Forum: Platinen Gestaltung des Bestückungsdruckes


von Name (Gast)


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Hallo.

Meine Frage entstand während der Erstellung eines neuen Bauteils 
innerhalb der CAD-Library.
Weiß jemand, ob irgendwelche Richtlinien/Normen bei der Erstellung des 
Bestückungsdruckes existieren. Es geht mir hierbei nicht um die Dicke 
der Linien oder Verhältnisse von Schrifthöhe zu Schriftbreite o.ä. 
Vielmehr geht es um die symbolhaften Abbilder der Bauteile. Ich würde 
gern wissen, ob man die Maße an den Originalbauteilgrößen anlehnt 
(Angaben lt. DB) oder sie eher etwas größer wählt, um diese auch nach 
dem Lötprozess erkennen zu können (ob dies Sinn macht oder nicht, sei 
mal dahingestellt).
Oder existieren keinerlei Richtlinien/Normen (welche es ja meist für 
alles gibt) und man kann dies nach persönlichem Geschmack entwerfen?

Danke für eure Hinweise....

: Gesperrt durch Moderator
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Name.

> Weiß jemand, ob irgendwelche Richtlinien/Normen bei der Erstellung des
> Bestückungsdruckes existieren.

Das wichtigste ist:
Der Bestückungsaufdruck sollte nie über ein Pad hinweggehen.
(Lötprobleme)

Der Bestückungsaufdruck sollte nie über ein Via hinweggehen.
(Verstopfen + Residuum vom Waschen = Korrosion)

Es gibt bei einigen Programmen darum die Möglichkeit, die Lötstoppmaske
vom Bestückungsaufdruck abzuziehen. Ob dabei was sinnvoles vom 
Bestückungsaufdruck überigbleibt, steht auf einem anderen Blatt.

Die Beschriftung sollte von unten bzw von rechts gelesen werden können.
Beschriftung sollte eindeurtig im Bauteil stehen. Wenn aus Platzgründen 
daneben geschrieben wird, sollte trozdem gut erkennbar sein, ZU WELCHEM 
Bauteil die Beschriftung gehört.

> Vielmehr geht es um die symbolhaften Abbilder der Bauteile. Ich würde
> gern wissen, ob man die Maße an den Originalbauteilgrößen anlehnt
> (Angaben lt. DB) oder sie eher etwas größer wählt, um diese auch nach
> dem Lötprozess erkennen zu können (ob dies Sinn macht oder nicht, sei
> mal dahingestellt).

Sie sollten in etwa den Bauteilen entsprechen, weil sie auch eine 
Vorstellung von der Größe des Bauteils geben sollen.
Zu klein ist kritisch.....zu groß schafft (oft unnötige) Reserven.
Hängt halt auch am Einzelfall.


Die Bauteilreverenz sollte immer dabeistehen.....ob auch eine konkrete 
Bauteilbeschreibung erforderlich ist, hängt am einzelfall, aber eher 
nicht.

Manchmal sind kurze Kommentare sinnvoll: "Ladestecker"

> Oder existieren keinerlei Richtlinien/Normen (welche es ja meist für
> alles gibt) und man kann dies nach persönlichem Geschmack entwerfen?
>

Ich denke, das in IPC2221 und IPC7351 sowie in MIL-STD-272E Empfehlungen 
stehen.....sicher bin ich aber nicht.
Oft gibt es firmeninterne Standards.

Was sagt Dein Bestücker dazu? Was hätte der gerne?

Was verlangen andere Vorschriften? Zum Beispiel über Revisionsnummern, 
bestimmte Warnhinweise ec,


> und man kann dies nach persönlichem Geschmack entwerfen?

Weitestgehend....siehe oben. Orientiere Dich an Beispielen.



Ansonsten: Frei Schnauze nach persönlichem Geschmack. ;-)

Ser oft wird der Bestückungsaufdruck in der Serienproduktion 
weggelassem.
Kritische Sachen schreibe ich darum gerne ins kupfer.

> Danke für eure Hinweise....
Bitte. Ist ja nicht soviel.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

von Matthias K. (matthiask)


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Noch paar Ergänzungen:

Bauteile, welche verpolt bestückt werden können sollten auch einen 
zusätzlichen Marker im B-Druck bekommen. ZB. + beim Elko, K bei Diode, 
sofern nicht aus dem Symbol erkenntlich.

Überlegungen zur Bestückung sollten schon vorab beginnen. Alle 
polarisierten BE in eine Richtung bestücken, wie C, D, IC, und T. 
Besonderes bei THT und Hand- oder halbautomatischer Bestückung wichtig. 
Verhindert Bestückungsfehler, erleichtert die visuelle Prüfung usw.. 
Nicht immer mgl., wenn kurze Leitungsführung notwendig ist, ist die 
Bestückrichtung natürlich nicht primär.

Bauteiltypen gehören nicht in den B-Druck, nur die Referenzen, wie C29, 
R12 usw. Wenn sich mal ein Typ ändert, kann das sonst zu 
Missverständnissen führen.

Das die Plazierung nicht unter ein Bauteil gehört ist 
selbstverständlich.

von Jens (Gast)


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Ich habe genau zum Bestückungsaufdruck noch ein paar Fragen:

1.) Für Transistoren nimmt man normalerweise den Buchstaben T (T1, T2, 
usw.), aber ich habe auch schon öfter den Buchstaben Q gesehen! Soll Q 
der Buchstabe für MOSFETS sein?

2.) Welchen Buchstaben nimmt man für Drosseln, weil D ist ja schon für 
Dioden reserviert?

3.) Was bedeutet der Buchstabe U?

4.) Welchen Buchstaben bekommen die Festspannungsregler?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo jens.

Jens schrieb:

> 1.) Für Transistoren nimmt man normalerweise den Buchstaben T (T1, T2,
> usw.), aber ich habe auch schon öfter den Buchstaben Q gesehen! Soll Q
> der Buchstabe für MOSFETS sein?

"T" für Transistor war früher mal verbreitet. Mittlerweile ist aber "Q" 
nach EN60617 (früher DIN617) genormt.
Die alten Schaltpläne sind aber immer noch im Umlauf bzw. es wird immer 
noch gewohnheitsmäßig "T" verwendet, wenn es nicht so genau sein muss.

>
> 2.) Welchen Buchstaben nimmt man für Drosseln, weil D ist ja schon für
> Dioden reserviert?

"L" für Spulen (Drosseln) und Transformatoren.

>
> 3.) Was bedeutet der Buchstabe U?

Ein IC. Füher wurden auch ICs mit "IC" bezeichnet, jetzt mit "U".
Ähnlich wie oben beim Transistor.

>
> 4.) Welchen Buchstaben bekommen die Festspannungsregler?

"U" weil es sich um ein IC handelt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jens (Gast)


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Alles klar, jetzt komme ich weiter!

Vielen Dank Bernd 😃👍

von Mathias N. (Firma: Kobold Inc) (alfrede)


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Man kann sich gut an dem englischen Wikipediaeintrag orientieren.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Reference_designator

Eine alphabetische Liste gibt es hier:

https://bmet.fandom.com/wiki/Standard_Reference_Designations_for_Electrical_Equipment

von Wühlhase (Gast)


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Meint ihr echt daß das den TS heute noch interessiert?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Nachtrag:

Bernd W. schrieb:

> "T" für Transistor war früher mal verbreitet. Mittlerweile ist aber "Q"
> nach EN60617 (früher DIN617) genormt.

Ich habe mich geirrt. Es war nicht die EN60617 sondern die DIN 40719, 
und auch die ist mittlerweile mehrfach überholt.

Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/DIN_40719-2

> Die alten Schaltpläne sind aber immer noch im Umlauf bzw. es wird immer
> noch gewohnheitsmäßig "T" verwendet, wenn es nicht so genau sein muss.

Da hatten Halbleiter noch ein "V".

Ich fürchte, ich bin selber nicht so auf dem laufenden, weil ich mit 
Schaltplänen aus einem Zeitbereich größer als ich alt bin zu tun habe.

Aktuell ist wohl DIN EN 81346-2, aber die ist auch für mich sehr 
ungewohnt, weil z.B. Diode, Widerstand und Induktivität alles mit "R" 
bezeichnet wird.



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Wühlhase.

Wühlhase schrieb:
> Meint ihr echt daß das den TS heute noch interessiert?

Den TO vieleicht nicht, aber mit Sicherheit Jens.
Siehe:

Jens schrieb:
> Ich habe genau zum Bestückungsaufdruck noch ein paar Fragen:
>
der die Frage heute gestellt hat, und ein paar andere Leute, die die 
gleiche oder eng verwande Frage haben, und von einer Suchmaschine 
hierhin geführt werden.



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

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