Forum: Platinen Lötspitze neu verzinnen, womit?


von Lötspitze (Gast)


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Bleifreiem Lot oder bleihaltrigem?


Wenn man zuvor mit bleifreiem gelötet hat?

: Verschoben durch Moderator
von Sebastian (Gast)


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Relativ egal... solange die vom Spitzenhersteller galvanisch 
aufgebrachten Schichten nicht runter sind, geht das so oder so. 
Natürlich darf man, streng genommen, Spitzen, die bleihaltig benetzt 
wurden, danach nicht mehr für RoHS-konforme Baugruppen benutzen.

von Lötspitze (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Natürlich darf man, streng genommen, Spitzen, die bleihaltig benetzt
> wurden, danach nicht mehr für RoHS-konforme Baugruppen benutzen.

Okay, aber das Zeug kann man doch sicher wieder runterwischen, wenn man 
wieder RoHS konform löten will?

von Johannes G. (gutenberg)


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Sebastian schrieb:
> Natürlich darf man, streng genommen, Spitzen, die bleihaltig benetzt
> wurden, danach nicht mehr für RoHS-konforme Baugruppen benutzen.

Oh mein Gott, jetzt aber...

von Dave C. (dave_chappelle)


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Wenn's was für dich ist bleihaltig, wenn's zum Bestücken ist, bleifrei.

von Sebastian (Gast)


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Schon gut.
Deswegen habe ich ja auch "streng genommen" geschrieben, aber wenn mich 
jemand in der Firma beim Audit fragt, gebe ich auch genau so eine 
Antwort.

Natürlich ist die praktische Relevanz gering, denn es gibt schließlich 
auch bei RoHS Grenzwerte, die man wahrscheinlich nicht überschreitet, 
wenn sich das Blei einer Spitzenverzinnung mit frischem Bleifrei-Lot 
mischt. Im Hobbybereich ist das gänzlich unbedeutend.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian schrieb:

> Natürlich ist die praktische Relevanz gering, denn es gibt schließlich
> auch bei RoHS Grenzwerte, die man wahrscheinlich nicht überschreitet,
> wenn sich das Blei einer Spitzenverzinnung mit frischem Bleifrei-Lot
> mischt. Im Hobbybereich ist das gänzlich unbedeutend.

Eben. Bei den vorgegebenen Grenzwerten sind die paar Milligramm Blei an 
der Spitze vollkommen irrelevant.

Zum Verzinnen (und vor allem Reinigen unserer Weller-Spitzen) nehmen wir 
jetzt schon seit Jahren Zinnfix von Amasan: heiße Lötspitze kurz 
reindrücken, drehen - und die Spitze ist wie neu! Unbezahlbar :-D

Ist übrigens bleifrei - für die Bangbüchsen hier ;-)

Chris D.

von gaast (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Natürlich darf man, streng genommen, Spitzen, die bleihaltig benetzt
> wurden, danach nicht mehr für RoHS-konforme Baugruppen benutzen.

RoHS ist tolerant. 0,1 Gewichtsprozent oder so.

Sebastian schrieb:
> aber wenn mich
> jemand in der Firma beim Audit fragt, gebe ich auch genau so eine
> Antwort.

Sinnvoller wäre, auf die Grenzwerte zu verweisen. Damit zeigst du, dass 
du dich damit auseinandergesetzt hast.

von Lötspitze (Gast)


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Dave Chappelle schrieb:
> Wenn's was für dich ist bleihaltig, wenn's zum Bestücken ist, bleifrei.

Da fast immer mehr Geräte mit bleifreiem Lötzinn gefertigt werden, halte 
ich es für durchaus sinnvoll, sich für etwaige Reparaturen einen Bestand 
an bleifreiem Lötzinn zuzulegen oder damit Praxiserfahrung zu sammeln.

Da ich als Hobbyelektroniker aber sicher nicht viel Lötzinn benötige, 
kann ich auch gleich das bleifreie nehmen, weil man dann die RoHS Geräte 
gleich reparieren kann und nicht zwei verschiedene Lötzinnarten auf 
Vorrat halten muß.

von Andreas D. (rackandboneman)


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In der Praxis kannst Du mit bleihaltigem dann doch mehr erreichen wenn 
es um knifflige Dinge geht (sehr feine Freiverdrahtungen, 
temperaturempfindliche oder schwer lötbare Bauteile). Für zB normale 
Bausätze tut es bleifrei (ausser ELV-Platinen mit unglaublicher 
Wärmekapazität in der Groundplane - da braucht es schon 80W für bleifrei 
;)

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