Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Öldruckmessung 0-250 bar 0.10V oder 4.20mA


von müllerchen (Gast)


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Es geht um eine Anwendung, in der ich Öldruck mittels eines Drucksensors 
messen möchte. 5000 Samples/s sind das Minimum. Ich würde gerne die 
Vorteile einer Stromschleife nutzen, kann aber nur 0-10V messen. Daher 
würde ich die abfallende Spannung an einem 500 Ohm - Widerstand messen.

Frage: Wird ein Stromschleifensignal durch einen Widerstand aufgrund 
Induktivitäten oder Ähnliches verfälscht? Bei langsammen Signalen, weiß 
ich, dass es problemlos geht, aber was passiert, wenn ich kleine Peaks 
etc. messen möchte? Reicht da ein Messwiderstand noch aus?

von Werner (Gast)


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Erstmal mußt du anhand des Datenblattes von deinem Sensor oder einer 
Testmessung feststellen, welche Bandbreite der Sensor hat. Manche 
Sensoren liefern linearisierte 0..10V, die durch die interne 
Signalaufbereitung z.B. nur alle 5 ms aktualisiert werden.
Du kannst aber auch einen Sensor verwenden, der nur die Druckmeßbrücke 
enthält und dir dann die für deine Anwendung passende Elektronik für die 
Signalaufbereitung selber definieren.

von müllerchen (Gast)


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Danke erstmal, dazu gleich noch mal eine Frage:

Es geht um diesen Aufnehmer: 
http://www.sensor-technik.de/images/stories/pdf/download/a09_datenblatt_de.pdf

Angenommen ich würde ihn in der Dreileitertechnik (Spannungsausgang) an 
meine Messkarte anschließen, welche Konfiguration hätte ich nach diesem 
Bild? http://zone.ni.com/cms/images/devzone/tut/a/af64be30612.gif

Ich kann an der Anschlussbox zwischen Grounded Scource und Floating 
Source wählen... Der Sensor erscheint mir ja "gegrounded" aber sicher 
bin ich mir nicht...

von Stevko R. (stevko)


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@müllerchen:

Nur mal aus Interesse, was für ein Hydrauliksystem ist das?
Bei einer geforderten min. Auflösung von 0,2ms muss das ja was ganz 
spezielles sein.

Obwohl, 250bar erinnern mich an einen Bagger.

Könntest Du bitte das Geheimnis lüften.

Gruß
  Stevko

von Sven P. (Gast)


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müllerchen schrieb:
> Es geht um eine Anwendung, in der ich Öldruck mittels eines Drucksensors
> messen möchte. 5000 Samples/s sind das Minimum. Ich würde gerne die
> Vorteile einer Stromschleife nutzen, kann aber nur 0-10V messen. Daher
> würde ich die abfallende Spannung an einem 500 Ohm - Widerstand messen.
So machen das die meisten integrierten Wandler auch.

> Frage: Wird ein Stromschleifensignal durch einen Widerstand aufgrund
> Induktivitäten oder Ähnliches verfälscht?
Ja, es wird aber genauso durch Induktivitäten in den Zuleitungen 
verfälscht. Du musst ja nicht gerade einen gewickelten Drahtwiderstand 
verbauen. Eine präzise Metallschicht oder sowas reicht doch.

> Bei langsammen Signalen, weiß
> ich, dass es problemlos geht, aber was passiert, wenn ich kleine Peaks
> etc. messen möchte? Reicht da ein Messwiderstand noch aus?
Der Widerstand wird dein kleinstes Problem sein. Eher versauen dir 
irgendwelche Kapazitäten das Signal.

4..20mA durch 500 Ohm sind 2..10V, das bei mindestens 5kHz. Das wären 
schlimmstenfalls 50kV/s Anstiegsrate, wenn du den Messbereich voll 
aussteuerst. Könnte also sportlich werden.

Ich bezweifle, dass der Sensor diese Bandbreite hergibt. Oder willst du 
einfach nur Überabtasten? Dann tuts ein analoger Tiefpass aber mit 
großer Wahrscheinlichkeit genauso.

von müllerchen (Gast)


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Stevko R. schrieb:
> Könntest Du bitte das Geheimnis lüften.

jawoll, es geht um ein Hydraulikaggregat, welches im Wesentlichen einen 
Zylinder auf- und ab bewegt. Der Zylinder drückt gepresste Teile aus 
einer Form. Ich möchte die Kraft über den Druck und die Zylinderfläche 
berechnen, die benötigt wird, um das Teil aus der Form zu pressen.

Jetzt werdet ihr sagen, wozu dann diese schnelle Abtastrate... Die 
brauche ich für diesen Fall nicht unbedingt, aber ich messe noch andere 
Signale (Kraft, Weg von einem anderen Prozessschritt), die in die 
gleiche Protokolldatei geschrieben werden und eine gleiche Zeitbasis 
haben müssen.

Das was ich jetzt mit der Stromschleife vermeiden will ist, dass ich 
Rauschen aufgrund der hohen Abtastrate mitbekomme.

Wenn ich aber einen Metallschichtwiderstand verwenden kann, werde ich 
das damit mal ausprobieren. Gibt es damit dann ggf. Temperaturstörungen? 
(R abhängig von T)?

Sven P. schrieb:
> Das wären
> schlimmstenfalls 50kV/s Anstiegsrate, wenn du den Messbereich voll
> aussteuerst. Könnte also sportlich werden.

Das verstehe ich grad nicht. Was meinst du damit? Sind 500 Ohm nicht 
sinnvoll? So kann ich einen Leiterbruch bei U<2V erkennen...

von holger (Gast)


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>Wenn ich aber einen Metallschichtwiderstand verwenden kann, werde ich
>das damit mal ausprobieren. Gibt es damit dann ggf. Temperaturstörungen?
>(R abhängig von T)?

Auf jeden Fall. Du bekommst dann auch Probleme mit Handys und
Wasseradern die unter dem Gebäude langlaufen.

von Stevko R. (stevko)


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Hallo müllerchen:

Danke für Deine Antwort, jetzt verstehe ich die Thematik.

Das größte Problem sehe ich in der Zeit-Synchronität.
Du hast z.Z. 2 Sensoren(Kraft+Weg), die dir irgendwelche Werte zu einem 
bestimmten Zeitpunkt ausspucken. Und das im 0,2ms Takt.

Es stellt sich dabei die Frage:
Was sind das für Sensoren UND wie wird der Messwert gewandelt?
Jetzt denkst Du, hä was will der Kerl?
Nehmen wir mal an, die Werte für Kraft+Weg werden mit einem AD-Wandler 
umgewandelt und dann ans System geschickt. Wenn Du hier im Forum etwas 
stöberst, wirst Du sehen, dass ein AD-Wandler eine gewisse Zeit braucht 
bis er das Eingangssignal aufbereitet hat. Beim ATmega sind das 200kHz? 
max. Abtastrate.
Du kannst zwar eine genaue Zeitbasis definieren, doch die Messwerte 
kommen verspätet an. Jetzt willst Du mit Deinem Drucksensor auch noch 
"reinplatzen" und am Ende soll alles synchron sein.

Also, studiere erst mal die momentane Situation. Normalerweise wird die 
Wandlungszeit der Sensoren mit berücksichtigt, so dass der Zeitstempel 
stimmt. Aber ich habe auch schon "hochauflösende" Systeme gesehen wo 
AD-Wandler mit verschiedener Wandelzeit gnadenlos zusammen gefrickelt 
wurden.
Da erhält man zwar zur "Stichzeit" einen Wert, doch das waren Werte für 
die Tonne.

Bei Deinen 0,2ms wird vieles sportlich, vor allem der genaue Wert.
Sven P. hat, wenn ich es richtig interpretiere, die Anstiegszeit für den 
Sensor von 0 auf 250bar berechnet.
Das wird in Deinem Hydrauliksystem natürlich nicht vorkommen.

So jetzt gehe ich auf "Frauenjagd" denn es ist Sa.-Abend.
Ok, das mit der Jagd kann ich mir abschminken, Freundin kommt mit.

Also eine gute Nacht
  Stevko

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