Forum: HF, Funk und Felder SAT-Einschleusweiche auch umgekehrt nutzbar


von Klaus (Gast)


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Hallo,

ich habe ein kleines Problem mit unserem SAT-Multischalter, der braucht 
nämlich rund um die Uhr ca. 18W. Er hat weder eine Standby-Schaltung 
noch wird der LNB abgeschaltet, wenn die Receiver aus sind.

Die Idee ist: ich baue mir eine externe "Standby"-Schaltung, und zwar 
so: die Receiver liefern ja eine DC-Spannung wenn sie eingeschaltet 
sind. Man  müßte nur vor dem Multischalter an jeder Koax-Leitung die 
DC-Spannung ausschleusen, per Dioden entkoppeln und dann einfach ein 
Relais damit schalten (natürlich mit FL-Diode etc.). Mit dem Relais wird 
dann die Spannungsversorgung des Multischalters eingeschaltet.

Erst mal würde mich interessieren, ob ihr auch der Meinung seid, daß das 
so geht.

Dann gibt es noch einen Punkt: es gibt keine Strom-Ausschleusweichen, 
Strom-Einschleusweichen gibt es jedoch. Z.B.
- Axing TZU 15-02 oder
- Einschleusweiche unter 
http://www.ewerk-onlineshop.de/sat-technik/verteiler-regler-weichen/einschleusweiche/strom-einschleusweiche/a-22902/)

Die Frage ist: kann man die auch zum "Ausschleusen" der Spannung 
verwenden? Hat sowas schon mal jemand gemacht? Wenn das nicht geht, wie 
würde der Schaltplan / Dimensionierung für eine solche 
"Ausschleusweiche" aussehen. Wäre für einen Tip dankbar.

Viele Grüße,
Klaus

von Christian B. (casandro)


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So eine Einschleuseweiche ist im Prinzip nur eine Induktivität in 
Richtung der Hochfrequenzleitung. In der Regel hast du aber da noch ein 
DC-Trennglied drin, damit die anderen Teile keine Gleichspannung 
abbekommen.

Somit ja, Du kannst Einschleuseweichen auch als Ausschleuseweichen 
verwenden. Wahrscheinlich musst Du das DC aber danach wieder dazu geben, 
Du brauchst somit 2 pro Anschluss.

Es ist aber fraglich ob der Energieaufwand der Herstellung der ganzen 
Weichen wirklich weniger ist als die 18 Watt die Dein Multischalter in 
den nächsten Jahren verbraucht, besonders da viele Multischalter heute 
die Versorgungsspannung der LNBs wegnehmen, so bald die keine 
Gleichspannung von den Receivern bekommen.

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
es kann sogar ungünstig sein, den LNB nicht mehr zu versorgen. Dann 
kühlt er aus und kann Feuchtigkeit und Kondenswasser ziehen, was bei 
regelmässigem Abschalten dann zum vorzeitigen "Verschleiss" (Korrosion 
der Schaltung) führen kann. So ein LNB verbraucht in der Herstellung ja 
auch Energie, also ob sich das letztlich rechnet...

von Radioaktive (Gast)


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18W = 35 Euro pro Jahr + GEZ 215 Euro pro Jahr = 250 Euro sinnlose 
Ausgaben!
Verschrotte deinen Fernseher und höre Radio!!

von Mewa (Gast)


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Radioaktive schrieb:
> Verschrotte deinen Fernseher und höre Radio!!

Er müsste doch trotzdem wegen der Nutzung des Internets mittlerweile GEZ 
bezahlen. Ansonsten hast Du natürlich Recht, ich brauche diesen Dreck 
auch nicht!

von Klaus (Gast)


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Hallo,

danke für die vielen Antworten erstmal.

Ich habe mir jetzt mal im Netz ein Schaltblid einer Einschleuseweiche 
angesehen: ist wohl nur ein L um die HF von DC zu entkoppeln und ein C 
um die DC rückwärts zu blocken. Das C bräuchte ich nicht (DC soll ja 
nicht geblockt werden). Sollte eigentlich einfach sein sowas selber zu 
basteln. Man müßte also DC nur mittels geeigneter Drossel rausziehen. 
Weiß jemand, wie die Drossel dimensioniert werden müßte?

Zu Energieaufwand / Kosten: ich habe 4 Receiver. Selbst wenn ich die 4 
Einschleuseweichen kaufen müßte, dann kostet die gesamte Lösung incl. 
Relais, Dioden etc. höchstens 20 Euro. Der Multiswitch verheizt 18W rund 
um die Uhr, das sind 158 KWh im Jahr = ca. 35 Euro. Soviel Energie kann 
man zur Herstellung der paar Bauteile gar nicht verbraten.

Zum "Fernseher verschrotten": ich könnte damit leben, meine Familie 
nicht. Der entsprechende Autor des Vorschlages unternimmt sicherlich 
auch Dinge die Energie verbrauchen, und die ich als "unsinnig" bewerten 
würde. Insofern nehme ich diesen Vorschlag nicht ernst. Lieber 
"Radioaktive (Gast)", sie müßten für Ihre Internet-Nutzung im Prinzip 
auch GEZ bezahlen (wird ja bald eh durch die Haushaltsabgabe ersetzt). 
D.h. diesen Posten könnten sie aus der Rechnung rausnehmen. Dann bleiben 
noch die 35 Euro für den Multiswitch, und da bin ich ja dran diesen 
Posten auf ein Minimum zu reduzieren.

viele Grüße,
Klaus

von Michael_ (Gast)


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nicht geblockt werden). Sollte eigentlich einfach sein sowas selber zu
basteln. Man müßte also DC nur mittels geeigneter Drossel rausziehen.
Weiß jemand, wie die Drossel dimensioniert werden müßte?
Bei dem Preis der genannten Weiche wird das Murks.

Der Multiswitch verheizt 18W rund
um die Uhr, das sind 158 KWh im Jahr = ca. 35 Euro. Soviel Energie kann
man zur Herstellung der paar Bauteile gar nicht verbraten.
Deine Rechnung ist falsch. Bei einer ODER-Verteilung deiner vier 
Teilnehmer von 8 Std. ist die Standbyzeit noch bei 20,00 EUR.
Wenn das dich wirklich stört, dann trinke im Jahr 2 Kästen Bier weniger 
oder mache den Schnitt und kaufe einen neuen Multischalter. Die kriegst 
du für vier Teilnehmer für < 50 EUR.
Aber bei 4 Teilnehmern lohnt sich das nicht. Da kannst du gleich ein 
Quad-LNB nehmen, und jeder Teilnehmer bezahlt seinen Strom selbst.

von Lattice User (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Der Multiswitch verheizt 18W rund um die Uhr,

Hat du das gemessen? Gute Switches schalten unbenutzte Ausgänge ab, 
eventuell sogar die LNB Versorgung wenn kein Receiver aktiv ist. Wobei 
das Argument von HF-Werkler wegen Feuchtigkeit im unversorgten LNB 
durchaus Hand und Fuss hat.

von hewlett (Gast)


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In einer geöffneten Weiche habe ich 2 in Serie geschaltete Drosseln, auf 
einem Stabkern von 3mm gewickelt, gefunden. Jede Drossel hatte 50µH.
Der Kondensator hat 10nF.

von Thosch (Gast)


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@Klaus
Wenn Du an jedem Ausgang des Multiswitches eine solche 
"Einschleuseweiche" einfügst, legst Du den Multischalter lahm, weil der 
ja die vom Receiver gelieferte Speisespannung braucht, um den Eingang 
nach Polarisationsebene umzuschalten.
Der 10nF-Kondensator als DC-Sperre verhindert aber, daß der Multiswitch 
diese Spannung noch bekommt.

Das zur Umschaltung zwischen Hi- und Lo-Band benötigte 22kHz-Signal
wird ggf. durch den Kondensator ebenfalls zu stark gedämpft und 
andererseits durch die 50µH Drossel nicht genügend, so daß es auch ohne 
die DC-Sperre zu Fehlfunktionen kommen könnte, je nachdem, wie Deine 
Auswerteschaltung hinter den Drosseln aussieht.

Gruß
Thorsten

von Michael_ (Gast)


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Lattice User schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Der Multiswitch verheizt 18W rund um die Uhr,
>
> Hat du das gemessen? Gute Switches schalten unbenutzte Ausgänge ab,
> eventuell sogar die LNB Versorgung wenn kein Receiver aktiv ist. Wobei
> das Argument von HF-Werkler wegen Feuchtigkeit im unversorgten LNB
> durchaus Hand und Fuss hat.
Bitte lese, was der TE am Anfang schrieb.
Das mit der Feuchtigkeit grenzt schon an Esotherik! Jahrzehntelang waren 
hauptsächlich Einzelanlagen in Betrieb. Wenn jemand da 6h am Tag 
Ferngesehen hat, dann war das LNB 18h ohne Strom. Ausfälle sind mir 
dadurch nicht bekannt.

von Klaus (Gast)


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Hallo,

ich habe jetzt einen Versuch gemacht: ein kurzes Stück Koaxkabel 
genommen und die Seele freigelegt. Dort zwei Drosseln (50uh & 100uH) in 
Reihe angelötet. Dann habe ich an die zweite Drossel ein hochohmiges 
Relais (12V / 960 Ohm) gegen den Schirm angeschlossen (natürlich mit 
Freilaufdiode).

Das Ganze habe ich in eine Leitung zwischen Multischalter und Receiver 
gehängt. Es funktioniert: wenn ich den Receiver einschalte schaltet das 
Relais ein und beim ausschalten fällt es wieder ab. Eine 
Beeinträchtigung des Empfangs habe ich nicht festgestellt. Ich habe 
dafür aber auch keine Messgeräte, gehe nur nach dem Bild.

Jetzt muß ich demnächst mal ein zweites Kabelstück präparieren und die 
beiden dann mittels Dioden entkoppelt auf das Relais geben. Mal sehen ob 
das auch noch geht.

Sobald ich die Zwei-Kabel-Lösung ausprobiert habe melde ich mich wieder.

cu,
Klaus

von Klaus (Gast)


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> Hat du das gemessen? Gute Switches schalten unbenutzte Ausgänge ab,
> eventuell sogar die LNB Versorgung wenn kein Receiver aktiv ist.
habe ich gemessen: die Leistungsaufnahme schwankt über mehrere Tage 
gemessen zwischen 17,5 W und 19 W.

Ich habe EMP-Centauris angeschrieben, da deren Switches preislich ok 
sind und EMP-Centauris mit geringem Stromverbrauch wirbt. Die Antwort:
------------------------------
Dear Mr. xxxx

in general, our multiswitches don't offer stand-by mode. Our philosophy 
is to reduce all-the-time power consumption by optimizing overall design 
of products.

Regarding E.143-AP, integrated power supply feeds actually just the LNB, 
so you can expect about 4 W permanent consumption from AC plug. The 
internal circuitry of the multiswitch is DC supplied from receivers, 
about 40 mA from each receiver. This consumption is of course not 
permanent, the current is drawn only when attached satellite receiver is 
ON.

best regards
------------------------------

Gefragt habe ich nach dem E.143-AP, da dies das Spitzenstromsparmodell 
ist ("E" steht für Economy). Das Teil braucht rund um die Uhr 4 W. Ich 
möchte nicht wissen wieviel die Standard-Switches von EMP-Centauris 
brauchen. Da wird anscheinend einiges an Energie unter den Dächern 
sinnlos verheizt.

Man bekommt ab ca. 100 Euro aufwärts Geräte mit geringem 
Standby-Verbrauch bzw. Receiver-gespeist. Aber ich habe einen gut 
funktionierenden Switch, ich muß nur eine Möglichkeit finden ihn ein- 
und auszuschalten.

> Deine Rechnung ist falsch. Bei einer ODER-Verteilung deiner vier
> Teilnehmer von 8 Std. ist die Standbyzeit noch bei 20,00 EUR.
Wir sind eine Familie mit 4 Personen , wir haben einen PC mit TV-Karte, 
einen Twin-Receiver und einen Single-Receiver. Wir sehen in Summe max. 
3h am Tag TV, d.h. 21h (= ca. 85%) kann ich mir sparen. 85% von 35 Euro 
= ca. 30 Euro Einsparung. Ja, wir machen abends noch Spiele 
(Mensch-Ärgere-Dich-Nicht und so...)

> Wenn das dich wirklich stört, dann trinke im Jahr 2 Kästen Bier weniger
Mir geht es nicht nur ums Geld sondern darum, Energie zu sparen. 
Letztlich rechnet sich das natürlich wieder in Geld: in den letzten 3 
Jahren habe ich durch verschiedene Maßnahmen den Energieverbrauch in 
unserem Einfamilienhaus von ca. 4.800 KWh auf 3.200 KWh reduziert. 
Einsparung = 1.600 KWh = knapp 400 Euro im Jahr. Kosten hatte ich etwa 
500 Euro (die Heizungspumpen waren das teuerste) und ein wenig Arbeit 
und Bastelei. Und mit dem Switch könnte ich mit ein wenig Aufwand 
nochmal 30 Euro dazutun.

> oder mache den Schnitt und kaufe einen neuen Multischalter. Die kriegst
> du für vier Teilnehmer für < 50 EUR.
Ja, aber für 50 Euro gibt's den nächsten Heizklotz. Für ein 
Energiesparmodell werden 100 Euro und mehr ausgerufen. Und warum sollte 
ich  meinen Switch wegschmeissen, wenn das Thema anders lösbar ist? Als 
Dipl-Ing (FH) habe ich sowieso eine Affinität dazu, Themen kreativ 
(manchmal vielleicht auch eigenartig) zu lösen. Leider bin ich seit 
vielen Jahren asl Projektleiter nicht mehr viel in der Technik drin. Und 
bzgl. HF war ich noch nie gut bewandert.

> Aber bei 4 Teilnehmern lohnt sich das nicht. Da kannst du gleich ein
> Quad-LNB nehmen, und jeder Teilnehmer bezahlt seinen Strom selbst.
Habe ich auch überlegt, aber die Kinder sind jetzt in dem Alter, in dem 
sie auch einen TV im Zimmer haben wollen. Und dann reichen die 4 
Leitungen nicht mehr. Und einen Octo-LNB will ich nicht installieren, da 
ich nur äusserst ungern auf unser steiles Dach gehe und die Dinger wegen 
der hohen Integration ja häufig ausfallen sollen.

Ich hoffe das war jetzt nicht zuviel Text. Manchmal bin ich einfach 
etwas zu ausführlich. Viele Grüße,
Klaus

von Jens (Gast)


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Hallo Klaus,

vielleicht noch ein Ansatz zur Erleichterung der Umsetzung: Baue die 
Teile in das Gehäuse des Multischalters ein, dort sollte (bei der 
normalen Höhe) noch einiges an Platz sein. Vier Spulen, fünf Dioden und 
ein Relais, das sollte doch gehen...

Gruß
Jens

von Michael_ (Gast)


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Klaus schrieb:
>> oder mache den Schnitt und kaufe einen neuen Multischalter. Die kriegst
>> du für vier Teilnehmer für < 50 EUR.
> Ja, aber für 50 Euro gibt's den nächsten Heizklotz. Für ein
> Energiesparmodell werden 100 Euro und mehr ausgerufen. Und warum sollte
> ich  meinen Switch wegschmeissen, wenn das Thema anders lösbar ist? Als

Die neuen z.Bsp. von Reichelt haben jetzt alle ein Schaltnetzteil und 
gehen in den Standby, wenn keiner kuckt. Also der Strom für die LNB wird 
abgeschaltet.
Auch die preiswerten!
Du mußt nur aufpassen, das sie auch QUAD-LNB können.
Wenn du 8-16 Teilnehmer haben willst, dann mußt du sowieso neu Kaufen.
Und bei 16-18V nimm bitte ein 24V Relais, 12V geht da nicht.
Sonst mach es wie es Jens vorgeschlagen hat.

von Joerg F. (felge1966)


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Mache es doch noch einfacher - ziehe die 230V Leitung vom Multischalter 
zu einer erreichbaren Stelle hin und schalte sie mit einem Schalter ab, 
wenn nicht ferngesehen wird. Ist dann die sicherste Lösung - der 
Multischalter zieht dann garantiert 0 Watt. :)

von Hans B. (Firma: ohne) (dc4mg)


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Ich habe schon vor einigen jahren meinen Multischalter so verändert dass 
er bei Standby Strom spart un das mit minimalem  Aufwand. Ich hatte 
allerdings ein aktiv schaltbares Netzteil zur Verfügung.
Das Ganze lässt sich dann relativ einfach aufbauen:
1)  Statt einer komplexen Ausschleusweiche habe ich im Multischalter an 
jedem Ausgang einen Widerstand von ca. 1 KOhm (mit einem 
vertrauenswüdigem HF-Eindruck ) angelötet und am Ende dann jeweils 2nf 
Abblockkondesnator (nicht mehr sonst hat der C induktives verhalten) 
gegen die Masse (das Blech des Multischalters) . Damit hatte ich eine 
Schaltspannung pro Kanal.
2)Diese Schaltspannungen dann jeweils über 330 Ohm (Wert absolut 
unkritisch) und eine Diode zusammengefasst (OR -Glied) , nochmals 
Abblockkondensator , und dem Schalteingang des Netzteils zugeführt. Das 
reicht vollkommen aus, ist preisgünstig, HF tolerant, es kann kaum etwas 
kaputtgehen und hat über die Jahre hinweg auch perfekt funktioniert.
3) Falls kein aktiv schaltbares Netzteil existiert, einfach die 
Widerstände auf ca. 500 Ohm verkleinern, die Widerstände beim OR-Glied 
weglassen  und den gemeinsamen Schaltausgang auf ein Semiconductor 
Relais führen. da kann man schon mit ca. 20 mA Schaltstrom die 220V 
Versorgung des 18V Netzteils zuverlässig schalten.


Ansonsten bin ich auch der Meinung dass es grob unbillig ist dass mit 
dem neuen Medien-Gebühren-Gesetz jetzt jeder Haushalt verpflichtet ist, 
diesen dubios anmutenden  und immer wieder erwiesenermassen korrupten 
Firmen jedes Jahr ca. 8 Mrd. Gebühren zukommen zu lassen. Das sind 
immerhin die Gehaltsaufwendungen für 320.000 Altenpfleger/innen und die 
sind für unser Gemeinwesen deutlich wichtiger als die peinlichen und 
teueren Absonderungen div. sogenannter Promis oder Politiker frei Haus.

von Jan B. (nitzerebb)


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Hallo,
ich stehe genau vor dem selben Problem mit dem EMP Centauri 
Multischalter...

Hat jemand zufällig einen Schaltplan für die angegebenen Lösungen ?

@Klaus
Funktioniert Deine Lösung auch mit mehreren Receiverausgängen ?

Danke für eure Hilfe
Gruss Jan

von Klaus (Gast)


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Hallo,

Zu allererst vielen Dank an Hans Brandl, das war wirklich die allerbeste 
Idee: die Widerstände verhindern versehentliche Kurzschlüsse, die 
Strombelastung der Receiver ist minimal etc. Leider hatte ich nur ein 
20A SSR in der Grabbelkiste und das hatte so einen hohen Haltestrom 
(40...50mA), das es bei der geringen Leistung des Switch nicht sauber 
schaltet. Bei Reichelt gäbe es zwar SSR's von denen sicher einige 
gepasst hätten, ich wollte aber nicht warten. Deshalb habe ich eine 
Lösung mit Relais umgesetzt.

Ich habe keinen Schaltplan, kann aber mal beschreiben wie ich es gemacht 
habe:
- Switch aufgemacht und an jeden Receiveranschluß eine 100uH Drossel 
gelötet
- am anderen Ende der Drossel einen 1nF gegen GND (direkt aufs Blech)
- zur Entkopplung an jede Drossel noch eine 1N4148
- alle Leitungen nach der Diode zusammengefaßt

Damit hat man die LNB-Versogungsspannung der Receiver auf einer Leitung. 
Sobald ein Receiver eingeschaltet wird hat man irgendwas zwischen 12V 
und 18V (abzüglich 0,7V Diodenspannung). Da das Ganze wegen der Drosseln 
relativ niederohmig ist kann man mit der Spannung nun ein Relais 
schalten.

Und weiter geht's:
- ein Loch in das Schirmblech gebohrt und die Leitung rausgezogen. Ich 
habe dazu Chinch-Buchse/-Stecker benutzt. Direkt an der Buchse innerhalb 
des geschirmten Gehäuses noch eine kleine Drossel eingefügt und 1nF 
gegen GND. Weiß nicht ob das notwendig ist, aber sicher ist sicher. 
Damit bleibt die HF (hoffentlich) drin.
- dann habe ich ein geeignetes 12V-Relais aus meiner Grabbelkiste 
gesucht => da ich möglichst geringen Ansteuerstrom haben wollte habe ich 
ein relativ hochohmiges genommen (720 Ohm). Da die Spannung bis auf 18V 
steigen kann habe ich mit einem npn, Z-Diode und Widerstand eine kleine 
und ungenaue (aber ausreichende) 12V-Spannungsregelung vor das Relais 
gesetzt. Das gibt zwar nochmal einen kleinen Spgs. abfall von ca. 0,6V, 
aber dadurch kann die Relaisspannung nicht über 12 V steigen. Außerdem 
Freilaufdiode nicht vergessen.

Wenn der Receiver 12V liefert (die meisten scheinen sogar 13V 
auszugeben) hat man die minimale Spannung am Relais: U_min = 
12,0-0,7-0,6 = 10,7V. Da sind sogar noch mehr als 2V Luft nach unten 
(U_min laut Spec = 8,5V).

Sobald nun ein Receiver eingeschaltet wird zieht das Relais an und die 
Netzspannung für den Switch wird eingeschaltet. Es ist alles in dem 
Switch untergebraucht, braucht ja nicht viel Platz. Wichtig: 
Netzspannung und restliche Schaltung sauber trennen. Man will ja nicht 
Netzspannung am Antenneneingang des Receivers haben.

Die Lösung mit SSR geht im Prinzip genauso, allerdings kann man da eben 
Widerstände anstatt Drosseln verwenden, da die SSR's zwar auch ein paar 
mA brauchen, aber nur eine ganz geringe Spannung. Die brauchen ja einen 
Vorwiderstand. Außerdem brauchts auch keinen Regler, da ein bischen mehr 
Strom egal ist (innerhalb der Spec des SSR halt).

Zur Stromaufnahme: der Switch zieht selbst ca. 25mA vom 
Receiveranschluß, das Relais ca. 16mA, macht in Summe ca. 41mA. Ist für 
den Receiver kein Problem.

Viele Grüße,
Klaus

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