Hallo, ich möchte gerne die Schaltung aus dem Buch "Audioschaltungstechnik" von Robert Sontheimer mit dem Titel/Kapitel "8.7 Spezialfilter für E-Gitarre" aufbauen. Leider ist dort nur ein Platinenlayout, aber kein Schaltplan angegeben. Zunächst mal die Frage, hat hier zufällig jemand den Schaltplan? Z.B. aus einer neueren Buchausgabe? Ansonsten würde ich den Schaltplan aus dem Platinelayout rekonstruieren und hier mal ins Netz stellen (vorausgesetzt, dass das erlaubt ist), damit nicht jeder interessierte Nachbauer dieser Schaltung den Schaltplan aufs Neue rekonstruieren muss! Hier die Daten von meiner Buchausgabe: Audioschaltungstechnik Titelzusatz: verstehen, entwerfen, bauen Verfasserangaben: Robert Sontheimer 1. Verfasser: Sontheimer, Robert Impressum: Aachen : Elektor-Verl., 2004 Umfang: 271 S. : zahlr. Ill. und graph. Darst. Auflage: Neue überarb. Aufl. ISBN: 3-89576-154-0
Hallo, in meinem Buch ist der Schaltplan drin. Wenn du mir deine E-Mail zukommen lässt, dann kann ich dir einen Scan schicken. Gruß Johannes
Ja, gerne! d a n w a r a n @ w e b . d e (das übliche, leerzeichen entfernen) Ich will das Teil nämlich so aufbauen, dass man den Frequenzgang für E-Bass umschalten kann (was ohne Schaltplan recht schwierig sein dürfte...).
Im Anhang eine Tina-Sim von einem Gitarrenfilter zur Amp-Simulation. In Verbindung mit einem FET-Vorverstärkerchen eine feine Sache, auch und besonders als Kopfhörerverstärker (Endstüflein nachschalten!) R1 und die beiden Dioden sind dann im Grunde überflüssig bzw man kann sie dann vor den FET setzen...
Hhm, ich rätsele noch über den Sinn dieser Schaltung. Da ist ja gar keine Klangregelung! Warum nimmst du denn nicht die typische Fender-Klangregelung? Die hat auch ein Mittenloch, wenn du das willst und erzeugt vor allem eine sehr angenehme Mitten/Höhen-Anhebung, wie sie kein Kuhschwanzregler hinbekommt. Den Tiefpaß kannst du dann immer noch dranhängen.
Frage: Wenn ich den Gitarrenfilter für Bass-Gitarre umbaue, dann müssen die Filterwerte so verändert werden, dass sie die gleichen dB-Werte für genau eine Oktave niedriger ergeben? (Ein E-Bass ist ja i.d.R. eine Oktave tiefer gestimmt als eine E-Gitarre)
Gitarri schrieb: > Hhm, ich rätsele noch über den Sinn dieser Schaltung. Da ist ja gar > keine Klangregelung! Warum nimmst du denn nicht die typische > Fender-Klangregelung? Die hat auch ein Mittenloch, wenn du das willst > und erzeugt vor allem eine sehr angenehme Mitten/Höhen-Anhebung, wie sie > kein Kuhschwanzregler hinbekommt. Den Tiefpaß kannst du dann immer noch > dranhängen. Nein, es ist keine Klangregelung. Diese Schaltung simuliert den Impedanzverlauf eines Gitarren-Lautsprechers. Die Klangregelung selber liegt noch vor dem Eingang der Schaltung! So kann man die Gitarre direkt an eine PA oder die Soundkarte eines PCs anschließen (oder eben über Kopfhörer spielen).
>Wenn ich den Gitarrenfilter für Bass-Gitarre umbaue, dann müssen die >Filterwerte so verändert werden, dass sie die gleichen dB-Werte für >genau eine Oktave niedriger ergeben? Würde ich nicht sagen. Wenn du slappst geht es auch frequenzmäßig hoch. Geh mal zu Fender auf deren Homepage. Da kannst du Schaltpläne von Verstärkern herunterladen. Vielleicht findest du dort, was du suchst...
>Nein, es ist keine Klangregelung. Diese Schaltung simuliert den >Impedanzverlauf eines Gitarren-Lautsprechers. Du meinst "Frequenzgang"? >Die Klangregelung selber liegt noch vor dem Eingang der Schaltung! Ah, ok. >So kann man die Gitarre direkt an eine PA oder die Soundkarte eines PCs >anschließen (oder eben über Kopfhörer spielen). Richtig, da braucht man einen guten Tiefpaß...
Gitarri schrieb: >>Nein, es ist keine Klangregelung. Diese Schaltung simuliert den >>Impedanzverlauf eines Gitarren-Lautsprechers. > > Du meinst "Frequenzgang"? Genau! >>So kann man die Gitarre direkt an eine PA oder die Soundkarte eines PCs >>anschließen (oder eben über Kopfhörer spielen). > > Richtig, da braucht man einen guten Tiefpaß... Ja, "vorne" ein Hochpass, hinten ein Tiefpass und und der Mitte ein (wenn möglich) verschiebbares Kerbfilter; letzteres macht den Sound weniger matschig und mehr lebendig.
ups, "und und der Mitte" --> "und in der Mitte" vorne = tiefe Frequenzen, hinten = hohe F.
Habe mir mal die Mühe gemacht und bei der Tina-Simulation von oben alle OPs durch jeweils einen TL071 ersetzt (die Spannungsversorgungsleitungen der OpAmps sehen jetzt sehr wild aus). Allerdings kommen mir die erhaltenen Filterkurven merkwürdig vor. Im Anhang eine Kurve für S = closed und P = 100% ! ...obwohl, der geschlossenen Schalter bewirkt ja eine Resonanzüberhöhung bei ca. 3KHz, das könnte einen ziemlich frischen Sound geben.
...weil es so schön war, hier noch S = closed und P = 0% ! Die anderen mit S = open poste ich vielleicht später noch.
So, hier noch S = open und P = 0% und S = open und P = 100% ! Hoffe, ich bin nicht durcheinandergekommen. Wenn jemand weiß, wie man bei Tina mehrfache Filterkurven in Abhängigkeit vom Potiwert in ein einziges Diagramm zeichnen kann, bitte mitteilen, ich würde es gerne ausprobieren. Wäre hier sicher anschaulicher!
...nach einigem Rumprobieren (hoffe, alles richtig gemacht): oben: Schalter offen unten: Schalter geschlossen
>Wenn jemand weiß, wie man bei Tina mehrfache Filterkurven in >Abhängigkeit vom Potiwert in ein einziges Diagramm zeichnen kann, bitte >mitteilen, ich würde es gerne ausprobieren. "Analysis" -> "Select Control Object" aufs Poti ziehen -> Bei "Setting (%)" "..." anklicken und Parameter auswählen.
Ich habe das Filter von Maulwurm (das Schaltbild von oben, Amp_Sim.PNG) jetzt auch mit Tina simuliert. Für Gitarre alles schön und gut, aber wenn man es für E-Bass umschaltbar machen will, muss man etliche Kondensatoren/Widerstände umschalten, ob das eine gute Idee ist? Oder sieht jemand eine einfachere Möglichkeit, die gesamte Filtercharakteristik per Schalter um eine Oktave herunterzusetzen?
>Oder sieht jemand eine einfachere Möglichkeit, die gesamte >Filtercharakteristik per Schalter um eine Oktave herunterzusetzen? Ich habe schon mal gesagt, daß ein Baß ähnlich weit hinaufragt mit seinen Harmonischen wie eine E-Gitarre. Oder hast du wirklich schon mal einen E-Bass-Verstärker gesehen, der nur bis 400Hz geht?? Schau dir doch einfach mal die Frequenzgänge guter E-Bass-Lausprecher von Celestion an. Die gehen fast genauso weit rauf, wie E-Gitarre-Lautsprecher. Wenn überhaupt, dann erniedrigt sich die Grenzfrequenz des Lautsprechers von 4kHz auf vielleicht 3...3,5kHz, aber keinsfalls 400Hz. Das wäre völlig dumpf und muffig...
Gitarri schrieb: > Schau dir doch einfach mal die Frequenzgänge guter E-Bass-Lausprecher > von Celestion an. Die gehen fast genauso weit rauf, wie > E-Gitarre-Lautsprecher. Da ist natürlich was dran! Trotzdem wäre es schön, wenn die Filtercharakteristik frequenzmäßig wenigstens teilweise absacken würde. Das Mittenloch kann man durch simple Vervierfachung von C6 um eine Okt. erniedrigen. > Ich habe schon mal gesagt, daß ein Baß ähnlich weit hinaufragt mit > seinen Harmonischen wie eine E-Gitarre. Oder hast du wirklich schon mal > einen E-Bass-Verstärker gesehen, der nur bis 400Hz geht?? Das wäre ja eine Erniedrigung fast um den Faktor 20! Wenn ein Gitarren-LS bis 8KHz geht, wäre bei Verminderung um eine Oktave die neue Frequenz 4KHz. Oder meintest du 4000Hz? Nach oben gesagtem wäre eine Verminderung um eine halbe Oktave wahrscheinlich ausreichend. Wichtig wäre vor allem, dass der Bass nicht die gleichen Resonanzhöhen und -tiefen aufweist wie die Gitarre, wenn man beides mehrspurmäßig parallel aufnimmt. Vermutlich erhält man von Git nach Bass zufriedenstellende Ergebnisse, wenn man folgende Dinge ein- bzw. umschaltet: -C6 verdoppeln bis vervierfachen ("Mittenloch" absenken) -R12 verdoppeln bis vervierfachen (mehr Bass) -C10 und C11 verdoppeln (Resonanzspitze auf tiefere Frequenz setzen) Mit einem Vierfachumschalter kann man ja zur Not noch leben :O)
Hein3 schrieb: > -C6 verdoppeln bis vervierfachen > ("Mittenloch" absenken) > > -R12 verdoppeln bis vervierfachen > (mehr Bass) > > > -C10 und C11 verdoppeln > (Resonanzspitze auf tiefere Frequenz setzen) Im Anhang 1x Gitarrenfilter wie gehabt und 1x Bassfilter mit R12 = 4k7 C6 = 220n C9 = 4n7 C11 = 3n Die Resonanzspitze läßt ein wenig nach, ansonsten sieht es vielversprechend aus!
>Das wäre ja eine Erniedrigung fast um den Faktor 20! Wenn ein >Gitarren-LS bis 8KHz geht, wäre bei Verminderung um eine Oktave die neue >Frequenz 4KHz. Oder meintest du 4000Hz? Die hier angegebene Filterkurve hat ihren 3dB Abfall bei rund 4kHz und simuliert recht genau einen E-Gitarre-Lautsprecher. >Nach oben gesagtem wäre eine Verminderung um eine halbe Oktave >wahrscheinlich ausreichend. Viel Spaß...
Den Schaltplan, den Maulwurm oben gepostet hat, habe ich auch. In meiner Stückliste dazu sind oben genannte Widerstände R5 und R6 allerdings mit 4k7 bemessen und nicht mit 10k! Falls das hier von Interesse ist.
siggi schrieb: > Den Schaltplan, den Maulwurm oben gepostet hat, habe ich auch. In meiner > Stückliste dazu sind oben genannte Widerstände R5 und R6 allerdings mit > 4k7 bemessen und nicht mit 10k! Interessant! Habe es direkt mal simuliert, die Kurve mit den beiden 4,7k-Widerständen sieht fast besser aus, finde ich!
Kleiner Hinweis: der Sound eines typischen Gitarrenverstärkers entsteht auch dadurch, dass der Lautsprecher nur locker an den Verstärker angekoppelt ist, über eine Strom-Spannungs-Steuerung. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "niedrigem Dämpfungsfaktor", so weit ich weiß. Der Sound hängt also nicht nur von der Filterkurve ab.
>Der Sound hängt also nicht nur von der Filterkurve ab.
Natürlich nicht. Außerdem gibt es da noch die Partialschwingungen der
Membran, die den Klang besonders färben. Und das Wichtigste vielleicht,
das dynamische Verhalten bei großen Impulsspitzen. Dann wirkt die harte
Aufhängung der Membran wie ein Limiter...
Ich habe auch SEHR den Eindruck, wie wenn hier gerade ein komplexes Thema auf ein kleines Teilproblemchen reduziert und von diesem dann auf die Gesamtheit geschlossen wird. Kurz: Was soll den dieses "Spezialfilter für E-Gitarre" können, was ein handelsübliches Effektgerät (das es für lockere 20Eier in der Bucht gibt) nicht kann? Und die Verstärkersimulationen dieser Effektgeräte sind allemal besser als ein mit ein paar OPs verbogener Frequenzgang... Mein Roland Cube Bass beherrscht auf jeden Fall das (simulierte) sanfte Anzerren "wie von Röhren geschaffen" bis hin zum (simulierten) Clippen von Transistor-Amps. Und das Ganze, ohne die eigene Endstufe und den angeschlossenen Lautsprecher zu überfordern und "falsch" zu verzerren. Der verzerrt also bei entsprechender Gain-Einstellung schon bei "22-Uhr-tauglichger" Zimmerlautstärke... ;-)
Lothar Miller schrieb: > Was soll den dieses "Spezialfilter für E-Gitarre" können, was ein > handelsübliches Effektgerät (das es für lockere 20Eier in der Bucht > gibt) nicht kann? Man kann seine Gitarre zum Beispiel ohne einen "digitalen Zerhacker" direkt an eine PA-Anlage anschließen :O)
DaKi schrieb: > Man kann seine Gitarre zum Beispiel ohne einen "digitalen Zerhacker" > direkt an eine PA-Anlage anschließen Na, ich weiß nicht. Mit (m)einem Bass geht das schon (zur Not). Aber die Herren Gitarreros brauchen doch jeden erdenklichen elektronischen Schmäh, damit ein hörenswertes Geräusch aus dem elektrischen Signal wird, das aus dem Instrument rauskommt... ;-)
Als Basser möchte ich auch mal erwähnen, das es den Herren Eierschneidern ( Gitarristen ) meistens auf schönen mittigen Sound ankommt, etwas, was beim Bass meistens eher unerwünscht ist, selbst wenn du alles auf eine Oktave tiefer berechnest. Ein (Grafik-) EQ ist wohl eher, was du brauchst, vor allem um die 240 Hz 'Mulm' Frequenz loszuwerden. Da solche spez. Bass-EQs nicht so häufig sind, lohnt es sich vllt. entweder ein altes Studioeffektgerät aus der Bucht zu ersteigern (Ich nehm ein Digitech S100 für 40 Euro ) oder sich eine 7 Band EQ Stompbox zu besorgen. Sach mal, was du für Musik machst und wir denken uns was aus. Hier noch das Forum für uns Tieftöner: http://www.bassic.ch
DaKi schrieb: > Man kann seine Gitarre zum Beispiel ohne einen "digitalen Zerhacker" > direkt an eine PA-Anlage anschließen > :O) Mit "Gitarre" meinte ich Gitarre samt Vorverstärker
Matthias Sch. schrieb: > Als Basser möchte ich auch mal erwähnen, das es den Herren > *** Zensur *** ( Gitarristen ) meistens auf schönen mittigen Sound > ankommt, etwas, was beim Bass meistens eher unerwünscht ist, selbst wenn > du alles auf eine Oktave tiefer berechnest. Ein (Grafik-) EQ ist wohl > eher, was du brauchst, vor allem um die 240 Hz 'Mulm' Frequenz > loszuwerden. Den 240 Hz 'Mulm' wird der Themensteller vermutlich mit dem variablen Kerbfilter um P1 mühelos ausblenden können.
DaKi schrieb: > Mit "Gitarre" meinte ich Gitarre samt Vorverstärker Mit "Bass" meinte ich den Bass (gern auch einen Aktiven)... ;-)
Lothar Miller schrieb: > DaKi schrieb: >> Mit "Gitarre" meinte ich Gitarre samt Vorverstärker > Mit "Bass" meinte ich den Bass (gern auch einen Aktiven)... ;-) Meine Instrumente (E-Gitarren und Bass) sind alle aktiv, der Bass hat sogar einen parametrischen EQ eingebaut, was ziemlich praktisch ist zur Einstellung der Resonanzspitze. War allerdings eine ganz schöne Verkabelungsarbeit auf engstem Raum ;O) Der Schaltplan stammt von Lemme. Mit den aktiven Instrumenten kann man sich natürlich direkt an Line-In einer Soundkarte anschließen. Allerdings muss man den Frequenzgang noch instrumententypisch nachbearbeiten. Das kann ziemlich nervig sein, wenn man es bei jedem Track machen muss. Deshalb das Spezialfilter. Gitarre -> Effekte/Vorverstärker -> Spezialfilter -> Soundkarte -> PC
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