Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netzteil - Strombegrenzung


von Andi A. (andi-arbeit)


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Mal eine dumme Frage: Was macht eigentlich eine Strombegrenzung genau?
Sorgt sie dafür, dass die Schaltung die am Ausgang dranhängt auf einen 
bestimmten Strom reduziert wird und damit vor Überlastung geschützt 
wird,
oder ist die Strombegrenzung dazu da, dass nicht mehr Strom abgenommen 
werden kann als das Netzteil aushält?
Kurz gesagt: Schützt sie das Netzteil oder die angeklemmte Schaltung vor 
Überlastung?

von kunibert (Gast)


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Die Strombegrenzung erhöht den Innenwiderstand der Spannungsquelle.

von Optimierer (Gast)


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Andi Arbeit schrieb:
> Kurz gesagt: Schützt sie das Netzteil oder die angeklemmte Schaltung vor
> Überlastung?

Das Netzteil (hoffentlich) immer, die Schaltung manchmal.

von Hunt W. (hunt_work_er)


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Andi Arbeit schrieb:
> Schützt sie das Netzteil oder die angeklemmte Schaltung vor
> Überlastung?

Durch eine passende [*] Schutzbeschaltung wird das Netzteil vor 
Überlast geschützt. Außerdem kann sie die Schaltung vor dem abrauchen 
schützen, z.B. bei Kurzschlüssen in der Leiterbahn kann der Strom auf 
ein erträgliches Maß gebracht werden.


[*]Eine Strombegrenzung ab 5A bringt nichts, wenn das NT nur 3A 
verträgt.

von Carsten B. (cbr)


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Woher soll den das Netzteil wissen welche Schaltung angeschlossen ist 
und welchen maximalen Eingangsstrom die verträgt. Die Strombegrenzung 
schützt das Netzteil.

von Andi A. (andi-arbeit)


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Wenn eine Strombegrenzung also dazu da ist, das Netzteil vor Überlastung 
zu schützen, muss ich die Stromregelung also immer indirekt zur 
Spannungsregelund bewegen, da die Leistung des Netzteils ja konstant 
ist, oder?

von Hunt W. (hunt_work_er)


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Carsten B. schrieb:
> Woher soll den das Netzteil wissen welche Schaltung angeschlossen ist
> und welchen maximalen Eingangsstrom die verträgt. Die Strombegrenzung
> schützt das Netzteil.

Ich dachte an eine einstellbare Strombegrenzung.

Aber natürlich hast du recht: Eine Strombegrenzung ist dafür gedacht das 
NT zu schützen. Was man damit aber anstellt ist eine andere Sache.

EDIT:
Andi Arbeit schrieb:
> Wenn eine Strombegrenzung also dazu da ist, das Netzteil vor Überlastung
> zu schützen, muss ich die Stromregelung also immer indirekt zur
> Spannungsregelund bewegen, da die Leistung des Netzteils ja konstant
> ist, oder?

Um welches NT geht es denn? Wenn 3A drauf steht, hält es auch 3A aus - 
egal welche Spannung. Es gibt auch eine Leistungsangabe, die zählt aber 
meistens nur bei maximaler Spannung.

von GroberKlotz (Gast)


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Hi Andi Arbeit,

man kann aber eine Strombegrenzung auch so auslegen, dass sie
a) mit dem maximal möglichen Begrenzungswert
   das Netzteil schützt (Maximalstrom)
b) bis gegen 0+xA einstellbar ist um die anzuschließende
   Schaltung zu schützen.

Gruss
GroberKlotz

von Andi A. (andi-arbeit)


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Hallo GroberKlotz!
a) wäre eine doch eine Sicherung, wenn ich mich nicht irre.

Heißt b), dass eine regelbare Strombegrenzung dann doch die angehängte 
Schaltung, und nicht das Netzteil schützt? Oder gibt es da auch wieder 
zwei Varianten?

von Andi A. (andi-arbeit)


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Fakt ist doch, dass ein Netzteil mit hoher Spannung am Ausgang wenig 
Strom liefern kann und andersherum. Wäre es nicht sinnvoll, wenn man mit 
einer Strombegrenzung den maximalen Ausgangsstrom festlegt, um das 
Netzteil zu schützen? Und müsste man den Strom dann nicht immer mehr 
begrenzen, wenn man die Spannung am Ausgang erhöht?

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Du kannst doch auch mit einer_ Strombegrenzung _beides schützen. Sagen 
wir mal, dein Netzteil kann 3A ab. Deine Strombegrenzung kannst Du von 0 
bis 3A einstellen. Das Netzeil würde jetzt immer geschützt werden, die 
Schaltung dann, wenn Du die Begrenzung niedrig genug einstellst.

von GroberKlotz (Gast)


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Nochmals:

Die Strombegrenzung kann variabel sein. Dann legt man diese so aus, dass 
der größte einstellbare Stromwert vom Netzteil sicher abgegeben werden 
kann, dieses also nicht überlastet.
Die Strombegrenzung kann dann zum niedrigeren Wert verändert werden, um 
ein ans Netzteil angeschlossene Schaltung/Gerät von der/dem man nicht 
weiß ob diese/es zuviel Strom zieht, weil man z.B. dran rumgebastelt 
hat.

Mein Netzteil hat z.B. eine Strombegrenzung von 10mA aufwärts bis 3,0 
Ampere einstellbar. Mehr als 3A wären für das Netzteil eine Überlastung.

GroberKlotz

von Harald W. (wilhelms)


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Andi Arbeit schrieb:
> Fakt ist doch, dass ein Netzteil mit hoher Spannung am Ausgang wenig
> Strom liefern kann und andersherum.

Nein.

> Wäre es nicht sinnvoll, wenn man mit
> einer Strombegrenzung den maximalen Ausgangsstrom festlegt, um das
> Netzteil zu schützen?

Integrierte Spannungsregler wie der 7805 haben eine eingebaute
Strombegrenzung, die nur dieses IC selbst gegen Überlastung schützt.
Sog. Labor-Netzteile haben eine einstellbare Strombegrenzung, mit
der man bei richtiger Einstellung auch die angeschlossene Schaltung
schützen kann. Die Strombegrenzung ist normalerweise unabhängig von
der eingestellten Spannung.
Gruss
Harald

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Andi Arbeit schrieb:
> Fakt ist doch, dass ein Netzteil mit hoher Spannung am Ausgang wenig
> Strom liefern kann und andersherum. Wäre es nicht sinnvoll, wenn man mit
> einer Strombegrenzung den maximalen Ausgangsstrom festlegt, um das
> Netzteil zu schützen? Und müsste man den Strom dann nicht immer mehr
> begrenzen, wenn man die Spannung am Ausgang erhöht?

Die meisten einstellbaren Netzteile sind Linearnetzeile. Die bekommen 
vom Trafo z.B. 24V und verheizen einfach die überschüssige Spannung. Das 
heißt sogar, dass sie (wenn der Trafo es mitmacht) bei einer höheren 
Spannung einen höheren Strom liefern können, da dann nicht so viel 
Leistung verheizt werden muss.


Beispiel:

Die Kühlung deiner Transistoren kann maximal 100W abführen. Deine 
(gleichgerichtete) Trafospannung ist 24V. Der Trafo kann einfach mal 
beliebig viel Strom liefern.

Bei 12V könnte das Netzeil 100W : (24V - 12V) = 8,3 A liefern.

Bei 18V könnte das Netzeil 100W : (24V - 18V) = 16,6 A liefern.


Normalerweise dimensioniert man die Transistoren so, dass sie auch bei 
fast 0V den maximalen Trafostrom aushalten und der Strom somit einfach 
durch den Trafo begrenzt wird. (Ist aber geraten)


Gruß
Jonathan

von Andi A. (andi-arbeit)


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OK, soweit habe ich das kapiert (weiß auch nicht, was mit meiner 
Denkweise nicht gestimmt hat). Stimmt Jonathan, ist ja logisch, wieso 
kam ich da nicht drauf?? ;-)

@GroberKlotz: Bei 3 Ampere muss die Spannung am Ausgang dann aber sehr 
gering sein, oder?

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Andi Arbeit schrieb:
> Bei 3 Ampere muss die Spannung am Ausgang dann aber sehr
> gering sein, oder?

Genau so gering, dass gerade so 3A fließen. Schließt Du an ein Netzteil 
mit - sagen wir mal - 24V und 3A Strombegrenzung einen 1Ohm Widerstand 
an, wird die Spannung auf 3V runtergeregelt - und es fließen 3A.

von kunigunde (Gast)


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P = U * I
Was ist daran so schwer zu verstehen? Stellt man z.B. 1A ein und 
"versucht" dann die angeschlossene Schaltung mehr als 1A zu "ziehen", 
dann erhöht das Netzteil schlagartig seinen Innenwiderstand. Folge: Das 
Netzteil geht vom spannungsgesteuerten in den stromgesteuerten Zustand 
über und begrenzt somit den Strom auf 1A. Dies wiederum hat zur Folge, 
dass die Spannung sinkt und damit die Schaltung und das Netzteil 
"schützt". Mit dem Einstellen des Spannungs- bzw. des Stromreglers 
definiere ich die maximal zu entnehmende Leistung. Um eine Schaltung zu 
zerstören, bedarf es einer gewissen Leistung und die wird dadurch der 
Schaltung versagt, in dem ich eine Komponente des Produktes der o.a. 
Gleichung begrenze, sei es die Spannung oder der Strom.

von michael_ohl (Gast)


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Bei 10 Ohm und 3 Volt werden es eher 300mA als 3A oder andersrum 30Volt 
und 3 Ampere = 90Watt am Widerstand.

mfG
Michael

von Andi A. (andi-arbeit)


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Gut, dann danke ich allen!

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