Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED an Netzspannung als Kontrollanzeige


von Ludwig Heinle - Elektrotechnik (Gast)


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Hallo zusammen,

mein Vater will unbedingt einen Softstart für die viel zu oft 
durchbrennenden Glühbirnen und Halogenstrahler haben. Dazu hat mir ein 
bekannter TÜV-Prüfer (Elektro-Abteilung) zu NTCs in Serie mit den Lampen 
geraten. Im Prinzip funktioniert das auch sehr gut, jedoch werden die 
NTCs im Betrieb recht heiß. 110°C konnte ich schon messen... das finde 
ich nicht so optimal, vor allem wenn das ganze in der Nähe von 
Brennbarem (Holz, etc.) verstaut ist.
Meine Idee wäre nun den NTC nach ein bis zwei Sekunden mit einem Relais 
kurz zu schließen, sodass er nur sehr kurzzeitig Wärme abgibt und die 
Brandgefahr minimiert wird.
Da aber ein Relais ein mechanisches Bauteil ist kann es verschleißen, 
was dazu führen würde, dass der NTC wieder dauerhaft heizt. Ein 
Lichtbenutzer würde das dann gar nicht merken bevor der worst case 
eingetreten ist.
Das wiederum führt mich zu dem Gedanken eine Kontroll-LED einzubauen, 
welche Leuchtet, solange der NTC heizt. Da über diesen aber durch seinen 
temperaturabhängigen Widerstand eine nicht berechenbare Spannung (220V 
bis runter auf 2,**V @ 90-100°C) abfällt, müsste ich also einen sehr 
weiten Spannungsbereich detektieren.

Genau hier scheitert meine Kreativität gerade etwas.
Welche Schaltung lässt mir eine LED bei einem Eingangsspannungsbereich 
von 2-300V leuchten ohne schaden zu nehmen?
Wie ist denn das zum Beispiel in einem Duspol gelöst? Da leuchtet doch 
die erste LED auch schon ab 6V und brennt selbst bei 690V noch nicht 
durch.

Ich weiß ja, dass das Thema Netzspannung immer etwas schwierig ist, vor 
allem, da offenbar viele Leute Hemmungen haben Hilfestellung zu leiten 
und damit Andere dazu verleiten lebensgefährliche Dinge zu tun. Doch das 
Arbeiten am Stromnetz ist mir als Elektriker nicht fremd. Nur die 
Kreativität fehlt mir hier offenbar gerade ein wenig.
Und ich denke es ist wesentlich ungefährlicher EINE funktionierende 
Schaltung zu bauen, als an 10 nicht funktionierenden den Fehler zu 
suchen.

Insofern hoffe und freue ich mich auf konstruktive Vorschläge und Ideen
Vielen Dank
lg Ludwig H.

von Steck Dose (Gast)


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Ludwig Heinle - Elektrotechnik schrieb:
> Meine Idee wäre nun den NTC nach ein bis zwei Sekunden mit einem Relais
> kurz zu schließen

Dann brauchst du doch aber eine Schaltung, die das Relais steuert.

Da macht es doch viel mehr Sinn, einen kleinen µController zusammen mit 
einem Triac zu verwenden, der bei jedem Einschalten einfach per 
Phasenanschnitt-Steuerung eine Rampe hochfährt.

Dann verhält sich jeder Einschaltvorgang, als würde man die Lampe mit 
einem Dimmer "hochdrehen"

-> Softstart

von Joe J. (neutrino)


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Und falls du dich mit µC nicht auskennst, nimm den U2008B.

von Ludwig Heinle - Elektrotechnik (Gast)


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Hmm, ja den U2008B hatte ich auch schon im Auge, allerdings wird 
einerseits auch hier der Triac bleibende Verluste haben, die ihn nicht 
schlecht erwärmen, andererseits wird aber der Einschaltstrom nur bedingt 
begrenzt.
Bei z.B. 50% Dimmung fliest ja nicht der halbe Strom, sondern es wird 
lediglich die noch nicht ganz warme Lampe immer im Scheitelpunkt der 
Sinusspannung eingeschalten. Nicht ganz das, was ich erreichen möchte!

von Floh (Gast)


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Ludwig Heinle - Elektrotechnik schrieb:
> oft durchbrennenden Glühbirnen und Halogenstrahler haben.

N-Leiter-Klemmen überprüft?
Muss ja einen Grund haben, dass eure Lampen zu schnell abfackeln.

von Ludwig Heinle - Elektrotechnik (Gast)


Angehängte Dateien:

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Das Haus hängt an dem gleichen Stromnetz wie alle anderen im Umfeld. Und 
die Hauselektrik ist auch nicht anders. Ich wage zu bezweifeln, dass sie 
öfter durchbrennen als alle Anderen. Einzig eine Herstellerabhängigkeit 
mag vielleicht erkennbar sein, aber das billigste vom billigen ist halt 
mal nicht perfekt.
Ein Sanftanlauf für Glühbirnen ist aber auch nichts verwerfliches und 
schadet sicher nicht.
Darum soll es aber nicht gehen.

Für das LED-Problem habe ich denke ich heute eine recht einfache Lösung 
gefunden (siehe Anhang). Noch habe ich zwar nicht alle Widerstands- und 
Kondensatorwerte bestimmt und ich vermute auch, die Relaisverzögerung 
wird sich so nicht sinnvoll auf 1-2s ausdehnen lassen, aber der Teil, 
der diesen Thread betrifft sollte so funktionieren denke ich.
Die Idee war über eine Z-Diode eine Konstante Spannung abfallen zu 
lassen und so einen Stromfluss durch den NTC zu detektieren. Da ich 
allerdings keine geeignete Z-Diode finden konnte hab ich mir einen FET 
rausgesucht, dessen Threshold-Spannung und Body-Diode einen ähnlichen 
Effekt erzielen dürften.

Trotzdem aber vielen Dank.
Und wenn ich arge Fehler mache, dürft ihr mir bitte gerne bescheid 
geben.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Bei normalen Haushaltsbirnen und Halogenlampen werden Triacs wie der 
BTA25 z.B. nicht ins Schwitzen kommen ;)

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