Hallo, möchte für einen Taster, eine Buchse, einen Schiebeschalter und ein LCD etwas aus einem Plastikgehäuse ausschneiden. Wer hat Erfahrung wie man das präzise hinbekommt? Habe es bisher mit einer Laubsäge und mit einer Feile gemacht. So toll sah das aber nie aus... Wie kann man mit einfachen Mitteln etwas sauber auf dem Gehäuse beschriften? Gibt es da bewährte Methoden?
> Wie kann man mit einfachen Mitteln etwas sauber auf dem
> Gehäuse beschriften?
Das habe ich früher mit den teuren Rapidografen gemacht, die ein
Zeichner sowieso besaß. Da Gehäuse oder Alufrontplatten zu glatt auf der
Oberfläche sind um die Tusche satt haften zu lassen, half ein Abreiben
mit Spucke (kein Witz).
Anschließend mit Plastikspray einsprühen, damit die Schrift wenigstens
etwas geschützt ist.
So toll sah das aber nie aus... ueben , ueben , bis es OK ist ! Grob anzeichnen, dann mit 1 mm Bohrer knapp an das Endmass ran und schliesslich feilen. Mit gutem Werkzeug ist die Arbeit leichter...
Mit Laubsäge und Feile, viel Geduld und Übung ist es ordentlich machbar (die Löcher); Beschriftung mit Abreibebuchstaben (heißen die "Letraset"?) und dann Plastikspray zum Schutz. Habe das früher öfters so gemacht. Heute bin ich zu bequem (vulgo faul) und "lasse" es z.B. von www.schaeffer-ag.de machen. Deren Zeichen SW ist kostenlos, schau mal bei denen vorbei.
Laubsäge und Feile ist schon nicht verkehrt, aber es funktioniert besser, wenn du diese exakt führen kannst, und nicht Freihand arbieten musst. CNC Fräse erlaubt auch keine eckigen Löcher, da ist in den Ecken immer ein Eckenradius. Bei Taster und Buchse ist es nicht so wild, weil die meist einen Kragen haben der ein ungenaues Loch abdeckt. Bei LCD und Schiebeschalter ist aber der Rand vom Loch selbst zu sehen - nud selbst professionelle Gehäuse machen das nicht durch ausfräsen, sondern meist in dem beim Spritzguss ein Klotz in der Wand das Loch freihielt. Daher gibt es LCD Montagerahmen und Kippschalter. Will man exakte Löcher, verwenden auch professionelle Gehäusebauer eine Frontplatte aus Alu oder Folie, die (bei Schaffer) gefräst und graviert oder belichtet und entwickelt (Alucorex) oder bedruckt (Siebdruck) werden kann. In Folien druckt man mit den Tintendrucker/Laser und schneidet man die eckigen Löcher mit einem Cuttermesser am Stahllineal.
Harald schrieb: > Wie kann man mit einfachen Mitteln etwas sauber auf dem Gehäuse > beschriften? 1. Auf dem PC Zeichnung im Maßstab 1:1 anfertigen. 2. Auf einem normalen Papier mit Tintenstrahldrucker nur mit schwarzer Farbe ausdrucken. Ideal wäre ein etwas glänzendes Papier, das nicht so viel einsaugt, aber kein Fotopapier. 3. Lange trocknen lassen. Am besten über Nacht. 4. Eine transparente Klebefolie, wie sie beispielsweise zum Einbinden von Büchern verwendet wird, draufkleben und gut andrücken. 5. Klebefolie vorsichtig wieder abziehen und auf die Frontplatte kleben - fertig!
Gemeint waren natürlich die Multiwerkzeug CNC-Fräsen die mit Räumnadeln ausgestattet sind hallooo?
Und natürlich meinete ich auch die CNC-Horizontalfräsmaschinen mit Versatzachse. Die Versatzachse kann über die Achsmittelachse hinaus eintauchen ins Werkstück, somit bildet sich der Fräser-Rundung in keinster Weise auf dem Werstück ab. Bei herkömmlichen Horizontalfräsmaschinen ergibt sich dagegen ein Kantenradius. lorlt schrieb: > hallooo? hallooo?
Ach, so richtig professionell sieht das nie aus. Ich hab schon einige Male in der Firma an der Fräse versucht, in kleine Plastik-Handgehäuse ordentliche Durchbrüche zu fräsen, meist mit geringem Erfolg. Gründe dafür: - Gehäuse ist nicht wirklich präzise vermessen, dito die Leiterplatte - es gibt keine wirklich zuverlässige Aufnahme auf dem Support - beim Aufspannen verbogen - beim Fräsen verrutscht - keine plastikgerechte Schmierung und Kühlung und so weiter. Professionell wird es nur bei Profis, die sowas immerzu machen und für die betreffenden Gehäuse bereits eine exakt passende Aufnahme haben. Da kommt man als Bastler nie hin. Noch ein Tip zum Beschriften: - Beschriftung auf dem PC entwickeln - negativ und gespiegelt auf Folie drucken - ausschneiden und auf dünnes doppelseitiges Klebeband kleben (das sieht meist weiß aus, man bekommt also weiße Schrift auf schwarzem Grund) - Löcher mit Skalpell und Stahllineal ausschneiden - aufkleben W.S.
Danke für die Tips zum Beschriften! Da ich keine Fräse da habe, werde ich wohl einfach vorsichtig mit Laubsäge und Feile ans Aussägen gehen... Falls ich mal professionell was machen möchte, weiss ich jetzt auf jedenfall schonmal wie man es macht!
Evtl. noch Feinbohrschleifer, zB. Dremel mit Sägeblatt? Gibt auch größere 50 mm Sägeblätter (Proxxon ect.), allerdings zB. mit Bohrung 10 mm, mit einer M10 Schraube und Mutter und U-Scheiben kannst das gut zentriert auch direkt ins Bohrfutter einer Bohrmaschine spannen. Was Beschriftung angeht sonstige Alternativen: Ich habs mal so gemacht für zwei Wörter, aufwendig Schrift mit Drucker am PC auf Papier (Oder selbstkleb. Etiketten verwenden) gedruckt. Papier mit doppels Klebeband auf Frontplatte. Mit Skalpell Schrift ausgeschnitten. Mit Lack besprüht. So hab ich mal Sprühschablone erstellt Fotopositivlack auf dünnes Blech. Andere Seite des Blechs günstiger Lack. Mit Drucker Transparentpapier bedruckt. Blech belichtet, entwickelt. Blech geatzt. Schablone fertig
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Ich habe in der Fa. auch mal was fräsen lassen...und wir haben wirklich gute Maschinen und auch Mechaniker... Fakt ist, sauber Ecken kann man nicht fräsen , es gibt immer ein Radius. Wenn das Gehäuse dünn ist, gibt es Probleme beim Spannen. Was hilft, wenn es wirklich professionell sein sollte, auslasern..dann ist wirklich pefekt...kostet halt ein paar Euro..
Auch Profis muessen ueben... Profis sind Leute wie du und ich ;-) Don't give up
Kunststoffgehäuse bekommt man mit Bohrer und Feile recht gut hin. Man braucht Geduld und Übung. Üben kann man an einfachen Kunststoffplatten von "irgendwas" oder an sowieso schon verschandelten Gehäusen ;-) Ausschnitt sauber auf dem Gehäuse anzeichen mit einem möglichst feinen Stift. Ich nehme einen Bleistift, da darf man sich dann auch mal verzeichnen. Dann mit einem 2mm Bohrer den Ausschnitt "ausbohren", d.h. Loch an Loch mit ca. 1mm Abstand zu gezeichneten Linie, danach das Stück vorsichtig ausbrechen. Dann den Rest mit einer Schlichtfeile machen und das mit Geduld, ganz vorsichtig. Den Auschnitt kann man auch mit der Laubsäge vorarbeiten, den Rest dann wieder mit der Feile. Für das Beschriften funktionieren als Kompromiß zur vollflächigen Folie auch kleine Aufkleber mit dem Schriftzug. Es gibt von 3M dünne, laserbedruckbare, selbstklebende Alufolie im A4-Format. Ich drucke nur die Schriftzüge und schneide diese dann aus. Diese Aufkleber sehen recht sauber aus finde ich. Natürlich reicht die Optik auf keinen Fall an vollflächige Folien oder gar direkt bedruckte Fronten ran. Bei vollflächigen Folien muß man auch sehr sauber arbeiten, sonst sieht es übel aus. Als Beispiel hab ich mal ein Foto angehangen. Das Gehäuse ist zwar aus Metall, das Foto soll aber nur die Verwendung der Aufkleber demonstrieren.
900ss D. schrieb: > Dann mit einem 2mm Bohrer den Ausschnitt "ausbohren", d.h. > Loch an Loch mit ca. 1mm Abstand zu gezeichneten Linie, danach das Stück > vorsichtig ausbrechen. Dann den Rest mit einer Schlichtfeile machen und > das mit Geduld, ganz vorsichtig. Es ist sinnvoll, als erstes die vier Ecken sehr genau mit einem 1mm-Bohrer herzustellen. Die kriegt man oft mit der Feile nicht so sauber hin. Gruss Harald
> Was hilft, wenn es wirklich professionell sein sollte, auslasern > ..dann ist wirklich pefekt...kostet halt ein paar Euro.. Lasern hinterlässt immer Schmauchspuren auf der Oberfläche, sieht also nicht perfekt aus. Kann man vielleicht verhindern, in dem man die Oberfläche abklebt. Wasserstrahlschneiden war besser, hat aber ebenso gewellte Ränder wie lasern. Gefräst/gefeilt sind die Oberflächen der Ränder glatter.
Harald Wilhelms schrieb: > Es ist sinnvoll, als erstes die vier Ecken sehr genau mit einem > 1mm-Bohrer herzustellen. Die kriegt man oft mit der Feile nicht > so sauber hin. Mit den "spitzen" Kanten einer Halbrundschlüsselfeile geht das recht gut. Die flache Seite auf jedenfall auf der geraden Auschnittskante aufliegen lassen und langsam seitlich in die Ecke arbeiten. Man muß nur sehr vorsichtig arbeiten. Aber ein Restradius bleibt auch da. Und wenn man keine gute Ständerbohraschine hat, dann wird das mit dem genauen Bohren in die Ecke auch recht schwierig.
Na ja, wer Gehäuse baut, hat wohl hoffentlich eine zum Platinenbohren geeignete Bohrmaschine, und trifft 1mm Löcher schon genauer als 1mm.
Ich misch mich mal kurz ein mit einer Frage: Welche wirklich einfache und kostenlose, massgetreue "CAD" Anwendung könnt Ihr für Frontplattendesign unterWindows empfehlen ? Danke
CAD? OpenOffice oder LibreOffice, beide kostenlos, beinhalten je "Draw". Sollte für einfache Zeichnungen reichen.
Icke schrieb: > empfehlen ? ERST ein Testblatt 100x100 mm zu drucken und genau nachzumessen. Es könnTen beim Druck einige mm Differenz auftreten!
@icke Wie ich schon weiter oben schrieb bieten Dienstleister die Frontplatten etc. machen genau für diesen Zweck Zeichenprogramme kostenlos an. So z.B. www.schaeffer-ag.de oder schau auch mal bei pcb-pool. Es gibt sicher noch weitere, nur fallen mir gerade die beiden ein. Ob die Einfach sind, das must schon du selber beurteilen.
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