Forum: Platinen Platinen bestellen oder Alternative?


von Thomas W. (thomas0906)


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Hi

Ich habe eine Platine für meine Modellbahn entwickelt, von der ich in 
den nächsten 10 Jahren jedes Jahr etwa 10 Stück brauchen werde.
Mehr als 10 Platinen im Jahr will und kann ich nicht bauen (Kosten / 
Zeit).

Wie mache ich das nun?
Bestelle ich erstmal 40 Platinen bei einem Leiterplattenhersteller 
kostet mich das ca. 170 Euro oder mehr.
Später müßte ich dann nochmal nachbestellen, wenn es den 
Leiterplattenhersteller noch gibt.
Was, wenn es Bauteile nicht mehr gibt. Speziell den verwendeten PIC 
18F2620. Dann habe ich zig Platinen liegen, die ich nicht mehr bestücken 
kann.

Was macht man in so einem Fall?
Wie stellt man das am preisgünstigsten und am Flexibelsten an?

Danke für Tips
Thomas

von slow (Gast)


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Bestell 100 Stück Platinen, 100 Stück Prozessoren, 100 Stück sonstige 
Spezial-Bauteile, die es nicht mehr geben könnte.

Nachbestellen hat nix mit dem LP-Lieferanten zu tun. Die speichern in 
der Regel keine Platinen-Daten. Nachbestellungen snd Neubestellungen und 
somit bei jedem Lieferanten möglich, wenns in 0 Jahren noch LP geben 
sollte, von dem ich aber mal stark ausgehe.


Willst Du nicht so viel investieren, so bestell weniger. Wo liegt das 
eigentliche Problem?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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slow schrieb:
> Nachbestellen hat nix mit dem LP-Lieferanten zu tun.

Nur bei den Pool-Bestellungen.

Macht man eine "richtige" Bestellung, dann heben die sehr wohl die
Produktionsmasken auf.  Dann bezahlt man einmalig die Maskenkosten
und bei Wiederbestellung nur noch laufende Kosten.

Für 10 Stück würde sich aber so eine Vorgehensweise kaum lohnen, es
sei denn, die Platine ist ein riesiges Brett, sodass man mit 10 Stück
einen kompletten Fertigungsnutzen zusammen bekommt.

Platinen mit der derzeitigen Technologie wird man sicher auch in 10
Jahren noch nachkaufen können.  Ob man sich die anderen Bauteile auf
Halde legt, oder lieber bei deren Nichtverfügbarkeit später ein
Redesign auf ein Ablösebauelement einplant, ist dann die Frage.  Einmal
hat man halt sofort recht hohe Kosten, das andere Mal später potenzielle
Mehrarbeit.

von Horst (Gast)


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...und da die Stückpreise mit der Gesamtstückzahl sinken, würde ich 
vermuten, daß 40 LP auch nicht viel weniger als 100 LP kosten. Es gibt 
doch diese Online Kalkulatoren bei den Herstellern. Jag' das da doch mal 
durch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> oder lieber bei deren Nichtverfügbarkeit später ein
> Redesign auf ein Ablösebauelement einplant, ist dann die Frage.
Und eine andere Frage ist, ob sich 10 Jahre im Bastelkeller gelagerte 
Platinen/Bauteile überhaupt noch zuverlässig verarbeiten lassen.

Und: evtl. gibts nach 4 Jahren ein Redesign. Dann wären von 100 Platinen 
noch 2/3 übrig...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Horst schrieb:
> ...und da die Stückpreise mit der Gesamtstückzahl sinken

Bei der Poolfertigung nur bis typischerweise 1 oder 1,5 dm².  Danach
bleiben sie konstant.

von Thomas W. (thomas0906)


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Hi

Also besser jedes Jahr so ca. 10 Platinen bestellen.

Und wie bekommt man das am Preiswertesten hin?
Da macht doch eine Bestellung mit 35 Euro Entwicklungskosten, 20 Euro 
Versandkosten aus China und eventuell Zoll und Steuern und einem Preis 
von ca. 4-5 Euro pro Platine = 100 Euro auch keinen Sinn?
Wenn das noch irgendwie günstiger ginge?

Das Blöde sind halt nicht die Kosten für die Platinen selber, sondern 
die Summe aller Zusatzkosten :-(

Und es bleibt auch nicht dabei, ich brauche noch mindestens 3-4 weitere 
Designs, wo ich ähnliche Mengen pro Jahr verbauen möchte.



Gruß
Thomas

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Warum willst du denn unbedingt in China bestellen?  Das mag sich für
einen großen Job vielleicht noch lohnen, aber für Kleinmengen
bestellt man irgendwo hier bei einem Poolfertiger.  Es gibt ja genug
davon.

Wenn die Flächen noch weniger sind, kannst du auch bei Jakob Kleinen
mitbestellen, siehe Markt-Forum.

von Thomas W. (thomas0906)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Warum willst du denn unbedingt in China bestellen?  Das mag sich für
> einen großen Job vielleicht noch lohnen, aber für Kleinmengen
> bestellt man irgendwo hier bei einem Poolfertiger.  Es gibt ja genug
> davon.
>
> Wenn die Flächen noch weniger sind, kannst du auch bei Jakob Kleinen
> mitbestellen, siehe Markt-Forum.


Weil die Kalkulatoren dort mir auch für Kleinmengen günstigere Preise
auswerfen ;-)

Gruß
Thomas

von Sebastian (Gast)


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Leider wissen wir nicht, wie groß die Leiterplatten sind. Das hat auf 
den Preis natürlich entscheidende Auswirkungen. Während wirklich kleine 
Sachen (kleiner als eine halbe Eurokarte) in China wehrscheinlich 
unschlagbar sind (seedstudio oder ähnliche), ist bei größeren Platinen 
der Vorteil schnell dahin - die kriegt man in so kleiner Stückzahl 
eventuell sogar günstiger aus Bulgarien (Olimex, Bilex-LP) oder im 
Zweifel sogar von einem einheimischen Fertiger, z.B. 
Fischer-Leiterplatten oder Haka-LP. Fischer überliefert übrigens 
kostenlos.

von Michael D. (etzen_michi)


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Bei seehr geringen Stückzahlen, und nicht überdiemensional großen 
Platinen kann ich dir günstig auch welche in HobbyQualität selber ätzen. 
Wenn nötig auch mit Lötstopp und Betückungsdruck.

Die wären dann aber nicht verzinnt (brauche ich nie da ich die wieso 
gleich anschließend bestücke).

Lieferzeit würde 1-2Wochen dauern, da ich immer nur am Wochenende daheim 
bin und auch mal was dazwischen kommen kann.

Preis würde sich auf "Material + Versand (von mir aus auch als Brief) + 
Trinkgeld" belaufen.

Ich säge meine Platinen immer Grob aus und Feile sie dann auf ein 
Genaues Maß runter. Ich kann dir nur anbieten sie Grob aus zu sägen oder 
dir die Platine so zu schicken, das du die Maße dann selber anpasst.


!Lötstopp erst einmal getestet und Unregelmäßigkeiten gehabt -> Muss ich 
noch verfeinern.
!Bestückungsdruck noch nie getestet, warscheinlich aber wie Lötstopp.


Auf Wunsch kann ich ein paar Bilder hochladen.

Aktuell Arbeite ich gerne mit 0,4mm Leiterbahnen im 0,635mm Raster.
Bin grad dabei auf 0,2mm im 0,3175mm Raster zu testen.

von Thomas W. (thomas0906)


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Hallo Michael

Das wäre perfekt für den Anfang.
Dann muß ich mich wohl erstmal hinsetzen und alles in Eagle erstellen.
Momentan gibt es nur einen Prototyp auf Lochraster (was ne Arbeit...)
Die Maße sind dann wohl so ca. 50mm x 80mm also recht klein.

Nebenbei: Das werden bei mir DCC Decoder für Servos, LEDs, Relais und 
S88-N Belegtmelder für die Mobahn Spur N. für die ich mir alle ein paar 
nette Features programmieren möchte, die es so in anderen Projekten noch 
nicht gibt...

Gruß
Thomas

von MaWin (Gast)


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> Die Maße sind dann wohl so ca. 50mm x 80mm also recht klein

Also erst mal eine Platine bestellen, die aus mehreren 
nebeneinandergelegten dieser winzigen besteht, damit wenigstens die 
minimale Platinengrösse des Lieferanten erfüllt wird.

Dann testen.

Und von der korrigierten Platine dann 100 anfertigen lassen.

Wäre ja peinlich wenn du 100 mal nicht-funktionierenden Schrott
auf Lager hast.


> Das werden bei mir DCC Decoder für Servos, LEDs, Relais und
> S88-N Belegtmelder für die Mobahn Spur N

Dann solltest du es wohl 10 mal kürzer und 10 mal schmaler bauen.

von Michael S. (technicans)


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Hoffentlich lebt der TO überhaupt so lange das er was von
seinen Platinen später mal hat.

von Thomas W. (thomas0906)


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Michael S. schrieb:
> Hoffentlich lebt der TO überhaupt so lange das er was von
> seinen Platinen später mal hat.

Ist das ne Drohung? ;-)

von Ralf2008 (Gast)


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