Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fourier - Entwicklung


von MaxM (Gast)


Lesenswert?

Hi Leute,

mein Neffe hat mich gefragt, ob ich ihm erklären kann, wie eine Fourier 
- Entwicklung aussieht und mir ein Übugsbeispiel von deren aktuellem 
U-Stoff gegeben.

Naja, ich bin anscheinend ziemlich eingerostet (Hoffentlich gehts mit 
WD40).

Das Beispiel:
---
Fourier-Entwicklung

f(x)=x für -pi < x < pi
und f(x +k*2pi)=f(x)

.) Zeichnen
.) Grundfrequenz
.) Fourier-Koeff.
.) Gleich. mit Grund + Oberschwingung bis n=4
---

Kann mir da jemand helfen dieses eine Bsp. zu lösen?
Die anderen sollte ich dann wieder alleine hinbringen.
Ich hoffe nur, dass ich diese dann wieder erklären kann ...

MaxM

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Eine Fourier Reihe ist fuer periodische Signale. Ich kann mit einer 
Fourier Reihe alle perioischen Funktionen darstellen. Die Fourier Basis 
besteht aus allen denkbaren Sin/Cos Moeglichkeiten. Diese Basis wird mit 
einem Koeffizienten Vektor multipliziert, der besagt welche Frequenz mit 
welchem Anteil dabei ist.

Die Koeffizienten errechnet man mit dem Skalarprodukt : Integral von 
minus Unendlich bis Unendlich f(t)* Basis-SinCos(2pi*freq*t) dt fuer 
alls Basis-SinCos

Die Grundwelle besteht also nur aus einer Komponente, resp einem SinCos.

Eine periodische Funktion wird mit endlich vielen SinCos approximiert.

Die Fouriertransformation ist was Anderes, und wird benoetigt zur 
Darstellung von nicht periodischen signalen, oder endlichen Signalen.
Die Fouriertransformation geht in die Fourier reihe ueber, bei T gegen 
unendlich des betrachteten Zeit-Fensters.

von gaast (Gast)


Lesenswert?

Die Angabe definiert nicht, was f(x) für pi<=x<2pi macht. Ansonsten, wo 
genau scheitert es?  Wenn du nicht mal weißt, wie die Funktion aussehen 
soll, wird dir eine Anleitung zur Fourierreihe auch nicht helfen.

von Rüttiger (Gast)


Lesenswert?

gaast schrieb:
> Die Angabe definiert nicht, was f(x) für pi<=x<2pi macht.
dafür aber zwischen -pi und +pi, und mit

MaxM schrieb:
> und f(x +k*2pi)=f(x)

auch für den Rest

von Kommentator (Gast)


Lesenswert?

Wenn man mir das so erklären würde, wie ihr das hier schreibt, würde ich 
es nicht verstanden haben :-)

von Frank M. (aktenasche)


Lesenswert?

f(x)=x ihr nasen

das ist streng genommen aber leider keine periodische funktion..der 
aufgabensteller meinte wohl, die funktion soll überall so aussehen wie 
bei (-pi,pi)

ansonsten: das muss er schon selber rausfinden. fourier koeffizienten 
rausfinden ist doch nur "in die formel einsetzen". vermutlich sollen die 
reellen koeffizienten herausgefunden werden, die formeln hierfür sind:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fourierreihe#Allgemeine_Form

von robocash (Gast)


Lesenswert?

a) Es gebe ein Signal das eine bestimmte Zeit dauert. Es braucht nicht 
periodisch zu sein (z.B. Rastergrafik, Musikstück) und man will die 
Frequenzanteile bestimmen. Hinweis: Bei Grafiken werden alle 
Winkelkombinationen untersucht und FOURIER ist nicht das einzige 
Verfahren.

b) Man nimmt einen Zeiger (komplexe Zahlen) der Länge 1, der sich mit 
einer bestimmten Periode entsprechend Geschwindigkeit entsprechend 
Frequenz dreht. Diesen Zeiger kann man mit der EULERschen Identität 
(siehe Wikipedia) erzeugen. Das Winkelargument erhöht sich gleichmäßig 
mit der Zeit. Der Zeiger hat einen REAL und einen IMAGINARY Anteil.

c) In kleinsten Zeitschritten (weniger ist nicht möglich, da viele 
Physik-Größen gequantelt sind) nimmt man nun einen Signalwert (REAL) und 
einen gleichzeitigen Zeigerwert (COMPLEX) und multipliziert jedes Glied 
der REAL-Klammer (eines) mit jedem Glied der COMPLEX-Klammer (zweie oder 
zwo). Das entspricht entfernt einem BOOLschen AND. Die Produkte werden 
über den gesamten Zeitraum aufsummiert. Wenn Signal-Frequenz und 
Zeigerfrequenz etwa gleich sind, dann wird das REAL-Signal um die 
Winkeldifferenz zwischen Zeiger und Signal "gedreht", man erhält also 
einen komplexen Amplitudenwert. Das funktioniert aber wohl bei sehr 
langen Zeiten und sehr feiner Auflösung nicht mehr, das nun eine absolut 
genau passende Frequenz im Signal gesucht wird, die immer schwieriger zu 
erzeugen ist. Für alle falschen Frequenzen erhält man anfangs auch 
unterschiedlichste Produkte zwischen Signal und Zeiger als Summanden. 
Diese sind aber im Winkel (und Vorzeichen) verschieden und ergeben als 
"Mittelwert" die Summe NULL.

d) Diesen Vorgang wiederholt man nun aufsteigend für alle Frequenzen des 
zu untersuchenden Frequenzbereiches (in kleinster Stückelung). Als 
Ergebnis erhält man eine Zeit-Amplitude-Kurve für den REAL- und den 
IMAGINARY - Anteil (also "zwei" Ergebnisse).

e) Die Aufsummierung in kleinsten zeitlichen und Frequenz- Schritten 
kann man als Zeit-Integral mit Frequenz-Parameter auffassen. Bei 
Abtasten ist es eine Reihe und mit dem Integral kann man vorgefertigte 
Integrale nutzen und transformieren.

f) Hol dir den DOW-JONES-INDUSTRIAL-AVERAGE von 1900 bis heute aus dem 
Internet! Dividieren ihn jedes Jahr durch den aktuellen Goldpreis! Mach 
mit EXCEL eine FOURIER-Reihe (OPEN-OFFICE riecht nach kostenloser Arbeit 
und bedroht auch deine Existenz)! Suche die 7-jährige Juglar-Welle! 
Versuche auch die 40-jährige Kondratieff-Welle zu finden! Das ist wegen 
der wenigen Daten etwas schwierig. Vielleicht hilft Logarithmierung der 
Ausgangswerte? Denke dran: Kondratieff ist nicht etwa 
technologiegetrieben, Banker wissen das. K.~heisst: Eigennütziger 
Zyklus, bei dem nicht mehr investiert wird, wenn es zu viele Milliardäre 
gibt - sondern es wird gezockt. Warum: Die Zinsen schwinden. So und nun 
suche mit Rückwärts-FOURIER dein persönliches Karriere-Maximum! 
(Hinweis: Es kommet im Jahre 2030)...

von FichteFurnierTafel (Gast)


Lesenswert?

Nix für kleine Neffen: Schnelleres FFT: sFFT :
http://groups.csail.mit.edu/netmit/sFFT/

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Eine Riesennummer, ja. Bei genauerer Betrachtung nichts anderes, als 
eine Frequenzfilterung / Vorbearbeitung. Dass die Eavkuierung der 
Frequenzen auch Zeit und Resourcen benötigt, wird damit unterschlagen. 
In vielen Bereichen der technischen Apps ist es nämlich so, dass aus 
reinen Gründen der Verfügbarkeit der FFT (als building block oder core) 
diese reingestopft und anstelle eines intelligenteren oder der APP 
angepassteren Filters benutzt wird. Dort könnte zwar der neue ALOG am 
Besten greifen, indem man Annahmen über die runtergewichteten Frequenzen 
macht, aber dann entsteht eben ein engineering-Problem: Das der 
kostenorientierten Entwicklung.

Speziallösungen und optimierte Lösungen sind halt immer sehr akademisch. 
Industriell eingesetzt wird schon jetzt nicht längst alles, was bekannt 
ist.

Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Art CoreGen, der 
Randbedingungen des Problems beschrieben bekommt und die sFFT 
entsprechend konfiguriert. Das wird aber noch ein wenig dauern, weil 
Xilinx z.B. nicht einmal eine geschachtelte FFT, eine 2D-FFT oder eine 
FFT mit beschleunigtem Ein- und Auslesen zur Verfügung stellen kann, wie 
sie reihenweise benötigt werden, wie z.B. dieser thread zeigt:

Beitrag "FFT-Berechung abkürzen"

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.