Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik mit GSM schalten ohne Rufaufbau


von jochen (Gast)


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Hallo

Ich möchte gerne via GSM ein Licht an und aus schalten können.
wichtig dabei ist, dass es "keine" Verzögerung gibt, wie zum Beispiel 
bei der Schaltung via SMS oder einen Anruf (Rufaufbau)

Das ganze soll so schnell sein, das man damit dann z.b. morsen kann.

Das heißt es muss permanent eine Verbindung hergestellt sein und 
entweder das an-Signal oder das aus-Signal übertragen werden.

Gibt es Module, die für so etwas geeignet sind?
oder ist es am einfachsten ich übertrage einfach ein Piepton, für AN und 
Stille für AUS.
Dann würde ich einfach 2 Mobiltelefone benutzen. Da ich dann aber noch 
das Analoge Signal analysieren muss, wäre mir eine Digitale Lösung 
Lieber.

hat jemand eine Idee?

gruß

jochen

von user (Gast)


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du nimmst ein modul/handy was sich seriell ansprechen lässt, und damit 
kannst du auch seriell daten verschicken

von Michael H. (mueckerich)


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jochen schrieb:
> Das heißt es muss permanent eine Verbindung hergestellt sein

Wenn Du permanent mit dem Modul eine Verbindung haben willst, dann 
kannst IMHO kein GSM Modul verwenden, denn dazu musst du eine Verbindung 
über das Handynetz aufbauen und halten. Das kann teuer werden und bei 
Flat-Tarifen wird die "Dauerverbindung", soviel ich weiß, nach einer 
bestimmten Zeit automatisch getrennt. Vieleicht ware da ein RFM12 
besser, es kommt natürlich darauf an welche Reichweiten usw. benötigt 
werden.

von Christian (Gast)


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Mit GSM zu morsen kannst du per Datenübertragung vergessen, GPRS und SMS 
sind viel zu langsam dafür, die Verzögerung kann abhängig vom Netz auch 
schwanken.
Die einzige Möglichkeit per GSM wäre die von dir vorgeschlagene per 
Tonübertragung.

von IP (Gast)


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Mach IP über GPRS.

von Klaus Dieter (Gast)


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Und wenn du das Ausgangssignal des empfangenden Mobiltelefon 
gleichrichtest, glättest und mit einem OP auf 5 Volt bringst, brauchst 
du auch kein analoges Signal mehr auszuwerten.

von Matthias L. (matze88)


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Wieso soll GPRS zu langsam sein? Die Dekodierung muss halt auf dem 
Controller erfolgen, sodass ein schwankendes Delay zwischen 200..10000ms 
nicht so schlimm ist.

Allerdings muss man wohl IP darüber fahren und kann keine 
GPRS-Direktverbindung zwischen zwei Geräten betreiben :) Dürfte demnach 
nicht so einfach sein.

von jochen (Gast)


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erstmal vielen dank für die antworten.

@Michael H.

Ja, ich dachte da eine eine Dauerverbindung mit einem Flat Terif. Woher 
kommt die info, das das irgendwann getrennt wird? ist das bei allen 
Anbietern gleich?
sonst muss ich halt automatisch neu verbinden, sobald getrennt wird.

was ist den die Reichweite von RFM12?
bzw, mit welcher Leistung kann ich da senden?

@ IP & Matthias Larisch
was ist genau mit IP gemeint? Habe von GPRS leider noch nicht so viel 
Ahnung.



wie es momentan aussieht, werde ich wohl 2 Handys ausschlachten und mit 
der Sprachfunktion arbeiten, da das das einzige ist, was ich noch gut 
verstehe, und was ja garantiert verzögerungsfrei funktioniert.

 gibt es dazu noch Tips?

Kann ich direkt ein Rechtecksignal an den Mikrofon Eingang des Handys 
anlegen.
Welche Frequenz und Amplitude sind dort geeignet?

von Michael H. (mueckerich)


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jochen schrieb:
> Woher kommt die info, das das irgendwann getrennt wird?
> ist das bei allen Anbietern gleich?

Hab ich soweit ich mich erinnern kann mal irgendwo im Internet gelesen, 
deswegen IMHO. Ob das jetzt alle so machen kann ich nicht sagen, wäre 
aber denkbar da die ja nur eíne begrenzte Anzahl von Kanälen haben und 
die nicht durch Dauerverbindungen immer belegt sein sollen.

jochen schrieb:
> was ist den die Reichweite von RFM12?

Bei den RFM Module ist die Reichweite doch sehr begrenzt. Es sind es so 
um die 100m je nach Gelände und Standort. Schau doch mal hier 
Beitrag "reichweite rfm12 von Pollin"
http://plischka.at/Funk.html

von Εrnst B. (ernst)


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Bedenke dass du per GPRS idR kein "echtes" Internet kriegst, sondern 
eine nicht routable 10.x.x.x-Adresse hinter NAT.
d.H. eine IP-Direktverbindung zwischen zwei Händies geht nicht ohne 
weiteres, du bräuchtest einen im Internet erreichbaren Rechner 
dazwischen.

Damit erledigt sich auch das Problem mit der Verbindungsunterbrechung 
nach x Stunden: Die Verbindung muss eh vom Telefon aus aufgebaut werden, 
das muss dann einfach einen Reconnect nach Verbindungsabbruch versuchen.

von GSM (Gast)


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Akustikkoppler..
Wie schnell willste denn schalten.
Evtl kommt dir eine Rauschunterdrückung des Netzbetreibers und 
Echounterdrückung in die Quere. Viel testen.

von Salat (Gast)


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jochen schrieb:

> [..] permanent eine Verbindung hergestellt sein und
> entweder das an-Signal oder das aus-Signal übertragen werden.

Für welchen Zweck/Dauer brauchst Du das?

Das mit der Flat und GSM Sprachchannel ist ja ne nette Idee, ich denke 
aber die Netzbetreiber haben was gegen 24/7 Standleitungsdauerbetrieb :)

Für sowas gibt es eben Paketvermittelte Dienste wie GPRS bzw. UMTS.

Auch zu bedenken: "Verzögerungsfrei" ist weder Live-TV noch das reale 
Leben. Bei den paketorientierten Diensten muss man zu dem immer mit 
Jitter in gewissem Umfang leben.

von jochen (Gast)


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hab gerade bei vodafone angerufen.
sie sagen man kann einen Monat lang telefonieren am stück. und das ganze 
für nur 9,99
ob ich das glauben soll weiss ich jetzt nicht, werde es aber 
ausprobieren.

geschaltet werden soll nicht so besonders schnell. vielleicht 1/4 
Sekunde.
um das Echo Problem zu umgehen, könnte man den ton auch variieren.

hat noch jemand eine Idee welche Amplitude das Signal haben soll was ich 
generiere?
ich will das Handy nicht gleich braten

alle packet basierten Lösungen erscheinen mir aufwendiger und weniger 
schnell.

von Nosnibor (Gast)


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Es gibt auch synchrone Datenübertragung, die ist genauso verzögerungsarm 
wie Sprachsignale, allerdings werden dann gelegentliche Aussetzer nicht 
mehr kompensiert. Außerdem ist die seit April 2011 in Deutschland 
angeblich abgeschaltet, zwischen zwei Chibo-Karten hat's im August aber 
noch funktioniert. Nachteil: die meisten Handys (selbst wenn sie 
AT-Befehle können) unterstützen das wohl nicht.

Bleibt der Sprachkanal, z.B. mit zwei Pfeiftönen unterschiedlicher 
Frequenz. Reine Sinustöne werden zwar vom Sprachcodec übel verzerrt, 
aber die Tonhöhe wird man schon noch unterscheiden können. Einspeisen in 
den Mikrofonanschluß über einen 100nF-Koppelkondensator, dann kann 
nichts kaputtgehen.

DTMF kommt auch noch in Frage: wenn man während des Gesprächs die 
Zifferntasten drückt, kommen die am anderen Ende als DTMF-Töne heraus, 
für die es fertige Decoderchips gibt. Soweit ich weiß, werden dabei auch 
nicht die Pfeiftöne durch den Sprachcodec gequält, sondern die Ziffern 
digital übertragen und die Töne erst im Empfänger erzeugt.

Zur Verbindungsdauer: meine Erfahrung mit einer pseudo-Festnetznummer 
("Homezone") ist, daß nach genau zwei Stunden die Verbindung abgebrochen 
wird; wahrscheinlich denkt das Handynetz, man hat den Auflegeknopf nicht 
richtig gedrückt. Zum Weiterquatschen gibt's ja schließlich die 
Wahlwiederholung.

von Kevin (Gast)


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Vorschlag, wenns schnell gebaut sein soll:

Telefonverbindung aufbauen. Dann über ein Optokoppler bzw. Transistor 
eine Taste bedienen, dabei wird ein Standardton übertragen. Dann einen 
"Tone Decoder" zB LM567C verwenden (weis jetzt nicht ob der geignet ist, 
gibt auch andere).

Gruss,
Kevin

von jochen (Gast)


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oh, das mit der Taste ist ein super tip.

vielen dank.

decodieren muss ich ja eigentlich nicht, da ich ja kein Signal als AUS 
werten kann ein ein Signal als AN

Die maximal Dauer kann ich ja überlisten, indem ich einfach alle x 
Minuten neu Anrufe mit der Wahlwiederhohltaste neu starte. Dann muss ich 
beim Empfänger Handy nur noch eine Abnehme-Automatik basteln.

von Tom M. (tomm) Benutzerseite


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jochen schrieb:
> Die maximal Dauer kann ich ja überlisten, indem ich einfach alle x
> Minuten neu Anrufe mit der Wahlwiederhohltaste neu starte. Dann muss ich
> beim Empfänger Handy nur noch eine Abnehme-Automatik basteln.

Ich bin gespannt, wie lange das Vodafone mitmacht. Wenn du die 
Verbindung "circuit switched" machst (also normales Telefongespräch), 
belegst du dauerhaft einen Kanal, egal wie lange/oft du ins Mikro 
zwitscherst. Das möchte keine Telco wirklich(tm). ;)

<ot>
Beim "packet switched" ist die Situation für die Telco günstiger, weil 
die Bandbreite im wesentlichen nur für die Nutzerdaten-Übertragung 
belegt wird. Allerdings musst du da mit wesentlich mehr Latenz rechnen. 
Musst halt mal testen, wie viel es bei dir ausmacht. Bin mir nicht 
sicher, ob gängige BSC Daten in der selben Zelle oder Location Area 
direkt routen oder ob die Pakete immer über den SGSN/GGSN kehren.
</ot>

von fdssd (Gast)


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mt8880 oder ähnliche DTMF bausteine
können das problemlos erzeugen/auswerten


frage ist aber eher ab das gedachte prinzip dahinter nichtmal total für 
de füße ist ..

von Matthias L. (matze88)


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Tom M. schrieb:
> <ot>
> Beim "packet switched" ist die Situation für die Telco günstiger, weil
> die Bandbreite im wesentlichen nur für die Nutzerdaten-Übertragung
> belegt wird. Allerdings musst du da mit wesentlich mehr Latenz rechnen.
> Musst halt mal testen, wie viel es bei dir ausmacht. Bin mir nicht
> sicher, ob gängige BSC Daten in der selben Zelle oder Location Area
> direkt routen oder ob die Pakete immer über den SGSN/GGSN kehren.
> </ot>


Gibts zur Latenz eigentlich Maximalwerte? Ich stelle mir vor, dass fürs 
GPRS ja mindestens einer der 7 Datenkanäle freigehalten werden muss 
(solange/sobald eine GPRS Verbindung aktiv ist) - die Latenz kann ja 
schließlich nicht bis auf "warte, bis der nächste zu Ende telefoniert 
hat" hochgehen, oder?

Dann hängt das ganze ja nurnoch von der Datenrate der anderen Teilnehmer 
der Zelle ab. Setzt man hier auf vernünftige Retransmission-Timeouts 
(dann ist erstmal der nächste dran) und hat dann noch Obergrenzen für 
die maximalen Teilnehmer und die maximale Paketgröße, bevor der nächste 
dran ist, so ist das System doch nach oben hin recht gut definiert.

Kennt da jemand Details?

von IP (Gast)


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jochen schrieb:
> @ IP & Matthias Larisch
> was ist genau mit IP gemeint? Habe von GPRS leider noch nicht so viel
> Ahnung.

TCP/IP

von Valentin (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> eine IP-Direktverbindung zwischen zwei Händies geht nicht ohne
> weiteres, du bräuchtest einen im Internet erreichbaren Rechner
> dazwischen.

Weiss jemand wer solch einen Service anbietet?

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