Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kauf eines Oszilloskop (kein NoName)


von S3B1 (Gast)


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Hallo,

ich weiß das es schon viele dieser Threads hier gibt und weiß auch das 
viele keine wirkliche Lust mehr haben werden auf so einen Thread zu 
antworten. Trotzdem würde ich euch bitten hier eine Ausnahme zu machen:

Aktuell überlege ich mir ein Oszilloskop anzuschaffen. Messen möchte ich 
damit unter anderem I2C, RS232 und diverse Frequenzen. Hauptsächlich im 
Bereich bis maximal 10 MHz. Da ich aber gleich an die Zukunft denken 
möchte und sicher der Wunsch nach mehr kommen wird, suche ich eins mit 
der 100MHz.

Habe mich schon ein bisschen schlau gemacht (auch bei den Professoren an 
meiner Hochschule) und bin bei Hameg gelandet. Von Geräten von Uni-T und 
wie Sie alle heißen (Chinaglump) lass ich die Finger. Allein schon die 
Technischen Daten schrecken da teilweise sehr ab.


Bin hierbei auf Folgendes gestoßen:
Das Hameg HMO1022 mit den Erweiterungen HOO10 und HO3508. Damit sollte 
ich dann all das Messen können was ich oben genannt habe und auch noch 
luft nach oben haben. (kommt alles zusammen auf etwa 2500 €)

Technische Daten des HMO1022:
http://www.hameg.com/fileadmin/user_upload/downloads/katalog/HAMEG_Overview_HMO_HOO_DE.pdf

Schönes PDF bevor ich hier alles reinkopiere und damit den Thread 
unübersichtlich mache.


Nun würde ich gerne eure Meinung dazu wissen: Reicht das Oszilloskop für 
die oben genannten Ansprüche oder sollte ich lieber zu einem anderen 
(besseren?) greifen?

Wie gesagt würde ich mich sehr freuen wenn ihr mir antworten und danke 
dafür auch schonmal im vorraus. Falls ich irgendetwas vergessen haben 
sollte bitte schreiben. Werde den Thread dann sofort vervollständigen.

Freundliche Grüße aus München
Sebastian

von Harald (Gast)


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Dann doch lieber eines aus dieser Reihe (vielleicht auch eines aus der 
MSO20er Serie mit 100k Samples, immer noch um Längen besser als das 
Hameg)

http://www.datatec.de/nocache/Agilent-MSOX3014A-Oszilloskop,w29500.htm

von Olaf (Gast)


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> Das Hameg HMO1022 mit den Erweiterungen HOO10 und HO3508.

Wenn du nur I2C +SPI an digitalen Bussen untersuchen willst dann 
brauchst du den HO3508 nicht. Der Hameg kann das auch mit seinen 
analogen Leitungen. Nebenbei gesagt ist das sogar ziemlich genial weil 
du nicht nur eine Dekodierung bekommst sondern auch noch die analoge 
Signalqualitaet beurteilen kannst. Ausserdem kann man sich den HO3508 
immer noch spaeter nachkaufen.

> Reicht das Oszilloskop für die oben genannten Ansprüche oder sollte
> ich lieber zu einem anderen (besseren?) greifen?

Reicht locker aus.

> (vielleicht auch eines aus der MSO20er Serie mit 100k Samples,
> immer noch um Längen besser als das Hameg)

Die kleinen Agilents sind schlechter wie das Hameg weil sie die ganzen 
Busdekodierung und Triggerungssachen nicht koennen. Ein 30xxer ist 
dagegen besser wie ein Hameg, aber zum doppelten Preis.

Ich hab mir nach langem Vergleich ein HMO2022 gekauft weil Agilent in 
der Preisklasse nicht mithalten kann und 5kEuro war mir mein Hobby nicht 
wert.
Ein MSOX3012A kostet 3050Euro und dann kaufst du die Protokolle noch 
extra!
Beim Hameg war I2C, SPI, RS232, CAN und Lin im Preis inbegriffen!

Olaf

von Der müde Joe (Gast)


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Der Threat-Ersteller hat ein sehr schönes Oszi ausgesucht. Kann die 
seriellen Protokolle ohne Extra-Erweiterungen dekodieren. Das von Harald 
vorgeschlagene Agilent hat diese Erweiterungen für 1.000 EUR mehr dann 
immer noch nicht mit dabei.

Wir haben auch das Hameg, es ist eine gute Wahl.

Der müde Joe.

von ...gast (Gast)


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Das Agilent ist zweifelsfrei überlegen allerdings liegts auch in ner 
ganz anderen Preisklasse.
Schonmal 1000 Euronen mehr in der Grundaustattung und nochmal 1100 für 
die gewünschten Bustrigger..
Hab zwar gehört das sich die 14Tage Trials der Agilentoptionen 
unbegrenzt verlängern lassen, weiss aber nicht ob das in der aktuellen 
Firmware noch geht.
Bin mit dem HMO1524 voll zufrieden!

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Ein frohes Neues!

Hab mir vor einiger Zeit nach langer Suche, angefangen bei den 
Chinageräten (auch Rigol) über Hameg HMO (Embedded World 2010) dann das 
Tektronix MSO2012 gekauft (ebenfalls auf der EW 2010 gesehen).

Ein Kollege hat das HMO, und sagt, dass er die Eingänge zur 
Protokollanalyse und zum Triggern beim HMO nicht frei wählen kann - 
ausser gegen Aufpreis. SPI Analyse nur über CH.0 und 1.

Beim Tek MSO2012 war ein kostenloses Modul dabei (ob die das im Moment 
noch machen, müsste man nachsehen), die Wahl der Eingänge (Ch.1/2, 
0...15 Digital) ist dabei für sämtliche Darstellungen und Analysen sowie 
Triggerungen / Protokolltrigger frei. Allerdings gibt man für das gute 
Stück auch mal lecker 3k€ aus.

Bin mit dem Gerät bestens zufrieden, bis auf die Displayauflösung von 
WQVGA. Die könnte ruhig höher sein.


VG,
/th.

von Harald (Gast)


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Ihr habt natürlich Recht, die kleinere Serie von Aglient hat keine 
Dekodierungsmodule. Das hatte ich übersehen. Insofern ist das Hameg 
vielleicht echt nicht schlecht. Ich habe bereits mit einem 3524 
gearbeitet, dabei hatte ich teilweise Schwierigkeiten mit der Erfassung 
von sporadischen Signalen. Ob das nun an der oft zitierten sehr 
niedrigen Wiederholrate des Hamegs lag, kann ich nicht beweisen obwohl 
die Vermutung nahe liegt.

von Olaf (Gast)


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> Ein Kollege hat das HMO, und sagt, dass er die Eingänge zur
> Protokollanalyse und zum Triggern beim HMO nicht frei wählen kann -
> ausser gegen Aufpreis. SPI Analyse nur über CH.0 und 1.

Mal abgesehen davon das es ja wohl egal ist welchen Tastkopf du wo 
reinsteckst, es gibt Grund zur Annahme das dein Kollege mal die 
Bedienungsanleitung seines Oszis lesen sollte. .-)

Was man nicht einstellen kann ist die Source von CS. Aber vielleicht 
sollte man doch eher dankbar sein das ein zweikanaliges Oszi einen 
dreipoligen Bus dekodieren kann indem es den Triggereingang als 
Hilfseingang verwendet anstatt daran rumzunoergeln. Oder waere es dir 
lieber fuer SPI einen 4kanal Oszi zu kaufen?

Olaf

von S3B1 (Gast)


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Hallo,
ich bin direkt überrascht das ich so viele Antworten bekommen habe. Das 
Oszilloskop von Agilent ist bestimmt nicht schlecht... Allerdings zahle 
ich dann für die gleiche Ausstattung wie das Hameg etwa 2k - 3k Euro 
mehr. Das ist doch jede Menge wie ich finde.

@Olaf
Das ist ja super. Hatte ich übersehen. Allerding denke ich das ich 
früher oder später doch mehr Eingänge brauchen werde. Von dem her kann 
ich das ja gleich dazu nehmen. In meinem Budget von max. 3000€ (mehr 
geht als Student leider nicht) passt es auf jeden Fall noch mit rein.


Danke für die Tipps.


Grüße aus München
Sebastian

von Olaf (Gast)


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> In meinem Budget von max. 3000€ (mehr geht als Student leider
> nicht) passt es auf jeden Fall noch mit rein.

Man arbeitet sich so hoch. :-D

Ich wollte mir auch erst das 1024er holen weil ich dachte das 100Mhz 
reichen und 4Kanaele den 3508 ersetzen koennen. Dann dachte 
ich...hmm..nimm lieber gleich den 1524 weil Bandbreite ist immmer gut 
und man kann 50Ohm zuschalten. Und dann habe ich gesehen das bei datatec 
beim 2022 die CAN+LIN Option zusaetzlich zu der seriellen Option im 
Preis drin war. <seufz>

BTW: Es wird dir vielleicht auffallen das die Oszis bei Reichelt, Conrad 
und Datatec gleich teuer sind. Sozusagen Listenpreis. Erstaunlich nicht 
war? Wo bleibt da der ruinoese Wettbewerb verarmter Haendler?
Bei geschickter Verhandlungsfuehrung kann man den 3508 raushandeln. .-)

Olaf

von Olaf (Gast)


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Eins wollte ich noch loswerden. :)

Die Hamegs haben noch eine nette Kleinigkeit. Und zwar den 
Komponententester. (Kennlinienschreiber)

Die eine Haelfte der Entwickler sagt dann immer, oarh..watt soll denn 
der Quatsch, braucht man nicht! Die andere sagt, total cool hat mir 
immer gefehlt.
Man muss nur wissen zu welcher Haelfte man gehoert.

Olaf

von S3B1 (Gast)


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Kennlinienschreiber hört sich sehr praktisch an. Im Praktikum an der 
Hochschule mussten wir die kennlinien immer manuell mit dem Oszi 
ausmessen und dann auf ein Blatt plotten... Riesen Aufwand. Wenn das mit 
dem Hame so geht ist das ja echt super.

Das 2022 hab ich mir auch schon angesehen... Ist aber halt ne ganze Ecke 
teurer und ich weiß auch nicht ob ich die 200 MHz brauche.


Das die Hamegs über all gleich viel kosten ist mir auch aufgefallen. 
Sogar das Zubehör kostet bei denen das selbe. Schon interessant :D

Grüße aus München
Sebastian

von Tobi (Gast)


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Moin,

ja, der Komponententester kann sehr praktisch sein.

Gruss,
Tobi

von Olaf (Gast)


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> Wenn das mit dem Hame so geht ist das ja echt super.

Es geht nicht ganz so. Es werden im Prinzip 10V Wechselspannung an ein 
Bauteil angelegt und der Strom gemessen. So kann man z.B 
Diodenkennlinien oder auch die Phasenverschiebung eines Kondensators 
erkennen.

Das ganze ist mehr so als Tester gedacht der einem mit ein bisschen 
Erfahrung schnell anzeigt ob ein Transistor ganz ist oder ein IC-Eingang 
irgendwie merkwuerdig.
Ich haenge mal ein Bild eine LED in einer Schaltung an.

Die alten traditionellen Hamegs hatten das auch schon und haben das mit 
50Hz gemacht. Bei den neuen kann man zwischen 50 und 200Hz umschalten.
Ich fands ein bisschen schade das man nicht als zweite Frequenz etwas 
deutlich hoeheres genommen haette. Sagen wir mal 20 oder 200kHz.
Mir leuchtet nicht so recht ein was 50 oder 200Hz fuer einen Unterschied 
machen sollen, aber mit 200kHz haette man vielleicht den ESR eines 
LowESR Elkos bewerten koennen.

BTW: Falls die Entwicklungsabteilung von Hameg mal wieder mitliesst. Im 
Komponententester sind noch drei Softkeys unbelegt. Es waere sehr nett 
wenn man zuschalten koennte das der Oszi piepst wenn man einen 
Kurzschluss macht. Dann koennte man damit auch schnell ein paar 
Leitungen oder aehnliches durchklingeln. Ihr muesst ja keinem verraten 
das die Idee von mir ist. :-)

Olaf

von S3B1 (Gast)


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Das schaut doch sehr Praktikabel aus. Ich werde mir immer sicherer das 
es ein Hameg wird :) Danke für die vielen Tipps und die gute Beratung.

Grüße
Sebastian

von Anja (Gast)


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Hallo,

ich würde mir noch mal ein PicoScope 4227 anschauen:

http://www.picotech.com/picoscope4000.html

S3B1 schrieb:
> (kommt alles zusammen auf etwa 2500 €)

Das ganze quasi zum halben Preis wenn Du noch einen Rechner / Laptop 
übrig hast.

Gruß Anja

von Olaf (Gast)


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> Das ganze quasi zum halben Preis wenn Du noch einen Rechner / Laptop
> übrig hast.

Ich denke das man 250MSa, dafuer aber mit 16Bit auf der einen Seite und 
2GSa mit 8Bit schlecht vergleichen kann.

Das wendet sich doch an andere Anwender.

Olaf

von Peter -NL (Gast)


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S3B1 schrieb:
> Messen möchte ich
> damit unter anderem I2C, RS232 und diverse Frequenzen. Hauptsächlich im
> Bereich bis maximal 10 MHz. Da ich aber gleich an die Zukunft denken
> möchte und sicher der Wunsch nach mehr kommen wird, suche ich eins mit
> der 100MHz.

Alternativ: Logic Analyzer. <500 Euro.

z.B. Intronix LogicPort:
http://www.pctestinstruments.com/deutsch/index.htm

CAN, I²C, SPI und RS232 Interpreter:
http://www.pctestinstruments.com/deutsch/logicport/interpreters.htm

Frequenzzähler: 300MHz mit 10Hz Auflösung, 4 unabhängige Kanäle:
http://www.pctestinstruments.com/deutsch/logicport/specifications.htm

von Wolfram (Gast)


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S3B1 schrieb:
> Messen möchte ich
> damit unter anderem I2C, RS232

Hallo,
nicht vorschnell kaufen, auch wenn man sich so sehr freut ;-)
Ich stand vor einem ähnlichen Problem.

Wenn Du wirklich RS232 und I2C anschauen willst, dann rate ich auch zum 
Intronix LogicPort. Der ist erheblich praktischer als ein Scope "was das 
auch kann". Du kannst Dir mal die SW runterladen und im Demomodus 
betreiben.
Das Gerät benutze ich jetzt noch häufiger als das Scope.
Nur wenn Du unbedingt synchron digitale und analoge Signale - und ich 
meine wirklich SYNCHRON - anschauen willst dann sollte ein gute Scope 
mit zusätzlichem Digitaleingang her.
Ein Scope sollte man für das verwenden wofür es gemacht wurde.
Vergleich unbedingt mal die Bildwiederholraten von Hameg, Tek und 
Agilent.
Kauf doch jetzt eher Bandbreite und die Decodierung dann eben später 
dazu wenn Du sie brauchst. Tek und Agilent bieten diese Aufrüstoptionen 
an.
Unbedingt die Youtube Videos zu den 3 Scope Serien anschauen (leicht zu 
finden)

Schöne Grüße

von Peter -NL (Gast)


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Wolfram schrieb:
> Du kannst Dir mal die SW runterladen und im Demomodus
> betreiben.

Dazu wäre noch empfehlenswert die eingebaute Hilfe durchzuarbeiten.

LA Einführungslektüre. Tutorium: Logikanalysator
http://www.georg-meincke.de/georg/projekt01/media/pdf/FHTE/lvel42.pdf

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
>> Ein Kollege hat das HMO, und sagt, dass er die Eingänge zur
>> Protokollanalyse und zum Triggern beim HMO nicht frei wählen kann -
>> ausser gegen Aufpreis. SPI Analyse nur über CH.0 und 1.
>
> Mal abgesehen davon das es ja wohl egal ist welchen Tastkopf du wo
> reinsteckst, es gibt Grund zur Annahme das dein Kollege mal die
> Bedienungsanleitung seines Oszis lesen sollte. .-)
>
> Was man nicht einstellen kann ist die Source von CS. Aber vielleicht
> sollte man doch eher dankbar sein das ein zweikanaliges Oszi einen
> dreipoligen Bus dekodieren kann indem es den Triggereingang als
> Hilfseingang verwendet anstatt daran rumzunoergeln. Oder waere es dir
> lieber fuer SPI einen 4kanal Oszi zu kaufen?
>
> Olaf

Moment - hat das Dingen nicht nen 16Kanal LA mit on Board? Dann ists ein 
anderes HMO :-)

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


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Wolfram schrieb:
> Wenn Du wirklich RS232 und I2C anschauen willst, dann rate ich auch zum
> Intronix LogicPort. Der ist erheblich praktischer als ein Scope "was das
> auch kann".

Das Zauberwort ist hier Trigger. Auf bestimmte Daten triggern zu 
können ist sehr viel wert. Das kann das Intronix-Teil nicht. Und die 
Speichertiefe von dem Teil ist leider auch sehr beschränkt. Aber für den 
Preis durchaus brauchbar. Mit Software könnte man da noch viel machen. 
Leider scheint da nicht viel zu gehen.

Matthias

von iaoffline (Gast)


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Μαtthias W. schrieb:
> Auf bestimmte Daten triggern zu
> können ist sehr viel wert. Das kann das Intronix-Teil nicht.

Kommt darauf an. Das Gerät kann nicht auf eine Sequenz triggern 
(bestimmte Datenworte hintereinander). Auf ein Datenwort warten geht.

Ich teste damit eigene Geräte, da wird dann halt noch eine extra 
Triggerleitung per Software angesteuert. Bei bis zu 100% pretrigger 
reicht das.

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


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iaoffline schrieb:
> Μαtthias W. schrieb:
>> Auf bestimmte Daten triggern zu
>> können ist sehr viel wert. Das kann das Intronix-Teil nicht.
>
> Kommt darauf an. Das Gerät kann nicht auf eine Sequenz triggern
> (bestimmte Datenworte hintereinander). Auf ein Datenwort warten geht.

Ein bestimmter Zustand mehrer Datenleitungen geht natürlich. Aber eben 
nicht "Trigger auf CAN Telegramm 11bit, 0x3x4 mit Datenlänge 4 und 0x34 
im D2". Das kann aber extrem hilfreich sein. Deswegen ist der Intronix 
auch keine Alternative zu einem Oszi/LA mit Trigger für serielle Busse. 
Dafür ist er aber auch preiswerter als die reine Option bei vielen 
Skopes :-)

Matthias

von S3B1 (Gast)


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Hallo,

Danke nochmal für die vielen Antworten. Nur einen reinen Logic Analyzer 
brauch ich nicht. Ich möchte zwar diverse Schnittstellen wie RS232 
messen/triggern und decodieren können aber eben nicht ausschließlich.

Ich möchte eben auch Dinge messen dir nur mit einem Oszilloskop messbar 
sind (Phasenverschiebungen, Impulsdiagramme, Durchgangskennlinien und 
eben das klassische U(t)).


Somit kann ich mit einem LA alleine nichts anfangen (außer man kauft 
beides... einen LA und ein Oszi. Allerdings denke ich das das deutlich 
teurer ist. Werde ich auf jeden Fall mal in betracht ziehen und darüber 
nachdenken)



Über mehr Bandbreite hab ich auch schon nachgedacht. Aktuell bin ich bei 
einem mit 150MHz angekommen. Das bekomme ich dann inkl. der 
Erweiterungen für 3000 € was noch in meinem Budget liegt. Ich denke mal 
mehr werde ich privat sowiso nicht brauchen.



Auf jeden Fall habt mir mir etwas zum nachdenken gegeben und auch Sachen 
erwähnt an die ich noch gar nicht gedacht habe bzw. vielleicht gar nicht 
dran gedacht hätte. Werde mir jetzt mal genau überlegen was ich wie oft 
brauche. Vielleicht rentiert sich auch die Variante mit einem Oszi und 
einem LA getrennt.


Grüße aus München
Sebastian

von S3B1 (Gast)


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Nachtrag:

Habe folgenden Beitrag hier im Forum gefunden:

Autor: MCUA (Gast)
Datum: 11.05.2010 19:18

Meiner Meinung nach sind die digit. HM's (oder HMO's) nicht geeignet, um
die QUALITÄT eines Signals zu messen. Die Bildwiederholrate von 2500/s
ist viel zu wenig dafür. Ein gutes anal. OSCI hat hier ca 400.000/s. Und
bessere DSOs haben mittlerweile 80.000/s ... ca 250.000/s. Da sieht man
i.e. wie Echtzeit bzw wie beim analogen.
Bei 2500/s kann man das vergessen. Das meiste der Signalteile wird
weggeschmissen.
Auch HAMEG selbst konnte gar nicht dementieren, dass (bei so wenig
Bildwiederholrate) das meiste der Signale weggeschmissen wird.
(Zuerst wollte er mir weiss machen, die B.W.Rate sei 8000/s (**), dann
-nach mehrm. Nachfragen-  korrigierte er sich und bestätigte die 2500/s)

Hameg hat (leider) kein spez. Signal-Prozessor, der (mit der nötigen
Geschwindigkeit) alle gelesenen Signale richtig verrechnet und dann
(analog-ähnlich) auf dem LCD ausgibt !

Schade, dass es von einem (dem) deutschen Hersteller keine besseren dig.
Geräte zur Signal-QUALITÄTs-Messung gibt.



(**) selbst dass wäre zu wenig



Das lässt mich dann schon darüber nachdenken ob ich nicht lieber etwas 
mehr investiere.


Grüße
Sebastian

von Andrew T. (marsufant)


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S3B1 schrieb:
> Das lässt mich dann schon darüber nachdenken ob ich nicht lieber etwas
>
> mehr investiere.

Kluge Entscheidung Deinerseits auf Hameg zu verzichten.

Und den Komponententester kannst Du selber basteln aus einem kleinen 
Trafo und 2 Widerständen. Denn mehr ist da nicht drin im Hameg (ok, 
zugegeben,  noch eine 50mA FF Sicherung ).

Damit hast Du dann alles was man(n) braucht.

von Tobi (Gast)


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@S3B1,

herzlichen Glückwunsch für das unreflektierte Zitieren einer unbekannten 
Quelle. Die hohe Bildwiederholrate spielt bei er Erkennung von sehr 
selten Ereignissen auf einem Signal eine Rolle. Z.B. Spikes die ab und 
zu auf einem Sinus Signal auftreten. Es gibt keine Garantie die Spikes 
mit 80.000 Bildern/s zu erfassen, aber natürlich ist die 
Wahrscheinlichkeit höher als bei 2500 Bildern/s.

Gruss,
Tobi

von Harald (Gast)


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@S3B1: OK, mit meinem ersten Vorschlag das Agilent später aufzurüsten 
lag ich falsch.

Aber eine Kombi aus Agilent 20er Serie (100.000 wps) + externer 
Logic-Analyzer ist meiner Meinung immer noch besser als das Hameg mit 
seinen 2500wps. Das ist wirklich sehr wenig und wie ich schon schrieb 
habe durch Erfahrungen mit einem Hameg HMO3524 da so meine Zweifel.

Und die Kombi passt in dein Budget!

Die integrierten Logic-Analyzer in den Scopes sind nämlich auch nicht 
der Weisheit letzter Schluss, das kann ich aus eigener Erfahrung mit 
LeCroy und Hameg sagen. Die sind höchstens mit einem LA vergleichbar, 
der extern für einige 100 Euro erhältlich ist.

Bist Du Student? Da gibt es doch von fast allen Herstellern immer 
Extra-Angebote, würde ich mal nachfragen. Vielleicht passt dann sogar 
ein 30er von Agilent, welches später noch in Bandbreite + Optionen 
erweiterbar wäre.

von Harald (Gast)


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Schau Dir außerdem mal den EEVBLOG an, sehr anschaulich:

ca. die Folgen 144-150

http://www.google.de/search?q=eevblog+agilent

von S3B1 (Gast)


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Hallo,

Quelle war die hier: Beitrag "Der Thread zur neuen Hameg HMO Oszilloskop-Serie: 3524 3522 2524" (link 
hatte ich vergessen)


Allerdings scheinen die Hamegs keine guten Signalverarbeitungs 
Prozessoren zu haben und vergleichbare Geräte von anderen Herstellern 
deutlich schnellere Bildwiederholraten zu liefern (leider dann auch 
etwas teurer). Was man außerdem immer wieder ließt ist das die Hamegs 
Probleme mit dem Netzteil haben (erzeugen selbst Störsignale) und das 
die Hintergrundbeleuchtung getacktet ist und auch die Messergebnisse 
verfälschen kann (im letzteren Fall sofern die durchzumessende Schaltung 
in der nähe des Oszis ist. Allerdings ist das schon bedenklich da die ja 
doch relativ teuer sind das Hameg daran nicht gedacht hat.)


Grüße
Sebastian

von Kopfschüttel (Gast)


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S3B1 schrieb:
> Von Geräten von Uni-T und
> wie Sie alle heißen (Chinaglump) lass ich die Finger.

Nobel geht die Welt zu Grunde. Andere wären schon froh, wenn sie sich 
ein Uni-T oder Owon oder etwas ähnliches leisten könnten. Als Student 
sollte man seine Ansprüche mal etwas runterschrauben. Bescheidenheit 
wird aber wohl heute nicht mehr gelehrt.

von S3B1 (Gast)


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@Kopfschüttel:

Hat nicht mit Bescheidenheit oder zu hohen Ansrpüchen zu tun. Wenn man 
mal erlebt hat wie so ein Teil in Flammen aufgeht denkt man anders über 
so etwas (so geschehen bei einem Kommilitonen).


Grüße
Sebastian

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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> Meiner Meinung nach sind die digit. HM's (oder HMO's) nicht geeignet,
> um die QUALITÄT eines Signals zu messen. Die Bildwiederholrate von 2500/s
> ist viel zu wenig dafür.

Beim HMO weiss ich es nicht, das Tek MSO2012 stellt solche seltenen 
Ereignisse dar, und lässt sie je nach Einstellung eine Weile (bis 
unendlich) nachleuchten.

So schau ich mir u.a. Spikes auf SPI an, 25MHz mit LPC1700 @100MHz.

von S3B1 (Gast)


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@Harald

so wie ich das lese haben die Agilent DSOX2022 "nur" 50000wfm/s. Nicht 
100000 wie von dir genannt. Quelle ist 
http://www.datatec.de/Agilent-DSOX2022A-Oszilloskop.htm

Ja ich bin Student. Werde mal in den Semesterferien anfragen ob es für 
Studenten Rabatte gibt. Wäre ja super wenn es das gibt.


Grüße
Sebastian

von Andrew T. (marsufant)


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S3B1 schrieb:
> Werde mal in den Semesterferien anfragen ob es für
>
> Studenten Rabatte gibt.

Datatec hat da des öfteren Sonderaktionen für Studenten.
Ggfs. mußt du etwas Geduld haben, bis die mal wieder so was anbieten.

von Gunb (Gast)


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S3B1 schrieb:
> Allerdings scheinen die Hamegs keine guten Signalverarbeitungs
> Prozessoren zu haben und vergleichbare Geräte von anderen Herstellern
> deutlich schnellere Bildwiederholraten zu liefern (leider dann auch
> etwas teurer). Was man außerdem immer wieder ließt ist das die Hamegs
> Probleme mit dem Netzteil haben (erzeugen selbst Störsignale) und das
> die Hintergrundbeleuchtung getacktet ist und auch die Messergebnisse
> verfälschen kann (im letzteren Fall sofern die durchzumessende Schaltung
> in der nähe des Oszis ist. Allerdings ist das schon bedenklich da die ja
> doch relativ teuer sind das Hameg daran nicht gedacht hat.)

Definitiver Quatsch.

Die Hamegs haben keine "schlechten" Signalverarbeitungsprozessoren, 
sondern nutzen Standardbausteine wie FPGAs zur Signalverarbeitung, deren 
Leistung gegenüber Spezialentwicklungen in Form von ASICs eben nun 
einmal begrenzt ist. Das ist völlig normal in dieser Preisklasse. Wenn 
Agilent superschnelle ASICS anbietet, dann nicht unter Einbusse an 
Speicher oder Empfindlichkeit zum gleichen Preis.

Die von dir genannten Netzteilprobleme habe ich außer in dem von dir 
genannten Beitrag, den ich damals selbst mitdiskutiert habe, noch 
nirgends gefunden. Dabei handelte es sich eher um Probleme mit der 
ersten Serie, Kinderkrankheiten.

Hintergrundbeleuchtung: Würde mal behaupten, dass so ziemlich alle 
LEDs-Screens per PWM gedimmt werden, macht so ziemlich jeder 
Flachbildfernseher. Und? Also bei meinem HMO stört da garnichts.


Ich weiss nicht, du machst mir den Eindruck, als hättest du nicht 
sonderlich viel Erfahrung mit Scopes und Messtechnik. Ich arbeite in der 
Fa. mit teueren Agilents mit reichlich wps und Teks, die auch nicht mehr 
machen.

Es kommt darauf an, wofür du ein Scope brauchst. Wenn du vorwiegend 
Störanalyse machen willst, dann kauf dir eines mit reichlich wps und 
superschnellem ASIC, wenn du einen guten Allrounder brauchst, dann 
vergleiche mal ALLE Funktionen der Scopes in dieser Preisklasse, da 
kommsts du schnell wieder zu Hameg zurück.

Schnapp dir mal den aktuellen Datatec-Katalog und schau mal, wieviele 
Scopes in der Preisklasse des HMO es von anderen Herstellern gibt und 
wie diese im Detail ausgestattet sind. Auch Tektronix oder LeCroy baut 
Scopes, deren Preis nicht unbedingt niedriger ist und deren Schwerpunkt 
nicht auf wps liegt.

Das Thema wps muss man erst einmal richtig verstehen, statt sich immer 
daran festzuklammern. Es gibt hin- und wieder gute Artikel von Agilent 
in diversen Elektronikfachmagazinen, wo auch die Wahrscheinlichkeiten 
mathematisch erläutert sind. Eines sollte dir klar sein, unter 100.000 
wps brauchst du da erst gar nicht anzufangen, wenn dieses Thema für 
deine Anwendung wichtig sein sollte. Und teurer als 6000,-€ wird's dann 
schnell, wenn du neben den wps die GESAMTE Funktionalität des HMO bei 
Agilent und Co. haben willst.

Die Schirmung des HMO ist vorbildhaft, wer da etwas anderes schreibt, 
sollte das Teil erst einmal nutzen und aufschrauben, bevor er hier 
dummes Zeug verzapft.

von Gunb (Gast)


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S3B1 schrieb:
> so wie ich das lese haben die Agilent DSOX2022 "nur" 50000wfm/s. Nicht
> 100000 wie von dir genannt. Quelle ist
> http://www.datatec.de/Agilent-DSOX2022A-Oszilloskop.htm

Ja, und sie haben weniger Speicher und eine geringere Empfindlichkeit 
als das HMO, weil die A/D-Wandler der Hamegs eben besser im Sinne von 
rauschärmer sind.

Es geht mir nicht darum, HAMEG hier heilig zu sprechen, aber was hier 
immer so schnell hingeknallt wird, stimmt mit der Praxis nicht überein.

Mein Picoscope der 3000er-Reihe macht sogar nur 500wps, und dennoch kann 
ich damit JEDE µC-Schaltung bis dato perfekt analysieren.

Für HF nehme ich eh mein altes Analogscope und das macht - wenn auch 
ohne Speichermöglichkeit - unendlich "wps".

Digiscopes sind eben nicht der Weisheit letzter Schluss. Man sollte erst 
einmal die Vor- und Nachteile zum Analogscope verstehen, bevor man gute 
Digiscopes für den Alltag einfach auf wps reduziert.

von Jens (Gast)


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<Ironie> Wie kann ein Student nur mit einem Schrottgerät
mit nur 2500wfm/sec überleben? </Ironie>

In der Firma stehen von wenigen Ausnahmen abgesehen eine
stattliche Anzahl von Tektronix TDS3000-Oszilloskopen. Die
haben bei reduzierter Speichertiefe von 500 Samples auch
nicht gerade rasante 3000wfm/sec. Damit haben wir alles
mögliche im Bereich digitale Busse bis 100MHz untersucht
und da sind am Ende auch funktionierende Produkte
herausgekommen. Eigentlich undenkbar wenn man manchen
Leuten hier so glaubt.

Gerade hier im Forum kommt es mir manchmal so vor als ob
für manche Leute Parameter wie die wfm/sec die neue
Maßeinheit für 'meiner ist länger' ist. Ja, es gibt
Situationen wo genau dieser Parameter helfen kann einen
Fehler besser/schneller zu finden. Aber genauso gibt
es genügend Fälle wo eben andere Eigenschaften mehr zählen.

Jens

von S3B1 (Gast)


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@Gunb

Du hast recht ich habe bisher nur die Erfahrungen mit Oszis und 
Messtechnik die ich in den ersten 4 Semestern sammeln konnte und die ich 
mir selbst angelesen habe.

Ich feinde deinen Beitrag sehr Informativ. Das mit den Rauschärmeren A/D 
Wandlern habe ich auch bereits gelesen. Ich suche einen guten Allrounder 
mit dem ich alles rund um µc und co messen kann. Deshalb hatte ich ja 
bisher auch das Hameg im Visier, da es alles mit ganz guten Technischen 
Daten verbunden hatte. Da ich allerdings bisher noch kein Oszi hatte bin 
ich auf eure Tipps angewiesen.


Ist echt eine schwierige Entscheidung welches Oszi man nehmen soll.


Grüße
Sebastian

von Gunb (Gast)


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Jens schrieb:
> Gerade hier im Forum kommt es mir manchmal so vor als ob
> für manche Leute Parameter wie die wfm/sec die neue
> Maßeinheit für 'meiner ist länger' ist. Ja, es gibt
> Situationen wo genau dieser Parameter helfen kann einen
> Fehler besser/schneller zu finden. Aber genauso gibt
> es genügend Fälle wo eben andere Eigenschaften mehr zählen.

Full ACK.

Gut, dass es noch technisches Personal mit technischem Verständnis gibt 
;-)

von S3B1 (Gast)


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Nachtrag:
Oben hat sich ein Fehler eingeschlichen. Statt feinde sollte es finde 
heißen.

von Harald (Gast)


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Nur mal so zur Anregung, an dieser Stelle könnte man den Thread 
schließen, da im o.g. Thread schon alles an bösem Blut (was hier noch 
folgen würde) genannt wird. Spart euch die Tipparbeit ;-)

Beitrag "Der Thread zur neuen Hameg HMO Oszilloskop-Serie: 3524 3522 2524"

von Andrew T. (marsufant)


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S3B1 schrieb:
> Ist echt eine schwierige Entscheidung welches Oszi man nehmen soll.

Yepp.

Es bleibt letztlich einzig nur noch die Möglichkeit, ein 4 Kanal 
Analogoszi mit 300 MHz und 100000 wfm/s zu nehmen.

Alles andere wird Dich unglücklich machen.

scnr.

von Andrew T. (marsufant)


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Harald schrieb:
> Nur mal so zur Anregung, an dieser Stelle könnte man den Thread
> schließen, da im o.g. Thread schon alles an bösem Blut (was hier noch
> folgen würde) genannt wird.
>


Nein, gerade jetzt wo ich einen Kasten Cola und einen Beutel Popcorn 
geholt habe kommst Du mit sowas ,-)

von ... (Gast)


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Bandbreite und Samplerate sind erstmal das wichtigste. Scheiss auf wf/s 
die brauchst du nur in einem Anwendungsgebiet und da musst dann halt mal 
etwas länger warten bis der Fehler auftritt. Dafür gibts den Maskentest 
und der ist bei Hameg mit dabei.
Teks in der gleichen Preisklasse sind auch nicht schneller und haben 
hier noch n kleineren Sample Speicher.
Das Problem mit dem def. Netzteil wurde behoben, im eevgeblög (forum) 
findet ihr ne Antwort von Hameg.

von Olaf (Gast)


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> Kluge Entscheidung Deinerseits auf Hameg zu verzichten.

Das ist Quatsch. Ich kenne die Teks ud Agilents und habe mich ganz 
bewusst fuer ein Hameg entschieden.

> Und den Komponententester kannst Du selber basteln aus einem kleinen
> Trafo und 2 Widerständen. Denn mehr ist da nicht drin im Hameg (ok,
> zugegeben,  noch eine 50mA FF Sicherung ).

Und wo ist in deiner Schaltung der Button um von 50Hz auf 200Hz 
umzuschalten? Ich glaube dein Vorkriegswissen ist auf die aktuellen 
Hamegs nicht mehr anwendbar.

Und nochmal, ein Agilent fuer 5kEuro ist besser wie ein Hameg fuer 
2.5kEuro. Aber wenn man nur 2500Euro ausgeben will dann sollte man 
dringendst die Finger von den Agilent oder Tek lassen.

Eine hohe Wfm ist zwar in gelegentlichen Ausnahmefaellen brauchbarer, 
aber die Signaldekodierung und Triggerung ist fast taeglich ein riesen 
Gewinn.
Da will man nie mehr drauf verzichten wenn man das einmal genutzt hat. 
Ausser vielleicht man ist ein 60jaehriger Opa der im Keller nur 
Analogzeug macht und Angst vor der Microcontrollerwelt hat.

Ausserdem von den 2.5kEuro die ich zum aehnlich ausgestatteten Agilent 
gespart habe, kaufe ich mir doch jederzeit noch drei alte analoge Oszis 
dazu die den Agilent in den Schatten stellt.

Wer glaubt sich auf die Wfms einen runter holen zu muessen, der muss 
sich natuerlich ein Hameg 2008 kaufe. Da kann man dann zwischen echte 
Analog und Digitalteil umschalten. Aber natuerlich ohne Farbe wollt ihr 
ja auch nicht egal wie schnell. Ganz schoen verwoehnt was? :-)

Olaf

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


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Hi

mir kommt es so vor als wäre durch Dave Jones EEVBLOG Beiträge zum 
Agilent der wfm/s Parameter etwas überbewertet. Sicher ein wichtiger 
Parameter. Aber das HM1022 hat dafür einen Faktor 10 mehr Speichertiefe. 
Man sollte dich bewusst sein das wfm/s nur bei periodischen Signalen mit 
einzelnen Ausreißern hilft. Und dann verringert sich damit nur die 
Suchzeit nach einem Problem. Speichertiefe ermöglich es einzelne Signale 
höher aufgelösst zu speichern. Meine Erfahrung mit einem TDS2012 
(privat/1k Punkt), einem TDS3034 (4ma/10k Punkt) und neuerdings einem 
größeren LeCroy (4ma/12M Punkte) und jeweils auch mehr wfm/s das die 
Speichertiefe der für mich wichtigere Parameter der beiden ist.

Je nach Anwendung mag das anders sein aber der typische 
Digitalelektroniker ist mit mehr kpts besser bedient als mit wfm/s.

Matthias

von S3B1 (Gast)


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@All

Danke für die rege Diskussion. Ihr habt mir alle sehr bei meiner 
Entscheidung weiter geholfen. Trotz allem werde ich mir jetzt erstmal 
ein paar Gedanken machen was ich ganz genau wirklich brauche, worauf ich 
vielleicht verzichten kann. Also eine Liste mit meinen Prioritäten 
schreiben.

Sobald ich das weiß, weiß ich auch welches Oszilloskop für mich in Frage 
kommt. Aktuell tendiere ich trotz der geringeren wfms zum Hameg. Das 
hatten wir auch im Praktikum und ich fand es intuitiv und übersichtlich. 
Außerdem finde ich die integrierten Dekoder super.

Aber das wird sich dann zeigen wenn ich meine Liste geschrieben habe.


Nochmal vielen dank an alle die sich hier beteiligt haben. Ihr habt mir 
wirklich weiter geholfen und mir vor allem die Augen geöffnet nicht 
vorschnell eines zu kaufen sondern erstmal noch gründlich drüber 
nachzudenken.


Grüße aus München
Sebastian

von ... (Gast)


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von Gunb (Gast)


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S3B1 schrieb:
> Aktuell tendiere ich trotz der geringeren wfms zum Hameg.

Die ist in dieser Preisklasse nicht zu gering, sondern normal. Kapieren 
müsste man das - Datatec-Katalog bestellen, dort sind sie alle 
tabellarisch aufgelistet.

von S3B1 (Gast)


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Hallo,

Katalog ist bereits bestellt. Ich glaube der wird das vergleichen 
vereinfachen.


Grüße
Sebastian

von Wolfram (Gast)


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Es ist doch schön dass doch recht engagiert diskutiert und "empfohlen" 
wird.. wo wir doch alle keine Oszi Threads mehr haben wollten...;-)
Finde auf jeden Fall gut, dass nicht gleich alles abgewürgt wird und 
auch newcomer doch noch anspruchsvolle Hilfe bekommen - und die sich 
auch bedanken ;-)

von Gunb (Gast)


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Wolfram schrieb:
> wo wir doch alle keine Oszi Threads mehr haben wollten...;-)

Fragt sich nur, wer hier "alle" ist und warum andere über das Thema in 
einem Fachforum nicht diskutiert werden sollte, v.a., wenn dann ein 
alter Thread zu einer Schieflage in Bezug auf Geräte geführt hat, der 
sich ungerechterweise standhaft hält.

Diskussionen über Scopes finde ich nach wie vor interessant, da sich in 
den letzten 10-15 Jahren durch neue Technologien mehr getan hat als je 
zuvor.

Soll jetzt kein Angriff sein, sondern eine rein sachliche Anmerkung ;-)

von Gunb (Gast)


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S3B1 schrieb:
> Hallo,
>
> Katalog ist bereits bestellt. Ich glaube der wird das vergleichen
> vereinfachen.
>
>
> Grüße
> Sebastian

Ich habe gestern Abend noch einmal in den aktuellen 2012er Katalog 
geschaut, der enthält viele noch aktuelle Teks und Agilent der unteren 
Preisklasse im Gegensatz zum 2011er nicht mehr, die sich allesamt im 
2500wfm/s-Bereich aufhalten. Online findest du sie aber alle.

Aber wie schon angemerkt, ist wfm/s nicht alleine entscheidend, und für 
einen Studenten schon gar nicht, der einen Allrounder sucht.

Mit dem Thema wfm/s habe ich mich als Ingenieur der NAchrichtentechnik 
natürlich auch schon oft auseinandergesetzt, nicht nur, weil ich es hin- 
und wieder brauche, sondern alleine aus Interesse.

Ich kann dir dazu das Sonderheft der Elektronik "Messen+Testen" 01/2008 
empfehlen, wo Agilent-Ingenieure einen ausgiebigen Artikel zum Thema mit 
Formeln und Beispielen ein Glitch zu bekommen veröffentlicht haben. 
Vielleicht kannst du das Heft nachbestellen.

Einen weiteren guten Artikel bekommst du als Download des Hefts 11/2011 
auf der Seite:

http://www.elektronik-industrie.de/2011/

, wo ein Datatec-Ingenieur das Thema mit Bezug auf Agilent auch 
mathematisch aufgeschlüsselt behandelt. Im selben Heft kannsts du dir 
übrigens das HMO 2024 geöffnet mit technischen Details anschauen, guter 
Artikel.

Das Heft 06/2011 beinhaltet eine Artikel zur Busanalyse mit dem HMO, was 
auch gut im o.g. Video gut erkennbar ist.


Meine Meinung:

Im unteren Preisegment, wo Hameg arbeitet, gab es bis letztes Jahr 
überhaupt keine Geräte, die mehr als ein paar Tausend wfm/s machten. 
Erst Anfang 2011 kam Agilent mit abgespeckten Scopes der 
InviniiVision-Serie, die sogar bis 1Mio. wfm/s machen. Allerdings ist 
hier als Einschränkung die Empfindlichkeit des A/D-Wandlers mit 2mV/DIV 
zu nennen und eine geringe Grundausstattung. Man kann diese Geräte 
sicher was Speicher und Busoptionen angeht aufrüsten, wenn man aber dann 
auf den Umfang der HMOs kommen will, landet man schnell jenseits der 
5ooo€.

Ich arbeite beruflich mit Agilent, die locker um die 8000€ und mehr 
kosten, aber für privat mit beschränktem Geldbeutel habe ich mich 
dennoch für das HMO2524 mit Busoptionen und Digitalprobes entschieden 
und bin bis dato von dem Gerät überzeugt. Der große Speicher kombiniert 
mit hoher Abtastrate, superscharfem Display und sehr rauscharmen 
A/D-Wandlern suchst du alles zusammen in einem Gerät bei Tek und Agilent 
in dieser Preisklasse vergebens.

Dafür sind mir die selten bis gar nicht gebrauchten wfm/s sowas von 
egal. Jedes Digiscope schmeisst Bilder weg, dass sollte man erst einmal 
verstehen. Und wenn ich seltene Störer suche, lasse ich entweder das HMO 
lange laufen und stelle das Display so ein, dass es ohne Löschen 
arbeitet, oder nehme mein altes Analogscope, dass das wfm/s-Problem von 
Natur aus nicht hat.

Deswegen ist der alte Thread über die HMO-Serie ein Witz und leider 
deswegen schon unberechtigt, weil Tek und Co. selbst einen Haufen Geräte 
im Angebot haben, die nicht weniger kosten, nicht mehr 
Signalerfasssungsrate besitzen, dafür mehr rauschen, weniger 
Funktionsumfang besitzen.

Deswegen bietet das HMO für mich derzeit noch immer das beste 
Preis-/Leistungsverhältnis. Das o.g. Video zeigt, dass ich damit nicht 
alleine stehe.

von Andrew T. (marsufant)


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Olaf schrieb:
>
> Und wo ist in deiner Schaltung der Button um von 50Hz auf 200Hz
> umzuschalten?


Den benötigt niemand, und hat bisher auch niemand vermisst.

Weil ein "button" der den Widerstand (oben beschriebene Schaltung) auf 
den 4fachen Widerstandswert die gleiche Funktion hat.

Der Hameg button war ein billiges "feature", eine Codezeile mehr. Wenn 
es mehr als 2 cts gekostet hätte, wäre es nicht implentiert worden.
so what.

> Ich glaube dein Vorkriegswissen ist auf die aktuellen
> Hamegs nicht mehr anwendbar.

chacun a son gout.

Wer Hameg kauft, kauft doppelt. Der er kauft sich nach kurzer Zeit eine 
andere Marke.

>
>  Aber wenn man nur 2500Euro ausgeben will dann sollte man
> dringendst die Finger von den Agilent oder Tek lassen.

Das ist Nonsens.
Deine steten Werbeaussagen: you get paid by Hameg?


> Ausserdem von den 2.5kEuro die ich zum aehnlich ausgestatteten Agilent
> gespart habe, kaufe ich mir doch jederzeit noch drei alte analoge Oszis
> dazu die den Agilent in den Schatten stellt.

Wozu noch 3 alte andere zusätzlich?
Kauf Dir EIN richtiges Skope, das genügt.


>
> Wer glaubt sich auf die Wfms einen runter holen zu muessen, der muss
> sich natuerlich ein Hameg 2008 kaufe. Da kann man dann zwischen echte
> Analog und Digitalteil umschalten.

Genau, Umschaltung  ist die Vorkriegsausführung, die andere Hersteller 
schon Jahrzehnte früher verlassen haben.

DAS sagt doch bereits genug über den Stand der Hamegscopes aus.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:

> Wer glaubt sich auf die Wfms einen runter holen zu muessen, der muss
> sich natuerlich ein Hameg 2008 kaufe.

Hehe, stimmt. Das wären ganz neue Kaufkriterien.

Dazu kommen beim HM2008 im Digitalteil noch 2000 Punkte auf der 
Zeitachse - da wird er dann nochmal deutlich länger ;-).

Aber ich habe mich genau wegen

> Da kann man dann zwischen echte Analog und Digitalteil umschalten.

für dieses Gerät entschieden und es nicht bereut.
Das ist der wichtigste Knopf am Gerät :-)

Für's Grobe nimmt man das (praktische) Digitale - wird es aber fein, 
dann ist das unverfälschte Signal unbezahlbar.

> Aber natuerlich ohne Farbe wollt ihr
> ja auch nicht egal wie schnell. Ganz schoen verwoehnt was? :-)

Stimmt :-)

Chris D.

von Gunb (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Wer Hameg kauft, kauft doppelt. Der er kauft sich nach kurzer Zeit eine
> andere Marke.

Blödsinn. Absoluter quatsch.

Andrew Taylor schrieb:
> Das ist Nonsens.
> Deine steten Werbeaussagen: you get paid by Hameg?

Da könnte man was dich angeht fragen:
you get paid by Tektronix?

Andrew Taylor schrieb:
> Genau, Umschaltung  ist die Vorkriegsausführung, die andere Hersteller
> schon Jahrzehnte früher verlassen haben.

Ach ja? Dann komm doch mal mit Fakten. Fast die gesamte 2er-Reihe der 
Teks
arbeitet mit 2500wfm/s, ein paar mit 3600 wfm/s und wenige mit 5000 
wfm/s. Will ich ein Tek mit 50.000 wfm/s, kommt man schnell weit über 
5000€. Die Ausstattung der Teks im Bereich von 1000€ bis 4000€ ist 
geringer bis gleichzusetzen mit Hamegs HMOs, die wfm/s liegen gleich.

Von der 1er-Reihe der Teks wollen wir gar nicht erst reden, da 
verstecken sie die miesen Aktualisierungsraten gänzlich, weil die miesen 
Displays schon grund genug sind, Geld woanders zu investieren.

Also wo bitte siehst du denn die immensen Vorteile der Teks?

Komm doch bitte mal mit richtigen Fakten und Zahlen und vergleiche die 
Komplettausstattung der Geräte, statt einzelne Punkte im gleichen 
Preissegment anzusprechen oder LowBudget-Geräte mit denen im höheren 
Preissegment zu vergleichen. Ich habe im unteren Preissegment schon mit 
einigen Teks gearbeitet, die haben mich nie überzeugt. Die Displays bei 
Tek waren in diesem Bereich immer auf gut Deutsch: scheisse (sorry).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andrew Taylor schrieb:
> Wer Hameg kauft, kauft doppelt. Der er kauft sich nach kurzer Zeit eine
> andere Marke.

Da muss ich protestieren - mein Hameg 203-6 arbeitet seit 20 Jahren ohne 
eine einzige Macke - noch nie was kaputt gewesen und ich habe ihn mit 
allem gequält, was es in dieser Zeit gab - vom 100W Röhrenverstärker 
über Thyristor-TVs bis hin zu ATTinys. Extrem langlebig und zuverlässig. 
Das einzige was mich immer geärgert hat, sind die Tastköpfe mit ihrer 
einzigen Litze als heisse Ader. Und für den Service ist der 
Komponententester (selbst die nur-50Hz Variante) genial. Ich werd ihn 
also auch die nächsten 20 Jahre benutzen.

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