Mir ist bewusst, dass die Frage in der praktischen Anwendung natürlich keinerlei Nutzen hat, aber mich würde aus rein technischer Sicht mal interessieren, ob Mikrocontroller eine minimale Betriebsfrequenz besitzen. Oder anders formuliert: Wäre es möglich, z.B. einen Mega8 über einen Funktionsgenerator mit einem Takt von 10 Herz zu versorgen, ohne die Funktionen zu beeinträchtigen (abgesehn davon, dass man natürlich einen undwesentlich längeren Zeitraum einplanen sollte...) Grüße So lala
Die meisten Mikrocontroller sind voll statisch, d.h. man kann den Takt beliebig verlangsamen
Quasi alle aktuellen uC können beliebig langsam getaktet werden (satisches Design). Das war früher anders, gerade NMOS-Microprozessoren benötigten eine Mindestgeschwindigkeit (dnamisches Design, wie dynamische Speicher). Genaueres sagt das Datenblatt.
@ So lala (Gast) >Oder anders formuliert: Wäre es möglich, z.B. einen Mega8 über einen >Funktionsgenerator mit einem Takt von 10 Herz zu versorgen, ohne die >Funktionen zu beeinträchtigen Ja, man kann sogar mit einem per HArdware entprellten Taster viele der heutigen Mikrocontroller takten, also AVR, Pic &Co. Größere Boliden ala ARM können das teilweise nicht mehr, weil die intern PLLs haben, die eine Mindestfrequenz benötigen. MFG Falk
Das Datenblatt meint z.B. beim ATMega32: Speed Grades – 0 - 8MHz for ATmega32L – 0 - 16MHz for ATmega32
@Falk: Die PLL brauchen eine Mindestfrequenz, der Kern aber nicht.
Allerdings hab ich aus einem AVR Datenblatt im Kopf, dass der Takt nicht zu krass variieren darf (so ca. 10% Änderung von einem Takt zum nächsten), weil es sonst Probleme geben kann.
Johannes G. schrieb im Beitrag #2516768: > Stefan Noack schrieb: >> Speed Grades >> – 0 - 8MHz for ATmega32L >> – 0 - 16MHz for ATmega32 > > Das sind Höchstgeschwindigkeiten. Dann stände da aber z.B. "max. 8MHz for ATmega32L" und kein Frequenzbereich.
@ Johannes G. (gutenberg) >Allerdings hab ich aus einem AVR Datenblatt im Kopf, dass der Takt nicht >zu krass variieren darf (so ca. 10% Änderung von einem Takt zum >nächsten), weil es sonst Probleme geben kann. Stimmt, aber das Problem ist bisher ungeklärt. Und man hat es praktisch auch noch nicht direkt ausgetestet. Die alten AT90S AVRs hatten das Problem definiv nicht. MFG Falk
Also ich habe auch schon zum Debuggen in der Anfangsphase, einfach die Verbindung zum Quarz getrennt (Kabel rein und raus). Abgeschmiert ist der Controller dabei nie. Jenachdem welcher Arbeitsspicher eingebaut ist, benötigt dieser jedoch einen regelmäßigen Refresh, sonst gehen die Daten verloren. Hängt damit zusammen, dass [Vorsicht stark vereinfach!] ein Bit als Kondensator mit oder ohne Spannung dargestellt wird, und das System hat, weil es real und nicht perfekt ist, immer einen kleinen Leckstrom. D.h. der Kondensator läuft langsam leer, läd man den nicht oft genug wieder auf(diese Refresh-Zyklen) kippt irgendwann das Bit und du hast Daten verloren, bzw dein Code fängt anzuspinnen, weil der RAM halt nicht mehr den gleichen Inhalt hat. Ansonsten kann ich mich auch nur an maximal Frequenzen erinnern, bzw Schreibzeiten (Eeprom) die man einhalten sollte
Falk Brunner schrieb: > Stimmt, aber das Problem ist bisher ungeklärt. Jein. Erklärung, wenn wir mal wieder gemeinsam ein Bier trinken. ;-) Ist aber kein Problem, wenn man den Takt einfach schlagartig anhalten will.
Sehr interessant, ich danke für die vielen Antworten! @snyder Aha, hast du dafür irgendwelche Belege? Kann ja schlecht hinkommen, wenn der Takt sogar manuell schaltbar ist ;)
Es gibt da schon einen untere Grenze für die Frequenz: Man hat wegen der Haltbarkeit des Flash Speichers nur rund 50 Jahre für die Restsequenz und falls nötig das Programm.
So lala schrieb: > @snyder > Aha, hast du dafür irgendwelche Belege? Braucht er nicht, steht ja auch dabei: snyder schrieb im Beitrag #2516847: > ich glaub das citb
Zu diesem Thema eine Geschichte aus alten Zeiten: Ich war als Schüler mal stolzer Besitzer eines 80C286-16 Systems (mit NEAT-Chipset). Da sich bei mir schon eine umfangreiche Schachtel Quarzoszillatoren angesammelt hatte, beschloss ich, den ollen PC mal etwas zu tunen. Aber denkste, bei nur ein paar hundert kHz über 16MHz lief das Ding überhaupt nicht mehr. Die AMD-CPU war also zu 99.9% ausgereizt. Bei 16.0MHz lief das Board aber stabil. Wenn mehr nicht geht, dann probieren wir es mal mit weniger, dachte ich und begann die Frequenzleiter runter zu probieren. Der langsamste Oszi bot etwas über 200kHz und erstaunlicherweise bootete und lief das Board so noch stabil, war aber so langsam, dass man den Aufbau jeder Zeile auf dem SVGA-Schirm beobachten konnte. Der Prozi war übrigens im PLCC68 Kunststoffgehäuse und wurde ohne Kühlkörper ca 60° warm. Als Speicher diente ein Friedhof von dutzenden 41256 DRAMS im DIL-Gehäuse!
So lala schrieb: > Wäre es möglich, z.B. einen Mega8 über einen > Funktionsgenerator mit einem Takt von 10 Herz zu versorgen, ohne die > Funktionen zu beeinträchtigen Nein, beim ADC geht es definitv nicht ohne Funktionsbeeinträchtigung. Außerdem läuft die serielle Schnittstelle bei 10Hz nicht mehr normgerecht. Gruß Anja
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