Bescheidene Frage: kann man eine NF-Röhrenvorverstärkerschaltung nachbauen, indem man die Trioden einfach durch jFETs ersetzt und die Arbeitspunkte/Widerstände/Betriebsspannung entsprechend angleicht (z.B. durch Ausprobieren) oder gibt es irgendwo ein grundlegendes Problem, das diesen Austausch verhindert? (mit bipolaren Transis würde es ja z.B. nicht gehen, ohne den Schaltungsaufbau zu verändern!)
Du willst also wissen, ob man statt mit einem Auto auch mit einem Fahrrad in den Urlaub fahren kann? Ja klar, kann man, aber wieso sollte man so etwas tun??
Ein JFET ist vermutlich nicht der ideale Ersatz, eher schon ein N-Kanal MOSFET. Man muss aber schon noch die Spannung reduzieren und vermutlich auch ein bisschen den Arbeitspunkt. Es gibt aber auch gleich fertige Schaltungen mit FETs oder BJTs, man muss nicht die alten Röhrenschaltung nehmen.
Danke für die Antworten! Ulrich schrieb: > Ein JFET ist vermutlich nicht der ideale Ersatz, eher schon ein N-Kanal > MOSFET. Kannst du das näher erklären? Ich dachte, ein jFET würde sich vom Prinzip her wie eine Röhrentriode verhalten, das stimmt dann wohl eher nicht?!? > Man muss aber schon noch die Spannung reduzieren und vermutlich > auch ein bisschen den Arbeitspunkt. Logisch, ;O) > Es gibt aber auch gleich fertige Schaltungen mit FETs oder BJTs, man > muss nicht die alten Röhrenschaltung nehmen. Mir geht es erst mal darum, das Prinzip zu verstehen. Was sind BJTs?
>Was sind BJTs?
Bipolar Junction Transistor. Also die NPNs oder PNPs.
Wieso? schrieb: >>Was sind BJTs? > > Bipolar Junction Transistor. Also die NPNs oder PNPs. Ach so, ganz "normale" BiPos... Werni schrieb: > Ulrich schrieb: >> Ein JFET ist vermutlich nicht der ideale Ersatz, eher schon ein N-Kanal >> MOSFET. Kann das jemand erläutern?
Ja, kann man, wenn man welche findet die 250V abkönnen. Ansonsten alles, aber auch alles neu berechnen!
Werni schrieb: >>> Ein JFET ist vermutlich nicht der ideale Ersatz, eher schon ein N-Kanal >>> MOSFET. Ach so, diese Aussage ist vom Standpunkt der hohen Betriebsspannung aus getroffen!?!?? Wenn man die Spannung drastisch verkleinert (ca. 9 bis 18V, Rs auch verkleinern) wäre ein JFET gut geeignet, um eine Triode (ich sage mal) zu simulieren?!!
Werde endlich mal konkret! Es gibt Röhren/Röhrenschaltungen die mit 12V funktionieren. Die EF97, ECH83.. waren für Autoradios entwickelt. Wenn du aber eine Schaltung für ein Kondensatormikrofon durch einen JFet ersetzen willst, da gibt es genug Beispiele im Netz. Normalerweise braucht man so eine Aufgabenstellung nicht.
Du hast Recht, das ist natürlich ein weites Feld. Ich habe mal einen Gitarrenverzerrer mit 3x 1/2 ECC83 aufgebaut, also mit drei Trioden. Der klingt so richtig heftig verzerrt und trotzdem nicht "klirrig". Den würde ich zu Testzwecken gerne mit drei FETs für Batteriebetrieb nachbauen. (um mal ein Beispiel zu nennen) Leider finde ich im Moment den Schaltplan nicht.
mach's mal mit JFET. Nicht so "klirrig" sind ECC83 Vorstufen, weil sie so schon unlinear sind. Und zwar asymetrisch. Aus einem Sinus wird da eher ein Sägezahn als ein Rechteck und damit hat man alle Obertöne und nicht nur die ungeraden. Das hochgerühmte "Endstufenklipping" von Gegentakt-Röhren-Endstufen begrenzt zwar nicht so hart, wie ein Transistorverstärker, aber eben auch symetrisch, d.h. vermehrt ungerade Oberwellen. Trotz gemütlichem Glimmen. BTW, Glas ist auch eine Silizium-"Legierung"
Ich habe noch nichts gehört was annähernd wie Röhre klingt. Das einzige was da dran kommt, sind die digitalen Emulationen (Line 6 etc), aber auch erst seit ein paar Jahren. Egal ob für leichten Crunch oder heftige Vorstufenverzerrung - wenn jemand was hat, her damit!
Im Anhang der Schaltplan mit Röhren Ich vermute stark, dass der Sound vor allem durch den Frequenzgang entsteht. Die Schaltung selber habe ich in einen Kofferverstärker eingebaut. 420V sind natürlich nicht von Pappe. Den Verzerrer würde ich gerne als "Bodentreter" versuchsweise mit FETs aufbauen, als Betriebsspannung entweder 9V oder 18V. Dem Ausgang soll noch ein Operationsverstärker als Impedanzwandler nachgeschaltet werden. Als FETs möchte ich BF256 verwenden (A oder C müssten noch ausreichend vorrätig sein). Fragt sich, wie man a)die neuen Arbeitspunkte berechnet b)die "Klangregel"-Netzwerke auf niederohmig umrechnet Wenn jemand Ideen oder Erfahrung dazu/mit hat, bitte posten! (PS: wozu dienen eigentlich die beiden 220k-Rs vor den Gittern, zur Schwingneigungsunterdrückung?)
> Ich vermute stark, dass der Sound vor allem durch den Frequenzgang > entsteht. Verzerrungen. > Bodentreter Musiker. Es gibt ganz genau 2 Möglichkeiten: ENTWEDER du holst dir zu jedem Klang das Original und änderst daran NICHTS, ODER du holst dir ein modernes DSP Mehreffektgerät wie http://www.google.de/products/catalog?hl=de&q=gitarren+effektger%C3%A4te&gs_upl=1120l4900l0l5107l21l11l0l8l8l3l284l2148l0.3.7l17l0&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.,cf.osb&biw=1029&bih=874&wrapid=tlif132671143280910&um=1&ie=UTF-8&tbm=shop&cid=7086569654086779470&sa=X&ei=jgIUT7fnBovQswbp-bwx&ved=0CG4Q8wIwAg# und vergisst den unbeholfenen Nachbau ohne elektronische Grundkenntnisse der nur zu Schaltungen führen wird die "anders" klingen aber niemals so wie das Original, sondern in 99.9% der Fälle einfach nur grottenschlecht.
MaWin schrieb: >> Ich vermute stark, dass der Sound vor allem durch den Frequenzgang >> entsteht. > > Verzerrungen. Auch, aber die Verzerrung alleine macht es nicht, sie bildet nur den Grundstein, sozusagen den Oberwellenpool, aus dem dann ausgefiltert werden kann. Der oben vorgestellte Verzerrer hat z.B. eine Resonanzspitze bei ca. 500Hz, wobei die Höhen stärker beschnitten werden als die Tiefen. >> Bodentreter > > Musiker. > > Es gibt ganz genau 2 Möglichkeiten: > ENTWEDER du holst dir zu jedem Klang das Original und änderst daran > NICHTS, > ODER du holst dir ein modernes DSP Mehreffektgerät wie > http://www.google.de/products/catalog?hl=de&q=gita... > und vergisst den unbeholfenen Nachbau ohne elektronische Grundkenntnisse Wie kommst du darauf? Immerhin danke für den Tip, ein Kumpel hat den Line 6 POD-II, klingt ansich ganz annehmbar. > der nur zu Schaltungen führen wird die "anders" klingen aber niemals so > wie das Original, sondern in 99.9% der Fälle einfach nur > grottenschlecht. Kommen wir zurück zum Thema, ich habe Spass am Experimentieren und bevorzuge (außer bei Reverb) analoge Sounds!
Die erste Frage wird wohl lauten: welchen Verstärkungsfaktor haben die einzelnen Röhrenstufen? Das kann man doch bestimmt irgendwie über die drei Röhrenparameter (ECC83) S = 1,6mA/V Ri = 62,5k µ = 100 berechnen?!!
@Werni Guck mal hier hin, da ist eine Berechnungsbeispiel für die Kathoden- Basis_Schaltung dabei: http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm MfG Paul
> > ohne elektronische Grundkenntnisse > Wie kommst du darauf? Na das ist doch offensichtlich. Wer einen Röhren-Verzerrer mit JFET nachbauen will, kennt Elektronik nur vom Hörensagen, und hat mal aufgeschappt "FETs verzerren wie Röhren" und leider überhört daß dabei MOSFETs gemeint waren, und sich das natürlich auch nur auf die geraden und ungeraden Oberwellen der Verzerrungsprodukte bezog, und nicht auf den sich ergebenden Gesamtklang. Zumal diese Verzerrungen NUR auftreten, wenn der Verstärker im Bereich des Clippings betrieben wird, also übersteuert. Im Kleinsignalbereich lassen sich mit JFET ebenso hervorragend verzerrungsfrei verstärkende Vorverstärker bauen wie mit Bipolartransistoren auch, nur für andere Eingangsimpedanzen und daher einem Rauschminimum bei anderen Impedanzen. Wenn man Verzerrungen haben will als Effektgerät, macht man das heute mit DSP, die die 100 historisch erfolgreichen Effektschaltungen gleich in einem Gerät implementieren.
MaWin schrieb: > Wer einen Röhren-Verzerrer mit JFET nachbauen will, > kennt Elektronik nur vom Hörensagen, Gehts noch?
Paul Baumann schrieb: > @Werni > > Guck mal hier hin, da ist eine Berechnungsbeispiel für die Kathoden- > Basis_Schaltung dabei: > > http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm > > MfG Paul Super, Danke! Dann muss ich eigentlich "nur" noch rückwärts rechnen ;O)
Hallo Werni, schau mal hier: http://www.albertkreuzer.com/preamp.htm BTW, Vollröhre Nachbau eines MesaBoogie (mit stolzem Preis), Strat, No-(oder What??-)Name Lautsprecher, gegen Voll-Silizium, (Billig-)Humbucker auf (Billig-)SG-Kopie, aber mit EVM12L. Wohin hat sich wohl der Röhrenfan gebissen, als er den Unterschied hörte? Genau, in den A.... Wichtig ist nur was man hört. Google man den Namen "Mannfred Zollner". Der hat eine wissenschaftliche Abhandlung über den Sound eine E-Gitarre geschrieben, die manchen sehr zuwieder ist. Denen, die Dir alte Kondensatoren für zig Euro andrehen wollen. Und die den Jahrgang einer Gibson von berühmten Platten erhöhren wollen, bei denen die Spieler dann in Interviews erklären, daß noch nichtmal der Hersteller richtig geraten wurde.
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