Forum: Gesperrte Threads Made in Germany oder nicht aus Deutschland?


von Klaus (Gast)


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Die EU plant europaweit die Vergabe nationaler Produktionssiegel, an den 
Produktionsanteil des Produktes in dem jeweiligen Land zu koppeln.
So soll dann auch ein "Made in Germany" nur noch auf einem Produkt 
kleben dürfen, wenn mindestens 45% des Wertanteils des Produktes aus 
Deutschland stammen. Heute ist dieser Anteil häufig viel geringer.
Die deutsche Industrie läuft jedenfalls Sturm gegen die geplante 
Änderung.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...809251,00.html

Was denkt ihr?

: Verschoben durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Ich denke, dass der Link nicht stimmt ;-)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,809251,00.html

von Gästchen (Gast)


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Bei so etwas kann man sich kaputt lachen.
Erst gliedern sie so viel Produktion wie möglich aus D, setzen die 
Menschen dem mörderischen Wettbewerb der Globalisierung aus, dann 
jammern sie darüber was sie selbst angerichtet haben.
So viel Narrenfreiheit muss man haben.

von Klaus T. (gauchi)


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Ein Extrembeispiel:
Ein Goldschmied, der irgendwelchen Schmuck aus nicht in D geschürftem 
Gold herstellt. Darf er Made in Germany draufschreiben? Ein 
signifikanter Teil der Arbeit wurde in Deutschland gemacht, der 
Hauptanteil des Wertes stammt aber aus dem Ausland.

Andererseits bin ich aber auch der Meinung dass einen Aufkleber 
befestigen nicht für Made in Germany reichen sollte (Extrembeispiel auf 
der anderen Seite).

Ich kann allerdings nicht sagen, wie weit die beiden Beispiele von den 
bestehenden und geplanten Regeln abgedeckt sind.

von Höffi (Gast)


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Bei Elektronikproduktion würde das z.B. quasi heissen das sehr viele 
Hersteller nicht mehr dieses Siegel bekommen könnten.
(Ähnlich wie beim Goldschmied)

Die meisten Bauteile kommen nämlich aus dem Ausland - die hier nur zu 
bestücken und die Platinen hier herzustellen und ggf. ein Gehäuse drum 
zu pappen würde dann ja vermutlich oft nicht mehr reichen.

von voodoofrei (Gast)


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Mittels "kreativer Buchhaltung" bekommt man das Problem auch in den 
Griff! ;)

von Peter (Gast)


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Klaus T. schrieb:
> Darf er Made in Germany draufschreiben? Ein
> signifikanter Teil der Arbeit wurde in Deutschland gemacht, der
> Hauptanteil des Wertes stammt aber aus dem Ausland.

In dem Fall ja. Ich kenne aber auch genügend Fälle wo das Zeug aus China 
und Taiwan eingeschifft wird, hier ausgepackt und neu verpackt wird und 
dann ist es plötzlich "Made in Germany", das finde ich dann doch 
grenzwertig.

von MaWin (Gast)


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> Ich kenne aber auch genügend Fälle wo das Zeug aus China
> und Taiwan eingeschifft wird, hier ausgepackt und neu verpackt wird und
> dann ist es plötzlich "Made in Germany", das finde ich dann doch
> grenzwertig.


Daher kauft der kluge Mensch gleich Made in China,
da bekommt er wenigstens das Original,
möglichst noch direkt aus HongKong geliefert
zum Bruchteil des Preises.

von Daniel (Gast)


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Und ein paar Momente später, wundert sich der "kluge Mensch", dass auch 
sein Arbeitsplatz wegrationalisiert wurde. :P

von Höffi (Gast)


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Wurde dem MaWins sein Arbeitsplatz nicht schon wegrationalisiert oder 
verwechsele ich das mit wem anderes hier im Forum?  ;-)

von Daniel (Gast)


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Kann auch sein, so klug wie er ist ;)

von Marx W. (Gast)


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Peter schrieb:
> Klaus T. schrieb:
>> Darf er Made in Germany draufschreiben? Ein
>> signifikanter Teil der Arbeit wurde in Deutschland gemacht, der
>> Hauptanteil des Wertes stammt aber aus dem Ausland.
>
> In dem Fall ja. Ich kenne aber auch genügend Fälle wo das Zeug aus China
> und Taiwan eingeschifft wird, hier ausgepackt und neu verpackt wird und
> dann ist es plötzlich "Made in Germany", das finde ich dann doch
> grenzwertig.

Ist eigentlich schon Betrug.

Für Produkte gibt es ja auch den Schutz der Herkunftsbezeichnung.
Betrug i.m. Augen, da der Konsument mit dem "Made in Germany" (ob 
gegeben, ist mal ne andere Geschichte!) gewisse Haltbakeits- und 
Qualitätseigenschaften verbindet!

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