Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 555 Timer als "Wecker"/Zeitschaltuhr


von Thilo G. (thilo11)


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Hi,

ich möchte eine Schaltung nach Drücken eines Tasters für x Sekunden 
laufen lassen und danach wieder abschalten. Dazu soll nach betätigen des 
Tasters die Spannung angeschlossen werden und nach x Sekunden wieder 
getrennt werden. Als Schalter ist ein MOSFET angedacht und die Zeit wird 
sich wohl so auf 60 Sekunden belaufen.

Ich dachte da natürlich an einen 555 Timer, aber fehlt mir das passende 
Stichwort. Bei dem Szenario handelt es sich doch um eine monostabile 
Kippstufe, oder?



Grüße Thilo

von Kevin (Gast)


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Stichwort ist NE555 und
www.gidf.de

von Julian Metzler (Gast)


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Ja, müsste eine monostabile Kippstufe sein.

von (c)chrizz (Gast)


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Ich glaub, Du suchst nach einer Ausschaltverzögerung.

Vllt. hilft Dir folgender Link:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206241.htm

gruß
(c)chrizz

von John B. (johnbauer)


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http://www.reflow-kit.com/rkde/order_product_details.html?wg=67&p=182

-------------------
  DOWNLOAD

  Aufbauanleitung
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von Thilo G. (thilo11)


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Danke!

Ich habe auch noch eine interessante Variante gefunden: 
http://www.ne555.at/timer-ic-ne555/grundschaltungen/43-nachriggerbares-monoflop.html

Das Bonusfeature von der ist sogar ideal für meinen Zweck :-) Wobei das 
Kurzschließen des Timing-Kondensators ja bei jeder Variante einem 
Neustart gleich kommt.

In meiner Schaltung verwende ich 470u, da ist eine 1N4148 Diode schon 
etwas klein, oder? Soll ich besser eine 1N4007 verwenden?

Und das Kurzschließen wird der Kondensator auch nicht so gern haben auf 
Dauer, wobei man das genau so in sehr vielen 555-Schaltungen sieht. Wäre 
es hier nicht besser einen Widerstand hinter den Taster zu legen der die 
Entladezeit wenigstens auf ein paar 10ms streckt? Falls ja, wie 
berechnet man so einen Widerstand?



Danke & Grüße

Thilo

von Thilo G. (thilo11)


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Hallo,

mein Thread scheint auf Grund der späten Stunde in der Versenkung 
verschwunden worden zu sein.

Wäre jemand so lieb und würde meine Überlegungen aus dem letzten Posting 
kommentieren?



Vielen Dank und Grüße

Thilo

von Stupido (Gast)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitkonstante

Das könnte dir zum Berechnen deiner Zeitkonstante weiterhelfen.

von Kein Name (Gast)


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1M und 470µ?

Da werden die Leckströme recht groß - bei höheren Temperaturen oder 
hoher Luftfeuchtigkeit funktioniert es nicht mehr.

Normalerweise benutzt man bei so langen Zeiten den CD4541 oder CD4060.

von Peter D. (peda)


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Kein Name schrieb:
> Normalerweise benutzt man bei so langen Zeiten den CD4541 oder CD4060.

Oder programmiert einen MC. Dann kann man auch leicht bestimmen, was 
passieren soll, wenn der Taster mehrmals gedrückt wird oder gedrückt 
bleibt.

Und man kann bequem Störimpulse unterdrücken (Taster muß eine 
Mindestzeit gedrückt bzw. losgelassen werden).


Peter

von Falk B. (falk)


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von Thilo G. (thilo11)


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Kein Name schrieb:
> 1M und 470µ?
>
Sind 100k und 470u.

> Da werden die Leckströme recht groß - bei höheren Temperaturen oder
> hoher Luftfeuchtigkeit funktioniert es nicht mehr.
>
Leckströme des Kondensators? Wo fließen die hin? Durch den Kondensator 
zur Masse? Oder entgegen des Ladestroms? Die Zeit muss auch nur Pi mal 
Daumen 60 Sekunden sein. Auf dem Steckbrett komme ich beim Stoppen mit 
Stoppuhr auf 59 Sekunden mit obigen Werten.

@stupido, danke, werde ich mir durchlesen :)

@Peter, ich möchte es mit ein paar analogen Bauteilen realisieren. 
Programmieren ist ja langweilig ;)

@Falk, das sieht ja interessant aus, werde ich auf jeden Fall meinen 
Lesezeichen hinzufügen.

von Kein Name (Gast)


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Leckströme des Kondensators?
Ja, durch den Kondensator zur Masse.

Liegt so in der Größenordnung von 1µA. Genaueres findet sich im 
Datenblatt des Elkos.

Eigentlich ist dein Elko eine Parallelschaltung von einem idealen 
Kondensator und einem Widerstand - Größenordnung so etwa 10MOhm. Der 
Strom ändert sich mit der Temperatur und mit den Jahren. Wahrscheinlich 
wird es bei Zimmertemperatur jahrelang funktionieren - nur die 
Anmerkung, dass man für den 555 normalerweise nur so bis 100k und 10µF 
Tantal benutzt, damit keine Probleme mit Kriech- und Leckströmen 
auftreten können.

von Thilo G. (thilo11)


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Danke, für die Erklärung :) Ich werde für's erste das mal mit NE555 und 
470u Ladekondensator ausprobieren, dann hab ich in ein paar Jahren, oder 
auch früher schon ein Projekt, falls mir die Ideen ausgehen :)

Ich habe für die Zeitkonstante mal 20ms angesetzt, dann wäre der 
Kondensator nach 60ms schon auf 5% entladen. Beim Berechnen des 
Entladewiderstands komme ich auf 20ms/470uF = 42.5R (so ungefähr). Also 
nehme ich ein 47 Ohm Widerstand, dann habe ich doch die gewünschte 
Entladezeit, oder? Der Entladestrom läge bei Beginn dann bei sowas wie 
8V/47R = 170mA, das ist doch schonmal ganz ok, oder?


Grüße Thilo

von Kein Name (Gast)


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Hmm... 170mA klingen nicht so ganz ok.

Habe auf die schnelle nichts im 555 Datenblatt dazu gefunden. Bei einem 
MC vertragen Vcc und Ground-Pins 200mA, normale Pins 20-25mA.

Sieht so aus, als hatten die Entwickler des 555 so große Kondensatoren 
nicht vorgesehen und die entsprechenden Grenzwerte im Datenblatt 
weggelassen.

Wenn es nur für dich ist und funktioniert - warum nicht?

Ist ja keine Massenproduktion mit tausenden von Reklamationen.
Und außerdem - die meisten Ausfälle hatte ich mit abgeknickten Kabeln 
und ähnlichem Kleinkram. Nicht mit überlasteten ICs.

von Thilo G. (thilo11)


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Der Kondensator wird doch über die Diode entladen (siehe 
http://www.ne555.at/timer-ic-ne555/grundschaltungen/43-nachriggerbares-monoflop.html) 
und nicht durch den IC.

von Kein Name (Gast)


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Hallo  Thilo,

noch mal ganz langsam. Für R3 nimmst du 100k, für C3 470µ und zusätzlich 
47ohm zwischen Pin7 und der Diode. Der C3 bleibt weiterhin direkt an 
Pin7.

Richtig so?

Zunächst mal sollten 51,7 Sekunden bei raus kommen.
1,1 x 470e-6 x 0,1e6

Weiß jetzt nicht, ob das noch Bauteiltoleranzen sind, oder ob da schon 
Kriech- und Leckströme die Zeiten durcheinander bringen.

Und nach Ablauf der 60 Sekunden werden die 470µ schlagartig über Pin7 
entladen.

Da bleibe ich trotzdem bei meiner Einschätzung.

Wenn es "professionell" sein soll, nimmt man bis 1 Sekunde den 555, 
darüber den 4060. Wenn es nur irgendwie funktionieren soll dürfe es in 
Ordnung sein. Würde aber eher 1M und 47µ nehmen.

-- Grüße

von Thilo (Gast)


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Du hast natürlich recht. Der Kondensator wird über Pin 7 entladen.

Werde deine Berechnung zur Entladung mal versuchen nachzuvollziehen.

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