Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie IT-Kenntnisse im Lebenslauf aufführen?


von Niklas (Gast)


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Hallo allerseits,

ich arbeite gerade an meinem Lebenslauf und bin nun beim Punkt 
"IT-Kenntnisse" angelangt. Ich studiere (noch) Elektro- und 
Informationstechnik und habe neben dem Studium als Softwareentwickler 
gejobt.

Nun ist es ja so, dass ich bzw. man durch solch ein Studium + Nebenjob 
zwangsläufig mit einer riesigen Bandbreite an Programmen, Tools, 
Bibliotheken usw. in Berührung kommt. Einige davon beherrscht man 
wirklich gut, andere hat man nur einmal benutzt und dann nie wieder, hat 
also nicht unbedingt tieferes Wissen, kann aber damit umgehen.

Nun sehe ich darin eine gewisse Kollision, denn einerseits soll der 
Lebenslauf ja schön kompakt sein, andererseits möchte man natürlich auch 
zeigen dass man mehr kann als nur den Browser öffnen.

Wie handhabt man nun seine IT-Kenntnisse am geschicktestens? Führt man 
sämtliche erlernten Programmiersprachen auf oder nur die, die einem 
wirklichen liegen? Ich habe z.B. "damals" als erstes Turbo Pascal 
gelernt, ich vermute aber da kräht heute kaum ein Hahn mehr nach. Also 
lieber nur C/C++ und Java angeben? Was ist mit Virtualisierungslösungen, 
detailliert jede einzelne aufzählen die man kennt oder nur den 
Oberbegriff? Ich könnte hier noch zig andere Beispiele aufführen, aber 
ich hoffe ihr versteht, was ich meine und könnt mir einen Rat geben, wie 
man das schön kompakt darstellt ohne aber die Kenntnisse zu sehr zu 
verstecken. Ihr wisst schon, viele schreiben als Kenntnisse z.B. 
"Windows" weil sie den Rechner gefahrlos hoch- und runterfahren können, 
andere sind hingegen wahre Virtuosen in der Registry usw. ;)

von 7w908sh (Gast)


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Gib nur das an:

a.) Womit du in Zukunft arbeiten willst
b.) Was Relevant für die Stelle ist auf die du dich bewirbst

von Mine Fields (Gast)


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Ich würde nur für die Stelle relevante Kenntnisse angeben. Wenn z.B. 
Java-Kenntnisse gefragt sind, gibt man logischerweise auch C und C++ 
Kenntnisse an, wenn man sie hat. Turbo Pascal wäre nur dagegen 
interessant, wenn du dich auf eine Stelle bewirbst, die beispielsweise 
Delphi fordert. Man kann natürlich noch erwähnen, dass man auch über 
Kenntnisse in weiteren Programmiersprachen verfügt, ohne genaue 
Aufzählung.

Programme, die man nur einmal bedient hat, würde ich auch nur angeben, 
wenn direkt für die Stelle relevant. Dann aber ganz klar nur als 
"Grundkenntnisse" oder ähnlich gekennzeichnet.

Software, die nicht direkt für die Stelle relevant sind, kann man 
sicherlich noch zusammenfassend vielleicht mit einem oder zwei 
Beispielen angeben. Beispiel: Simulationssoftware (Matlab, PSpice).

Officekenntnisse gibt man logischerweise immer an, das ist eigentlich 
immer Voraussetzung. Man sollte sie natürlich auch haben, aber das 
versteht sich von selbst. Betriebssysteme dagegen wieder nur, wenn es 
für die Stelle relevant ist (Linux- oder Unixsysteme, wenn man bei der 
Stelle auf oder für diese Plattformen entwickeln soll).

Abschließend kann man sagen, dass natürlich auch der Lebenslauf auf die 
Stelle zugeschnitten werden muss. Wenn jemand einfach alles angibt, was 
er jemals in seinem Leben gemacht hat, wirkt das einfach nur als hätte 
man es nötig, sich mit möglichst vielen Kenntnissen zu profilieren.

von Niklas (Gast)


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Hallo,

danke für euer Antworten. Das "Problem" ist, dass mein Prof mir 
angeboten hatte dass ich ihm meinen Lebenslauf schicke und er dann mal 
schaut dass er ein paar seiner Kontakte auf mich aufmerksam macht. D.h. 
ich weiß weder um welche Firmen es sich handelt noch welche Stellen dort 
evt. zu besetzen sind. Das hätte ich evt. noch erwähnen sollen denn dass 
ich eine Bewerbung auf eine konkrete Stelle auch so zuschneide ist klar.

von Marx W. (Gast)


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Im Lebenslauf stehen chronologisch die Zeiten der 
Ausbildung/Berufstätigkeiten und Dienste mit Abschluß oder 
Tätigkeitsbezeichnung.
Stehen im Arbeitszeugnis Fähigkeiten über die du keine Nachweise 
(Ausbildungszertifikate) besitzt, erwähn sie im Anschreiben (wenn 
Relevanz zur Stelle gegeben). Im Lebenslauf sind die nicht so gut 
aufgehoben!

Wissen und Kenntnisse (Nacheise wichtig!) werden in eine Auflistung der 
Aus- und Weiterbildungen aufgeführt!
Haste nur deine "Einbildung" dann vergiß es dies zu erwähnen.

von Mine Fields (Gast)


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Niklas schrieb:
> Das "Problem" ist, dass mein Prof mir
> angeboten hatte dass ich ihm meinen Lebenslauf schicke und er dann mal
> schaut dass er ein paar seiner Kontakte auf mich aufmerksam macht.

Dann ist es natürlich schwierig, eine passende Auswahl zu treffen. Dann 
würde ich die Kenntnisse nach Aktualität und eigenem Kenntnislevel 
filtern.

Marx W. schrieb:
> Stehen im Arbeitszeugnis Fähigkeiten über die du keine Nachweise
> (Ausbildungszertifikate) besitzt, erwähn sie im Anschreiben (wenn
> Relevanz zur Stelle gegeben). Im Lebenslauf sind die nicht so gut
> aufgehoben!

Nein, im Anschreiben gehört so etwas nicht rein, sofern es nicht absolut 
entscheidend für die Stelle ist. Das Anschreiben soll lediglich das 
Interesse auf die Stelle ausdrücken und nicht die eigene 
Lebensgeschichte erzählen.

Im Lebenslauf sind Kenntnisse auch ohne Nachweise gut aufgehoben. 
Nachweise würde ich auch nur aufführen, wenn sie eine vernünftige 
Aussagekraft haben. Irgendwelche Zertifikate von Zweitagesseminaren 
interessiert keinen.

von Niklas (Gast)


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Hallo allerseits,

danke für eure Hilfe. Ich habe es nun einerseits auf die Kenntnisse 
zusammengekürzt, die ich später auch gerne anwenden/vertiefen möchte. 
Z.B. habe ich VHDL aufgeführt obwohl ich dort wirklich nur 
Grundkenntnisse habe und mich gerade erst tiefer einarbeite, aber das 
ist einfach spannend und ich kann mir gut vorstellen damit später zu 
arbeiten, ganz im Gegensatz z.B. zu PHP auf das ich gar keine Lust habe 
;)

Anschließend habe ich noch alles entfernt was ich wirklich bisher nur 
einmal benutzt habe oder wo ich mir in einem eventuellen 
Bewerbungsgespräch nicht die Blöße geben möchte, dass ich es doch nicht 
so gut kann wie ich behaupte ;)

Viele Dank,
Niklas

von Mine Fields (Gast)


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Niklas schrieb:
> Ich habe es nun einerseits auf die Kenntnisse
> zusammengekürzt, die ich später auch gerne anwenden/vertiefen möchte.

Das ist sinnvoll. Damit filterst du fast automatisch für dich 
uninteressante Jobs aus.

Niklas schrieb:
> Z.B. habe ich VHDL aufgeführt obwohl ich dort wirklich nur
> Grundkenntnisse habe und mich gerade erst tiefer einarbeite, aber das
> ist einfach spannend und ich kann mir gut vorstellen damit später zu
> arbeiten

Ja, das ist ok, wenn entsprechend angegeben.

von Steel (Gast)


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Niklas schrieb:
> C/C++

Wer sowas in seine Bewerbung schreibt zeigt nur dass er wahrscheinlich 
weder von C noch von C++ Ahnung hat und höchstens ein "hello world" 
zustande bringt.

von Niklas (Gast)


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Steel schrieb:
> Wer sowas in seine Bewerbung schreibt zeigt nur dass er wahrscheinlich
> weder von C noch von C++ Ahnung hat und höchstens ein "hello world"
> zustande bringt.

Wie wäre es wenn du dich wieder in deinen Orcus zurücktrollst anstatt 
dich hier lächerlich zu machen? :)

von Marx W. (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Nein, im Anschreiben gehört so etwas nicht rein, sofern es nicht absolut
>
> entscheidend für die Stelle ist.
Ins Anschreiben gehörend die Stellenfähigkeiten genannt, und wenn man 
schon langjährige Erfahrungen Das Anschreiben soll lediglich das
>
> Interesse auf die Stelle ausdrücken und nicht die eigene
Wer bewirbt sich auf eine Stelle für die er nicht geeignet ist?
> Lebensgeschichte erzählen.
> Im Lebenslauf sind Kenntnisse auch ohne Nachweise gut aufgehoben.
Och ja die Maulhelden, die braucht man doch ned.
> Nachweise würde ich auch nur aufführen, wenn sie eine vernünftige
> Aussagekraft haben. Irgendwelche Zertifikate von Zweitagesseminaren
> interessiert keinen.
Irrtum, vorallem die in der Freitzeit erworbenen zeigen die 
Weiterbildungsfähigkeit aus eigenem Antrieb!

von Mine Fields (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wer bewirbt sich auf eine Stelle für die er nicht geeignet ist?

Sehr, sehr viele. Aber darum geht es nicht. Es geht darum zu überzeugen, 
dass man auch wirkliches Interesse an der Stelle hat und sich nicht nur 
bewirbt, weil man eben einen Job braucht.

Marx W. schrieb:
> Och ja die Maulhelden, die braucht man doch ned.

Das hat mit Maulhelden nichts zu tun. Man schreibt nur das rein, was man 
auch kann. Nur Nachweise sind in den seltensten Fällen interessant. Wer 
lügen will kann sich diese auch selbst ausstellen.

Marx W. schrieb:
>> Nachweise würde ich auch nur aufführen, wenn sie eine vernünftige
>> Aussagekraft haben. Irgendwelche Zertifikate von Zweitagesseminaren
>> interessiert keinen.
> Irrtum, vorallem die in der Freitzeit erworbenen zeigen die
> Weiterbildungsfähigkeit aus eigenem Antrieb!

Liest du eigentlich, was ich schreibe, oder wolltest du nur wieder 
irgendwen anpöbeln? Ich habe nirgends etwas von Weiterbildung in der 
Freizeit geschrieben, sondern lediglich, dass die Zertifikate als 
Nachweise keinen interessieren. Wenn man Weiterbildung außerhalb der 
Arbeitszeit betreibt, kann man das im Lebenslauf oder wenn es für die 
Stelle relevant ist auch im Anschreiben erwähnen, nur kein Mensch 
blättert sich durch zig Seiten Zertifikate.

von Mine Fields (Gast)


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absdasd schrieb im Beitrag #2488913:
> Gibt aber schon Stellenanzeigen, wo z.B. ausdrücklich drin steht:
> Microsoft-Zertifizierung erwünscht/von Vorteil.

Ja, in diesem Fall gibt man es an, das ist doch wohl logisch. Aber bei 
einem Zweitagesseminar für Softwarepaket XY muss man nicht das 
Zertifikat an den Lebenslauf hängen, da würden sich sonst über die Jahre 
Hunderte Seiten ansammeln, die niemanden interessieren.

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