Mahlzeit... es heißt ja immer das die Ablockkondensatoren so nahe wie möglich an den jeweiligen VCC Pin eines Prozessors angeschlossen werden sollen. Ich habe grad tierische Platzprobleme. Habe jetzt den VCC dann ein via auf die Masseseite und dort direkt den Kondensator. Er sitzt quasi direkt unter dem VCC-Pin des Prozessors. Ich habe mal irgendwo gelesen dass das nicht das Optimum ist. Ich glaube auf Mainboards wirds genauso gemacht. Auch wenn das bei mir jetzt unkritisch ist.... wie ist das allgemein?
Hm ich hab mal ein Bild angehängt. Spielt hier eigentlich keine Rolle. rote Leitung ist 3V3 komplette blaue Seite ist GND
Eolix schrieb: > es heißt ja immer das die Ablockkondensatoren so nahe wie möglich an den > jeweiligen VCC Pin eines Prozessors angeschlossen werden sollen Das müsste korrekterweise "Versorgungspin" statt "VCC-Pin" heißen. Versorgungspins sind Vcc und GND! Und das bedeutet, dass der Kondensator so nah wie möglich an ein Versorgungspärchen VCC/GND (die treten an ICs gern mal paarweise auf) angeschlossen werden soll/muss. Wenn man sich den Wirkungsmechanismus dieses Entkopplungskondensators genau ansieht, dann wird da einiges klarer: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung Es gibt da auch noch passende Threads hier zum Thema, der Beitrag "Abblockkondensatoren, wie routen?" hat da eine kontroverse Diskussion zu bieten... ;-) Und dann überleg mal, wie gut deine Kondensatoren ihre Arbeit noch verrichten können. In der Praxis stimmt es aber schon: besser ungünstig angekoppelte Kondensatoren als gar keine...
Super Danke!! Wie immer von dir qualitativ hochwertige Antworten ohne blöde Sprüche!! Noch mal Danke! Gibt es eigentlich empfehlenswerte Bücher zu diesem Thema? Wahrscheinlich ist einfach sehr viel Erfahrung.
Achja, noch eine zweite Frage: Warum werden oft 100nF und 10nF parallel geschaltet? Hat ein 10nF einen geringeren RDS on als ein 100nF????
Er hat eine kleinere Induktivitaet und ist damit fuer noch groessere Frequenzen zustaendig. Aus dem gleichen Grund muss er auch noch naeher an die Versorgungspins.
Okay Danke. Leuchtet mir zwar nicht ein wenn man das Bild eines Keramikkondensators vor Augen hat, aber ich glaube es dir heute mal :-D
Wenn du mit rdson den ersatzwiderstand des kondensators meinst, dann hängt dieser wohl von der ausgewählten bauform ab und nicht von der frequenz. Für die abblockung strebt man nach einen kondensator mit schlechter güte und hohem ersatzwiderstand. Meiner meinung nach bietet deswegen die parallelschaltung von einem elko und einem folien oder keramikkondensator die beste abblockung. Daraus folgt, dass du keine probleme mit parallelresonanz hast, eine hohe kapazität besitzt und in den höheren frequenzen durch den keramik.oder folienkondensator eine geringe induktivität hast.
Lothar Miller schrieb: > dass der Kondensator > so nah wie möglich an ein Versorgungspärchen VCC/GND (die treten an ICs > gern mal paarweise auf) angeschlossen werden soll/muss. Wobei natürlich die Frage wäre, welche Länge an normalen Bahnen man als Äquivalent für ein Via ansehen würde. Oft bekäme man den Kondensator mit 2 Vias quasi direkt unter das Pinpaar (so man eine doppelseitige Bestückung akzeptabel findet), während man es beim Routen auf einer Lage weiter herausziehen muss, falls sich weitere Anschlüsse nur auf diese Weise aufdröseln lassen. Dein Bild ist eher charaketeristische für Mehrlagenplatinen (bei denen das Via dann zur Versorgungslage geht). Wenn man ohnehin nur zweilagig arbeiten kann oder will, muss man oft andere Wege finden.
Jörg Wunsch schrieb: > Wenn man ohnehin nur > zweilagig arbeiten kann oder will, muss man oft andere Wege finden. Richtig, aber man muß die Ursache für die dann nötige Suche kennen...
Jörg Wunsch schrieb: > Wobei natürlich die Frage wäre, welche Länge an normalen Bahnen man > als Äquivalent für ein Via ansehen würde. das ist ne gute frage! Wie lässt sich sowas berechnen? Entscheidend ist doch hierbei die höhe der Induktivität a) des leiters bei Länge x und b) des vias, oder nicht?
Eolix schrieb: > Warum werden oft 100nF und 10nF parallel geschaltet? Bei Kemet gibt es ein Spice-Simulationsprogramm (http://www.kemet.com/kemet/web/homepage/kechome.nsf/weben/kemsoft#) für den Impedanzverlauf von Kondensatoren. Da sieht man, dass der Impedanzverlauf zunächst proportional 1/f verläuft und dann aber wieder auf Grund von parasitären Induktivitäten wieder ansteigt. Dieser Punkt liegt bei kleineren Kapazitätswerten höher. Durch die Parallelschaltung ergibt sich ein geringer Impedanzverlauf über einen einen größeren Frequenzbereich. Dies ist auch schön mit dem Simulationsprogramm darstellbar. Die Kondensatoren sollten 'schlechte' Kondensatoren sein - im Sinne von verlustbehaftet. Sonst kommt es zu den o.g. ungewollten Resonanzen. Zumindest von den X7R-Cs weiß ich, dass sie dafür geeignet sind. NP0 sind auf jeden Fall ungeeignet.
Umfahre einfach mal die Schleife Gehaeusemitte- VCC Pin - Leitung zum Abblockkondensator- Abblockkondensator- Leitung zum GND Pin -Gehaesusemitte mit dem Finger. Wenn Du die Strecke deutlich kuerzer machen kannst, dann ist Dein Layout nicht optimal.
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