Forum: Platinen Leiterbahnen "flicken"


von Gerd S. (gerd_s)


Lesenswert?

Hi zusammen,
mir haben sich auf einer Platine einige Leiterbahnen durch Überspannung 
abgelöst.

Die Bahnen sind ca. 3 mm breit und werden von einem darüberliegenden 
Schalter als Kontakt benutzt. (Drehschalter in einem Multimeter). Sie 
sind daher einem geringen, mechanischen Verschleiss ausgesetzt.

Hat jemand eine praktikable Idee wie man sowas flicken kann ?  Ich habe 
mal was von Silberleitlack oder -folie gehört.

Ich werde das Multimeter nicht kampflos der Entsorgung überlassen.

Gruß und Dank für jeden Hinweis
Gerd

von dolf (Gast)


Lesenswert?

moin !!!
nach meiner meinung ist das ding n fall für den wertstoffhof .
ne zuverlässige messung wird damit wohl nicht mehr möglich sein .
lehrgeld halt .

von Rene S. (Firma: BfEHS) (rschube)


Lesenswert?

Du kannst es mit Leitlack und Schutzlack versuchen. Ich hab das bei den 
olivgrünen sogar mal bei Multilayer-Platinen gesehen.

Erst mit einem Dremmel aufgefrimmelt. Dann eine Schicht Epoxidharz, dann 
Leiterzug mit Leitlackstift nachgezogen. Schutzlack drüber und wieder 
mit Epoxidharz... usw. bis die Multilayer geflickt war.

Ob das Sinn macht und sich rechnet ist eine andere Sache,

Viel Spass

von optmistischer Optimist (Gast)


Lesenswert?

Gerd S. schrieb:
> praktikable Idee

Draht oder ab in die Tonne?
Wenn die STROM-Leiterzüge betroffen sind ==> Tonne

von Peer R. (vision2picture)


Lesenswert?

35 oder 70µ Kupferfolie aufkleben gegebenenfalls mit handgalvanisierung 
vergolden.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

als Schleif- oder Schaltkontakt ist Silberlack völlig ungeeignet, das 
hält nur Stunden. Mit Carbonlack könnte es besser gehen (der wird sehr 
hart), aber es dürfte schwierig sein, ihn gleichmässig genug 
aufzutragen.

Gruss Reinhard

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

Gerd S. schrieb:
> Die Bahnen sind ca. 3 mm breit und werden von einem darüberliegenden
> Schalter als Kontakt benutzt. (Drehschalter in einem Multimeter). Sie
> sind daher einem geringen, mechanischen Verschleiss ausgesetzt.

Wenn die sich durch Überspannung abgelöst haben kannst du das Teil in 
die Tonne treten. Bei üblichen Multimeter schalten diese Bahnen nur 
digitale Kontakte des µC damit dieser weiß, was gemessen werden soll. 
Wenn diese Bahnen also Überspannung bekommen haben hat auch der µC 
Überspannung bekommen und dann ists Essig.

von Gerd S. (gerd_s)


Lesenswert?

Danke für die Tipps,
mir ist völlig klar, das der uC bei der Nummer einen Schuß mitbekommen 
haben könnte, aber das will ich vorher wissen bevor das Meter in den 
Schredder kommt. Ich lasse mal das Prinzip Hoffnung laufen und die 
stirbt ja bekanntermaßen zuletzt ... .

Nach den Tipps werde ich es erstmal mit Silber probieren, da Kosten und 
Aufwand in einem vertretbaren Rahmen liegen.

Gruß, Dank und schönes Wochenende !
Gerd

von M. J. (manfred-64)


Lesenswert?

Wenn Du es zu Versuchszwecken unbedingt mit Silber-Leitlack probieren 
willst, dann schneide Dir aus Kunststofffolie, geeigneter Dicke, eine 
Schablone und zieh den überschüssigen Lack plan ab. So erhältst Du eine 
ausreichen dünne Schicht ohne das gleich die Federkontakte beim ersten 
versuch aufgeben.

von Heißluftbenutzer (Gast)


Lesenswert?

Mit Silberleitlack dürfte fraglich sein, ob der überhaupt eine halbe 
Umdrehung übersteht. Testweise kannst du die Leitung ja mit einem Kabel 
überbrücken und das Ding, nachdem du festgestellt hast, dass mehr kaputt 
ist, in die Tonne treten ;-)

von j. c. (jesuschristus)


Lesenswert?

Tonne.

von M. J. (manfred-64)


Lesenswert?

Lasst ihn doch, "versuch macht kluch" :)
zumindest gewinnt er an Erfahrung im Umgang mit Silberleitlack.

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

Ein "übliches Multimeter" ist oft genug eine ICL7106-Schaltung (wenn das 
ein Epoxyklecks ist, vergleich mal die reinlaufenden Leiter mit dem 
MQFP-Pinout vom ICL7106 - habe schon welche aus alten Multimetern 
ausgesägt und verwendet...) - da wird weder elektronisch gross 
geschaltet (wäre das so wäre da kein komplexer Drehschalter mehr :) noch 
ist das ein Mikrocontroller.

Am besten den oberen Teil der Platine absägen und als Panelmeter fürs 
nächste Netzteil nehmen wenn der Chip noch in Ordnung ist :)

von Heinz (Gast)


Lesenswert?

Man wählt zuerst den größten Meßbereich, wenn die Spannung oder der 
Strom unbekannt ist. Dann tastet man sich weiter nach unten, bis zum 
Vollausschlag des Instrumentes. Neues Multimeter kaufen und in Zukunft 
so verfahren.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Heinz schrieb:
> Neues Multimeter kaufen und in Zukunft
> so verfahren.

Am besten gleich eines mit automatischer Bereichsumschaltung.

Gruss Reinhard

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

Ein Autoranger macht genau das Gegenteil von dem was Heinz vorgeschlagen 
hat :) Und gerüchteweise sind einige Modelle dadurch recht "verwundbar".

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

richtig ist, dass ein solches Gerät im Ruhezustand auf der 
empfindlichsten Stufe steht, da ja kein Messsignal anliegt. Aber es muss 
natürlich jedes Signal im spezifizierten Gesamtbereich klaglos vertragen 
- alles andere wäre ein Grund zur Reklamation.

Das schliesst natürlich nicht aus, dass irgendein Chinaschrott falsch 
ausgelegt ist oder dass der Hersteller die nötigen Schutzmassnahmen 
eingespart hat.

Gruss Reinhard

von Mikel (Gast)


Lesenswert?

Reinhard Kern schrieb:

>
> Am besten gleich eines mit automatischer Bereichsumschaltung.
>
> Gruss Reinhard


Nö, am besten sind die nicht, mit Geräten die man per Wahlschalter 
einstellt, kann man viel effizienter arbeiten.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Mikel schrieb:
> mit Geräten die man per Wahlschalter
> einstellt, kann man viel effizienter arbeiten.

Meine Empfehlung gilt ja für Anwender, die ihre Messgeräte öfter mal per 
Überlastung ins Jenseits befördern. Profi-Instrumente wie mein 
Prema-Präzisions-Multimeter lassen sich sowieso fest oder auf Auto 
einstellen.

Gruss Reinhard

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.