Forum: Platinen Bis zu welcher SMD Bauteilgröße ist es sinnvoll, noch von Hand zu löten?


von Lötspitze (Gast)


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Weiß das jemand?

Und braucht die Platine dann unbedingt einen Lötstopplack?
Bis zu welcher Größer würdet ihr ohne Lötstopplack löten?

: Verschoben durch Moderator
von Lötspitze (Gast)


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PS:

sinnvoll im Sinne von gute machbar.

Es geht um Hobbyanwendungen, Zeit wäre kein kritisches Thema.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Also ich habe vor ein paar Wochen zum ersten Mal überhaupt SMD gelötet, 
selbst geätzte Platine, kein Lötstopp. Verlötet habe ich Hühnerfutter in 
0805 sowie zwei ICs in SO-8, ging alles wunderbar ohne Probleme. 
Verwendet habe ich 0.5mm Lötzinn sowie eine Lötspitze mit ~1.5mm Breite. 
Nach dem Löten dann alle Lötstellen nochmal mit Entlötlitze (1mm breit) 
"abgezogen", fertig.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Also hinbekommen hab ich schon bis zu 0402 bzw 0.5er Pitch. Sieht 
natürlich nicht industriell gefertigt aus.

Mit SMD-Leds kann man ein wenig probieren indem man die unter Spannung 
lötet :)

von André R. (andr_r23)


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Ich werde die Tage anfangen zu üben. Ich bin gerade in einem Projekt an 
der Hochschule und mein Betreuer meinte zu mir das 0402 noch gut von 
Hand geht. Hab mir für meine Platine allerdings alles in 0603 bestellt.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Wenn es nicht aus irgendwelchen Gründen kritisch ist, nimm Bauteile im 
0805er-Gehäuse, darunter ist es zwar machbar, aber deutlich fummeliger.

von Lötfan (Gast)


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Ich finde das ist inviduell verschieden, dürfte
eine Frage des guten Sehens sein, und der Feinmotorik.
0603 mit Pinzette, feiner Lötspitze und Lupe für
einzelne Musteraufbauten noch OK, kleiner wird's
zur echten Strafarbeit.

An einem entsprechend eingerichteten Arbeitsplatz
geht es auch noch eine Nummer kleiner, das überlasse
ich dann aber lieber den Profis mit entsprechender
Übung.

von Henrik (Gast)


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Ich hab auch schon 0201 von Hand gelötet. Aber ohn Mikroskop wird das 
dann langsam kriminell...

von Tom (Gast)


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ICs mit BGA sind auch eher ein No-Go für Handlötung.
Bei ICs mit kleinem Pin-Abstand ist eine genügend große, angschrägte 
Lötspitze (evtl. mit Hohlkehle) und extra Flußmittel von Vorteil.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Henrik schrieb:
> Ich hab auch schon 0201 von Hand gelötet. Aber ohn Mikroskop wird das
> dann langsam kriminell...

Zählt diese Baugröße nicht schon fast zu Feinstaub? Da muss man dann 
wohl mit Mundschutz löten, oder? ;)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Lötspitze schrieb:
> Weiß das jemand?
>
> Und braucht die Platine dann unbedingt einen Lötstopplack?
> Bis zu welcher Größer würdet ihr ohne Lötstopplack löten?

Bis 0805 und SOIC runter würde ich mich noch ohne trauen, drunter geht 
das nervige Gefummel los.

0603 sind von Hand noch ganz ok. 0402 sind ohne Mikroskop sehr schwer zu 
löten (vor allem kann man die Lötstellen nicht mehr kontrollieren). Wenn 
das Design nicht unbedingt 0402 oder gar 0201 braucht, bleibe bei 0603.

Fine-Pitch-ICs sind dagegen mit dem passenden Equipment (und 
Lötstoplack!) kein Problem. Zum Entlöten allerdings ist Heißluft mehr 
oder weniger unverzichtbar.

Max

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Max G. schrieb:
> 0402 sind ohne Mikroskop sehr schwer zu
> löten (vor allem kann man die Lötstellen nicht mehr kontrollieren)

Dann benötigst Du eine Brille. 0402 ist noch recht handlich, bei 0201 
gebe ich Dir Recht. Schaltkreise werden dann kritisch, wenn sie QFN, BGA 
oder verleichbare Gehäuse ohne seitliche Pinflächen haben. Alles in 
Allem hängt es sehr viel von verwendeten Werkzeug, dem Zinn, dem 
Flussmittel, den Augen und der Feinmotorik ab.

von Jörg B. (joerg-sh)


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Wie fixiert Ihr denn so ein 0402? Das hängt doch sofort an der 
Lötspitze.

von Lötspitze (Gast)


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Lötfan schrieb:
> Ich finde das ist inviduell verschieden, dürfte
> eine Frage des guten Sehens sein, und der Feinmotorik.
> 0603 mit Pinzette, feiner Lötspitze und Lupe für
> einzelne Musteraufbauten noch OK, kleiner wird's
> zur echten Strafarbeit.

Okay, also in meinem Fall habe ich glücklicherweise (oder manchmal auch 
nicht) keine Wurstfinger.
Beim Zeichnen und Malen konnte ich schon immer sehr fein arbeiten, meine 
Handschrift ist zwar ne Sauklaue und sehr klein geschrieben, aber da 
gebe ich mir auch kaum Mühe.

von MaWin (Gast)


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Die Grösse ist eigentlich egal, ob 1206 oder 01005,
die Frage ist eher ob man die Pads noch erhitzen kann.
Dazu hilft natürlich ein grosszügiger Abstand der Teile
untereiander auf der Platine und grosse Lötpads.

BGA und SON und QFN 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Quad_Flat_No_Leads_Package)
sind hobbymässig blöd zu löten,
die sollte man drauflöten lassen.

von bestucki (Gast)


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Bis 0201 ist das Löten von Hand kein Problem (mit entsprechender 
Ausrüstung). 01005 hab ich auch einmal gelötet, das macht dann aber 
keinen Spass mehr...

Zum Basteln verwende ich vor allem 0805 Bauteile, manchmal auch 0603. 
Die kann man auch noch um 4 Uhr morgens nach ein, zwei Bier bei 
schlummrigem Licht zuverlässig löten (experimentell erprobt).

Was meinst du genau mit dem Lötstopplack? Bei 01005 Bauteilen hast du 
zwischen den Pads keinen Lack, bei 1206 schon.


MaWin schrieb:
> die Frage ist eher ob man die Pads noch erhitzen kann.
> Dazu hilft natürlich ein grosszügiger Abstand der Teile
> untereiander auf der Platine und grosse Lötpads.

Und eine feine Lötspitze mit entspechendem Lot.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Bei QFN und evtl auch kleinen BGA kann man (fürs private Einzelstück 
oder für den Prototypen im besten Williams-Look) manchmal davonkommen 
indem man das Bauteil umgedreht auf die Platine klebt und händisch 
verdrahtet.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Klar geht das. Für Prototypen muss das Bauteil aber oft richtig herum 
auf die Platine. Bei außenliegenden Pads gibt es noch die Möglichkeit, 
das Bauteil mit doppelseitigem Klebeband mit etwa 0.5mm Abstand auf die 
Platine über den Footprint zu kleben und das Zinn durch Kapillarwirkung 
zwischen Platinenpad und Gehäusepad fließen zu lassen.

von Falk B. (falk)


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@  MaWin (Gast)

>Die Grösse ist eigentlich egal, ob 1206 oder 01005,

Nicht wirklich.

>die Frage ist eher ob man die Pads noch erhitzen kann.
>Dazu hilft natürlich ein grosszügiger Abstand der Teile
>untereiander auf der Platine und grosse Lötpads.

Womit dann der Sinn von kleinen Gehäusen wieder danhin wäre.

Ich persönlich komme mit 0603 noch gut klar, darunter lass ich bleiben. 
QFP mit 0,5mm Pitch geht auch gerade noch so, 0,8mm ist easys.

MFG
Falk

von Sebastian (Gast)


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je kleiner die Bauteile, desto feiner muß auch die Pinzette sein. 
Störender Restmagnetismus derselben ist auch umso schädlicher, je 
leichter das Bauteil ist.
Wenn die Größe keine Rolle spielt, layoute ich gerne einfach zunächst 
für 1206, wenn man handlötet, kann man notfalls immer noch 0805er 
Bauteile drauflöten. Wenn es aber um Platz geht, dann ist es schon 
reizvoll, 0402er Widerstände direkt in eine Leiterbahn zu legen, die 
genauso breit ist wie die Pads des Bauteils. Darunter würde ich mit 
einfachen Mitteln, d.h. ohne gute, zweiäugige Lupe, unter der man löten 
kann, freiwillig nicht gehen wollen.
Übrigens, die kleinen QFNs (16, 20) gehen per Hand ganz gut, solange die 
seitlichen Enden der Pads benetzbar sind und man auf eine einwandfreie 
Kontaktierung des Unterseitenpads verzichten kann.

von Johannes O. (jojo_2)


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Solange die Pads aussen dran sind hab ich noch alles angelötet bekommen 
;-)
Bei BGA ists technisch einfach nicht möglich sowas ohne Tricks per 
Handlöten hinzubekommen.

Wie weit es sinnvoll ist?
Je spezieller die Chips werden, desto weniger "einfache" Gehäuseformen 
gibt es.
Bei den Atmegas kommt man meist problemlos an DIP-Gehäuse ran. Wenn man 
aber irgendwelche Spezialbauteile (z.b. schnelle hochgenaue ADCs, etc.) 
braucht, dann gibts die oft nur in QFP, wenn man Pech hat sogar nur als 
BGA.
Daher sehe ich das genau andersrum: Nicht: "Was ist sinnvoll zu löten?" 
sondern eher: "Was muss ich löten können um was sinnvolles zu bauen?"

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel H. schrieb:
> Henrik schrieb:
>> Ich hab auch schon 0201 von Hand gelötet. Aber ohn Mikroskop wird das
>> dann langsam kriminell...
>
> Zählt diese Baugröße nicht schon fast zu Feinstaub? Da muss man dann
> wohl mit Mundschutz löten, oder? ;)

Das verwechselst du mit 01005. :)

Ich bin privat auf 0603 als Standardgröße 'runter, ist ein netter
Kompromiss zwischen Flächenverbrauch und Handhabbarkeit.

Jörg B. schrieb:
> Wie fixiert Ihr denn so ein 0402? Das hängt doch sofort an der
> Lötspitze.

In die Lötpaste drücken. ;-)  Löten mit Heißluft (muss man aber
vorsichtig sein, dass man's nicht wegpustet), vorgestern habe ich
mir einen alten Grill als Infrarot-Lötgerät umgebaut, bin ganz
angetan von den ersten Ergebnissen.

von Ersa (Gast)


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0805 und 1206 lassen sich gut mit der Hand löten. Alles darunter macht 
keinen Spass mehr.

von Max (Gast)


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Mit zwei feinen Lötspitzen ist auch 0402 ohne Probleme hinzubekommen, 
auch wenn ich zuerst selbst sehr skeptisch war, allein schon was meine 
Augen angeht. Aber nen Klacks Flussmittel auf beide Pads, das Bautail 
mit den beiden Spitzen je an einer Seite gepackt und dann abgesetzt und 
es passt eigentlich immer. Vielleicht braucht man ein bissle Übung.

QFN ist mit Heissluft auf im kleinsten Pitch zu machen, die ziehen sich 
eigentlich selbst gerade auf die Pads. Wie das ohne Lötstoppbeschichtung 
aussieht kann ich allerdings nicht sagen.

Von BGA jeder Größe lasse ich meine Finger.

von Peter D. (peda)


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Sinnvoll ist, was man persönlich noch gut löten kann.

Es hängt also hauptsächlich davon ab, was Deine Sehkraft und Motorik 
hergibt und von Deinen Gerätschaften.


Peter

von Lötspitze (Gast)


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bestucki schrieb:
> Was meinst du genau mit dem Lötstopplack? Bei 01005 Bauteilen hast du
> zwischen den Pads keinen Lack, bei 1206 schon.

Ich meine damit den Lack auf der Platine.
Wer selber ätzt müßte den selber drauf machen, daher die Frage.

von Sesk K. (zeborok)


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Ich würde meinen bei 0403 ist schluss, schon das und vorallem darunter 
wird einfach auch bisschen schwierig (ordentlich) zu fixieren. FL-22 ist 
fürs SMD-Löten immer ein guter Freund ;) Damit habe ich vor kurzem das 
erste mal VQFN (nach paar Versuchen) von Hand gelötet bekommen (mit 
Ground-Pad wäre das jedoch schon ganz anders... evtl. mit Paste die 
leitend ist und eben pastig bleibt, d.h. wo unterhalb kein Verlöten 
stattfindet). Ich habe die Pads vorverzinnt mit entsprechender Menge an 
Flussmittel, das Bauteil fixiert und dann wird außen entlang gefahren. 
Das ist sicherlich nicht das Non-Plus-Ultra ob die Kontakte alle so 
super sind ist auch eine andere Frage, aber es ist immerhin machbar.

Viele Grüße

von bestucki (Gast)


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Deine Frage:
> Bis zu welcher Größer würdet ihr ohne Lötstopplack löten?

Meine Antwort:
> Bei 01005 Bauteilen hast du zwischen den Pads keinen Lack,
> bei 1206 schon.

Ergänzung:
Um Kurzschlüsse zwischen sehr kleinen Bauteilen zu verhindern, eignet 
sich der Lack nicht (bei QFN mit 0.5er Pitch hats auch kein Lötstopplack 
zwischen den Pads). Lötstopplack ist jedoch sehr hilfreich, wenn die 
Leiterbahn fast so dick ist, wie das Pad (kann ja bei 0201 mal 
vorkommen...). Ohne Lack ist es meist so, dass du beim Löten die 
Leiterbahn gleich mitverzinnst.

von Sebastian K. (koocky)


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Also ich hab vor kurzem zum ersten Mal 0402 gelötet und ich muss sagen, 
dass ist überraschend gut machbar.
Als Hilfsmittel hatte ich eine feine ESD Pinzette und eine Lupe mit 
Lampe.
Mit Geduld und einer ruhigen Hand geht das echt gut.

Grüße

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Max schrieb:
> Von BGA jeder Größe lasse ich meine Finger.

Dann entgehen Dir aber eine Menge interessanter Bauteile, wie 
Spannungsregler, Beschleunigungssensoren, Gyroskope, RTCs...

von Max (Gast)


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bestucki schrieb:
> Ergänzung:
> Um Kurzschlüsse zwischen sehr kleinen Bauteilen zu verhindern, eignet
> sich der Lack nicht (bei QFN mit 0.5er Pitch hats auch kein Lötstopplack
> zwischen den Pads). Lötstopplack ist jedoch sehr hilfreich, wenn die
> Leiterbahn fast so dick ist, wie das Pad (kann ja bei 0201 mal
> vorkommen...). Ohne Lack ist es meist so, dass du beim Löten die
> Leiterbahn gleich mitverzinnst.

Lötstopplack bei 0,5er Pitch ist kein Problem. Es muss nur im Bauteil 
des CAD Programms richtig eingestellt sein. 75µ Restring geht natürlich 
nicht mehr.
0,5mm - 0,25mm Pad - 2*0,05mm Restring ist 0,15mm Stegbreite 
Lötstopplack. Von jedem Professionellen Leiterplattenfertiger Standart.

Grüße
Max

von Max (Gast)


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Knut Ballhause schrieb:
> Dann entgehen Dir aber eine Menge interessanter Bauteile, wie
> Spannungsregler, Beschleunigungssensoren, Gyroskope, RTCs...

Ne, ich lass die Finger davon ala ich mach sie nicht händisch.
Gehen halt zum Bestücker.

von Hermann U. (Firma: www.pcb-devboards.de) (gera82)


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Also ich hab früher QFN und Co immer mit Lötpaste und Heißlauft 
gelötet...
Die Masse Fläche wurde erstmal von der unteren Seite erwärmt, und dann 
das Bauteil(Gehäuse) mit der heißen Luft auf ca 275 grad erwärmt 
(Infrarot Thermometer als Beihilfe) bis die Lötpaste geschmolzen war.

QFPs 0.4/0.5mm pitch kann man noch mit der Paste oder geeignetem 
Lötzinn/Lötspitze (und viel Flussmittel) wunderbar löten.

0603/0805 finde ich für die Handbestückung voll ausreichend, bei weniger 
als 0603 wird mit der Paste und SMD Ofen gemacht...

Gruß
Hermann

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hermann U. schrieb:
> Also ich hab früher QFN und Co immer mit Lötpaste und Heißlauft
> gelötet...

Wie machst du es denn heute? ;-)

von Hermann U. (Firma: www.pcb-devboards.de) (gera82)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wie machst du es denn heute? ;-)

Ja genau so, nur der Ablauf ist etwas automatisierter (Paste drauf und 
rein ins Backofen)! ;-)

von Josef Waldi (Gast)


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Hallo Jörg,

welchen Ofen benutzt Du? Selbstgebaut ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Josef Waldi schrieb:

> welchen Ofen benutzt Du? Selbstgebaut ?

Ein umgebauter "Lava Univerto".  Das Teil war schon kurz vor'm Schrott
beim letzten Umzug, da fiel mir ein, dass ich das mit dem IR-Löten ja
doch nochmal testen wollte ­— und es funktioniert recht gut.

Das Teil hat eine Unterheizung mit vermutlich 400 W und eine Oberheizung
mit 1 kW.  Im Original lässt sich die Unterheizung mit einem Schalter
abschalten, während die Oberheizung permanent ein ist.  Das habe ich
getauscht, sodass man mit der Unterheizung die Platine vorwärmt und
dann nach entsprechender Zeit die Oberheizung zum eigentlichen Löten
zuschaltet.  5 min + (2,5 … 3) min fahre ich im Moment, mit einer
bleifreien Lötpaste (SAC-Legierung), und das Ergebnis hat mich recht
gut überzeugt.

Allerdings sind diese alten Grills nur noch in Einzelstücken zuweilen
bei ebäh zu haben, insofern lohnt es sich nicht, da irgendwie eine
Anleitung zu veröffentlichen.

von Josef W. (josefwaldi)


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Vielen Dank für die prompte Antwort.

Ich hatte mich vor einiger Zeit mal für einen solchen Löt-Ofen 
interessiert.
Wäre auch bereit gewesen, ein paar Euros zu investieren, allerdings 
waren die Kritiken an den Elektor-Öfen und Verwanten so schlecht, dass 
ich mir es seinerzeit anders überlegt hatte.

In diesem Sinne gut zu wissen, dass der Eigenbau auch zu guten 
Ergebnissen führen kann.

Viele Grüße,

Josef

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Josef Waldi schrieb:
> In diesem Sinne gut zu wissen, dass der Eigenbau auch zu guten
> Ergebnissen führen kann.

Mit einem Ofen für einige kEUR wird es sich nicht messen lassen,
aber das Aufwand-Nutzen-Verhältnis war in meinem Fall unschlagbar
gut. :)

von X- R. (x-rocka)


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Bis 0402 ist's okay, 0201 ist eklige Fummelei.

QFNs:
- Pads lang genug rausführen
- dickes Via (2mm) ohne Lötstopp bei Center Pad

von Mischu (Gast)


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Ich verzinne immer erst ein Pad auf der LP vor, dann halte ich das 
Bauteil mit der Pinzette auf die Position und löte das verzinnte Pad an. 
Anschließend löte ich das zweite Pad und verzinne das erste nach.
Mit der Methode klebt kein Bauteil an der Lötspitze.
Allerdings muss man auch ein dünnes Lot mit der richtigen Menge 
Flußmittelsele habe.

SSOP oder QFP mit 0.5mm Pitch löte ich am Liebsten mit einer breiten 
Lötspitze und Fluxer FL-22 und einer vorher gut verzinnten Lötspitze. Zu 
schmale Lötspitzen bringen einfach nicht so gut die Wärme an das Pad. 
Überflüssiges Lot entferne ich dann mit Entlötlitze.

Ich selbst arbeite ungerne mit Lötpaste - die trocknet mir zu schnell 
ein, die Dosierung mit einer Spritze oder per Spachtel ist mir zu 
unhandlich.
Wenn man eine Pastenschablone hat (z.B. bei PCB Pool kostenlos zur 
Platine erhältlich) dann ist das was anderes. Trotzdem ist die richtige 
Dosierung der Paste für die diversen Pads und Bauformen nicht trivial - 
da kann es ein paar Versuche benötigen.

QFNs (und teilweise auch QFPs) lassen sich wunderbar mit der 
Heißluftpistole löten. Für den Hobbybereich geht das wohl, obwohl durch 
die punktuelle Wärmeeinprägung gerade größere Leiterkarten verbiegen und 
Stress auf schon gelötete Bauteile bringen. Sicher kann man auch von 
unten mit einer Heizplatte die Platine bereits auf etwa 150°C so dass 
der Heißluftfön nicht mehr so stark heizen muss.

0402 geht bei mir noch ganz gut, allerdings müssen die Nachbarbauteile 
ausreichend weit weg sein, sonst mache ich nur Kurzschlussbrücken 
zwischen benachbarten Teilen.

0201 und kleiner führt nur zur chronischen Widerstandslunge. :)

Andererseits bedenke, ein Widerstand in einem kleinen Package kann auch 
fast keine Verluste mehr abführen < 1/8W.

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