Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmel-µC mit USB-Controller im DIP-Gehäuse


von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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Hallo!

Bei der Suche nach einem Atmel-AVR-µC (ATmega oder ATtiny) mit 
integriertem USB-Controller habe ich keinen gefunden, der im DIP-Gehäuse 
erhältlich ist.

Hab ich etwas übersehen?

Markus

von Rigi Taler (Gast)


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DIP ist inzwischen Sache fuer das Museum geworden.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Markus W. schrieb:
> Hab ich etwas übersehen?

ja, daß DIP eine ziemlich alte Gehäuseform ist ... kam kurz nach den 
Löt-Ösen auf dem Markt.

Modernere uC müssen nicht mehr zwangsläufig alte Gehäuseformen nutzen. 
Wo sollte sowas denn als bedrahtete Bauteile noch eingesetzt werden? Als 
Ersatz in einer Schaltung wirds nicht sein, denn USB gabs damals noch 
nicht. Und neuere Boards werden nicht zwanghaft DIP als Design verwenden 
wollen. Bleiben also nur die Lochraster-Hobbybastler und 
Steckbrett-Prototypen-Fummler. Und die können passende Adapterplatinen 
nutzen, um auf DIP zu kommen

von Frank K. (fchk)


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Markus W. schrieb:
> Hallo!
>
> Bei der Suche nach einem Atmel-AVR-µC (ATmega oder ATtiny) mit
> integriertem USB-Controller habe ich keinen gefunden, der im DIP-Gehäuse
> erhältlich ist.
>
> Hab ich etwas übersehen?

Nein. Außer dass Du bei Microchip fündig werden würdest. Z.B. 
PIC18F4553(DIP40)/2553(DIP28), oder aus der 16 Bit Serie den 
PIC24FJ64GB002, oder aus der 32 Bit Serie den neuen PIC32MX220F032B.

Den passenden USB-Stack gibts kostenlos bei Microchip zum Download.

Ab und an lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

fchk

von Andreas B. (andreasb)


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Software USB Stack gibts auch für AVRs, auch für Tinys.

Probleme und Erfahrungen findet man genug in diesem Forum.

http://www.obdev.at/products/vusb/index-de.html



mfg Andreas

von Carsten S. (dg3ycs)


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HHmm,

Ich glaube die Frage war, ob es ATMEL AVR mit USB im DIP Gehauese gibt 
und NICHT ob DIP noch eine Existenzberechtigung hat.

-> Und NEIN! Anscheinend gibt es KEINE AVR mit integrierter USB 
Schnittstelle mehr in DIP GEhäuse, zumindest habe ich auch noch keine 
gesehen.

Falls bedarf an µC mit USB im DIP Gehause besteht ist man bei den 
Microchip PIC ganz gut aufgehoben. Die gibt es guenstigst fast an jeder 
Ecke, in Zig verschiedenen Ausfuehrungen. Als Bonus gibt es dann noch 
eine reihe Beispiele und ein ganzes Framework zur freien Verwendung in 
eigenen Projekten, egal ob Komeziell oder Privat, direkt von MC dazu. 
Selbst eine eigene PID & VID Kombination fuer eine komerzielle 
Vermarktung bekommt man von Microchip KOSTENLOS auf Antrag wenn man 
diese braucht und unter einer bestimmten JAhresgrenze (glaube irgendwo 
zwischen 2000-4000 Geräte/Jahr) bleibt.

Davon Abgesehen ist es sicher so das DIP als GEhäuseform in der 
Serienproduktion immer mehr an BEdeutung verliert. Wenn es bei 
groesseren Stueckzahlen noch eingesetzt wird, dann nur wenn besondere 
Umstaende vorliegen, etwa ein Bauteil nicht in SMD verfuegbar ist oder 
aber besonders leichte Austauschbarkeit gewollt ist (Z.B. bei 
Interfacebausteinen als Schutz, Meist dann auch gesockelt)

Aber in der Umgebung mit Kleinststueckzahlen und erst recht als Bastler 
gibt es immer noch gute Argumente fuer DIP. Gerade wenn es um 
Einzelstuecke geht wo ich recht simple Technik verwenden will. Mit DIP 
kann man soetwas selbst auf einer Lochrasterplatine solide Aufbauen. In 
der Erprobung ist es bei mir nicht selten so, das ich schon den ersten 
Probeaubau auf LR am Laufen habe, noch bevor das Erste Layout vom 
Kollegen fertiggestellt wurde. Damit lassen sich schon mal erste FEhler 
im Entwurf finden, noch bevor die erste Fertigungscharge in Auftrag 
gegeben wird, zudem kann ich in der Zeit bis zur Ankunft der Platinen 
vom FErtiger schon mit der Firmwareentwicklung direkt am Target 
beginnen. Seit dem ich das so handhabe hat sich die Zahl der Layouts die 
direkt so wie sie in die erste Probefertigung gingen (fast) unverändert 
auch in der Serie bestehen deutlich erhoeht. Spart Zeit und damit 
Kosten.
(geht natuerlich nur wenn Bauteile vorhanden sind die nicht mit sehr 
hohen Anforderungen ans LAyout einhergehen, nicht alles kann man auf LR 
auch zum Arbeiten bringen, selbst mit Adaptern nicht. Schnelle ADC mit 
hoher Aufloesung sind noch ein gaengiges Beispiel, exotischere so nette 
Dinge wie BT Chipsets ein anderes. Das ist alles schon eine ganz andere 
Hausnummer, da braucht man selbst fuer einen allerersten Entwurf nicht 
an LR Denken.)

Bei Selbstgebauten Programmier- Test und MEssgeraeten in 
Einzelstueckzahl oder Minniserie setze ich seit jeher auf DIP wenn es 
nur irgendwie geht. Selbst wenn die Platinen gefertigt werden (Egal ob 
vom Fertiger oder in Eigenregie). Im Fehlerfall ist ein einfaches 
Austauschen mir einfach viel wichter als 5% Kosteneinsparung. Und sei es 
nur TEstweise um zu probieren ob es ueberhaupt an diesem Baustein liegt.

Fuer einen Bastler gilt das alles noch viel mehr. SMD ist sicher kein 
HExenwerk. Jemand ohne zittrige Finger und mit einigermaßen brauchbaren 
Augen kann sicher mit etwas Uebung auch selbt mit 603 und TQFP44 bzw. 
SSOP zurechtkommen. Mit guter Ausruestung und mehr Uebung geht auch ein 
PinCount von >>100 und 402 wenn nicht noch kleiner in der 
HAndbestueckung.
Aber warum soll man sich das Antun wenn es gar nicht nötig ist. Nur weil 
ein paar Heinis meinen DIP sei Museumsreif soll ich auf robuste 
einfachst zu loetende und leicht austauschbare Bausteine verzichten. 
Nee!

Gruß
Carsten

von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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Hallo und vielen Dank für die Antworten!

Carsten Sch. schrieb:
> -> Und NEIN! Anscheinend gibt es KEINE AVR mit integrierter USB
> Schnittstelle mehr in DIP GEhäuse, zumindest habe ich auch noch keine
> gesehen.

Genau das wollte ich wissen! Für mich heißt das, dass ich einen Adapter 
besorgen muss, da QFP in diesem Fall nicht in Frage kommt.

Ansonsten seh ich es so wie Carsten, es gibt eben keine ideale 
Gehäuseform, die für alle Einsatzzwecke optimal geeignet wäre.

Vom Forum hier bin ich positiv überrascht, mit so schnellen Reaktionen 
hab ich gar nicht gerechnet. :-)

Markus

von Claus (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Selbst eine eigene PID & VID Kombination fuer eine komerzielle
> Vermarktung bekommt man von Microchip KOSTENLOS auf Antrag wenn man
> diese braucht und unter einer bestimmten JAhresgrenze (glaube irgendwo
> zwischen 2000-4000 Geräte/Jahr) bleibt.

Laut USB.org ist es nicht erlaubt mit PID & VID zu "handeln" - diese 
Kombinationen werden von USB.org vergeben wenn sich ein Gerätehersteller 
zertifizieren läßt - eine Kombination auf "Vorrat" zu kaufen wie es 
manche Chiphersteller tun ist sozusagen eine Grauzone - was nützt es mir 
wenn ich mein Gerät zertifizieren muß? Dann kann ich diese PID&VID von 
MCHP eh nicht verwenden.

von ich (Gast)


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Ich denke dir bleiben ansich 4 Möglichkeiten.
1. Du verwendest einen PIC, der ein internes USB-Modul hat (wenn dir 
Platz und DIP wichtig ist)
2. Du nimmst einen DIP-AVR und einen DIP-USB-Controller und hast somit 2 
ICs
3. Du baust dir eine Adapterplatine um von einem TQFP o.ä. auf DIP gehen 
kannst, um einen SMD-AVR mit USB verwenden zu können
4. Du benutzt eine erwähnte Software-USB.

Meine Meinung:
1. & 2. wären am geeignesten (eher 1 statt 2, es sei denn man will/muss 
unbedingt bei dem µC bleiben)
3. wäre eine Lösung, die für mich eher weniger in betracht käme, da 
wieder entlöten nur mit Geräten, die ich nicht besitze, gut machbar ist.
4. wär eine Notlösung, wenn aus welchen Gründen auch immer die anderen 3 
Punkte nicht gehen/machbar sind.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Widerspruch. Eine Adapterplatine ist kein Aufwand, entweder selber 
machen oder bei Reichelt für 3,irgendwas Euro kaufen. Wenn der µC hin 
ist, entsorgt man ihn samt Platine und nimmt die nächste her. Entlöten 
macht da keinen Sinn.

Klar kostet das Geld, aber auch im Hobbybereich kann man es mit dem 
Aufwand auch übertreiben. Und der Aufwand für Umstieg auf eine andere 
µC-Familie, nur um die Adapterplatinen zu sparen, ist schon nahezu 
absurd.

Max

von ich (Gast)


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Ich mein ja auch nicht dass die Platine aufwendig ist. Doch wenn man das 
zum testen aufbauen will dann braucht man 2 uCs und eine Adapterplatine. 
Und beim nächsten Projekt auch. Entweder man versucht den gleichen uC zu 
nehmen da man schon so eine platine hat (obwohl ein anderer evtl besser 
passen würde) oder man nimmt halt nen anderen und braucht dann gleich 
wieder 2 (wenn man denn die Schaltung vorher aufbauen will) und ne neue 
Adapterplatine. Und naja. Wenn man in C programmiert dann guckt man sich 
n bisschen das DB an und kann dann das Programm auch gut schreiben. Und 
wie gesagt ist das meine Meinung, hab ich extra zugeschrieben ;) Mein 
"Vorteil" in dem Fall ist das ich ein PIC-User bin und dort sind halt 
alle uCs u.a. in DIP, zumindest die, die <= 40 Pins haben.


Mal ne ganz andere Frage nebenbei. Gibt es sowas wie einen Nullkraft 
Testsockel für SMD? Also ein Teil das einen gewissen Pitch hat und wo 
man SMD ICs draufpressen kann mit einem Bügel oder so?

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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ich schrieb:
> Ich mein ja auch nicht dass die Platine aufwendig ist. Doch wenn man das
> zum testen aufbauen will dann braucht man 2 uCs und eine Adapterplatine.

Wieso zwei µCs?

> Wenn man in C programmiert dann guckt man sich
> n bisschen das DB an und kann dann das Programm auch gut schreiben.

Wenn du das schaffst, ist das toll. Ich tue mich mit neuer 
Entwicklungsumgebung, neuem Programmer, neuer Architektur, neuen 
Registernamen, neuem Interrupthandling usw. usf. immer ein bisschen 
schwer, das dauert doch ein paar Tage. Da kann ich viel löten.

> Mein "Vorteil" in dem Fall ist das ich ein PIC-User bin und dort sind
> halt alle uCs u.a. in DIP, zumindest die, die <= 40 Pins haben.

Mir hat mal ein Microchip-Vertriebler erzählt, dass sie noch nie was 
abgekündigt hätten. Stimmt zwar wohl nicht ganz, aber weitgehend.

> Mal ne ganz andere Frage nebenbei. Gibt es sowas wie einen Nullkraft
> Testsockel für SMD? Also ein Teil das einen gewissen Pitch hat und wo
> man SMD ICs draufpressen kann mit einem Bügel oder so?

Ja. Sind aber teuer und groß. Beispiel: 
http://search.digikey.com/de/de/products/822114-4/A24828-ND/298340

Max

von guest (Gast)


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ich schrieb:
> 3. wäre eine Lösung, die für mich eher weniger in betracht käme, da
> wieder entlöten nur mit Geräten, die ich nicht besitze, gut machbar ist.

Zum Beispiel ein Heißluftfön aussm Baumarkt?! Geht super.. Flußmittel 
drauf, heiß machen, mit der Pinzette runternehmen....

von Heinz (Gast)


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> Zum Beispiel ein Heißluftfön aussm Baumarkt?! Geht super.. Flußmittel
> drauf, heiß machen, mit der Pinzette runternehmen....

Ist das wirklich so? Nur ein Video von DIR - auf dem DU einen Chip mit 
einem Baumarktheißtluftfön auslötest - täte mich überzeugen.

von ich (Gast)


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Max G. schrieb:
> Wieso zwei µCs?

Einen, der auf die Adapterplatine kommt, um dann z.B. in einem 
Breadboard die Schaltung zu testen, bevor die Platine gemacht wird und 
den 2. dann für die letztendliche Schaltung. Wenn man DIP nimmt, kann 
man den aus dem Breadboard wieder rausnehmen und einlöten bzw in den 
Sockel stecken.


Max G. schrieb:
> Mir hat mal ein Microchip-Vertriebler erzählt, dass sie noch nie was
> abgekündigt hätten. Stimmt zwar wohl nicht ganz, aber weitgehend.

Ist doch auch nicht so schlecht, oder? ;)


Max G. schrieb:
> Ja. Sind aber teuer und groß. Beispiel:
> http://search.digikey.com/de/de/products/822114-4/...

Ahh ja sowas mein ich doch.. Wobei die wirklich recht teuer sind ;)

von Frank K. (fchk)


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Max G. schrieb:

> Klar kostet das Geld, aber auch im Hobbybereich kann man es mit dem
> Aufwand auch übertreiben. Und der Aufwand für Umstieg auf eine andere
> µC-Familie, nur um die Adapterplatinen zu sparen, ist schon nahezu
> absurd.

Das könnte aber den geistigen Horizont des Herrn erweitern. Dümmer wird 
er dadurch nicht.

Es könnte nämlich sein, dass er irgendwann mal etwas mit CAN machen will 
und feststellen muss, dass Atmel auch da nix in DIP im Angebot hat, 
Microchip aber Dutzende Typen ab DIL-20 bis DIL-40. Oder wenn er mehr 
Leistung haben möchte und feststellen muss, dass Atmel auch da nix im 
Angebot hat, Microchip aber etliche dsPIC30F, ein paar dsPIC33F und 
neuerdings sogar einige PIC32MX mit 32 Bit MIPS-Kern und 80 echten 
CPU-MHz.

Und alles programmierbar mit den gleichen Tools - nur der Compiler ist 
architekturspezifisch!

Und wenn der geistige Horizont ein Kreis mit Radius 0 ist, nennt man das 
Standpunkt.

Und nicht dass ich Microchip besonders mag. Wenns für eine Aufgabe was 
besseres von TI oder wasweißichwem gibt, dann habe ich auch keine Scheu, 
das zu nehmen.

fchk

von Frank K. (fchk)


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ich schrieb:

> Mal ne ganz andere Frage nebenbei. Gibt es sowas wie einen Nullkraft
> Testsockel für SMD? Also ein Teil das einen gewissen Pitch hat und wo
> man SMD ICs draufpressen kann mit einem Bügel oder so?

Ja, gibts alles, gedacht für Test- und Programmiergeräte. Diese Teile 
sind aber teilweise SEHR teuer, da kann so ein Sockeln schon mal 100-200 
Euro und mehr kosten.

fchk

von ich (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Und nicht dass ich Microchip besonders mag. Wenns für eine Aufgabe was
> besseres von TI oder wasweißichwem gibt, dann habe ich auch keine Scheu,
> das zu nehmen.

Ich mag Microchip besonders;) (was nicht heißt, dass ich alle dahin 
drängen will und das für mich der einzige µC-Hersteller ist) Ich hab 
bisher jedenfalls immer einen geeigneten µC gefunden. Allerdings werd 
ich demnächst mal mein ARM-Board auspacken und damit ein bisschen 
probieren, einfach interessehalber.

Frank K. schrieb:
> Ja, gibts alles, gedacht für Test- und Programmiergeräte. Diese Teile
> sind aber teilweise SEHR teuer, da kann so ein Sockeln schon mal 100-200
> Euro und mehr kosten.

Ich glaub wenn das so ist, werde ich ein paar kleine Platinchen machen, 
quasi Breakoutboards, und bohre außerhalb 2 Löcher rein, wo ich dann mit 
2 Schrauben, nem Bügel und 2 Flügelmuttern die ICs auf die Pads drücken 
kann. z.B. fürs Programmieren oder für Soic->DIP Adapter. Is zwar n bisl 
Fusch aber dafür günstig ;)

von Peter D. (peda)


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Man kann sich mit dem ATtiny2313 einen Low-Speed USB basteln, den gibt 
es im DIP-Gehäuse:
http://dicks.home.xs4all.nl/avr/usbtiny/

Falls der AVR aber noch mehr machen soll, dann besser den ATtiny2313 nur 
als Umsetzer nach RS232 und nen 2. AVR dran.


Peter

von Andreas D. (rackandboneman)


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Das mit dem Baumarktheissluftfön geht in der Tat, insbesondere wenn auf 
der Adapterplatine keine anderen Bauteile sind die man evtl mit 
herunterblasen könnte. Erfahrungsgemäß riskiert man eher die Platine als 
den Chip zu grillen damit.


...



Der Hauptgrund für das Überhaupt-Noch-Vorkommen von neueren uCs in DIP 
wird wohl eher der Einsatz in THT-typischen Anwendungen (weisse Ware!) 
sein, oder die Notwendigkeit in diversen Anwendungen einen Chip mit 
einem nicht-ISP-Programmiergerät handhaben zu können.


...

Die ersten ICs waren wohl in runden TO-Kannen (schwer automatisch zu 
bestücken vermute ich) oder Flatpack (*SOIC viel ähnlicher als DIP, und 
bereits damals oberflächenmontiert!*, wurde vermutlich meistens 
aufwendig handgelötet).

DIP kam erst später.

...

Den Adapter kann man bei SOIC und kleinen PLCC/TQFP auch durchaus noch 
mit einem Stück Lochraster und Kupferlackdraht bauen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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@ich evtl liessen sich Kontaktfedern aus irgendwelchen alten 
Steckverbindern dafür nehmen.

von bingo (Gast)


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> Den Adapter kann man bei SOIC und kleinen PLCC/TQFP auch durchaus noch
> mit einem Stück Lochraster und Kupferlackdraht bauen.

Stichwort: dead bug

von Achim M. (minifloat)


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bingo schrieb:
> dead bug

Noch hat er Beine, an die man seitlich rankommt. Warum sollte man sich 
die Gehirnwindungen verbiegen und das Teil falschrum auf den Adapter 
flanschen?

mfg mf

von ich (Gast)


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Andy D. schrieb:
> @ich evtl liessen sich Kontaktfedern aus irgendwelchen alten
> Steckverbindern dafür nehmen.

Auch keine schlechte Idee. Ich werd mal gucken was sich machen lässt.

von R. M. (rmax)


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Claus schrieb:

> Laut USB.org ist es nicht erlaubt mit PID & VID zu "handeln" - diese
> Kombinationen werden von USB.org vergeben wenn sich ein Gerätehersteller
> zertifizieren läßt - eine Kombination auf "Vorrat" zu kaufen wie es
> manche Chiphersteller tun ist sozusagen eine Grauzone

Das stimmt so nicht. USB.org vergibt die VIDs an seine Mitglieder und 
gegen entsprechende Gebühr auch an andere. Die PIDs innerhalb seiner VID 
legt der jeweilige Inhaber dann selbst fest. Wer sich eine VID zulegt, 
hat also automatisch 2^16 PIDs "auf Vorrat".

Was USB.org nicht haben will ist, daß jemand sich eine VID holt und die 
PIDs dann einzeln oder blockweise weiterverkauft, wie http://www.voti.nl 
es eine Zeitlang gemacht hat. Er schreibt aber 
(http://www.voti.nl/docs/usb-pid.html), daß usb.org es Chipherstellern 
aber sehr wohl erlaubt, ihre Kunden mit PIDs aus ihrer eigenen VID zu 
versorgen.

> - was nützt es mir wenn ich mein Gerät zertifizieren muß?

Die Zertifizierung brauchst Du nur, wenn Du Dein Gerät mit dem 
offiziellen USB-Logo schmücken willst, sie ist aber nicht Voraussetzung, 
um das Gerät überhaupt in den Verkehr bringen zu dürfen.

> Dann kann ich diese PID&VID von MCHP eh nicht verwenden.

Meines Wissens spricht dem wie gesagt nichts entgegen.

von Claus (Gast)


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> - was nützt es mir wenn ich mein Gerät zertifizieren muß?

Die Zertifizierung brauchst Du nur, wenn Du Dein Gerät mit dem
offiziellen USB-Logo schmücken willst, sie ist aber nicht Voraussetzung,
um das Gerät überhaupt in den Verkehr bringen zu dürfen.

>> ok und wenn ich es nicht will, wozu brauch ich dann eigene PID/VID? Kann ja 
genauso gut die eine PID/VID vom Hersteller nutzen die er eh weitergibt und eine 
Seriennr. an die PID dranhängen.

von Frank K. (fchk)


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Peter Dannegger schrieb:
> Man kann sich mit dem ATtiny2313 einen Low-Speed USB basteln, den gibt
> es im DIP-Gehäuse:

Ja und? Für das gleiche Geld kannst Du Dir mit einem PIC18F14K50 einen 
Full-Speed USB bauen, der obendrein dann Hardware-USB noch 
Rechenleistung für was anderes übrig hat.

Und psst ... nicht weitersagen ... Microchip verkauft den fertig 
programmiert als MCP2200. Ist aber ein 14K50 oder ein 13K50 drin.

fchk

von R. M. (rmax)


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@Claus

Ich verstehe nicht ganz, worauf Du hinaus willst.

Du brauchst Dir natürlich keine eigene VID zulegen, aber jeder Gerätetyp 
sollte eine einmalige PID/VID-Kombination haben. Wenn Du das Gerät in 
den Verkehr bringen willst, kannst Du Dir vom Chiphersteller eine 
globale ID aus dessen Pool geben lassen. Wenn es nur für Dich ist, 
kannst Du meines Wissens auch eine VID verwenden, die usb.org für 
Entwicklungs- und Testzwecke reserviert hat, ich weiß die Nummer gerade 
nicht auswendig.

Eine Seriennummer hilft i.A. nicht, denn damit werden verschiedene 
Exemplare eines Typs auseinandergehalten, es sollte aber trotzdem nicht 
unterschiedliche Gerätetypen mit gleicher PID/VID geben.

von Roland H. (batchman)


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AVRs mit USB fertig auf einem DIP-Adapter: Gibt's bei Reusch Elektronik 
(rel. große Auswahl) oder Watterott (nur atmega32u4).

Wenn's ein ARM sein darf: lpc1343 auf dem Embedded Artists Quickstart 
board (Watterott).

Ohne diesen Thread hätte ich noch gesagt: Wenn's ein PIC32 sein darf: 
PIC32 Pinguino (Watterott). Sehr nett. Mit Pinguino lief USB-Seriell 
sofort ;-)

Das wären alles relativ kleine Module.

Da aber echtes DIP seinen Charme hat, finde ich den äußerst interessant:

Frank K. schrieb:
> oder aus der 32 Bit Serie den neuen PIC32MX220F032B.

zumal man dort inzwischen die Wahl hat zwischen Microchip-Compiler, 
Pinguino oder mips-elf-gcc direkt.

@Frank: Ist ein PIC32 mit CAN in DIP verfügbar?

von Frank K. (fchk)


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Roland H. schrieb:

> @Frank: Ist ein PIC32 mit CAN in DIP verfügbar?

Nein. Da müsstest Du zu einem dsPIC33F greifen. Da gibt es einige in DIP 
mit integriertem CAN.

fchk

von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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Hallo,

jetzt hab ich mich selber mal nach PIC-MCUs umgesehen und außer der 
etwas unübersichtlicheren Assemblerprogrammierung keine großen 
Unterschiede finden können. Weder im Preis, noch in der Leistung. - Und 
auch nicht im Gehäuse. Trotzdem danke für die Anregung!

Für meinen Einsatzfall geeignet wäre ein ATmega32U4. Die PIC-Serie 
bietet in dieser Leistungsklasse mehrere Alternativen, allerdings auch 
alle nur im TQFP-Gehäuse. Vom Preis her konnte ich keine nennenswerten 
Unterschiede entdecken. Die PIC sind eher ein paar Cent teurer als die 
AVRs.

Fazit für mich: beide Hersteller bieten leistungsfähige Produkte, 
Microchip hat dabei die breitere Palette. Ich werd einen AVR ATmega 
verwenden, weil ich diese Serie besser kenne. Hätte ich bisher nur PIC 
verwendet, würde ich wahrscheinlich einen PIC auch für die USB-Anwendung 
einsetzen, weil sich der Wechsel zu AVR wegen der paar Cent nicht lohnt.

von Roland H. (batchman)


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Markus W. schrieb:
> jetzt hab ich mich selber mal nach PIC-MCUs umgesehen und außer der
> etwas unübersichtlicheren Assemblerprogrammierung keine großen
> Unterschiede finden können.

Da liegst Du reichlich daneben. Es gab/gibt im übrigen attiny's welche 
Du auch mit Assembler programmieren musst.

Markus W. schrieb:
> Für meinen Einsatzfall geeignet wäre ein ATmega32U4. Die PIC-Serie
> bietet in dieser Leistungsklasse mehrere Alternativen, allerdings auch
> alle nur im TQFP-Gehäuse.

Auch hier (der letzte Satz). Hast Du die Beträge in Deinem/diesen Thread 
gelesen? Ein PIC32 spielt in einer ganz anderen Liga.

Markus W. schrieb:
> Ich werd einen AVR ATmega
> verwenden, weil ich diese Serie besser kenne.

Die Frage ist allerdings, kennst Du USB?

Meiner Erfahrung nach ist die USB-Implementierung komplizierter als der 
Wechsel auf eine unbekannte µC-Familie. Wenn es also auf der 
Zielplattform einen einfachen Zugang zur gewünschten USB-Funktionalität 
gibt, dann ist das eine Überlegung wert. Da man aber ungern wieder bei 
Null beginnt, kann ich das "Verbleiben" nachvollziehen.

Der ATmega32U4 ist sicher eine gute Wahl für USB device. Schon mal über 
USB OTG nachgedacht? M. W. braucht es dafür andere atmegas. Welche 
"device class" willst Du überhaupt implementieren?

von Frank K. (fchk)


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Markus W. schrieb:
> Hallo,
>
> jetzt hab ich mich selber mal nach PIC-MCUs umgesehen und außer der
> etwas unübersichtlicheren Assemblerprogrammierung keine großen
> Unterschiede finden können. Weder im Preis, noch in der Leistung. - Und
> auch nicht im Gehäuse. Trotzdem danke für die Anregung!

Da bist Du schon in die erste Vorurteilsfalle getappt. Die meisten Leute 
kennen nur die alten PIC16/18. Schau Dir mal PIC24 oder dsPIC an. Die 
haben ein ähnliches Registermodell wie die AVR, mit dem kleinen 
Unterschied, dass die Register dort 16-bittig sind und der Chip etwa 
zwei-dreimal schneller ist. Für USB bietet sich z.B. die 
PIC24FJ64GB004-Familie an, die z.B. hier verwendet werden.

http://dangerousprototypes.com/2011/12/01/new-prototype-bus-pirate-v4/

> Für meinen Einsatzfall geeignet wäre ein ATmega32U4. Die PIC-Serie
> bietet in dieser Leistungsklasse mehrere Alternativen, allerdings auch
> alle nur im TQFP-Gehäuse.

Nö. Nicht sorgfältig genug gesucht. Im DIP40 und mit USB gibts z.B.
PIC18F4450/4455/4458/4550/4553.

fchk

von Arc N. (arc)


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Markus W. schrieb:
> Hallo,
>
> jetzt hab ich mich selber mal nach PIC-MCUs umgesehen und außer der
> etwas unübersichtlicheren Assemblerprogrammierung keine großen
> Unterschiede finden können.

PIC24 und PIC32 sind da wesentlich angenehmer und leistungsfähiger...

> Weder im Preis, noch in der Leistung. - Und
> auch nicht im Gehäuse. Trotzdem danke für die Anregung!

Der ATmega32U4 liegt bei Mouser bei 3.25 € (Einzelstücke ohne USt.)
ein PIC24FJ32GB004 bei 3.62 € hat 8 kiB RAM statt 2.5 kiB, CTMU (Charge 
Time Measurement Unit), RTC, etc.
ein PIC32MX220F032D (32-Bit, 40 MHz) liegt bei 3.01 €
(gäbe es u.a. als 28-Pin SDIP oder 28-SO)
Bei beiden PICs also deutlich mehr Leistung und Funktionen für z.T. 
weniger Geld

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