenkleisprozess zustande kommt (unter
> anderem ist er deswegen so klein).

Der Gasdruck in den Lampen ist wohl auch gering, unterhalb des 
Atmosphärendruckes. Eine Explosion muß man da nicht befürchten.

von Uwe R. (aisnmann)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Uwe R. schrieb:
>
>> Der kleine Kolben der Halogenlampe muss mind. 250
>> Grad warm sein, damit der Halogenkleisprozess zustande kommt (unter
>> anderem ist er deswegen so klein).
>
> Der Gasdruck in den Lampen ist wohl auch gering, unterhalb des
> Atmosphärendruckes. Eine Explosion muß man da nicht befürchten.

Hmm, unterhalb 1bar weiss ich nich. Ich denke eher um 1bar, und eben 
etwas mehr wenn sie an ist. Aber da muss ich passen. Viel it es 
jedenfalls nicht.

Wenn die Platzen, dann ist es eher die mechanische Spannung im Glas die 
die Scherben wegschleudert. In diesem Sinne koennen die allerdings 
durchaus platzen.

bye Uwe

von Wilhelm F. (Gast)


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Uwe R. schrieb:

> In diesem Sinne koennen die allerdings
> durchaus platzen.

Ach, ne Kaffeetasse kann auch zerspringen. Wenn man nicht nur Papp- und 
Plastikgeschirr verwendet.

In den 1970-er Jahren hatten wir öfter mal Tassen, an denen der Henkel 
oben abbrach. Bündig an der Klebestelle. Unten hielt er noch. Aber, wie 
gefährlich, wenn da einer wirklich frisch aufgebrühten Kaffee drin hat. 
Und die Tasse in Richtung Körper bewegt...

Daß Keramik nicht unelastisch ist, sah ich da auch. Man konnte den 
Tassenhenkel durchaus etwas auseinander ziehen, ohne daß er abbrach, um 
den Riß besser zu sehen.

Wir entsorgten die aber. Später sah ich so schlechte Ware auch nicht 
mehr.

von Jens G. (jensig)


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@Johannes G. (gutenberg)

>Jens mach dich doch erst mal schlau bevor du hier besserwisserisch so
>einen Unsinn verbreitest.

>Ja die dickwandigen Lampen sind normalerweise recht stabil. Aber
>Spannungen im Glas kannst du nicht sehen und ja die können durchaus
>durch Verschmutzungen auf dem Glas entstehen. Deshalb steht auch auf
>jeder Verpackung von Halogenlampen (ohne zusätzlichen Glaskolben drum
>rum), dass man sie nicht berühren soll, also nur mit Lappen oder
>Handschuhen in die Leuchte einsetzen. Und deshalb haben auch alle neuen
>Leuchten ein Schutzglas vor der Halogenlampe, weil sie nämlich in
>seltenen Fällen "einfach so" während dem Betrieb zerspringen können.

Daß man die nicht anfassen soll liegt ganz einfach daran, weil der 
Fingerabdruck sich einbrennt, und die Lichtleistung verringert. Bzw. 
mehr Wärme im Glas hinterläßt, was aber den Kolben nur etwas mehr 
aufheizt. Daß der Kolben aber deswegen platzen soll, ist mir neu, denn 
schließlich hat man ohnehin unterschiedliche Temperaturen über die 
gesamte Kolbenoberfläche betrachtet, deren Diff. mit Sicherheit nicht 
gering sind.

@Jörg Wunsch

>Johnny B. schrieb:
>> Guckt Euch mal Lampenfachgeschäft die Niedervolt-Halogenlampen an. Bei
>> der Mehrheit ist der Kolben der Glühbirne selbst nicht weiter geschützt.
>> Bei diesen "Fake" Glühbirnen mit normaler Fassung und Halogenlampe innen
>> ist das Äussere Glas doch nur Deko und dient keinem weiteren Zweck.

>Naja, NV-Halogenlampen im Wohnbereich befinden sich in aller Regel
>nochmal hinter einer weiteren Abdeckscheibe.  Sieht mir sehr danach
>aus, als wäre da schon auf einen Schutz vor heißen Splittern geachtet
>worden, falls der Quarzglaskolben doch einmal platzen sollte.  Den
>gleichen Zweck erfüllt dann diese äußere Glashülle.

Ich würde eher sagen, dies ist nur ein Schutz vor Berührung während des 
Betriebs, bzw. Deko, wie schon erwähnt.

von Wilhelm F. (Gast)


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@Jens G.:

Schon 1930 konnte man große hochleistungsfähige 
Quecksilberdampfgleichrichter in Glasgefäßen herstellen. Z.B. mit 20kV 
und 300A, wobei die 300A mit den typischen 12V Spannungsabfall etwa 
3,6kW Verlustleistung in der Röhre machen.

Und die sollten keinesfalls mal im Betrieb zerplatzen.

Normalerweise wäre das Glas in damaliger Qualität zersprungen, man hatte 
noch nicht so gute Temperaturkoeffizienten und Glasmischungen.

Erst kürzlich las ich da noch was über die Glastemperung nach der 
Herstellung, um Grundspannungen in den Materialien zu beseitigen. Dabei 
wurde das Glas im heißen Zustand, wenn es sowieso weicher war, noch mit 
Gasbrennern an kritischen Stellen bearbeitet.

Daß so ein Halogenkolben spannungsfrei ist, das sollte heute schon 
technischer Stand sein.

von Ansgar K. (malefiz)


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Vielleicht dient das Glas ja auch der UV-Absorbtion und du bekommst 
jetzt immer eine Sonnenbrand.

Schliesslich muss man Quarzglaß behandeln damit es die UV Strahlen 
absobiert und je nach Preis Leistung entfällt dies mit dem Zweiten 
"Echtgla?" Kolben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ansgar k. schrieb:

> Schliesslich muss man Quarzglaß behandeln damit es die UV Strahlen
> absobiert

Manche Menschen legen sich auch ganz bewußt unters Solarium. Da möchte 
ich gerne mal den Faktor UV-Strahlung zwischen Leuchtmittel und Solarium 
sehen.

Was ich sagen möchte: Ist der UV-Schutz bei Leuchtmitteln (Halogen) 
nicht nur ein kleiner Werbeeffekt?

von Uwe R. (aisnmann)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ansgar k. schrieb:
>
>> Schliesslich muss man Quarzglaß behandeln damit es die UV Strahlen
>> absobiert
>
> Manche Menschen legen sich auch ganz bewußt unters Solarium. Da möchte
> ich gerne mal den Faktor UV-Strahlung zwischen Leuchtmittel und Solarium
> sehen.
>
> Was ich sagen möchte: Ist der UV-Schutz bei Leuchtmitteln (Halogen)
> nicht nur ein kleiner Werbeeffekt?

NEIN! Um Himmels willen. Wenn du dich 20 stunden unter ne 20KW 
Halogenlampe legst, dann wirst du auch braun... ;o))

Etwas UV kommt auch raus, aber so wenig, das es nur sehr selten eine 
Rolle spielt. Da hast du schon recht.
Eine Rolle spielt es vielleicht im Museum oderso.

bye uwe

von Wilhelm F. (Gast)


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Uwe R. schrieb:

> Etwas UV kommt auch raus, aber so wenig, das es nur sehr selten eine
> Rolle spielt. Da hast du schon recht.

Das meinte ich ja. Auf NV-Halogenlampen, die ich kaufte, prangte mal 
groß der Hinweis: Mit UV-Schutz. Ich glaube, das bißchen bemerkt man 
nicht, man würde in 10000 Jahren weder braun, noch bekäme man grauen 
Star in den Augen.

In einer TV-Doku wurde die UV-Strahlung von Halogenlampen aber auch mal 
als schädlich erwähnt.

Aber was ist denn draußen in der freien Natur los? Sitzen wir alle 
lieber in Dunkelkammern, mit herab gelassenen Rollos?

Während ich mich hier im Tal in ca. 150m über NN wohl fühle, die 
Atmosphäre in diesen Lagen etwas dichter und schützender ist, und es im 
Sommer keine allzu große Sonnenbrandgefahr gibt, leben meine Eltern auf 
einem Berggipfel in der Eifel mit klarer Luft 400m über NN. OK, 400m 
scheinen im Vergleich zu Alpen nicht viel. Die sind mit fast 80 immer 
knackig braun, und wenn ich da zu Besuch bin, bin ich sogar unter dem 
Sonnenschirm nach 2-3 Stunden richtig angebrannt. Die Urbewohner nicht.

Das sind doch völlig andere Größenordnungen, als das bißchen UV aus der 
Lampe.

Zahlen und Spektren an Naturorten draußen und Lampen wären mal 
interessant. Habe im Augenblick aber keine Idee, woher nehmen.

von Jens G. (jensig)


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Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>@Jens G.:

>Schon 1930 konnte man große hochleistungsfähige
>Quecksilberdampfgleichrichter in Glasgefäßen herstellen. Z.B. mit 20kV
>und 300A, wobei die 300A mit den typischen 12V Spannungsabfall etwa
>3,6kW Verlustleistung in der Röhre machen.

Naja, deswegen sind die ja auch groß ;-)
Aber danke für die Info mit den 12V Spannungsabfall - ich dachte (nicht 
wußte) immer, die hätten paar 100V Abfall (bei 20kV wäre es ja noch 
nicht so die Rede wert)

>Und die sollten keinesfalls mal im Betrieb zerplatzen.

logisch ...

>Normalerweise wäre das Glas in damaliger Qualität zersprungen, man hatte
>noch nicht so gute Temperaturkoeffizienten und Glasmischungen.

>Erst kürzlich las ich da noch was über die Glastemperung nach der
>Herstellung, um Grundspannungen in den Materialien zu beseitigen. Dabei
>wurde das Glas im heißen Zustand, wenn es sowieso weicher war, noch mit
>Gasbrennern an kritischen Stellen bearbeitet.

>Daß so ein Halogenkolben spannungsfrei ist, das sollte heute schon
>technischer Stand sein.

jo
Damals war es sicherlich kein Quarzglas - da hat man sicherlich auf 
ordentliche Behandlung achten müssen.
Bei den heutigen Halogenern im Quarzglas ist das doch eher "Kickifax" 
... ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Jens G. schrieb:

> Aber danke für die Info mit den 12V Spannungsabfall - ich dachte (nicht
> wußte) immer, die hätten paar 100V Abfall (bei 20kV wäre es ja noch
> nicht so die Rede wert)

Nein, es war nicht wie bei Vakuum-Elektronenröhren.

Die Glas-Dinger wurden bei verschiedenen Bahngesellschaften sogar 
richtig für große E-Loks eingesetzt. Ích stieß im Internet schon mal auf 
Italien, wo man mit 3kV Wechselspannung fuhr, in der ersten Hälfte des 
20. Jahrhunderts. Die Bahnen hatten Gleichstrommotoren, und die 
Gleichrichter waren als steuerbare Thyratrons für die Fahrleistung 
ausgelegt. Elegant.

In Deutschland hatte man z.B. in Berlin noch zentrale große 
Gleichrichterwerke. Google mal nach "S-Bahnstromgeschichten". Ich fand 
das schön und imposant zugleich.

Auf Grund der nur 12V Verlustspannung in Anbetracht mehrerer kV 
Betriebsspannung war die Verlustleistung im Vergleich zu 
Silizium-Halbleitern gar nicht riesig.

Aber die Kühlleistung war schon gut 10 mal so hoch, das machte aber 
nichts. Man montierte die Dinger mit einem Ventilator in einem Kasten. 
Und wenn man da auch mal 3kW Wärme bekommt, im Vergleich zu ein paar MW 
Nutzleistung!

Die Störanfälligkeit war auch nicht groß. Spannungsspitzen zerstörten 
den Gleichrichter nicht ganz so schnell wie einen Halbleiter.

Also, die Jungs konnten vor vielen Jahrzehnten auch schon richtig was. 
Ohne µC und Halbleiterei.

von Großes F. (112)


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also in den letzten 2 Tagen hat sie wohl ihre netto 15h gebrannt und ich 
muss sagen, sie erscheint mir sogar etwas heller zu sein, als die beiden 
nicht gesprungenen Lampen, die direkt daneben installiert sind.

Die Birnen sitzen übrigens in einer Mattglas-Hohlkugel, so dass da wohl 
nichts heisses auf den Kopf fallen wird.

mfg

von Jens G. (jensig)


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>also in den letzten 2 Tagen hat sie wohl ihre netto 15h gebrannt und ich
>muss sagen, sie erscheint mir sogar etwas heller zu sein, als die beiden
>nicht gesprungenen Lampen, die direkt daneben installiert sind.

Naja - ohne die "Lichtbremse" drumherum muß es ja heller sein ;-)

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Da fällt 'ne Glühbirne runter und 30 Leute tippen sich im Forum die 
Finger wund...

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