Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DIL Relais Wieviel Spannung auf der Lastseite


von Inside-Man (Gast)


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http://www.reichelt.de/Miniaturrelais/HJR-4102-L-24V/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=C32;GROUPID=3292;ARTICLE=101952;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=12TqkQxX8AAAIAAAwxFiMc1323734641e98be92f395923b0668d0

Hallo, ich habe unter oben genanntem Link 25 Relais gekauft, und diese 
auf einer Lochrasterplatine verlötet. Ich möchte damit 25 
Thermostatventile per PWM Ansteuern. Es handelt sich um 230V Ventile. In 
dem Link unter technische Daten und im Datenblatt steht 250V AC, 
paradoxer Weise auf dem Relais selbst 120VAC , die 24V Spannung für die 
Spule wird aus einer SPS geschaltet. Kann ich das also mit 230V auf der 
Lastseite betreiben? Das ganze ist in einem Schaltschrank fest 
installiert, wenn also irgendwas durchschlägt geht schlimmstenfalls die 
DO Karte der Steuerung kaputt. Ich habe leider alle Relais schon fest 
verlötet , also einfach umtauschen oder andere nehmen ist ungünstig. 
Kann jemand erkennen weshalb es da so ein Unterschied gibt , können das 
verschiedene Normen aus verschiedenen Ländern sein? Was kann schlimmsten 
falls passieren? Es wäre toll, wenn jemand sagen kann wie gross bei 
sowas die planerische Sicherheit ist.

Des Weiteren würde mich interessieren wie Relais heissen, die auf 
Lochrasterplatinen passen. Ich habe jede Menge Relais gefunden, doch nur 
ein Bruchteil passt wirklich ins Lochraster, was ich immer erst nach 
Datenblatt lesen weiss. Was sind Subminiaturrelais, was sind Printrelais 
DIL-Relais, kann der Name schon Aufschluss darüber geben, was für ein 
Anschlussraster verwendet wird? Es wäre toll, wenn mir jemand auf auf 
die Sprünge helfen könnte!
Vielen Dank.

von Peter II (Gast)


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du willst wirklich Relais für PWM verwenden, und dann noch für 
Induktivitäten?

Das wird wohl nicht gehen.

von Werner (Gast)


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Im Datenblatt steht:
Nennlast
3 A / 24 VDC
3 A / 120 VAC
1 A / 250 VAC (TÜV)

Da stellt sich jetzt die Frage, wie hoch die Last ist, die du schalten 
möchtest?

von Randolf B. (inside-man)


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Werner schrieb:
> Im Datenblatt steht:
> Nennlast
> 3 A / 24 VDC
> 3 A / 120 VAC
> 1 A / 250 VAC (TÜV)
>
> Da stellt sich jetzt die Frage, wie hoch die Last ist, die du schalten
> möchtest?

Ich würde sagen max. 20mA , diese Antriebe haben eine Beheiyung für 
einen Dehnkörper aus Wachs, sie sollen ja nicht selber alles verheizen, 
und nehmen daher bei Dauerbetrieb weniger als 5w auf.,

von Randolf B. (inside-man)


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Peter II schrieb:
> du willst wirklich Relais für PWM verwenden, und dann noch für
> Induktivitäten?
>
> Das wird wohl nicht gehen.

Ja, wobei PWM Laufzeit 10-15 Minuten ist. Sprich diese Antriebe brauchen 
10 Minuten um Auffahren, gibt man 5 Minuten Strom und dann 5 Minuten 
pause, so nimmt das ventil exakt die Mittelstellung ein. Die 
Ventilleistung wie gesagt weniger als 5 Watt (nahazue keine Induktivität 
5 Drahtwicklungen um etwas Wachs). Also machbar ist das auf jeden Fall, 
ich kenne Bürotower da werden mehr als 1300 solcher Antriebe per Relais 
(sehr klein und leise) angesteuert. Die Lebensdauer scheint kein Problem 
zu sein, jedenfalls sind dort noch keine kaputt gegangen. Sicher wäre 
ein Triac oder ein Solid state relais besser. Aber das ist doch sicher 
wesentlich teuerer und nicht so einfach machbar, oder? Braucht man da 
noch Zusatzbauelemente (z.B. bei einem Triac)?

von MaWin (Gast)


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> Was sind Subminiaturrelais,

Kleiner als üblich, also Werbegeschwätz

> was sind Printrelais

auf eine Platine zu löten

> DIL-Relais,

Anschlüsse in 2 Reihen, eigentlich darf das Gehäuse nicht
über die Anschlüsse hinausragen, aber das wird von den
Werbefuzzies der Hersteller gerne gedehnt ausgelegt, so
lang es in eine DIL-IC-Sockel passt ist bei denen alles
in Ordnung.

> Ich habe leider alle Relais schon fest verlötet

Das darfst du dann wohl wieder auslöten, denn so wie ich
das sehe hast du die L-Typen genommen wie keinen
ausreichenden Isolationsabstand zwischen Spule und 230V~
Anschluss haben, sondern nur 2.54mm, also auf der Platine
zwischen den Lötaugen wohl 0.8mm.

Das kannst du als Isolation absolut vergessen.

Du hättest die E-Typ Relais kaufen müssen.

So ist der Niedervoltbereich eben NICHT für
Schutzklasse I oder II ausreichend geschützt.

Ist dein Niedervolbereich aber sowieso netzspannungsführend,
z.B. weil er aus einem Kondensatornetzteil stammt, dann
sind die Relais für 230V Schaltspannung einsetzbar.

Die sind halt für die billigen Funksteckdosen gedacht,
und die Firma Maluska wird das billige aufkaufen was gerade
in China vom Laster fällt, und dann mit eigenem Namen
bestempeln und hier teurer weiterverkaufen, nicht ohne Grund
ist im Datenblatt ein gelbes Relais.

Das ist wirklich das billigste Relais was ich je gefunden habe,
es kostet bei Abnahme von 10000 Stück gerade mal 1ct/Stück.

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich das oben so lese, stimmt evtl. die Lieferung nicht mit dem 
Datenblatt überein, wenn nur 120V AC aufgedruckt sind? Beim Lieferanten 
nachfragen wäre meine erste Tat, da ich den Kontaktabstand jetzt nicht 
sehen kann.

Relais durch Triac ersetzen: spart kaum Platz, da Triac meist Kühlkörper 
braucht (und erst ab bestimmten Strom lt. Datenblatt funktioniert).

Raster: es gibt Zoll-Raster und 2,5mm-Raster. Da sollte man aufpassen.
Sonst noch zu bemerken: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

von Randolf B. (inside-man)


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MaWin schrieb:
Vielen Dank für die wertvollen Erläuterungen.

habe tatsaechlich die aller aller billigsten Relais genommen......

> Du hättest die E-Typ Relais kaufen müssen.

Das ist mir auch aufgefallen , dass die Pinbelegung extrem ungünstig 
ist.

Nun nochmal eine Frage (also so eine Art Risikoanalyse). In den 
Schaltschrank gehen 230 V für die SPS rein, Schaltnetzteil auf 24VDC, 
die SPS schaltet 24V dann mein billig-Releias und es gehen wieder 230V 
raus. Also Berührungsschutz oder sonstiges spielen im Grunde keine 
Rolle, sondern nur der Schutz der Hardware. Könnte man das trotzdem 
machen? Also ich mene bei all den Betrachtungen sind ja überall 
Sicherheiten drin. Und mein Gedankengang, wenn es bei einem ersten Test 
hinhaut, dann wird ja sicherlich nicht ein halbes JAhr später sowas 
passieren.

Falls ich nochmal neu löten sollte, was für Relais wären zu empfehlen, 
Lochraster 2,54mm.... (ach ja und nach Möglichkeit nicht 10mal so 
teuer...)

Noch ein Mal vielen Dank , jetzt weiss ich wesentlich mehr!

von oszi40 (Gast)


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>Lochrasterplatte
Wenn ich das jetzt genauer betrachte, scheint da ziemlich gefährlicher 
Murks auf einer Lochrasterplatte als Endlösung zu entstehen?
Kriechstrecken , Zugentlastung, Hochspannunngsprüfung usw. =?

von MaWin (Gast)


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> was für Relais wären zu empfehlen,

Also bei http://www.maluska.de/ heissen die Netztrennrelais und da ist 
deins nicht dabei...

von Randolf B. (inside-man)


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oszi40 schrieb:
>>Lochrasterplatte
> Wenn ich das jetzt genauer betrachte, scheint da ziemlich gefährlicher
> Murks auf einer Lochrasterplatte als Endlösung zu entstehen?
> Kriechstrecken , Zugentlastung, Hochspannunngsprüfung usw. =?

Also ich denke das sollte vertretbar sein.

Als Gehäuse das hier:
http://www.reichelt.de/Hutschienengehaeuse/WAGO-288-003/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=C717;GROUPID=3358;ARTICLE=67254;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=12TqkQxX8AAAIAAAwxFiMc1323734641e98be92f395923b0668d0

Als Klemme das hier:
http://such001.reichelt.de/?SID=12TqkQxX8AAAIAAAwxFiMc1323734641e98be92f395923b0668d0;ACTION=444

als DO Ausgang das hier:
http://beckhoff.de/default.asp?ethercat/el2002.htm?id=1989811847167

Na ja und Zugentlastung zwischen zwei Automatisierungskomponenten in 
einem Schrank ist an der Stelle nicht üblich, auch der Hersteller sieht 
das nicht vor.

Es gehen 230VAC in den Schrank rein, und kommen 230VAC raus... Also 
Berührungsspannung oder Schutzklasse spielt hier erstmal keine Rolle, 
aus meiner Sicht eben nur Geräteschutz der DO Klemme.
Industriell gefertigte Relaiskarten sehen vom Formfaktor sehr ähnlich 
aus. O.K. Lochraster ist da sicher etwas ungünstiger und die Relais 
scheinen nicht die hochwertigsten zu sein, das erkenne ich gerade...

von Randolf B. (inside-man)


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MaWin schrieb:
>> was für Relais wären zu empfehlen,
>
> Also bei http://www.maluska.de/ heissen die Netztrennrelais und da ist
> deins nicht dabei...

Aber da stellt sich mir dann die Frage, wieso ist angegeben kann 240VAC 
schalten, das ist bei Maluska auch so genannt, wenn man diese in der 
Praxis eben doch nicht schalten kann?

Ich weiss natürlich nun wieder nicht was der Unterschied zwischen einem 
Netztrennrelais und einem Signalrelais ist...

von MaWin (Gast)


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Weil es wegen des Abstandes der Anschlüsse eben nicht TRENNEN kann im 
Sinne von Schutzklasse.
Die Trennrelais haben alle 5.08mm so wie ich das sehe.

von Tx2000 (Gast)


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Hallo
nur zur Info das Datenblatt des "eigentlichen" Herstellers:
http://www.tianbo-relay.com/productclass.asp?catid=2

von Jens G. (jensig)


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@oszi40 (Gast)

>Relais durch Triac ersetzen: spart kaum Platz, da Triac meist Kühlkörper

 aber nicht bei 20mA ...

>braucht (und erst ab bestimmten Strom lt. Datenblatt funktioniert).

Eher das ...

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