Forum: HF, Funk und Felder Verständnisproblem beim Mischen von SSB-Signal


von Benjamin K. (halunke86)


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Hallo,

ich habe eine Frage: Was genau passiert, wenn ich ein SSB-Signal mit 
Hilfe eines Lokaloszillators so in das Basisband mische, dass ein Teil 
(theoretisch) in den negativen Bereich gemischt wird (z.B. wenn die 
Lokaloszillatorfrequenz gleich der Mittenfrequenz des SSB-Signals ist)?

[Im Anhang habe ich versucht, die Situation ein wenig zu skizzieren. Die 
rote Linie stellt hierbei den Teil dar, der eigentlich im negativen 
Frequenzbereich liegt und somit gespiegelt wurde]

Geht mir unter diesen Bedingungen ein Teil der Information verloren?

Vielen Dank schonmal im Voraus

Mit freundlichen Grüßen

halunke86

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ganz praktisch? Du verstehst eben kein Wort mehr...

Gruß aus Berlin
Michael

von Benjamin K. (halunke86)


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Super Michael,

deine Antwort hilft mir echt weiter....

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich tippe mal die Phase der "negativen" frequenz wird ebenfalls 
gespiegelt und überlagert die zu tief wiedergegeben hohen 
Frequenzanteile.

Nimm einen NF-Generator, ein SSB-Sender, einen Abschwächer einen  VCLO 
einen Spektrumanalyser und ein Zweistrahl- oder ein XY-Osziloskop und 
wobbel es durch.

oder mache es analytisch mit einem Polardiagramm

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Definiere 'Information'. Da Seitenbandlinien mit gleichem 
Frequenzabstand zum LO auf eine Frequenz im Mischergebnis fallen, kann 
man hinterher nicht mehr entscheiden, welche Originallage zur LO-Phase 
sie hatten. Insofern könnte man sagen, dass in diesem speziellen Fall 
50% weg sind.

Nun könnte man sich allerdings Modulationsverfahren denken, die diesen 
Fall ausschließen (beispielsweise Einzeltöne in einem Raster, die mit 
der LO-Frequenz gemischt nicht gleiche Mischfrequenzen ergeben). Dann 
könnte man u.U. mit einigem Aufwand alles wiederherstellen.

Gib uns eine Chance: Worum geht es genau?

von XXX (Gast)


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Hallo

Du empfängst doch ein Seitenband bei SSB. Sollte dann nicht die 
LO-Frequenz
"seitlich" deines Signals sein, um es korrekt in den NF-Bereich zu
übertragen? Oder habe ich da die ganzen Jahre irgendwas total
falsch verstanden?

Gruß
Joachim

von Benjamin K. (halunke86)


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@Winfried
Ich werde es im Laufe der nächsten Tage ausprobieren...

@Günther
Genau das war auch mein Gedankengang: Eine Rekonstruktion ist nicht mehr 
möglich, wenn sich die Teilspektren überlappen. Wobei ich noch einen 
Schritt weitergehen würde und behaupte, dass wenn der LO genau mittig 
von der Nutzsignalbandbreite liegt, die gesamte Information verloren 
gehen sollte (die beiden "Halbspektren" überlagern sich dann ja 
vollständig...)

@Günther&Joachim
Es gibt keinen anwendungstechnischen Hintergrund dieser Frage, sondern 
nur ein kleines Gedankenspielchen, in das ich mich verheddert habe und 
es nicht "ungelöst" in meinem Kopf behalten wollte....

Gruß Benny

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Denke doch einfach weiter Hilfstäge auf der falschen Seite spiegelt das 
spectrum mit (umgekehrter Phase?)

Die Auslöschung des Signals erforderte darüberhinaus ein kotinuierliches 
homogene Spectrum welches mit sich selbst gespiegelt, auf sich selbst 
abgebildet wird, so dass die Eigeninterferenz zu absoluter "Funkstille" 
(Muting) führt.

von Benjamin K. (halunke86)


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Winfried J. schrieb:
> Denke doch einfach weiter Hilfstäge auf der falschen Seite spiegelt das
> spectrum mit (umgekehrter Phase?)
>
> Die Auslöschung des Signals erforderte darüberhinaus ein kotinuierliches
> homogene Spectrum welches mit sich selbst gespiegelt, auf sich selbst
> abgebildet wird, so dass die Eigeninterferenz zu absoluter "Funkstille"
> (Muting) führt.


Es geht mir gar nicht um die Auslöschung des Signals, sondern nur um die 
Rekonstruierbarkeit des Signals (also ob die Information irreversibel 
verfälscht wird oder nicht)...

Gruß halunke86

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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aja, also Rekonstuirbarkeit der Information hängt von der Verteilung der 
selben im Spektrum ab. Sie kann also sowohl zu teilen als auch 
vollständig irrevasibel zersört werden.

Bei genauer Kenntiss der Parameter und asymetrischer diskoninuierlicher 
Informationsverteilung ist jedoch auch eine Rekonstruktion durch 
Rückspiegelung und Filterung  möglich.

Namaste

von Benjamin K. (halunke86)


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@Winfried:
ok, dann lag ich ja mit meinem Gedankengang (-> Informationsverlust) gar 
net sooo falsch ;)
PS: ich nehmen an, dass du mit asymetrischer diskoninuierlicher
Informationsverteilung das gleiche meinst wie Günther

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ja und ich meine ein russisches Verschleierungsverfahren nutzte diese 
Technik um mittels spezieller Filter die information zu rekonstruieren, 
allerdings hatte ich damals keinen Zugang zu dieser Technik. ich muss 
mal schauen ob ich darüber noch etwas finde. (Ausrüstung Funkraum)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von asd (Gast)


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Ein reelles Signal hat zwangsläufig ein Spektrum bei dem die negativen 
Frequenzen bzgl. positiven gespiegelt und gleich sind. Bei dir werden 
die Frequenzen unterhalb und oberhalb des LOs addiert und untrennbar 
zusammengeworfen.
Keine Ahnung was du genau vor hast: Wenn du den LO seitlich des SSB 
Signal setzt (da wo bei AM der Träger, bzw. der Trägerrest wäre), dann 
bekommst du im Basisband genau das Audiosignal.
Oder: Du mischt mit einem IQ-Mischer. Das sind zwei Mischer deren 
LO-Eingänge um 90° versetzt angesteuert werden, und mit weiteren 90° 
Pahsenschiebern bekommt man am Ende im Basisband 2 Signale. Diese als I 
und Q komponente eines komplexen Signals interpretiert können die 
negativen Frequenzen andere Informationen beinhalten wie die Positiven 
Frequenzen. Am Ende ist dann das SSB Signal so nach unten verschoben 
dass die Nullinie der Frequenzachse in der Mitte des Signal liegt. Das 
Signal an sich ist nicht verfälscht oder verloren.

HTH

von Benjamin K. (halunke86)


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@asd:
Ich stimme dir voll und ganz zu, habe inzwischen darüber auch was 
gelesen, das Stichwort hierzu lautet Image Rejection mit der Hartley / 
Weaver Architektur. Diese wird eigentlich dazu verwendet, naheliegende 
Spiegelfrequenzen zu unterdrücken. Durch die Wahl der Rechenoperation am 
Ende (Addition / Subtraktion) kann man so entweder das obere oder unter 
Seitenband theoretisch vollständig unterdrücken (bzw. so das andere 
auswählen).
Bei meinem obigen Gedankenexperiment können somit beide Informationen 
(oberes [unteres] Seitenband = Information im Bereich positiver 
[negativer] Frequenzen) wiedergewonnen werden.

Auf jedenfall vielen Dank an alle, die hier fleißig mitdiskutiert haben.

Einen schönen Sonntag noch

Gruß Benny

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