Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Falsche Jobwahl? Schlechter Ingenieur? Alternativen?


von beginner (Gast)


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Hi,

bin nun mit dem Studium fertig geworden, sogar in Regelstudienzeit und 
mit guten Noten. Trotzdem habe ich, wannimmer ich andere Leute in diesem 
Beruf arbeiten sehen und sie mit mir vergleiche, das Gefühl, nicht 
geeignet zu sein.
Das äussert sich z.B. darin, dass ich, wie ich finde, kein ausgeprägtes 
Ingenieuermäßiges Handeln bei Problemlösungen an den Tag legen und bei 
Aufgaben einfach zu lange zu brauchen.
Ich bin auch ein Mensch, der eher länger über etwas nachdenken muss und 
die Lösungen nicht aus dem Handgelenk schütteln kann.
Auch sehe ich es nicht als Erfüllung an, jeden Tag Überstunden 
anzusammeln, um zu zeigen, wie toll ich doch bin.
Ich habe einfach keine Lust als Ingenieur im unteren Durchschnittsfeld 
irgendwann mit Mitte 40 zu merken, dass ich nun wohl keine Zukunft in 
dem Gebiet mehr habe und suche nach Alternativen. Über anregungen wäre 
ich dankbar.

:
von ./. (Gast)


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Wenn als Ing nüx zustande kriegst, kannst immer noch Vertriebi werdn.

von Matthias (Gast)


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Dass man nach der Ausbildung ins kalte Wasser fällt ist nichts neues.
Ich denke es geht jedem so. So lange dein AG keine Wunder von Dir 
erwartet
und Du dich in Zeug legst, ist alles im grünen Bereich.

Allerdings kannst Du dich darauf einstellen, in den ersten zwei Jahren
ordentlich zu ackern. Das wir zwar kein Spaß, aber wenn Du die 
überstehst, dann solltest Du soweit in der Firma eingearbeitet sein und 
auch die ersten Erfahrungen gesammelt haben, dass Du wieder Land siehst.

Außerdem sind noch keine Meister vom Himmel gefallen.

>wannimmer ich andere Leute in diesem
>Beruf arbeiten sehen und sie mit mir vergleiche

Ich gehe mal davon aus, dass "die Leute" auch ein paar Jahre mehr 
Berufserfahrung haben, als Du !!!
Dann sieht das natürlich für jemanden, wie dich, so aus, als ob die das 
locker flockig aus dem Handgelenk machen. Aber die kochen auch nur mit 
Wasser. Die haben auch erst einmal Erfahrungen sammeln müssen.

Also Kopf hoch, Zähne zusammenbeißen und rein ins kalte Wasser ;-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Vielleicht ist es auch nur Dunning-Kruger.

"Vertriebi" ... dann doch besser technischer PM :)

von beginner (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Vielleicht ist es auch nur Dunning-Kruger.

Müsste dann ja umgekehrt Dunning-Kruger sein :D

von Ulli N. (Gast)


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Vertrieb, Produktmanagement, Marketing, ... es gibt viele Auffangbecken. 
Aber bitte nenne dich dann nicht "Vertriebsingenieur". Ein Ingenieur ist 
ein Ingenieur und ein Verkäufer ist ein Verkäufer, auch wenn er, aus 
welchen Gründen auch immer, ein technisches Studium absolviert hat.

von Thomas B. (escamoteur)


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Wenns als Entwickler wirklich nicht passt, vielleicht wäre FAE (Field 
Application Engineer) was für Dich. D.h. technische Unterstützung im 
Vertrieb. Die müssen selbst keine Aquise machen, Beraten aber den Kunden 
und machen Lösungsvorschläge nachdem der Vertriebler geug Interesse 
geweckt und seine Powerpoints wieder eingepackt hat.

von beginner (Gast)


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Danke schonmal für die Tipps :-D. Aber bin jetzt auch nicht so der 
offene Typ der auf Leute zugeht und gleich mit allen per Du ist.
Also Typ Entwickler nur ohne die Skills...Tja Pech würde ich sagen.

von Mark B. (markbrandis)


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beginner schrieb:
> Hi,
>
> bin nun mit dem Studium fertig geworden

Wo ist dann das Problem? Lern erst mal das Arbeitsleben richtig kennen, 
das kannst du in der kurzen Zeit ja wohl kaum geschafft haben.

von San Francisco (Gast)


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Ich würde Dir raten vielleicht erstmal ne Auszeit zu nehmen und über 
Deine Ziele nachzudenken. Kollege hat nen Sommer auf einer Almhütte 
gearbeitet. Da waren drei andere promovierte seine Koplegen, die sich 
auch überlegt haben, wie es mit dem Leben weitergehen soll.

von beginner (Gast)


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Ja dachte ich auch schon drüber nach, aber in D-Land is ja leider so, 
dass man für nicht mehr voll genommen wird, sollte man ne Lücke im 
Lebenslauf haben, die größer als 2 Monate ist, oder gottbehüte selbst 
gekündigt haben.

von San Francisco (Gast)


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Blödsinn. Wenn einer fragt, sagst Du ihm, Du hast Dir die Zeit genommen, 
um herauszufinden, welchen Job Du auch mit ganzer Seele machen kannst. 
Rumwechselei am Anfang sieht auch Scheisse aus.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Vertrieb, Produktmanagement, Marketing, ... es gibt viele Auffangbecken.
Auffangbecken? Hier sind wieder mal Typen unterwegs, die den Ing als 
Spitze der Evolutions sehen. Wenn ich böse wäre, würde ich behaupten, 
dass alle Ings Fachidioten sind...
Rosa

von Gästchen (Gast)


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beginner schrieb:
> Hi,
> Das äussert sich z.B. darin, dass ich, wie ich finde, kein ausgeprägtes
> Ingenieuermäßiges Handeln bei Problemlösungen an den Tag legen und bei
> Aufgaben einfach zu lange zu brauchen.
> Ich bin auch ein Mensch, der eher länger über etwas nachdenken muss und
> die Lösungen nicht aus dem Handgelenk schütteln kann.
> Auch sehe ich es nicht als Erfüllung an, jeden Tag Überstunden
> anzusammeln, um zu zeigen, wie toll ich doch bin.
> Ich habe einfach keine Lust als Ingenieur im unteren Durchschnittsfeld
> irgendwann mit Mitte 40 zu merken, dass ich nun wohl keine Zukunft in
> dem Gebiet mehr habe und suche nach Alternativen. Über anregungen wäre
> ich dankbar.

Das liegt ganz einfach daran dass heute so gut wie jeder studiert.
Es wird nicht hinterfragt ob man im Job tatsächlich glücklich wird.
Der zweite Grund ist dass es heute kein großer Wurf ist als Ingenieur zu 
arbeiten: man hockt in einer Zeitarbeitsfirma rum, verdient schlecht und 
schreibt nur irgenwelche Dokus für die die Anderen keine Lust hatten sie 
zu schreiben.

Das Positive an deiner Erkenntnis ist: sie kommt noch rechtzeitig, so 
etwas erknennen viele zu spät. Und noch was Positives: du hast einen 
soliden Bildungsgrad und viele Türen sind für dich offen: 
Abteilungsleitung/Produktbereichsleitung/Systeme/usw, usw, usw....

Kopf hoch!

Gruß.

von benwilliam (Gast)


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Am Anfang ist es erstmal wichtiger welches Interesse du für das Fach 
bzw. deine aktuelle Arbeit hast, als wie gut man dich mit deinen 
Kollegen vergleichen kann.

Bleibst du mal länger und machst Überstunden weil dich die aktuelle 
Aufgabe so fasziniert das du es unbedingt noch lösen willst bevor du 
nach Hause gehst dann ist alles in Ordnung und du brauchst dir keine 
Gedanken machen. Machst du auf die Minute genau pünktlich Feierabend 
egal was anliegt, solltest du deine persönlichen Interessen und 
Zukunftsplanung nochmal überdenken. Viele gönnen sich die Auszeit vor 
allem direkt nach einem Studium. Lückenhafter Lebenslauf sollte dich 
nicht davon abhalten.

von moep (Gast)


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Warum hast du dich damals für ein Ingenieursstudium entschieden? Weil 
dir alle gesagt haben, dass man da einen sicheren Job hat? Denk mal 
zurück an deinen ursprünglichen Beweggründe, warum du das studieren 
wolltest. Vielleicht hilft dir das ja die passende Aufgabe zu finden.

von beginner (Gast)


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Mir macht das ganze ja auch Spass, aber wie oben schon erwähnt wurde ist 
halt nich jeder zum Entwickler gemacht (Dumm?).

von Heinz (Gast)


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Ja. Ja. Nein.

von Gästchen (Gast)


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beginner schrieb:
> Mir macht das ganze ja auch Spass, aber wie oben schon erwähnt wurde ist
> halt nich jeder zum Entwickler gemacht (Dumm?).

Richtig.
Viele wollen auch Privatleben haben.

von beginner (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Richtig.
> Viele wollen auch Privatleben haben.

Richtig hab ich auch schon mitbekommen. Als Entwickler muss man ja quasi 
mit seinem Beruf verheiratet sein. Ob ich das kann weis ich nich, glaub 
eher nicht..

von HF (Gast)


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beginner schrieb:
> Als Entwickler muss man ja quasi
> mit seinem Beruf verheiratet sein.

Quatsch.

von beginner (Gast)


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HF schrieb:
> Quatsch.

War bisher bei den meisten so, die ich kennengelernt hab. Wenigstens 
5-10
Überstunden die Woche waren Pflicht

von Ich (Gast)


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Wo hat man im technischen Bereich immer geregelte feste Arbeitszeiten?
Egal ob als Entwickler oder sonstwas.

Klar können auch mal Überstunden anfallen, aber ob 5-10 Stunden PFLICHT 
sind?

beginner schrieb:
> Auch sehe ich es nicht als Erfüllung an, jeden Tag Überstunden
> anzusammeln, um zu zeigen, wie toll ich doch bin.

beginner schrieb:
> War bisher bei den meisten so, die ich kennengelernt hab. Wenigstens
> 5-10 Überstunden die Woche waren Pflicht

Da kenne ich auch eine Firma, die mit dem großen S.
Die haben sich teilweise an ihren Überstunden aufgegeilt.
Letzten Monat 150 Überstunden geschoben, ....

Ich ahbe mir überlegt ob ich gratulieren soll oder eher du arme Sau 
sagen soll.
Aber es geht auch anders.

Aber ich bleibe gerne mal etwas länger, weil mir der Job Spass macht.
Mache aber auch gerne pünktlich Feierabend.
OK, beim großen S. wärst du sicher nicht ganz richtig, aber es gibt auch 
andere Unternehmen.

Mach dein Ding als Ingenieur, du musst ja nicht zum Entwicklungsleiter 
aufsteigen.
Auf dem Weg bieten sich ggf. neue Perspektiven oder Alternativen.

von beginner (Gast)


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Da kenne ich auch eine Firma, die mit dem großen S.

Ich schrieb:
> Da kenne ich auch eine Firma, die mit dem großen S.

Genau bei der hab ich meine Abschlussarbeit verfasst :D

von Gästchen (Gast)


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HF schrieb:
> beginner schrieb:
>> Als Entwickler muss man ja quasi
>> mit seinem Beruf verheiratet sein.
>
> Quatsch.

In nahezu jeder Entwicklung sind Überstunden für Entwickler drin.
Bei Projektleistern sind die sogar schon mit Gehalt abgegolten.

Gruß.

von HF (Gast)


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Gästchen schrieb:
> In nahezu jeder Entwicklung sind Überstunden für Entwickler drin.
> Bei Projektleistern sind die sogar schon mit Gehalt abgegolten.

Wenn du so dumm bist und dir deine Überstunden nicht abfeiern/auszahlen 
lässt selber schuld.

beginner schrieb:
> War bisher bei den meisten so, die ich kennengelernt hab. Wenigstens
> 5-10
> Überstunden die Woche waren Pflicht

Selber schuld.

von beginner (Gast)


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HF schrieb:
> Selber schuld.

Kennste das Wort Gruppenzwang? Und als Anfänger wird man ja nochmal ganz 
anders betrachtet.
Wollt auch mal hören, ob das bei euch ähnlich ist mit der Arbeit. Denn 
40k was auch immer als Anfänger is ja ok, aber wenn ich dann ne reale 55 
Stunden Woche hab relativiert sich das ganze schon wieder.

von josef02 (Gast)


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Mach Deine Job und lass es Dir gut gehen (Hobby...). Zuviel 
Identifikation mit der Firma wird nicht belohnt. Falls Du nicht ganz die 
erwartete Leistung bringst ist das doch ein Problem für den Arbeitgeber; 
was dann übrig bleibt kannst du aussitzen.

von HF (Gast)


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beginner schrieb:
> Kennste das Wort Gruppenzwang?

Kennst du das Wort Selbstbewußtsein?

von Dipl.-Ing. (Gast)


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HF schrieb:
> beginner schrieb:
>> Kennste das Wort Gruppenzwang?
>
> Kennst du das Wort Selbstbewußtsein?

Kennst du das Wort Bullenklöten?

Sorry, aber wenn du keine hast, bist du in dem Job falsch. Entweder du 
legst dir welche zu, arbeitest dich in einen Ingenieurbereich ein, oder 
du machst besser noch eine neue Ausbildung.

von Advanced (Gast)


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beginner schrieb:
> Denn
> 40k was auch immer als Anfänger is ja ok, aber wenn ich dann ne reale 55
> Stunden Woche hab relativiert sich das ganze schon wieder.

Verträge, wo vereinbart wird, dass Überstunden nicht erfasst und 
ausbezahlt oder abgefeiert werden können, würde ich erst gar nicht 
unterschreiben.
Mit Ausnahme, es wäre AT.

von Mine Fields (Gast)


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beginner schrieb:
> bin nun mit dem Studium fertig geworden, sogar in Regelstudienzeit und
> mit guten Noten. Trotzdem habe ich, wannimmer ich andere Leute in diesem
> Beruf arbeiten sehen und sie mit mir vergleiche, das Gefühl, nicht
> geeignet zu sein.

Es kann sehr gut sein, dass du dich von deinem Eindruck nur täuschen 
lässt. Viele gehen mit der Überzeugung aus dem Studium, dass sie jetzt 
alles wissen (müssen) und von diesem Wissen leben müssen. Die Realität 
ist aber, dass man mit dem Wissen des Studiums direkt meistens nicht so 
viel anfangen kann.

Dir muss bewusst sein, dass du eine gewisse Methodik gelernt hast, dich 
in technische Sachverhalte einzuarbeiten und strukturiert Lösungen zu 
erarbeiten. Alles andere musst du dir, wie alle anderen auch, erst im 
Berufsleben erarbeiten.

Und bei ausreichendem Interesse sollte das eigentlich auch 
funktionieren.

Nehmen wir jetzt an, du hast dich nicht geirrt und bist tatsächlich 
nicht als Ingenieur (bzw. Entwicklungsingenieur im Speziellen) 
brauchbar. Da wurde ja schon erwähnt, dass es viele Randbereiche gibt, 
in denen Ingenieure gebraucht werden. Da musst du dir aber klar werden, 
ob du einen einfachen Bürojob ohne großen technischen Bezug überhaupt 
ausführen möchtest. Alternativen sind noch der Vertrieb und 
Inbetriebnahme, beides ist mit viel Reisetätigkeit verbunden.

Wenn du das kannst, findet du auch sicherlich einen guten Job. Wenn 
nicht, wird es tatsächlich schwer, etwas passendes zu finden.

von Alex (Gast)


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Hallo beginner,

ich war vor einem halben Jahr in der selben Situation. Ich hatte nach 
dem Abschluss des Studiums auch Angst, dass mir die "nötigen Skills" für 
meinen Beruf fehlen würden.

Nach einem halben Jahr Berufserfahrung kann ich dir sagen, dass man sich 
da selber leicht unterschätzt.

Zum einen lern man im Studium viel, aber dafür nur oberflächlich. Du 
wirst fast nie alle im Studium gehörten Kenntnisse in deinem Beruf 
brauchen. Du wirst ein Teilgebiet benötigen und wirst dann im Beruf 
selber in die Tiefe gehn.

Außerdem haben die Leute mit denen du dich jetzt vergleichst 
wahrscheinlich schon Erfahrung. Ihnen ist es wahrscheinlich am Anfang 
genauso gegangen wie dir jetzt.

Lass dich einfach nicht entmutigen und trau dich! Du wirst sehen, dass 
du mehr kannst, als du dir jetzt zutrauen würdest. Und das 
Problemlösungsdenken von dem du gesprochen hast, das kommt mit 
Erfahrung.

Also nicht den Kopf hängen lassen, sondern trau dich einfach!!

von PaulF. (Gast)


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Berufsschullehrer Master, Patentanwalt, Wirtschaftsing.-Master etc. 
wären auch Möglichkeiten die dir noch offen stehen würden.

von Hartz IV (Gast)


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Aber mach was Produktives, damit das Volk nicht auch noch dich 
durchfüttern muß wie einige Exemplare hier im Forum.

von Wilhelm F. (Gast)


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beginner schrieb:

> Trotzdem habe ich, wannimmer ich andere Leute in diesem
> Beruf arbeiten sehen und sie mit mir vergleiche, das Gefühl, nicht
> geeignet zu sein.

Das ist normal, hatte ich sogar als TK-Handwerker nach der Ausbildung. 
Man ist da noch nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen. Wenn es dann 
jemand drauf anlegt, der verheizt dich in einer Woche, schickt dich ohne 
Ahnung mit einem Servicewagen alleine zum Kunden. Darum fährt man erst 
ein Jahr lang als zweiter Mann mit Kollegen raus. Da gibt es aber auch 
Reibereien, der auf einem anderen Level stehende Kollege hat nicht immer 
Einsicht mit den neuen Jungs. Kommt drauf an, an wen man gerät. Es gibt 
da alles zwischen gut und Armleuchter.

Später bekam ich selbst neue Kollegen mit nach draußen zum Kunden. Es 
ergaben sich dort sogar gute Freundschaften. Ich machte nie Zoff, weil 
ich ja selbst wußte, wie es bei mir mal war.

Es gab aber wirklich auch sehr schwache Kameraden, die nach meiner 
einjährigen Anlernung alleine zum Kunden geschickt wurden, dort das 
Serviceauto stehen ließen, was nach 3 Tagen gefunden wurde. Der Mann war 
aus Panik geflüchtet, war auch die 3 Tage nirgendwo auffindbar. Der 
hatte aber ganz andere Probleme, wie sich über längere Zeit und auch 
durch Gespräche meinerseits mit der Familie heraus stellte, und landete 
leider immer wieder mal ein halbes Jahr in der Klapsmühle. Das lag nicht 
an mir. Ich hatte immer sehr viel Geduld, und angeschwärzt habe ich 
schon mal gar niemanden nie. War auch lange Freund der Familie, auch 
wenn der Kumpel mal wieder weggeschlossen war.

Es lief da sehr viel schief. Anstatt daß man dem jungen Mann um die 20 
eine ordentliche psychotherapeutische Behandlung gewährte, bekam der vom 
Hausarzt immer eine Spritze, die ihn sagenhafte 3 Wochen voll außer 
Gefecht setzte. Ruhigstellung. Das ist billiger und bequemer für alle, 
wenn man einen einfach 3 Wochen in der Ecke liegen läßt. Der war dann 
gar nicht ansprechbar, richtig im Tran, wie schwer auf Drogen, sabberte 
aus dem Mundwinkel, und erkannte mich nicht mehr. Die Mutter sagte mir 
gelegentlich, ich sollte besser gar nicht zu Besuch kommen. Nach 3 
Wochen wieder die nächste Spritze. Der Mann lebte eigentlich gar nicht 
mehr.



Mine Fields schrieb:

> Dir muss bewusst sein, dass du eine gewisse Methodik gelernt hast, dich
> in technische Sachverhalte einzuarbeiten und strukturiert Lösungen zu
> erarbeiten. Alles andere musst du dir, wie alle anderen auch, erst im
> Berufsleben erarbeiten.

Das ist richtig. Die Methodik braucht man auf jeden Fall aber in anderen 
Bereichen auch, vielleicht sogar noch verstärkt. Im Vertrieb 
beispielsweise ist das keineswegs besser. Warum also nicht den 
Entwickler versuchen?

von beginner (Gast)


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Freut mich auf jeden Fall zu hören, dass es anderen auch ma so ging

von Vertriebsingenieur (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> Vertrieb, Produktmanagement, Marketing, ... es gibt viele Auffangbecken.
> Aber bitte nenne dich dann nicht "Vertriebsingenieur". Ein Ingenieur ist
> ein Ingenieur und ein Verkäufer ist ein Verkäufer, auch wenn er, aus
> welchen Gründen auch immer, ein technisches Studium absolviert hat.

LoL lustiger Kommentar. Und so ganz ohne Vorurteile ganz offen und ohne 
schlechte Erfahrung.

Der Klassische Ingenieur, lass dir gesagt sein. arbeitet in einem 
stillen Kämmerlein. Ingenieur im Büro = Ingenieur im Auffangbecken. Das 
Kämmerlein darf max eine 60W Glühbirne als Leuchtmittel verwenden alles 
darüber hinnaus ist kein Ingeneiur.

Nein die Aufgaben eines Ingenieurs haben sich einfach im laufe der Jahre 
sicher verändert. Es gibt Aufgaben im Produktmanagement die es notwendig 
machen einen Ingenieur, Techniker mit viel Fachwissen oder der Fähigkeit 
sich einzuarbeiten einzusetzen.

beginner schrieb:
> Ich bin auch ein Mensch, der eher länger über etwas nachdenken muss und
> die Lösungen nicht aus dem Handgelenk schütteln kann.
> Auch sehe ich es nicht als Erfüllung an, jeden Tag Überstunden
> anzusammeln, um zu zeigen, wie toll ich doch bin.

Das kann eigentlich keiner. Und das mit dem Nachdenken ist sogar sehr 
gut. Oft profitierst du in Deiner Arbeit auch von Dingen die Du schon 
erdacht, bearbeitet oder realisiert hast. Das Rad wird nicht jeden Tag 
neu erfunden.

Das mit den Überstunden kommt auf die Firma an. Wobei es stark das 
relativ ist. Manchmal macht die Arbeit soviel spaß das mir 9 Stunden wie 
2 1/2 vorkommen. Manchmal kommen mir 8 Stunden wie 14 vor.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das ist richtig. Die Methodik braucht man auf jeden Fall aber in anderen
> Bereichen auch, vielleicht sogar noch verstärkt. Im Vertrieb
> beispielsweise ist das keineswegs besser.

Das stimmt natürlich. Deswegen werden auch Ings in völlig fachfremden 
Aufgaben gerne gesehen. Und deshalb findet ein Mathematiker überhaupt 
einen Job (und kriegt dabei oft noch einen richtig guten).

von Ulli N. (Gast)


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Vertriebsingenieur schrieb:
> Es gibt Aufgaben im Produktmanagement die es notwendig
> machen einen Ingenieur, Techniker mit viel Fachwissen oder der Fähigkeit
> sich einzuarbeiten einzusetzen.

Das ist eine Enschätzung, die ich nach 12 Berufsjahren nicht mit dir 
teile. Welche Aufgaben sind das denn genau? Vielleicht habe ich ja was 
übersehen.

von Ulli N. (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Auffangbecken? Hier sind wieder mal Typen unterwegs, die den Ing als
> Spitze der Evolutions sehen.

Ingenieure sind vielleicht nicht die Spitze der Evolution. Aber Typen, 
die ein technisches Fach studiert haben und direkt nach dem Diplom links 
abbiegen weil sie der ganze Mist eigentlich noch nie interessiert hat, 
sind wohl auch keine Anwärter auf diesen Titel.

von Oh man (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>
>> Dir muss bewusst sein, dass du eine gewisse Methodik gelernt hast, dich
>> in technische Sachverhalte einzuarbeiten und strukturiert Lösungen zu
>> erarbeiten. Alles andere musst du dir, wie alle anderen auch, erst im
>> Berufsleben erarbeiten.
>
> Das ist richtig. Die Methodik braucht man auf jeden Fall aber in anderen
> Bereichen auch, vielleicht sogar noch verstärkt. Im Vertrieb
> beispielsweise ist das keineswegs besser. Warum also nicht den
> Entwickler versuchen?

Von was für Methodiken ist eigentlich immer genau die Rede?

von PaulF. (Gast)


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"Ingenieure sind vielleicht nicht die Spitze der Evolution. Aber Typen,
die ein technisches Fach studiert haben und direkt nach dem Diplom links
abbiegen weil sie der ganze Mist eigentlich noch nie interessiert hat,
sind wohl auch keine Anwärter auf diesen Titel."

Nach dem Ingenieurgesetzt schon.

von Mine Fields (Gast)


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Oh man schrieb:
> Von was für Methodiken ist eigentlich immer genau die Rede?

http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaft

von beginner (Gast)


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Bolle schrieb im Beitrag #2511687:
> Trifft voll auf mich zu!

Und Erfahrung? Damit glücklich geworden?

von Rechts vor links (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> Aber Typen,
> die ein technisches Fach studiert haben und direkt nach dem Diplom links
> abbiegen weil sie der ganze Mist eigentlich noch nie interessiert hat

Oder weil sie von der Industrie durch Massenabsagen dazu "genötigt" 
wurden.
Das Problem an einem Studium ist, dass die Industrie erst zum Schluss 
ins Spiel kommt. Was der Hochschule gereicht hat, reicht der Industrie 
lange nicht. Man hat zwar durch Praktika und Abschlussarbeiten auch 
Kontakt zur Industrie, doch da liegt der Einstellungsmaßstab deutlich 
niedriger, als wenn es dann um die Festanstellung geht. Zudem gibt es 
mehr dort mehr Plätze.
Bei einer Ausbildung oder bei einem dualen Studium weiß man recht bald, 
woran man ist. Beim Studium erst, wenn es mit akamdemischen Grad ans 
Bewerben geht. Bei einigen kommt dann es dann zum bösen Erwachen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Rechts vor links schrieb:
> Ulli N. schrieb:
>> Aber Typen,
>> die ein technisches Fach studiert haben und direkt nach dem Diplom links
>> abbiegen weil sie der ganze Mist eigentlich noch nie interessiert hat
>
> Oder weil sie von der Industrie durch Massenabsagen dazu "genötigt"
> wurden.
> Das Problem an einem Studium ist, dass die Industrie erst zum Schluss
> ins Spiel kommt. Was der Hochschule gereicht hat, reicht der Industrie
> lange nicht. Man hat zwar durch Praktika und Abschlussarbeiten auch
> Kontakt zur Industrie, doch da liegt der Einstellungsmaßstab deutlich
> niedriger, als wenn es dann um die Festanstellung geht. Zudem gibt es
> mehr dort mehr Plätze.
> Bei einer Ausbildung oder bei einem dualen Studium weiß man recht bald,
> woran man ist. Beim Studium erst, wenn es mit akamdemischen Grad ans
> Bewerben geht. Bei einigen kommt dann es dann zum bösen Erwachen.

Den Kontakt zur Industrie kann man auch wunderbar im Rahmen der 
Semsterferien als Werkstudent knüpfen.
Für Leute, die vorher keine gewerblich-technische oder kaufmännische 
Ausbildung gemacht haben, ist das vielleicht etwas schwieriger als für 
Leute mit entsprechender Ausbildung, aber möglich ist das auch.
Das gibt ohne Ende Vitamin B...

von Funkamateur 1 (Gast)


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Hallo Beginner,
wie wäre es mal mit einem Hobby. Der Amateurfunk hat Zeit, Teamspirit 
und manchmal auch einen dritten Weg. Das grosse S. wird manchmal auch zu 
einen kleinen G und du als Ingenieur bist wie der Flug des Phoenix. Mach 
was aus deinen Leben. Fang mit dem Hobby an und tausche dein S. gegen 
ein G. und helfe den Laden wieder aufzubauen und die Scherben zu einen 
neune grossen zu machen.

von beginner (Gast)


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Hey Funkamateur,

ja vom Amateurfunk bin ich auch (als Aussenstehender) ziemlich 
begeistert.
Mein Opa hat das schon gemacht und ich muss sagen, der Zusammnhalt und 
die Technik hat mich immr fasziniert.
Leider werden es ja immer weniger Funkamateuere und ich weis uach nicht 
wie ich genau damit anfangen soll. Meinste man kann da einfach mal bei 
nem Ortsverein vorbeigehen als kompletter Anfänger? Oder wird man nur 
müde belächelt?

von beginner (Gast)


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Entschuldigt bitte die vielen Fehler, die Tastatur is hinne..

von Funkamateur 1 (Gast)


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Hallo Beginner,
na klar. Das ist ein geselliger Club. Immer offen und dort sitzen einige 
immer rum und sprechen über Gott und die Welt, eh Technik und wenn das 
Essen und Trinken stimmt über Absinth und Visionen. Klick mal auf deine 
Region http://www.darc.de/ortsverbaende/ und such dir einen Club raus. 
Schau dir mehrere Clubs an und dort wo es abgeht und du dich wohl fühlst 
bleibe und lass dich nieder. Jeder hat so seine Ausprägung und wer weiss 
was deine Interessen sind und wo du deine Schwerpunkte siehst, Hardware, 
Software, Netzwerk, Wireless Land, DX, Contest ,Sport, ....

von Maik H. (Gast)


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Dazu freuen die Anwesenden sich ein Loch in den Bauch, wenn Neue 
vorbeikommen. Viele  Ortsverbände bieten Kurse für "neue" an, in denen 
das Gesamte nötige Wissen für die Lizenzprüfung und den Funkbetrieb 
vermittelt wird.  Da lernt man eine Menge, es gibt engagierte 
Vortragende - wir waren damals so etwa 5 -6 Kursteilnehmer - unser 
damaliger Ortsverbandsvorsitzender Helmut hat uns damals alles bestens 
vermittelt. Es war toll. Ich glaub - ich muß mal wiede zum OV Abend 
erscheinen.

vg

Maik

von Wilhelm F. (Gast)


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Funkamateur 1 schrieb:

> Klick mal auf deine
> Region http://www.darc.de/ortsverbaende/ und such dir einen Club raus.

Danke, Funkamateur 1. Auch wenn dein Hinweis nicht an mich gerichtet 
ist. Aber arbeitslos, denke ich auch schon mal über so Dinge nach, wo 
ich noch mal irgendwas sinnvolles bewerkstelligen könnte.



Maik Hermanns schrieb:

> Dazu freuen die Anwesenden sich ein Loch in den Bauch, wenn Neue
> vorbeikommen.

Ja was denn? Wollen die lieber unter sich bleiben, und langsam gemeinsam 
alt werden und aussterben?

von asd (Gast)


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hier ein interessanter Werdegang, erst Kunststofftechnik studiert dann 
aber Stellmacher geworden.

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,811632,00.html

von samesame (Gast)


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Hey,

mir geht es gerade ähnlich ich wollte eigentlich eine die 
Mitarbeiter-Qualifiktion nutzen.
Nun bin ich in der Situation, dass mir die Pistole auf die Brust gesetzt 
wird.
Hopp oder Topp.
Soll mir überlegen was für mich passen könnte, die berühmten Stärken- 
und Schwächen-Frage.
Alles kann ich jetzt hier nicht ausbreiten, Big Brother is watching you.

von firefox (Gast)


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bei mir spitzt es sich gerade zu, mein Abteilungsleiter will mich los 
haben.
Erster Versuch des Personalwesens wird wahrscheinlich die Versetzung in 
eine andere Abteilung sein. Leider sind die Möglichkeiten bei KMU sehr 
begrenzt, dass da auch was Adäquates bei rum kommt. Denke mal man will 
mich so zur Eigenkündigung treiben.

von asdnjböghlkajb (Gast)


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Troll. Den selben scheiß hab ich schon zwei mal in anderen Threads 
gelesen.

von firefox (Gast)


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die wurden doch gelöscht?

zu dem Thread passt es aber, was würdet ihr den tun und jetzt bitte 
nicht wieder die Zerfleischer ans Werk

von dani s. (beginner1)


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Wenn dur verstzt wirst: Neue Stelle neues Glück, nochmal versuchen.
Wenn du gemobbt wirst: Aussitzen und kündigen LASSEN und gleichzeitig 
nach was Neuem umschauen. Auf keinen Fall selbst kündigen. Viel hängt 
meiner Meinung nach auch von den Mitarbeitern ab. Arbeiten die dich 
richtig ein, kannste auch was werden

von frust (Gast)


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@dani

danke für deine Antwort.

Ja ich glaub ich warte jetzt mal ab was die mit anbieten.
Schau parallel was es am Markt gibt und werde wieder Bewerbungen 
schreiben.

Der Laden ist halt ziemlich bescheiden, die Stimmung ist eigentlich in 
jeder Abteilung mies. Das Einzige was die Leute vereint, ist ablästern 
über den AG :-)
Da werfen die mir vor ich bringe nicht die gewünschte Leistung und hätte 
fachliche Defizite, aber selbst min. 0,75h über's Wetter etc schaffeln 
und ne ruhige Kugel schieben. Da verstehst die Welt nicht mehr.

Mein Fehler ich bin kein Kaffeetrinker und Dummschwätzer, dass wurde mir 
schon bei der Diplomarbeit zum Verhängnis.
Der Kaffeetrinker und Schwätzer Kommilitone, der seinem Betreuer beim 
Hausbau geholfen hat, bekam ne Eins + Preis. Ich, der oft bis um 19Uhr 
im Betrieb war bekam nur ne Zwei, weil ich mit meinem Betreuer nicht 
klar kam (mangelnde Unterstützung und menschlich Katastrophe).
Klar vielleicht lag es ein stückweit auch an mir, so der Überflieger bin 
ich jetzt auch nicht. Aber einem noch nicht Fertigen sollte man doch 
unterstützen so gut es geht, oder wie seht ihr das?
Mentoring oder wie sich das nennt.
Ist so was üblich in einem gescheiten Betrieb oder wurde der Rest auch 
ins eiskalte Wasser geworfen?

von dani s. (beginner1)


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Tja man kann das wohl aus der Ferne schwer einschätzen. Ich bin auch 
kein Überflieger, aber versuche das halt mit Engagement zu kompnsieren. 
Mir ging es nach dem Studium abr ähnlich und ich hab ständig an mir 
gezweifelt.
Hängt ja auch viel vom Umfeld ab. Ein Anfänger kann halt nich alles. 
Wenn das der AG nicht merkt isses wohl der falsche. Gibt aber leider 
solche und solche. Aber falls es gar nicht passt gibt es ja viele 
Möglichkeiten was du machen kannst

Falls es am AG liegt: Wie gesagt aussitzen und was neues suchen.
Falls du bei der nächsten Arbeit merkst es liegt vlt. doch an dir:
Vlt. nach einer neuen Orientierung ausschau halten. Muss ja nicht jeder 
Entwickler sein, Applikationsingenieure werden immer mehr gesucht, 
odrLaboring. (Vertrieb is ja wohl eher nix für dich).

Leider ist halt so, dass die "guten" bei großen Konzernen unterkommen 
und dort auch richtig eingearbeitet werden. Die "weniger Guten", die 
vlt. auch nicht alles gleich biem erstn Mal verstehen, müssen zum KMU 
und werden dort gleich ins kalte Wasser geworfen.

von Kaffeetrinker (Gast)


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Das mit der Einarbeitung ist so eine Sache - leider gilt oft : Hilf Dir 
selbst, sonst hilft Dir keiner. Anstoßinfos vom Abteilungsleiter gibt 
es, auch ein offenes Ohr - aber Informationen muß man sich 
zusammensuchen und auch einfach mal die eigentlich nicht direkt 
beteiligte Kollegen verhören.
Andererseits hatte ich an der anderen Schreibtischseite gleich zu Anfang 
einen älteren Kollegen der wusste wie der Hase läuft und einen mit Infos 
versorgte, wenn auch er einen anderen Themenbereich bearbeitete.



Ich mach immer meine Tour mit der leeren Kaffetasse durch die Firma. 
Viele Wege führen nach Rom bzw. zur Kaffemaschine. Überall im Umfeld 
gucken was grad so ist, die Kollegen erzählen auch gern was sie grade 
machen. Und dann läuft der Informationsfluß. Dann bekommt man meist erst 
noch die fehlenden Steine für das Mosaik zusammen, und macht nicht 
irgendwelche Sachen doppelt, die schon in irgendwelchen Ordnern 
schlummern.

Aber es kommt auch grudsätzlich drauf an, ob die Chemie mit dem Rest der 
Bande stimmt. Mir hats auch mal bei einer Firma, bei der ich Praktikum 
gemacht habe und eigentlich noch die DA schreiben wollte nicht so 
richtig gepasst. Waren zwar alles nette Kollegen, aber so richtig 
wohlgefühlt hatte ich mich da nicht. Mein Bauch sagte : weg - und das 
habe ich dann auch gemacht.

Viel Erfolg

von firefox(aka frust) (Gast)


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sollte ich doch mal Kaffee saufen :-)
naja ich vertrag dass Zeugs leider nicht (allerhand 
Lebensmittelunverträglichkeiten).

ja die lieben Kollegen, dass immer so ne Sache, wenn die halt nicht so 
in deinem Alter sind ist es meist schwierig erst mal nen Zugang zu 
finden (die meist schon Familie, Kinder etc), aber wenn's klappt kann's 
ganz nett sein.
Die Jüngeren sind meist auf dem Karriere Trip.

Labor Ing?, was meinst genau, mehr Richtung Test, EMV und so Sachen?

Ja genau, die Guten kommen zum Daimler und Co.
Aber wirklich viel zu tun haben die dort glaub auch nicht, alles sehr 
streng reglementiert und aufgeteilt, täusche ich mich da etwa?

Das liebe Geld ist mir nich so wichtig, sollte halt einigermassen Spass 
machen und noch ein bisschen Freizeit bleiben, um noch ein, zwei Hobbies 
betreiben zu können.

Manchmal denke ich, wäre ich doch Facharbeiter geblieben.
Wegen den Kohlen halt noch n Zweit-Job drab gehängt. Dann ging's mir 
jetzt wahrscheinlich auch nich schlechter (weniger Stress, 
Verantwortung).
Aber wenn man jung ist stellt man sich das Alles so toll vor. Wirklich 
Lust zum Arbeiten hast auch nich. Da denkste, ein bisschen studieren 
kann nich schaden, aber dass dann auch kein Zuckerschlecken und die 
Ernüchterung im Job kommt auch noch.

Bleibt wohl nur dem Nachwuchs zu raten, sich dass mit dem MINT Studium 
gut zu überlegen. So toll wie es der VDI immer darstellt is es nich.

von firefox(aka frust) (Gast)


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oder sollte ich mal n Jahr ins Ausland?, um mal n bisschen Abstand von 
der Leistungsgesellschaft zu bekommen.
Ein Jahr ins Kloster noch Tibet :-)

bin noch relativ jung und habe keine Verpflichtungen (weder familär noch 
finanziell).

von M. Wendelin (Gast)


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firefox(aka frust) schrieb:
> Manchmal denke ich, wäre ich doch Facharbeiter geblieben.
Du kannst ja bei den deutschen Kfz-Herstellern anheuern. Die suchen 
Leute, die ihnen das Rad erklären, um es wieder als Novum zu verkaufen.

von firefox(aka frust) (Gast)


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Testfahrer :-)

ich wäre ja endlich mal für den Autopitlot, dann könnt ich mal in der 
Kneipe am Eck ein zwei Bierchen trinken und KITT fährt mich nach Hause

von Troll (Gast)


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Herrlich, wie ihr alle auf den Troll reinfallt. :D

Aber auch bezeichnend, dass Jemand, der hier den Total-Versager spielt 
nicht als Troll auffällt.

Beitrag #6438357 wurde von einem Moderator gelöscht.
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