Liebe Elektroniker, vor einiger Zeit habe ich mir mit einem Arduino mal eine Art Fernbedienung für einen CD Player gebastelt, die mir, je nach Zustand der Eingänge eine bestimmte Bytefolge an das RS-232 Interface des Player schickt und so bestimmte Titel einer CD anwählen und abspielen kann. An den Eingängen war dann z.B. ein Taster, der einfach nur die 5V Betriebsspannung auf den I/O Port gezogen hat. War der Impuls einmal da, geht die serielle Botschaft raus. Impulsdauer oder folgende Zustände sind egal. Nun möchte ich den Player gerne über einen anderen Weg starten. Ein externes Gerät mit eigener Stromversorgung liefert an einem Ausgang einen Spannungsimpuls zwischen 10V und 70V ab. Der Impuls ist ungefähr 50ms lang. Die Polarität ist mal so, mal so. Für mich stellt sich nun die Frage, wie ich diesen Impuls an den Arduino weitergebe. Mit einem Relais stelle ich es mir recht einfach vor. Der Impuls lässt das Relais schalten und das Relais zieht dann 5V auf einen I/O. Allerdings möchte ich kein Relais verwenden. Meine Probleme sind also: - der große Spannungsbereich 10V - 70V - die Dauer des Impulses (ca. 50ms) - die Weitergabe an den Arduino - der vollständig getrennte Stromkreis Wie gesagt, wenn der Impuls einmal registriert wurde, ist der Rest, der evtl. noch auf dem Port ankommt, egal (z.B. Prellen). Der Arduino schickt die Sequenz nur einmal und muss später per Taster wieder "scharf" geschaltet werden. Kann mir jemand weiterhelfen? Vielen Dank 2nd
Hallo Michael, vielen Dank. Grundsätzlich erstmal gar nichts ;) Leider steck ich nicht so tief im Thema Elektronik und Bauteile. Mir liegt eher die Programmierung. Wenn ich Wikipedia und Co. gerade richtig verstanden habe, dann könnte ich den 10-70V Impuls an den Eingang des Optokopplers legen und die 5V des Arduino über den Ausgang des Optokopplers auf den I/O Port des Arduino schalten. Klingt soweit erstmal großartig. Wie könnte ich denn mit der variablen Spannung 10-70V und der ggf. alternierenden Polarität umgehen? Es handelt sich schon um Gleichspannung - nur weiß man eben nicht, wie die Polarität auf den beiden herausgeführten Leitungen ist. Und die zweite Frage, die sich mir gerade stellt: Wie schnell ist denn so ein Optokoppler? Wenn das Eingangssignal nur 50ms lang ist, reicht das für ein zuverlässiges "schalten"? Vielen Dank 2nd
2nd schrieb: > Wie könnte ich denn mit der variablen Spannung 10-70V und der ggf. > alternierenden Polarität umgehen? Es gibt wenn ich mich recht erinnere spezielle Optokoppler mit antiparallelgeschalteten Dioden. Damit sollte das Verpolen kein Problem sein. Mit etwas Glück kannst du den Vorwiderstand so auslegen, dass der Optokoppler einfach über den gesamten Spannungsbereich arbeiten. Ansonsten musst du evtl. mit Z-Dioden arbeiten. In Verbindung mit dem Verpolen musst du dir vielleicht noch eine kleine Schaltung ausdenken.
2nd schrieb: > Wie könnte ich denn mit der ... ggf. alternierenden Polarität umgehen? Brückengleichrichter > Und die zweite Frage, die sich mir gerade stellt: > Wie schnell ist denn so ein Optokoppler? Wenn das Eingangssignal nur > 50ms lang ist, reicht das für ein zuverlässiges "schalten"? Auch der langsamste ist wesentlich schneller :-)) Gruß Dietrich
Wow - super. Vielen Dank für Eure Tips!!! OK, also der Brückengleichrichter würde mir dann zu einer festdefinierten Polung des Signals verhelfen. Bei Pollin gibt es z.B. einen "BR81D" (100V/2A). Der würde dann vermutlich ausreichen, oder? Bei dem Optokoppler und dessen Eingangssignal tue ich mir gerade noch etwas schwer. Hier: http://www.conrad.de/ce/de/product/187038/OPTOKOPPLER-PC-817/?ref=category steht bspw. was von "U(CEO) = 80V" und "Ausgangsspannung = 35V". Bedeutet dass, dass am Eingang maximal 80V anlegen (aber auch schon vorher geschaltet wird) und ich über den Ausgang maximal 35V "schalten" kann? Oder kommt am Ausgang tatsächlich eine Spannung heraus, abhängig von der Spannung am Eingang? Ich möchte ja eigentlich eine Art digitales Verhalten. Kann mich da jemand auf den richtigen Weg bringen? Danke!!!! 2nd
Schau Dir zuerst mal http://www.mikrocontroller.net/articles/Optokoppler an und dann das Datenblatt des Optokopplers http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/187038-da-01-en-PC817.pdf (nicht die Conrad-Übersicht)! Gruß Dietrich
Hallo Dietrich, vielen Dank für den Link. Das ist harter Stoff für mich. Die grobe Funktionsweise habe ich zwar verstanden, aber mit den ganzen Kenndaten und wofür sie wichtig sind, bin ich total überfordert. Die ganzen Abkürzungen, mal deutsch, mal englisch, Puh... Ich werd's nachher nochmal in Ruhe probieren, wenn die Kinder im Bett sind ;) Vielen Dank soweit!
Hallo nochmal, so - die Kleine sitzt vorm Fernseher. Das funktioniert auch und ich kann mir weiter den Kopf zerbrechen. Also wenn ich aus dem Link von Dietrich nun richtig gelernt habe, dann will ich einen digitalen Optokoppler. Von der Eingangsseite aus gesehen, wird ein Optokoppler genauso behandelt wie eine LED. Ich kann also nicht mit 70V daran gehen, sondern muss mit einem Vorwiderstand arbeiten, so dass ich auf 1.2 - 1.5 Volt komme. Richtig? Um nun diesen Widerstand aber berechnen zu können, muss ich doch die Eingangspannung einbeziehen. Aber die liegt ja unbekannterweise irgendwo zwischen 10 und 70V. Da steig ich das erste Mal aus. Und Kopfschmerzen bereitet mir das Datenblatt des Optokopplers. Hier habe ich einen gefunden, der in einer anderen Schaltung (über google gefunden) als "Relais" benutzt wurde: https://www.buerklin.com/default.asp?kwd=Photo-MOS-Relais-Typ-Panasonic-AQY-212&event=ShowDvNr%28G115500%29&l=d Ich verstehe nicht, wie ich so ein Datenblatt lesen muss bzw. wie ich daraus die nötigen Widerstände ableiten kann. Ist am Ausgang überhaupt ein Widerstand nötig? Kann man nicht einfach die +5V des Arduino über den Optokoppler zurück auf den I/O Port schalten? So in Relais-Denkweise? Vielen Dank für jede Hilfe. Michael
2nd schrieb: > Hallo nochmal, > Also wenn ich aus dem Link von Dietrich nun richtig gelernt habe, > dann will ich einen digitalen Optokoppler. ja, wobei für digitale Anwendungen auch ein "analoger" geht - nur eben nicht umgekehrt > Von der Eingangsseite aus gesehen, wird ein Optokoppler genauso > behandelt wie eine LED. Ich kann also nicht mit 70V daran gehen, sondern > muss mit einem Vorwiderstand arbeiten, so dass ich auf 1.2 - 1.5 Volt > komme. Richtig? genau > Um nun diesen Widerstand aber berechnen zu können, muss ich doch die > Eingangspannung einbeziehen. Aber die liegt ja unbekannterweise irgendwo > zwischen 10 und 70V. Da steig ich das erste Mal aus. > > Und Kopfschmerzen bereitet mir das Datenblatt des Optokopplers. > Hier habe ich einen gefunden, der in einer anderen Schaltung (über > google gefunden) als "Relais" benutzt wurde: > https://www.buerklin.com/default.asp?kwd=Photo-MOS-Relais-Typ-Panasonic-AQY-212&event=ShowDvNr%28G115500%29&l=d > > Ich verstehe nicht, wie ich so ein Datenblatt lesen muss bzw. wie ich > daraus die nötigen Widerstände ableiten kann. Was du suchst ist der Diodenstrom <Forward current (IF)> und die <Forward voltage UF> Im Datenblatt gibt's immer den Bereich wie Absolute Maximum Ratings dort steht der höchste Stromwert den die Diode verträgt und einen Bereich wie Electro-optical oder DC Characteristics dort findest du die Flussspannung der Diode bei einem bestimmten Strom. nehmen wir mal an: Diodenspannung des OC: 1.2V Spannungsabfall am Gleichrichter: 2 x 0.7V minimale Eingangsspannung: 10V Mindeststrom: 5mA (10V - 1.2V - 2 x 0.7V) / 5mA = 1.48kOhm Also erst mal den Widerstand für die kleinste Eingangsspannung berechnen. Dann schauen wieviel Strom bei der maximalen Eingangsspannung mit dem gewählen Vorwiderstand rauskommt ... (70V - 1.2V - 2 x 0.7V) / 1.48kOhm = 45.5mA Wenn der OC nun z.B. 60mA verträgt, dann könnte man das in deiner Anwendung wo keine dauerhafte Eingangsspannung anliegt einfach so machen. > Ist am Ausgang überhaupt ein Widerstand nötig? Kann man nicht einfach > die +5V des Arduino über den Optokoppler zurück auf den I/O Port > schalten? lieber den IO-Port mit dem OC auf GND ziehen und den internen Pullup des Controllers einschalten. Sascha
Könnte man hier nicht einen einfachen Spannungsteiler verwenden, um die max. Spannung etwa auf die ADC-Referenz zu bekommen?
Die AVR-Controller haben Schutzdioden an den Portpins (überprüfen). Diese Dioden fangen bei 5,5 V an zu leiten (überprüfen). Die Dioden können 1 mA gegen Massen ableiten (überprüfen). Die 70 V, wie oben schon geschrieben, gehen auf einen Gleichrichter und weiter über einen Widerstand von 100 K (überprüfen) zum Controller.
Sesk K. schrieb: > Könnte man hier nicht einen einfachen Spannungsteiler verwenden, um die > max. Spannung etwa auf die ADC-Referenz zu bekommen? Vor Antwort bitte in Zukunft den Thread durchlesen. - der vollständig getrennte Stromkreis War gefordert. Gruss Michael
Hallo! Ist Deine ominöse Spannungsquelle das Telefonrufsignal? Wenn ja, warum sagst Du das nicht? Für Rufsignalerkennung gibt es tausende Schaltungen mit Optokopplern...
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