Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Herdüberwachung, brauche Hilfe bei IR Sensor Auswahl


von Peter (Gast)


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Hallo,
vielleicht kann mir jemand bei dem finden des richtigen Ansatzes helfen. 
Ich will für meine Oma, dement :-(  eine Herdüberwachung bauen, die 
dafür sorgen soll, dass der Herd nicht ohne Überwachung ewig vor sich 
hin bruzzelt und womöglich die Bude in Brand setzt.
Gleichzeitig soll aber natürlich auch das Kochen nicht beeinflusst 
werden. Auch eine Umgewöhnung für Oma kommt nicht in Frage. Irgendwelche 
extra Bedienelemente (mal abgesehen von einem Reset-Knopf) sind daher 
nicht zu nutzen.

Ich dachte an:
1) Erkennen einer Einschaltung -
2a) Abschaltung nach spätestens XX Minuten (vom Admin einstellbar).
2b) Abschaltung, wenn Herdplatten zu heiß werden (=kein Topf oder Topf 
ohne Inhalt oder Topf mit Inhalte=Kohle).

Es gibt etwas hier fertig zu kaufen: 
http://www.scanvest.de/content/view/93/107/
aber ich will es selber bauen.

Mein Problem ist die Wahl des IR(?) Temperatursensors. Er muss ja den 
ganzen Bereich des Herds überwachen (also alle 4 Platten). Ich kann aber 
ja nicht einfach alles messen, denn da wird ja dann nur gemittelt und 4x 
Herdplatten mit Topfen in denen irgendwas köchelt werden sicherlich 
genausoviel Energie abstrahlen, wie eine einzelne Platte ohne Topf 
drauf. Ein normaler Sensor der die ganze Fläche misst, würde sicher 
beide male das gleiche Ergebnis ausgeben.

Was brauche ich hier also?

Danke im Voraus

Peter

von guest (Gast)


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4 Sensoren?

von Peter (Gast)


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nee, die müsste man dann genau positionieren und einmessen - das wäre 
wirklich nur der letzte Ausweg.

von MaWin (Gast)


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Es ist schwierig.

Die werden einen Thermopile Sensor verwenden, der den ganzen Herd sieht, 
und auf glühen von Herdplatten oder nicht durch einen Topf abgedeckte 
Ceranfelder reagiert.

Aber ein Topf auf dem Herd in dem sich Fett entzündet werden die auch 
erst bemerken wenn das Fett brennt.

Mit 4 solcher Sensoren könnte man pro Herdplatte erkennen, ob 200 GradC 
überschritten wurden, aber das löst noch nicht die Funktion, zwar ohne 
besonderen Schalter anzugehen, aber trotzdem nach n Minuten 
abzuschalten.

von Peter (Gast)


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@MaWin
Thermopile ist ja schonmal ein Stichwort, dass evtl. weiterhilft. Danke.

Ohne besonderen Schalter einschalten ist ja kein Problem: Erst einmal 
sind Drehstromleitungen am Schütz ganz normal zum Herd durchgeschaltet, 
d.h. der Herd wird bedient wie üblich. Stromsensoren erkennen, dass er 
eingeschaltet wurde. Die Abschaltung per Schütz (und der dann zum Reset 
notwendige Reset-Knopf) tritt ja nur in Kraft, wenn außergewöhnliches 
passiert.

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

ein Fühler, der den Durchschnitt erfasst, ist ziemlich sinnlos, weil da 
in der Mitte einer Platte Rotglut herrschen kann, aber gemittelt über 
den Herd sind es grade so 100 Grad.

Halbwegs zuverlässig wäre eine Infrarotkamera mit Bildverarbeitung, aber 
wohl nicht sehr praxisgerecht. Garnicht so schlecht sind meine (uralten, 
60iger Jahre voriges Jahrhundert) Automatik-Kochplatten mit 
Thermostatschalter, die bewahren nicht unbedingt das Essen vor der 
Ungeniessbarkeit, aber einen Brand lösen sie auch nicht aus.

Gruss Reinhard

von Ajkaner (Gast)


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Hallo Peter
Wie wäre es den Bereich vor dem Kochfeld mit einem Bewegungsmelder zu 
überwachen, und wenn sich z.b. 5 min keine Person darin aufhält um nach 
dem rechten zu sehen (umrühren ...) , werden die Kochfelder über ein 
kleines Schütz abgeschaltet.
War nur so ein Gedanke ????

von Peter (Gast)


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@Ajkaner: ja, das kommt noch zusätzlich evtl. inkl. Rauchsensor.
Aber bei dementen Personen ist das Problem: die rennen dann zwar rum, 
haben aber nach 1 Sek. vergessen, was sie gerade tun wollten. D.h. sie 
gehen zum Herd und wieder weg.
Wie gesagt: für mich die Erkennung der Temp. der Punkt wo ich aktuell 
hängenbleibe und auf einen Lösungsansatz hoffe. Bei Scanvest geht es ja 
auch mit einem (so wie es aussieht) kleinen Sensor. Hier ist der 
Prospekt: 
http://www.scanvest.de/files/Scanvest_Herdueberwachung_Hertha_Prospekt_www.pdf

von Maulwurf (Gast)


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Nimm einen Stromsensor, der den N Zuleitung überwacht.

Gruss Bernd

von dolf (Gast)


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moin !!!

technik hin und her ....

das sieht nach nem pflege b.z.w. betreuer problem aus .
wenn die demenz so fortgeschritten ist das sie für die demente person 
und die umgebung zur gefahr wird ist ganz anderes von nöten als ne 
herdüberwachung ...
frag den arzt oder apotheker .
krankenkasse und / oder hausartzt fragen !!!
wie hoch ist die person eingestuft ( pflegestufen ) ?
eventuell ist ja ne häusliche hilfe ( kochen , aufräumen , pflege ) 
möglich .
den herd dann mit schlüsselschalter vor unbefugtem einschalten sichern 
....
hört sich schlimm an ist auch schlimm .
aber dmenz ist noch zu ertragen .
alzheimer ist um etliches schlimmer .

mfg

von noch einer (Gast)


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Alternativ. Hab ich mal in Schweden gesehen. Einen Timer, den man vor 
dem Kochen einstelleh muss. Eine Viertelstunde maximal. Der gibt den 
Stom frei. Wenner abgelaufen ist, wird der Strom unterbrochen.

von Peter (Gast)


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>das sieht nach nem pflege b.z.w. betreuer problem aus .
Sieht vielleicht so aus, ist aber auch schon teilweise erledigt und wird 
von uns genau beobachte. Vorgekocht wird z.B. auch schon - muss nur noch 
erwärmt werden. Aber man will ja
a) nicht die Oma aus ihrer vertrauten Umgebung nehmen und
b) ihr schon noch ein paar Tätigkeiten überlassen. Sie soll ja nicht nur 
noch vor dem TV dämmern.

Ich will nur einfach eine zusäztliche Sicherheitsschicht einziehen, 
damit hier nicht irgendwann ein Unglück geschieht.

Aber es scheint ja -aufgrund des überschaubaren Feedbacks hier- keine 
einfache Lösung zu geben. Ich hatte gehofft, es gäbe IR Detektoren, die 
vielleicht Min und Max Temp des ganzen Bereichs zurückgeben. Vielleicht 
muss ich also doch mit Sensoren arbeiten die jeweils nur den Bereich 
einer Platte überwachen. Das Dumme ist, die müssen halt genau 
ausgerichtet werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter schrieb:

> Vorgekocht wird z.B. auch schon - muss nur noch
> erwärmt werden.

Wenn man die Dame an die Mikrowelle gewöhnen könnte:
Dann würde zwar bei zu langem Kochen das Essen austrocknen,
aber nicht zu brennen anfangen.
Für einen normalen Herd sollte ein Zeitschalter der ca. alle
20 min mit einem Resetknopf neu gestartet werden kann, aus-
reichen. Wenn man es besonders gut machen will, könnte man
im Resetknopf eine Blinklampe einbauen, die nach 15 min
anfängt zu blinken. Wenn man dann weiterkochen will, kann man
auch vorher "resetten". Ich denke, auch bei "voller Pulle"
wird man innerhalb von 20min keinen Brand auslösen.
Gruss
Harald

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:

> Dann würde zwar bei zu langem Kochen das Essen austrocknen,
> aber nicht zu brennen anfangen.

Dann hast Du noch kein Essen in der Mikrowelle brennen sehen. Ich schon.

von Reinhard Kern (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn man die Dame an die Mikrowelle gewöhnen könnte:

Hallo,

ich fürchte, das lässt sich physikalisch nicht begründen: die 
Energiezufuhr durch Mikrowellenstrahlung ist nach oben nicht begrenzt, 
besonders da das Essen auch noch eingeschlossen ist, kann man den Inhalt 
durchaus bis zur Weissglut erhitzen - meines Wissens haben übliche 
Geräte keine Temperaturüberwachung, das Problem ist in dieser Beziehung 
noch schlimmer als beim Herd. Der Vorteil ist nur, dass man keinen 
Dauerbetrieb einstellen kann, daher passiert i.A. nichts Ernstes.

Wie schon vorgeschlagen, könnte man auch am Herd einen Zeitschalter 
anbringen (ich hatte zwar an Weihnachten eine Gans 8 Stunden am Braten, 
aber das muss die Oma ja nicht mehr machen), allerdings kann man bei 
voller Leistung einer Herdplatte die Wohnung auch in 15 min abfackeln. 
Besonders wirksam: Fett in die Pfanne, voll einschalten und vergessen. 
Die meisten Zubereitungen dauern aber deutlich länger, besonders wenn 
Oma kocht wie Omas halt kochen.

Gruss Reinhard

von weinbauer (Gast)


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Hab gerade mit IR-Tempsensoren von Melexis gespielt ... nicht schlecht 
die Dinger, gibts in verschiedenen Öffnungswinkeln bis runter auf 10°, 
davon dann 4 über die Platten ...
Liegen in Kleinmengen irgendwo bei 40€ ... ist aber halt das Problem,
wie soll unterschieden werden ob Pfanne mit Fett leer oder mit Steak und 
wenn Steak wie schwarz ist das Ding ...
Dann gibts noch das Problem, dass die Sensoroptik sauber bleiben muss um 
was zu "sehen". Bei verschmierter Optik (Dampf, Fettspritzer) ists dann 
auch vorbei mit messen.

Sorry, es wird um den Faktor Mensch nicht vorbei gehen, sprich 
Schlüsselschalter und Schütz, kochen nur unter Aufsicht. :o(

von Reinhard Kern (Gast)


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weinbauer schrieb:
> Sorry, es wird um den Faktor Mensch nicht vorbei gehen

Zum Trost (ist wahrscheinlich keiner): nach meiner Erfahrung gehen alle 
technischen Hilfsmittel am Problem vorbei. Ein 
Senioren-Sicherheitshandy, das ab und zu piepst und dann den Druck einer 
Taste verlangt, löst immer telefonischen Alarm aus, weil die demente 
Person nicht mehr weiss, dass und welchen Knopf sie drücken muss. 
Arzneispender lösen durch ihren Signalton Panik aus, oder der Patient 
kann sie nicht öffnen (die meisten wollen auch ihre Tabletten nicht 
nehmen), usw. usw., obwohl diese Mittel fast alle gut gemeint sind.

Gib also nicht viel Geld für sowas aus, es nützt nichts. Wenn deine Oma 
zum Kochen mehrmals einen Resetknopf drücken muss, klappt wohl das 
Kochen einfach nicht mehr.

Gruss Reinhard

von MaWin (Gast)


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> wenn die demenz so fortgeschritten ist das sie für die demente person
> und die umgebung zur gefahr wird ist ganz anderes von nöten als ne
> herdüberwachung ...

Blödsinn, fast jeder hat schon mal vergessen den Herd
auszustellen (ausser Leute die von Bringpizza leben).

Das ist einfach eine idiotische primitive Technik,
bei der Mikrowelle sieht mna ja daß es auch anders geht,
wobei auch Mikrowellen nicht sinnvoll sind, sie sollten
erkennen wenn nichts mehr geheizt wird.

Eine Erkennung über 4 IR Sensoren ist denkbar und wäre
für Hersteller von Herden Peanuts, aber die sind so
geizig daß es nicht mal für ein paar Euro Elektronik
reicht. Problematischer ist die Montageposition.

von Ernst (Gast)


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Peter schrieb:
> a) nicht die Oma aus ihrer vertrauten Umgebung nehmen und
> > b) ihr schon noch ein paar Tätigkeiten überlassen.
> Ich will nur einfach eine zusätzliche Sicherheitsschicht einziehen,

Hallo Peter,
die von Dir geschilderte Situation ist mir bestens bekannt. Ich hatte 
damit zu kämpfen, dass eine Person, die im betreuten Wohnen 
untergebracht war, vom Träger gekündigt zu werden, weil sie einmal 
Brötchen im Backrohr vergaß, eingeschlafen war und die Bude verqualmt 
war.

Ich konnte das Problem nur noch dadurch entschärfen, indem der Herd 
abgeklemmt wurde und stattdessen nur noch Wasserkocher und Toaster zur 
Verfügung standen. Ein Betreuungsverfahren, das der Träger beim 
Betreuungsgericht initiiert hatte, konnte nicht mehr abgewendet werden.

Ich empfehle Dir, mal genau zu schauen - so über eine Woche, wie der 
Herd genutzt wird. Also wann wird er in Betrieb genommen und wie lange 
dauert die begonnene Nutzung. Wofür wird der Herd noch genutzt, für die 
Zubereitung eines kompletten Essens oder nur noch zum Aufwärmen. Wird 
das Backrohr überhaupt noch gebraucht, etc.

Ausgehend von dem "Benutzerprofil" können dann Lösungen durch 
Schaltuhren und zeitabhängiges Ausschalten eine einfache Lösung sein. Um 
etwa das Frittieren zu verhindern, muss man dann auf andere Tricks 
zurückgreifen, z. B. dass keine ausreichenden Mengen an Öl mehr in der 
Wohnung sind.

Deine oben geschilderte Motivation ist sehr wichtig und sollte auch 
anerkannt werden. Jede Tätigkeit, die man Dementen entzieht, 
beschleunigt das Fortschreiten der Demenz. Mit Deiner Einstellung bist 
Du auf einem guten Weg.

Allerdings muss Dir klar sein, dass Du dich mit selbstgebastelten 
Lösungen auch selbst in Schwierigkeiten bringen kannst, wenn diese im 
Ernstfall versagen, oder elektrisch nicht sicher sind. Daher sind nur 
einfache, robuste und sichere Lösungen anzustreben. Alles andere sind 
Spielereien, die man machen kann, wenn eine ordentliche Betreuung in der 
Wohnung gewährleistet ist und die Sicherheit der Person jederzeit 
gewahrt bleibt.

von Peter (Gast)


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Danke an alle.
Tja, scheint wohl auf eine Reset-Knopf Einrichtung mit Zeitdauer X 
rauszulaufen. Es ist wohl auch die am schnellsten realisierbare 
Variante. Ich wollte eigentlich vermeiden, hier etwas neues in den 
bekannten Ablauf reinzubringen, denn die Tatsache, dass sie den Knopf 
nach X minuten drücken muss, wird sie vermutlich einfach "vergessen". 
Neues wird einfach nicht mehr abgespeichert.
Mal schauen, was sich machen lässt.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> bei der Mikrowelle sieht mna ja daß es auch anders geht,
> wobei auch Mikrowellen nicht sinnvoll sind, sie sollten
> erkennen wenn nichts mehr geheizt wird.

Normalerweise wird die Wärme im Wasseranteil erzeugt. Wenn kein
Wasser mehr da ist, sollte zumindestens wesentlich weniger
Wärme erzeugt werden. Wird die überschüssige Energie dann in die
Röhre zurückreflektiert, sollte die das entweder abkönnen oder
ein Thermoschalter an dieser Stelle löst aus.
Gruss
Harald

von Uwe (Gast)


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Wie wärs mit ner Uhr die den Strom nach der einstellbaren Garzeit 
abstellt und Piept bzw. vieleicht noch nen Text azeigt alla "Essen ist 
Fertig". Und länger als ne Stude oder ne Halbe kann man halt nicht 
einstellen.

von Peter (Gast)


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Hallo,

ich war auch davon betroffen!
Habe letztes Jahr meinem Opa eine Herdüberwachung gekauft da er manchmal 
schon vergessen hat die Platte auszuschalten. Bin auf die Seite 
www.gradehand.eu gestoßen habe mir da eine bestellt, läuft super!
Da kann man die Zeit auch einstellen wenn der Herd abschaltet und wenn 
man vorher drückt wird die Zeit von vorne gestartet.

Gruß Peter

von Harald W. (wilhelms)


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Peter schrieb:
> Hallo,
>
> ich war auch davon betroffen!
> Habe letztes Jahr meinem Opa eine Herdüberwachung gekauft da er manchmal
> schon vergessen hat die Platte auszuschalten. Bin auf die Seite
> www.gradehand.eu gestoßen habe mir da eine bestellt, läuft super!
> Da kann man die Zeit auch einstellen wenn der Herd abschaltet und wenn
> man vorher drückt wird die Zeit von vorne gestartet.
>
> Gruß Peter


Naja, die Preise sind da ja schon recht deftig. Für Laien sicherlich
die beste Lösung. Wer ein bisschen Erfahrung mit 230V-Technik hat,
kann so etwas aber auch leicht mit Hilfe eines Zeitrelais und einem
Schütz selbst zusammenbauen.
Gruss
Harald

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