Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vorgehen bei Industriepromotion


von zuse (Gast)


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Hallo,

mich würde mal interessieren wie man vorgehen muss für eine 
Industriepromotion, wenn man bereits mehrere Jahre im Unternehmen drinne 
ist.

Das Unternehmen selbst fördert die Entwicklung der Mitarbeiter und ich 
vermute das ich mit maximal 25% Abschlägen beim Gehalt die Chance 
bekommen würde. (z.b. 3 jahre nur 30h Woche, den Rest(15-20h) für die 
Promotion,  unentgeltlich)

Nun will ich aber keine Pferde Scheu machen und erst mal kucken wie das 
dann weiter geht.


Muss ich mir einen Professor an einer Uni suchen der das unterstützt?
Wer gibt das Thema vor?
Welches Interesse hätte eine Uni daran?
Bei der Diplomarbeit wars schon tierisch schwer einen Prof zu finden der 
mit macht, vermute mal bei einer Promotion wird das noch schwieriger?


Finde kaum Informationen zur meinen Fall, meist wird die Promotion schon 
vom Unternehmen als Stelle ausgeschrieben, was ja wieder was ganz andere 
Vorraussetzungen mit sich bringt.

von konrad (Gast)


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zuse schrieb:
> Das Unternehmen selbst fördert die Entwicklung der Mitarbeiter

Aber scheinbar nicht die deutsche Rechtschreibung/Grammatik!

von Justus S. (jussa)


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zuse schrieb:

> Das Unternehmen selbst fördert die Entwicklung der Mitarbeiter und ich
> vermute das ich mit maximal 25% Abschlägen beim Gehalt die Chance
> bekommen würde. (z.b. 3 jahre nur 30h Woche, den Rest(15-20h) für die
> Promotion,  unentgeltlich)

Promotionen dauern oft 3-5 Jahre Vollzeit mit 40h/Woche, und du willst 
das mit weniger als der Hälfte an Aufwand schaffen? Aha..

> Muss ich mir einen Professor an einer Uni suchen der das unterstützt?

Natürlich nicht, die riechen von selber, dass da jemand einen 
Doktorvater sucht und rennen dir die Bude ein...

> Wer gibt das Thema vor?

Im Endeffekt der Prof

> Welches Interesse hätte eine Uni daran?

in der Regel: keins

> Bei der Diplomarbeit wars schon tierisch schwer einen Prof zu finden der
> mit macht, vermute mal bei einer Promotion wird das noch schwieriger?

ist zu vermuten, da ein Prof von so einer Promotion wenig hat

von D. I. (Gast)


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Nun du brauchst definitiv einen Doktorvater, der das unterstützt. 
Idealerweise an einem Lehrstuhl, der in dem Bereich forscht.

Aber dein Promotionsmodell ist schon sehr gewagt. 3 Jahre mit nur 15-20h 
/ Woche halt ich für zu knapp bemessen (oder es wird eine sehr dünne 
oberflächliche Diss) außer du bist natürlich ein "overengineer" von 
Lieters Kaliber.

Andere Frage: Was erhoffst du dir von der Promotion? 
Selbstverwirklichung? Abenteuer? Mehr Geld? Bessere Aufstiegschancen?

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Aber scheinbar nicht die deutsche Rechtschreibung/Grammatik!
Honk, keine Antworten auf die Fragen.

>Muss ich mir einen Professor an einer Uni suchen der das unterstützt?
>Wer gibt das Thema vor?
>Welches Interesse hätte eine Uni daran?
>Bei der Diplomarbeit wars schon tierisch schwer einen Prof zu finden der
>mit macht, vermute mal bei einer Promotion wird das noch schwieriger?
Also mein Prof (Berufs- und Wirtschaftspädagogik) meinte, er macht 
einfach keine "externen" Promotionen mehr, weil die Leute ihm für 
Lehrveranstaltungen nicht oder sehr begrenzt zur Verfügung stehen. Er 
war nicht faul, sondern hatte 'ne Menge im Ausland zu tun. Ich vermute, 
so geht das vielen (inklusive die, die faul sind). Aber wer sucht, der 
findet...
Rosa

von Stefan (Gast)


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konrad schrieb:
>> Das Unternehmen selbst fördert die Entwicklung der Mitarbeiter
>
> Aber scheinbar nicht die deutsche Rechtschreibung/Grammatik!


Was gibt's daran zu meckern? Wohl ein Eigentor geschossen, der Herr 
Deutschlehrer...

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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zuse schrieb:
> Muss ich mir einen Professor an einer Uni suchen der das unterstützt?
> Wer gibt das Thema vor?
> Welches Interesse hätte eine Uni daran?

Die Verfahrensweise zur Durchführung einer Promotion ist in der Regel in 
der Promotionsordnung der jeweiligen Fakultät bzw. in einer 
Rahmenpromotionsordnung der Uni festgehalten. Weiterhin gibt es dafür 
eine Stelle, die sich mit der administrativen Arbeit beschäftigt. Wenn 
du dich also ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzt, sehe zunächst 
diese Unterlagen ein. (Aus persönlichem Interesse: Um welchen 
Themenkomplex würde es bei dir gehen?)
Joe

von zuse (Gast)


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War mal in einem Unternehmen, da haben die Doktoranden in 3 Jahren 
nebenher die Promotion gemacht. Zeit etwa 5 Std pro Woche, der Rest war 
Tagesgeschäft/Hauptberuf.

An der Uni, meinte der Prof was von "3 Jahre für uns, das vierte jahr 
für Sie für die Promotion, deswegen auch 3/4 Stelle".

Deswegen war ich davon ausgegangen, dass umgerechnet 1,5-2 Jahre 
Vollzeit reichen würden. Auch wenn ich mit meiner Diplomarbeit 
vergleiche, die lief in 5 Monaten bei maximal 30h Woche. Geschafft habe 
ich trotzdem wesentlich mehr als das Unternehmen jemals erwartet hatte.


Thema wäre irgenteine Kombi von Entwicklung(HW o SW) + 
Marketing/Wirtschaft. Ziel wäre irgentwann mal trotz meines rein 
technischem Studienganges im Projekt- oder Produktmanagement zu landen.

Alternative wäre ein MBA, aber von der Promotion verspreche ich mir 
mehr.

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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zuse schrieb:
> War mal in einem Unternehmen, da haben die Doktoranden in 3 Jahren
> nebenher die Promotion gemacht. Zeit etwa 5 Std pro Woche, der Rest war
> Tagesgeschäft/Hauptberuf.
>
> An der Uni, meinte der Prof was von "3 Jahre für uns, das vierte jahr
> für Sie für die Promotion, deswegen auch 3/4 Stelle".

Genau das ist der Punkt. Man kann eine gute Promotion in kürzerer Zeit 
durchziehen, wenn man aus der Lehre komplett raus ist. Allerdings muss 
man sich wirklich bewusst machen, dass 50-60 Wochenstunden normal werden 
können, gerade wenn irgendwas (egal ob für die Promotion oder die Firma) 
kurzfristig fertig werden muss. Ich weiß da, wovon ich spreche.

> Alternative wäre ein MBA, aber von der Promotion verspreche ich mir
> mehr.

Würde ich pauschal so auch unterschreiben, obwohl es immer ein wenig 
damit zu tun hat, wo man später hin möchte. Den Titel zu haben ist aber 
im Zweifelsfall nie verkehrt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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zuse schrieb:
> Thema wäre irgenteine Kombi...

Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung von einer Promotion. Eine 
Promotion ist eine vertiefte selbständige wissenschaftliche Arbeit. Dazu 
sollte man schon VOR der Promotion gut mit der zukünftigen Materie 
vertraut sein. Einfach ein neues Thema der Art xyz in drei Jahren 
umfassend zu behandeln, ist als meiner Sicht für die meisten Menschen 
nicht durchführbar. Damit ist deine Vorstellung „irgendeine Kombi von 
Entwicklung(HW o SW) +
Marketing/Wirtschaft“ schon unrealistisch.  Etwas konkreter sollten 
deine Vorstellungen zum zukünftigen Thema also schon sein.
Bist du ein „Überflieger“ und dir ist das Thema egal, „irgendeine Kombi 
von Entwicklung(HW o SW) + Marketing/Wirtschaft“, weiterhin hast du den 
festen Willen und den Vorsatz es in 3 Jahren zu schaffen, dann hätte ich 
ein Thema für dich. Natürlich ist zunächst ein persönliches vertiefendes 
Gespräch notwendig.
Joe

von zuse (Gast)


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Mehr Stunden, damit habe ich kein Problem. Fühle mich derzeit tw 
unterfordert bzw gelangweilt. (Arbeit reicht nicht wirklich für 35h in 
der Woche und wenn ich nach mehr Frage werde ich schief angekuckt)

Hätte deshalb gerne eine Aufgabe wo ich ein wenig mehr Herzblut 
investieren kann.

Es in 3 Jahren zu schaffen ist nicht meine Vorraussetzung, sondern viel 
mehr es schnellstmöglich, aber trotzdem umfassend zu bearbeiten.

Vgl: Meine Diplomarbeit habe ich auch deutlich weiter getrieben als 
notwendig war, einfach weil es Spaß gemacht hat und ich etwas 
erstklassiges erreichen wollte.

Ob die Arbeit nun 2,3,4 oder 5 Jahre dauert ist mir egal solange es Spaß 
macht und ein Ende abzusehen ist.

Beim Thema bin ich mir unschlüssig. Einen Wirtschaftsteil hätte ich 
gerne dabei, weil es mich mehr da hin zieht. Hatte das schon an der Uni 
(Nebenfach, rund 20% der Zeit) und es lag mir sehr gut und hat Spaß 
gemacht.
Ist deshalb auch nichts komplett Neues.

Eine konkrete Idee habe ich nicht, der Gedanke kam mehr oder weniger 
spontan (vorher war MBA geplant), deswegen wollte ich mich erstmal 
informieren.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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zuse schrieb:
> deswegen wollte ich mich erstmal informieren.

Tue das, wenn du eine Entscheidung getroffen hast, du noch Interesse 
hast, dann sende mir einfach eine PM.
Joe

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Würde ich pauschal so auch unterschreiben, obwohl es immer ein wenig
>damit zu tun hat, wo man später hin möchte. Den Titel zu haben ist aber
>im Zweifelsfall nie verkehrt.
Hmm, ich habe schon Fälle von Überqualifizierung gesehen und eine 
Ex-Kollege hatte erst gar nicht angegeben, dass er promoviert hat. Sonst 
hätte er um die Ecke den Ing-Job nicht bekommen. Ich persönlich würde 
den MBA vorziehen. Damit ist man breitbandiger aufgestellt ausser, Du 
hast irgendetwas gegen BWL.

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