Hallo, angenommen ich betreibe einen Wechselstromgenerator mit Verbrennungsmotor im Inselbetrieb (Notstromaggregat). Ueblicherweise wird die Motordrehzhahl auf 3000 bzw.3600 Umdr/Min geregelt um 50 bzw. 60 Herz bei Nennleistung bereitzustellen. Wenn ich nun ein Schaltnetzteil (100V Ladegeraet) als verbraucher anschliesse, wie wichtig sind die 50 Herz? Wenn das Netzteil nur einen Teil der zur Verfuegung stehenden Leistung braucht und nie die Nennleistung des Generators, so koennte ich doch die Drehzahl des Generators reduzieren, allerdings faellt die Netzfrequenz dann ja im Extemfall z.B. auf 20Hz Macht das etwas bei einem Schaltnetzteil als Verbraucher? Umgekehrt, wenn ich mehr als die Nennleistung des Generators brauche und ausreichend kuehle, koennte ich das Ladegeraet dann auch mit 70Hz oder 80Hz fuettern?
Schau dir mal den Stromlaufplan eines SNT an. Das erste was da am Eingang kommt ist ein Brückengleichrichter. Somit dürfte die Frequenz relativ egal sein... IST ABER OHNE GEWÄHR!!!
Es gibt solche und solche. Theoretisch könntE es dem Schaltnetzteil egal sein wieviel Hz das Aggegat liefert, da die Spannung gleichgerichtet und dann erst zerhackt wird. Praktisch sollten die Gleichrichter den Strom aushalten den die Siebelkos und das Schaltnetzteil dahinter brauchen. Spannungsspitzen bei Lastwechsel wären da auch noch näher zu betrachten. http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil
Mal ne dumme Frage: Was hat die abgegebene Leistung des Generators mit der Drehzahl zu tuen? Gruß Dietmar
Checker schrieb: > Schau dir mal den Stromlaufplan eines SNT an. Das erste was da am > Eingang kommt ist ein Brückengleichrichter. Somit dürfte die Frequenz > relativ egal sein... Aber eben nur relativ. 20 Hz ist schon ziemlich niedrig, u. U. sind dann die Ladekondensatoren im Netzteil-Eingang zu klein, um die entstehenden Spannungseinbrüche noch zu kompensieren. Ist eine Frage, wie gut das Netzteil selbst in seiner Regelung ist. Bei einem Weitbereichsnetzteil (das bei 100 V Eingangsspannung schon arbeitet) ist die Chance, das alles funktioniert, sicher höher als bei einem das man zwischen 110/120 V und 220/240 V umschalten muss.
Dietmar schrieb: > Mal ne dumme Frage: > > Was hat die abgegebene Leistung des Generators mit der Drehzahl zu tuen? > > Gruß Dietmar Die entnehmbare Leistung wird mit abnehmender Drehzahl geringer. Siehst Du schon aus dem Datenblättern der meisten SEAs.
Das kann man ja so pauschal nicht beantworten. Wie schon oben erwähnt hängt das viel von den eingesetzten Bauteilen (Elkos et.c) ab. Auch falls die Bauteile das theoretisch mitmachen, kann man trotzdem nur sagen, dass es passt wenn auch getestet wurde. Die Wenigsten Netzteile (Spreche aus Erfahrung) werden bei genannten Bedingungen getestet, da das Versorgungsnetz einfach solche Schwankungen nicht aufweisen DARF.
Wenn das Schaltnetzteil aktive PFC hat, kann die Eingangsfrequenz auch wieder von Interesse sein: zum einen für die Regelung und dann auch wegen der Belastung
Hallo, das steht im Datenblatt des SNT. Wir setzen industrielle open frame SNT in großer Stückzahl ein (Astec), hier gibt es die Angabe: UE = 90...264VAC, f = 47...440Hz oder UE = 127...370VDC
Für eine PFC ist es egal wenn die Freuquenz absinkt. Selbst DC ist kein Problem. Alleerdings sinkt die Spannung bei 20Hz zwischen den Halbwellen mehr ein. Da kann auch eine aktive PFC nichts ändern. Da kommt es auf den DC/DC Wandler an, bis zu welcher Zwischenkreisspannung hinunter er die Ausgangsspannung regeln kann. Thermische Belastung wird aufgrund höherer Primärströme steigen. Einfach testen und messen, dann weist wie tief du gehen kannst. Wie schon gesagt, alternativ Aggregat mit Inverter oder Matrixumrichter. MFG
Die Hersteller der Generatoren schreiben da recht auffällig auf manche Kartons: "Geeignet für elektronische Verbraucher" Wahrscheinlich verbietet die Marketingabteilung den Aufdruck: "Nicht für Schaltnetzteile geeignet".
Das mit den 20Hz ist wohl eher hypothetisch, aber 40 bis 70Hz duerfte dann ja kein grosses Problem sein. Die Elkos sollten von den laengeren Ladezyklen auch keinen Schaden nehmen denn die Maximalspannung steigt ja nicht. Kann also nur sein, dass irgendwann die Funktion des Netzteiles nicht mehr zuverlaessig ist. Ein Invertergenerator ist sicherlich eine feine Sache, allerdings wiederstrebt mir etwas, dass dann der Wechselstrom in Gleichtrom gewandelt wird und dann wieder ein schoener Wechselstrom erzeugt wird, nur damit mein Netzteil dann wieder Gleichstrom daraus machen darf. Zumal sich der Effizienzvorteil verringert, da ich ohnehin ueberwiegend die Nennleistung des Generators abgreife. Der eine Gedanke war die Energieeinsparung bei verringerter Last. Mein zweiter Gedanke war, dass ich einen kleineren Generator waehlen kann, dann die Drehzahl erhoehe um die hoehere Maximalleistung zu erzielen.
Kein Name schrieb: > "Geeignet für elektronische Verbraucher" Aha, also alle Verbraucher, die mit Elektronen und nicht mit Positronen arbeiten. Gruss Harald
Hartmut G. schrieb: > Macht das etwas bei einem Schaltnetzteil als Verbraucher? Früher war das egal. Alte SNT hatten am Eingang einen Gleichrichter, dann ein einen Elko. Da musste nur der Effektivwert der Spannung ungefähr stimmen, ob 230Vac oder 320Vdc war eigentlich egal. Heute haben SNT ab 15(?)W eine Power Factor Correction. Das ist eine Schaltung, die dafür sorgt, dass der vom Netzteil gezogene Strom stets proportional zur Spannung ist, also cos phi gegen 1 geht. Bei solchen Geräten muss die Frequenz einigermassen stimmen (z.B. 40..70Hz) und die Signalform unbedingt sinusförmig sein.
Steh ich jetzt auf dem Schlauch? Soweit ich weiß kommt die aktive PFC erst nach einem Gleichrichter+Elko.
Nach dem Elko kannst Du aber keine PFC mehr machen...
Dann ist der "Elko" den ich meine wohl gar kein Elko und nur ein Entstörkondensator, hm.
Eine aktive PFC hat zwar Gleichrichter und Elko. Aber nur einen sehr kleinen Elko. Die Schaltung arbeitet quasi mit pulsierender Gleichspannung. Die Spannung wird dann dynamisch auf eine Zwischenkreisspannung angehoben. Mit einer Rechteckspannung oder einer Gleichspannung kann man die PFC Schaltung unter Umständen zerstören, je nach Auslegung. Oder sie funktioniert nicht. Eine falsche Frequenz kann unter Umständen auch kritisch werden, jenachdem wie sie gebaut ist. Bei Gleichspannung kann man die PFC aber auch komplett ausbauen. Bei Gleichspannung gibts ja keinen Power Factor. Man muss dann halt die Zwischenkreisspannung direkt einspeisen. Ich habe mal eine PFC durch eine Rechteckspannung zerstört. Ich hatte einen billigen Wechselrichter, der einfach 320V DC mit einer Vollbrücke ohne jegliche Filter hart umschaltete. Der Tastgrad war ungeregelt auf 225V eingestellt. Grund für dne Defekt war, dass bei einer Rechteckspannung Stromspitzen entstehen, wenn die nachfolgenden Zwischenkreiselkos nicht geladen sind. der Mosfet der PFC brannte durch. Mit Gleichspannung funktionierte die PFC übrigens nicht, weil sie auf den Nulldurchgang zum ersten durschalten wartete. Das Problem ließ sich nur lösen, indem man einen LCL Filter anbrachte und den Rechteck etwas verschliffen hat.
d-s schrieb: > Ich habe mal eine PFC durch eine Rechteckspannung zerstört. Die Aufgabe der PFC ist es, Strom und Spannung in Phase zu bringen. D.h. der Strom muss dem Spannungsverlauf folgen. Bei einem Rechteck heisst das: sehr schnell ansteigen. Das riecht man dann. Dem Abreissfunken eines billigen Netzschalters in einer billigen Steckdosenleiste folgen ist genauso lustig. Die meisten PFCs sind Boost Converter, die Zwischenkreisspannung liegt um 400V. Also nur wenig höher als das, was eine Gleichrichterbrücke rausgibt. Wenn Du versprichst, das Netzteil nicht mehr am öffentlichen Stromnetz zu betreiben, kannst Du das Geraffel auch rauschmeissen.
> Bei solchen Geräten muss die Frequenz einigermassen stimmen (z.B. >40..70Hz) und die Signalform unbedingt sinusförmig sein. Eine PFC fährt de Strom der Pannung nach, wenn es 20Hz sind dann eben mit 20Hz.Absolut kein Problem. Jedoch bricht die Spannung im Zwischenkreis, nach der PFC mehr ein, was den nachfolgenden Wandler aus dem Regelbreich bringen kann. >Mit Gleichspannung funktionierte die PFC übrigens nicht, weil sie auf >den Nulldurchgang zum ersten durschalten wartete. Kommt auf den IC oder die DSP Software an. Viele haben kein Problem mit DC, besonders jene für CMM-PFC, (L9481 und co). Nach dem Gleichrichter ist niemals ein Elko sondern ein Folienkondenator welcher dem Boostwandler eine niedrimpedante Quelle zur Verfügung stellt. Der Stromripplel am Eingang wird auch kleiner -> weniger Filter notwendig. Dafür wird der Kondensator massiv mit Ripple belastet, was in für 1µ-3µ3 Folie bei üblichen PFCs im unteren Leistungsbereich kein Problem ist. Ist der Kondensator zu groß zerstört man erst recht den Powerfaktor. MFG Fralla
Betrieb mit Rechteck (oder rechtecke auf den Sinus modulieren) ist ein typischer Test im Industrie, Telekom und militär Bereich, da darf gar nichts passieren. Bei ordenlicher Strombergenzung (also Begrenzung von Stromreglersollwert und cycle-by-cycle Peakstrom) und Regelung auch möglich. Wird bei Consumerelektronik wohl nicht so sein... MFG
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