Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frequenzumrichter, dsPIC30F3011 + ir2233 + igbt


von Michael (Gast)


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Hallo,

anbei habe ich eine Schaltplan eines eigen entwickelten 
Frequenzumrichters angehangen. Ich muss da irgendwie nen Fehler haben, 
finde ihn aber nicht.

Folgendes Problem:
Wenn die IGBT nicht angeschlossen ist, dann kann man das PWM-Signal an 
den LO-Ausgängen des Treiber einwandfrei messen, jedoch machen die 
HI-Ausgänge garnichts. Schließ ich den IGBT an, so führt ein PWM-Signal 
für die Highside IGBT wiederum zu keiner Reaktion am HI-Ausgang des 
Treiber, jedoch wenn ich versuche die Lowside zu aktivieren (High 
natürlich aus), resetet sich der Controller und geht auf Halt im 
debugger.

Folgendes hatte ich probiert:
 - Versorgung auf ein Einknicken mit dem Oszi geprüft (15V und 5V), kein 
Fehler feststellbar
 - Mehrmaliges Durchmessen der Schaltung
 - Ohne Debugger als Release Build, was dazu führte, dass der Pic beim 
Starten der Modulation kaputt ging (Kurzschluss an den Versorgungspins!)
 - Treiber gewechselt
 - Externes Netzteil statt dem Onboard Schaltnetzteil verwendet

Bin jetzt schon mehrere Stunden dran, komme aber nicht auf die Ursache 
für das Problem. Hoffe, dass mir hier wer helfen kann.

MFG Michael

von Rigi Taler (Gast)


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Verdrahtungsfehler ?
Wo legst du dein Messeisen /oszi an ? VS-HO ?

von Michael (Gast)


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Rigi Taler schrieb:
> Verdrahtungsfehler ?
> Wo legst du dein Messeisen /oszi an ? VS-HO ?

Zwischen VS-HO kann ich zwar das PWM Signal messen, jedoch nur ein paar 
Perioden und dann kommt eine längere Pausenzeit bevor wieder ein paar 
Pulse ausgegeben werden. Außerdem kommen da spitze nur 9V obwohl der 
Treiber konstant 15V erhält. Das Eingangssignal ist aber richtig. Kann 
es sein, dass die Elkos falscht gewählt sind?

von Rigi Taler (Gast)


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Steuere mit einer hoeheren Frequenz an...schaue ob sich die Signale 
aendern.

von tom (Gast)


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uppps,

wenn ich das richtig sehe, ist deine 24V I/O sektion galvanisch getrennt 
vom Leistungsteil. OK.

Dein uC-teil + der IR treiberchip und der IGBT liegen auf einem 
GND-Bezugspotential, richtig ? Ist das etwa identisch mit DC- des 400V 
Zwischenkreises des IGBT ??? Falls ja, saugefährlich...
Entweder, Du trennst uC und 400V-Teil galvanisch oder Du musst Deinen 
Debugger-Anschluss galvanisch trennen und bist immer GANZ vorsichtig 
beim messen. DC- ist nämlich NICHT GND und das kann nicht nur knallen 
sondern wäre auch gesundheits- bzw. lebensgefährlich.

Ansonsten ist das layout auch nicht unwichtig. Nach Deiner Schilderung 
"zerbröselt" es ja, sobald die pwm anfängt zu pulsen.

gruss, tom.

von Michael (Gast)


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ja es ist DC- aber ich habe zum Test 100V aus einem Trenntrafo dran (das 
Schaltnetzteil ist atm an DC+ und nicht zwischen den beiden elkos wie im 
Plan). Am Layout denke ich liegts es nicht, da auch langsames ansteuern 
der Lowsides schon zu einem Ausfall führt.

@Rigi Tales
bei einer Periodendauer von 2,5µs tut sich gar nichts mehr, bei 125µs 
hab ich das Problem mit den Aussetzern wieder.

von Michael (Gast)


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So habe jetzt mal ne kleine Last angehängt und nur die eine Halbbrücke 
gesteuert, das hat dann auch endlich funktioniert. Also hab ich einen 
solchen Widerstand an jeden Anschluss (U, V, W) gegen Masse eingebaut. 
Wenn ich aber jetzt mehr als eine Halbbrücke ansteuere, ist der Fehler 
wieder vorhanden. komisch...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn R14 dein Strommess Shunt ist , dann schau dir im IR Datenblatt 
nochmal an, ob Pin 22 wirklich am oberen Ende des Shunts angeschlossen 
werden soll. Dieses COM ist ja nicht wirklich COM, sondern die 
Strommessung. Wenn sich da ein Potential aufbaut ( also Strom fliesst) 
fängt Pin22 am IR an, nach oben zu gehen und das ist vermutlich nicht 
die richtige Betriebsart.
Ach, und dann noch ne Frage, dein 6-fach IGBT hat verschiedene Ausgänge 
( E1 - E3 und dann nochmal UVW) , liegen diese tatsächlich auf dem 
gleichen Level, das wäre die Mitte einer jeden Halfbridge ?
Der IR braucht ja für die Highside an Vs das Bezugspotential 'Source der 
Highside', und das sollte auch einen nennenswerten Strom liefern können. 
Falls die UVW Ausgänge des IGBT Arrays da noch interne Widerstände haben 
(etwa für Sensorless BLDC ), könnte es die Ursache sein. In diesem Fall 
verbindest du die Vs des IR besser direkt mit den Leistungsausgängen.

von Michael (Gast)


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Das mit dem Pin22 ist genau so im Datenblatt eingezeichnet (siehe 
Anhang).
Der IGBT hat nur UVW als Leistungsausgang (auch im Anhang). Auch steht 
im Datenblatt nichts von einem eingebauten Widerstand.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jo, das sieht alles richtig aus, sehr wahr. Ich kenne die 3-fach IRs 
nicht, mache aber viel mit den IR2110-2113 und habe da ein Verhalten, 
was evtl. auch dein Problem sein könnte.
Nach einer Fehlerbedingung ( z.B. HIN und LIN beide auf High ) gibt der 
IR solange keine Pulse auf HO, bis LO mindestens einmal gesetzt war, LIN 
löscht sozusagen die Fehlerbedingung. Wird im Datenblatt m.W. nicht 
erwähnt. Ich weiss nicht, ob du den /FAULT Ausgang schon auswertest, 
aber es kann nicht schaden , es zu tun und dann zum zurücksetzen des IR 
einmal die Lowsides durchzusteuern. Natürlich kann dein IR auch anders 
reagieren. Als Boost C's nehme ich übrigens 100uF, damit sind die Gate 
Pulse recht stramm. Ich steuere meine Endstufen MOSFets über 22 Ohm 
Widerstände an.

von Michael (Gast)


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Habe gerade entdeckt, dass eine OSCFAIL-Trap auftritt, wenn er sich 
resettet. Wie kann das sein, wenn ich den internen OSC (+PLL x16) 
verwende?
Wenn ich die Trap deaktiviere, dann resettet er zwar nicht mehr, aber 
der Treiber meldet einen Fehler.

von tom (Gast)


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Micha,

Das Layout ist definitiv zu betrachten, da bist Du leider auf einem 
naiven Pfad. Wenn Du uC-Gnd und Power-Gnd z.B. nicht vernünftig getrennt 
hast, kann sich Dein PIC so etwas von verrennen. Wie ist denn der 
Reset-IN vom uC beschaltet ? uC-seitig pullup/pulldown R's für einen 
garantierten passiven Zustand der Leistungssteuerung bei Pon/Poff 
spendieren, nicht das Dein PIC da rumzappelt. Hat Dein PIC einen 
internen Spannungsmonitor/Reset-Controller ?
Durch das grosse dU/dt, auch schon bei "nur" 100V kannst Du Dir alles 
mögliche auf der/den PCB's einkoppeln. Auch die Ausführung der 
Motorzuleitung ist immens wichtig (Schirmung).

Des weiteren ist es trotz Trenntrafos (Gott sei Dank hast Du den in 
Benutzung !) mit Vorsicht zu geniessen ein 100..400V Design über den 
Debuggeranschluss oder sonstwie an einen PC anzuschliessen. Wenn es mal 
richtig RUMMS macht auf der HV-Seite kann das ganz fix durch Treiber-IC 
und PIC hindurch bis zum PC durchschlagen. Ausserdem, DC- sollte besser 
nicht auf PE gezogen werden, erst recht nicht durch einen dünnen 
USB-Anschluss...

Immer einen Spritzschutz (Gehäuse) über dem IGBT haben, wenn das Ding 
platzt, möchte niemand besser nicht mit Gesicht, Augen oder Händen da in 
der Nähe sein (Vorsicht beim Messen !!!).

Wenn das Ding mal funzt, kannst Du ja die low-cost Variante mit einem 
heissen uC-Teil fertigen lassen, aber für die Entwicklung besser 
optisch/galvanisch trennen...

Da kann ich nur viel Glück wünschen ansonst...

Gruss, Tom.

von David (Gast)


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Hallo Michael,

ich habe mir jetzt nicht alles genau angesehen, aber die 1N4007 sind als 
Bootstrap-Dioden nicht geeignet, da zu langsam. Hier muß was schnelles 
hin, z.B. UF4007, US1M...

David

von Gregor B. (Gast)


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Michael schrieb:
> Wenn die IGBT nicht angeschlossen ist, dann kann man das PWM-Signal an
>
> den LO-Ausgängen des Treiber einwandfrei messen, jedoch machen die
>
> HI-Ausgänge garnichts.

Normal. Die High-Ausgänge werden von einer Bootstrap-Stufe versorgt, die 
nur geladen wird, wenn das untere IGBT schaltet.
Kein IGBT drin, oder Low-Side-IGBT drin, aber nicht ein einziges mal 
geschaltet -> Bootstrap-Stufe leer, keine Spannung zwischen Vb und Vs -> 
kein Ausgangssignal

Michael schrieb:
> Schließ ich den IGBT an, so führt ein PWM-Signal
>
> für die Highside IGBT wiederum zu keiner Reaktion am HI-Ausgang des
>
> Treiber,

s.o.!

Michael schrieb:
> jedoch wenn ich versuche die Lowside zu aktivieren (High
>
> natürlich aus), resetet sich der Controller und geht auf Halt im
>
> debugger.

Ich hab da eine Vermutung...

Michael schrieb:
> Folgendes hatte ich probiert:
>
>  - Versorgung auf ein Einknicken mit dem Oszi geprüft (15V und 5V), kein
>
> Fehler feststellbar

Mess mal nicht auf Einknicken der Spannung, sondern auf Überspannung.

Folgendes Problem:
Sind beide IGBTs aus, so hängt die Phase, z.B. U, über die Freilaufdiode 
im oberen IGBT an +DC und über die Freilaufdiode im unteren IGBT an -DC 
(bei Dir Masse). Beide dioden haben einen gewissen Reverse-Strom, sind 
diese gleich, so liegt im Ruhezustand ungefähr DC/2 an U.
Schaltest Du das Low-Side IGBT an, wird U auf -DC gezogen, über das IGBT 
kann Strom fließen, die Bootstrap-Diode wird leitfähig und der 
Bootstrap-Kondensator wird geladen.
Schaltest Du das IGBT aus, so steigt das Potential an U wieder an. Damit 
hebst du den Minus-Anschluss des Kondensators auf ein höheres Potential 
als -DC, also Masse in Deiner Schaltung.
Die Bootstrap-Diode soll jetzt sperren, damit keine Ladung aus dem 
Bootstrap-Kondensator rückwärts in Deine Schaltung fließt. Die 1N4007 
ist ein Standard-Gleichrichter, und die braucht mehrere Mikrosekunden um 
zu sperren. Solang fließt Ladung aus dem Bootstrap-Kondensator rückwärts 
in die Versorgungsspannung, die dabei so hoch werden kann, dass sie die 
gesamte Logik grillt...
Bootstrap-Dioden müssen daher immer sehr schnell sein wie z.B. die 
bereits erwähnte UF4007

von Michael (Gast)


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Die Dioden hab ich jetzt ausgetauscht.
Habe jetzt an allen drei Motoranschlüssen einen Widerstand (100k bei 
150V Zwischenkreis). Jetzt funktioniert der Umrichter einwandfrei (mit 
und ohne Motor macht er keinen Fehler). Nehm ich aber die Widerstände 
raus, funktioniert er wieder nicht, dabei ist es egal, ob ein Motor 
angeschlossen ist oder nicht. Komisch dabei ist auch, dass der PIC eine 
OSCFAIL-Trap (nutze internen OSC mit PLLx16) dabei auslöst und der 
Treiber FAULT meldet!
In einem gekaufte Frequenzumrichter, die den IR2133 enthält, sind aber 
keine solche Widerstände drinnen, also muss es eigentlich ohne 
funktionieren.

von Michael (Gast)


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Die Widerstände sind zwischen dem Motoranschluss und COM...

von Gregor B. (Gast)


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Bevor Du jetzt weitermachst, lies bitte dies Dokument durch, es handelt 
sich um einen Design-Tip, was bei der Verwendung der IR-Chips zu 
beachten ist.

http://www.irf.com/technical-info/designtp/dt04-4.pdf

von Michael (Gast)


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Danke an alle und speziell and Gregor für den Link, konnte damit das 
Problem endlich lösen. Es mussten Vorwiderstände für die 
Boostkondensator eingebaut werden.

von Masoud G. (masoud)


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hi mishaiel
i need help you.
my mail is
ghodsi.masoud.2012@gmail.com
please give me a mail.
thanks

von MBONABUCA (Gast)


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Meine Karte und Andommage Ich möchte das Schema der elektrischen 
Schaltung Danke

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