Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Buck-Converter / Step Down - Regelungsproblem?


von safe. g. (impie)



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Hallo erstmal,
bin neu in diesem Forum. Habe mich bereits etwas umgeschaut und mir ist 
aufgefallen dass sich viele hier sehr gut auskennen. :-)
Bin grad dabei einen buckconverter ( step down von 325V auf 5V) mit PWM 
zu basteln/simulieren. Das ganze funktioniert fürs Erste relativ gut. 
Kann mir aber jedoch die Anfängliche Überspannung in der 
Transientenanalyse nicht erklären. Hat vl. wer eine Ahnung wie ich die 
wegkriegen könnte :/?
Anbei die Schaltung + Transientenanalyse,

lg imp

von Ich weiß wie´s geht (Gast)


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1.) Bei Schaltreglern kannst du dich nie voll auf Simulationen 
verlassen, da du Parasiten im Aufbau hast

2.) Überdenke deine Schaltung nochmals!

Baue eine ordentliche Treibertsufe auf statt das Gatter zu nehmen, dann 
hast du im Mosfet weniger Verluste, kannst auf ne höhere Frequenz gehen 
und deine Induktivität wird kleiner/billiger und dein Rippel wird 
geringer.

Nebenbei: Mit welcher Spannung werden die gatter versorgt?

Der Einschwingvorgang wird vom Regelkreis bestimmt:

Feedbacknetzwerk, Komparator, Stellglied + PARASITEN die du nicht 
simulieren kannst (ausser in spezieller Software die das Layout 
berücksichtigt und das dann auch nicht wirklich genau)


Btte teile auch noch den Strom mit den du haben willst damit wir uns ein 
genaues Bild machen können.

Was ist deine Signalquelle?

325V Gleischspannung hören sich nach Solarzellen an oder wa sich mehr 
vermute gleichgerichtete Netzspannung.

In jedem fall wird dein Schaltregler von der Spannungsquelle auch noch 
beeinflusst.

von safe. g. (impie)


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Hallo,
zu 2.:
der Gatter bekommt 5V was sogleich die Amplitude meiner PWM ist.
max. Strom an RL soll = 0.2A bei 5 V, also 25Ohm sein. Warum ich mir 
jedoch diesen Spannungsanstieg nicht erklären kann ist, dass wenn der 
Mosfet durch einen stinknomalen Schalter ersetzt wird, komme ich auf das 
Ergebnis bzw. das Einschwingverhalten stimmt!
Siehe Anhang

lg imp

von safe. g. (impie)


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also mindestens 25 Ohm Last

von Achim M. (minifloat)


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grober Schaltplan eines Buck-Converters:
1
           S1 /          L1
2
Vin o---*---*´  *---*---^^^^^---*---o Vout
3
       +|          _|_         +|
4
        = C1       /_\ D1       = C2
5
        |           |           |
6
GND o---*-----------*-----------*---o GND
Vergleich mal mit deinem...
mfg mf

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Solche Überschwinger kommen von fehlender Strombegrenzung.

von Achim M. (minifloat)


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Simon K. schrieb:
> Solche Überschwinger kommen

wenn man die versorgende Spannungsquelle periodisch kurzschließt!!

Andere Leute nennen das dann Simulationsartefakt, denn im echten Leben™ 
wäre der FET längst abgeraucht.

Der Tipp mit der falschen Schaltung ist übrigens nicht ursprünglich von 
mir, sondern vom "Ich weiß wie´s geht".

Auch interessant:
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html

mfg mf

von safe. g. (impie)


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ohweija, das seh ich auch grad .. Mit einem n-Kanal Mosfet sollte das 
jedoch zu umgehen sein oder? -> also direkt anstatt dem Schalter,

lg

von safe. g. (impie)


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Edit: habs grad gefunden .. Ein kleiner Wiederstand gleich nach dem 
Mosfet und es passt!

von Achim M. (minifloat)


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Ein NMOSFET statt dem Schalter in meiner Schaltung. Und eine Schaltung, 
die das Bezugspotential der Ansteuersignale von GND auf Knoten L1/D1 
umsetzt(Oder ein PMOS und Bezugspotential auf +Vin, negative Signale).
Das wäre die Lösung, wenn du bei deinen 325V und deiner Topologie 
bleiben willst.
Ein Flyback-/Sperr-Wandler wäre da viel einfacher zu handhaben.

mfg mf

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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safe. gym. schrieb:
> Edit: habs grad gefunden .. Ein kleiner Wiederstand gleich nach dem
> Mosfet und es passt!

Hehe, hastes auch mal in Echt ausprobiert? ;-)

von safe. g. (impie)


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Mini Float schrieb:
> Ein NMOSFET statt dem Schalter in meiner Schaltung. Und eine Schaltung,
> die das Bezugspotential der Ansteuersignale von GND auf Knoten L1/D1
> umsetzt(Oder ein PMOS und Bezugspotential auf +Vin, negative Signale).
> Das wäre die Lösung, wenn du bei deinen 325V und deiner Topologie
> bleiben willst.
> Ein Flyback-/Sperr-Wandler wäre da viel einfacher zu handhaben.
>
> mfg mf

Und ich glaub genau das ist mein Problem! Sobald ich den Schalter mit 
einem N-Kanal Mosfet austausche bricht die Simulation zusammen ...
Um was für eine Art Schaltung handelt es sich da? Gibts evtl. Beispiele 
im Forum.

lg imp

PS: Nein in Echt nicht realisiert! :-)

von Achim M. (minifloat)


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safe. gym. schrieb:
> Um was für eine Art Schaltung handelt es sich da? Gibts evtl. Beispiele
> im Forum.

Hast du den Link, den ich weiter oben genannt habe, schonmal angeklickt?
Da findest du die gängigsten Schaltnetzteiltopologien.

Um von 300V auf 5V runterzukommen, müsste ein klassischer Step-Down bei 
Tastverhältnissen um die 0,83% arbeiten. Das geht vielleicht noch bei 
sehr niedrigen Frequenzen, was wiederrum einen großen Wert der 
Induktivität bedingt, damit du noch auf deinen benötigten Ausgangsstrom 
kommst. Damit wird die Baugröße der Induktivität im Verhältnis sehr 
groß, sowas will man nicht im Design haben.

mfg mf

von safe. g. (impie)


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Mini Float schrieb:
>
> Hast du den Link, den ich weiter oben genannt habe, schonmal angeklickt?
> Da findest du die gängigsten Schaltnetzteiltopologien.
>

Jepp habe ich, habe auch den Wert der Spule und die prinzipiellen 
Grundlagen über diese Seite ermittelt. Naja realisiert wird die 
Schaltung nie, es sollte eine Simulation werden die das Verständnis zu 
Halbleiterteilen verbessert.
Mein Problem ist nun, der eine Schalter .. kaum wird er durch einen 
Mosfet ersetzt hängt mal die Ganze Schaltung ( Mosfet lässt die 
gewünschten 325 V nicht durch .. am Ausgang des Mosfets sind max 8 V ?!) 
..
So wie du geschrieben hast muss ich das Bezugspotential irgendwie auf 
den Punkt Diode/Spule ziehen, was für mich plausibel klingt, um 
überhaupt zu wisssen wieviel Spannung am Ugs liegt.
Wie kann ich genau diese Schaltung für den Bezugspunkt realisieren .. 
eine idee? :-)

lg imp

von Achim M. (minifloat)


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safe. gym. schrieb:
> Wie kann ich genau diese Schaltung für den Bezugspunkt realisieren ..
> eine idee? :-)

In der Simulation kannst du eine spannungsgesteuerte Spannungsquelle 
verbauen.

In der Realität fällt mir dazu nur ein Linearregler aus einer Z-Diode, 
Widerstand und PNP-Emitterfolger auf VCC-10V ein. Wenn die 5V dann 
vorhanden sind, kann man daraus einen DCDC betreiben, der dann den 
Linearregler entlastet. Ich zeichne das mal schnell auf und poste das 
gleich.
Das Steuersignal hievt man dann am besten mit einem Optokoppler auf das 
höhere Niveau.

Bei dem Aufwand kann man aber auch gleich einen Flyback mit 
Hilfswicklung zur Schaltregler-Stromversorgung bauen.

mfg mf

von Achim M. (minifloat)


Angehängte Dateien:

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In der "Echten" Schaltung fehlt übrigens nochwas: Ein Startnetzteil für 
die Regelschaltung. Das kann komplementär zum einfachst-Linearregler 
ganz links gemacht werden.

mfg mf

PS: Die gezeichneten Schaltungen sind keinesfalls für bare Münze zu 
nehmen, Waren eher so als Notiz gedacht und sind so nicht direkt 
funktionsfähig.

von safe. g. (impie)


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Genial! Ich probier das ma gleich aus danke :-)

von safe. g. (impie)


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Der Übertrager wars!! Hab auf Multisim immer das falsche Bauteil 
ausgewählt -_- ..
Jetzt passts! Danke dir vielmals :-)

von Achim M. (minifloat)


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safe. gym. schrieb:
> Der Übertrager wars!!

Also nun doch Flyback?
mfg mf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mini Float schrieb:
> wenn man die versorgende Spannungsquelle periodisch kurzschließt!!
Ja, das ist nicht ohne...

safe. gym. schrieb:
> Edit: habs grad gefunden .. Ein kleiner Wiederstand gleich nach dem
> Mosfet und es passt!
Das ist noch besser...

safe. gym. schrieb:
> PS: Nein in Echt nicht realisiert! :-)
Zum Glück...

@ safe. gym. (impie)
Ich würde dir echt mal vorschlagen, in einer halbwegs brauchbar 
sortierten Bücherei nach einschlägiger Literatur zu suchen und diese mal 
anzuschauen.

Alternaitv könntest du bei den einschlägigen Schaltreglerherstellern mal 
die AppNotes ansehen. Da steht oft brauchbare Information drin.

Kurz:
Willst du an ein paar Nachmittagen die lange Erfahrung vieler Ingenieure 
und Techniker selber nachholen? Man entwickelt nicht eine Schaltung, die 
es so ähnlich schon zigtausendmal gibt, nur anhand einer theoretischen 
Funktionsskizze (Schalter und Spule und fertig). Das ergibt nur ein 
brotloses Gemurkse. So eine Schaltung wird in der Praxis nie sinnvoll 
laufen...

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